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Gebrochen und zerstört nach Trennung

J
Hallo,

ich bin seit etwa 2 Monaten getrennt und fühle mich versteinert. Mein Ex hat mich nach 1,8 Jahren verlassen.

Zu unserer Anfangszeit gab es bereits einige Probleme. ich fand nach etwa 2 Monaten regelmäßigen Sehens und S. (durch ein Fake-Profil, ich weiß, nicht die feine Art) heraus, dass er noch andere Frauen gemached hat (Singleapp) und mit meinem Fakeprofil auch schrieb, dass er offen für ein Kennenlernen ist. Im Nachhinein meinte er, er wusste ich würde dahinter stecken und es wäre einfach aus Trotz gewesen. Er entschuldigte sich nur für die Trotzreaktion und meinte, ich hätte ja auch einen Vertrauensbruch begangen. Ich versuchte, das zu glauben.

Er war selber frisch getrennt, war oft sehr kühl und distanziert und ich verspürte bei ihm nie emotionale Sicherheit.

Nach etwa 7-8 Monaten saßen wir an seinem PC und es poppte zufällig eine E-Mail von einer Datingsite hoch. er meinte, es wäre nur Werbung. ich loggte mich dann schnell an meinem PC ein, kreierte einen Account und sah ihn, zuletzt eingelogged vor 24 h. einen Tag später löschte er das Profil hinter meinem Rücken (während er auf meinem Balkon saß). Als ich ihn 1 Woche später darauf ansprach, drehte er das komplett um und meinte, er hätte sich aus Versehen eingelogged und als er sah, dass er einen Account hatte, hat er aus Angst vor Diskussionen diesen gelöscht. Für das Löschen entschuldigte er sich. aber auch hier war wieder ich diejenige, die um die Beziehung kämpfte. Er meinte, wenn ich ihm so wenig vertrauen würde, macht das eh keinen Sinn und so weiter.

Mich triggerte das extrem an. in keiner Beziehung in meinem ganzen Leben fühlte ich mich so alleine und so ungewollt. Und das obwohl er sich mit Psychologie und Paartherapie beschäftigt.

Durch meine Unsicherheit fing ich ständige Diskussionen mit ihm an und nervte ihn. es war ein Teufelskreis.

Es gab viele komische Momente:

- Da er bei seinen Eltern lebte waren wir praktisch nur bei mir. Ich lernte in den 1,8 Jahren keiner seiner Freunde oder Arbeitskollegen kennen. Erstmal meinte er, er hat nur wenig Zeit, aber irgendwann meinte er, würde er sich sicher genug in der Beziehung fühlen, hätte er das organisiert.

- Nach etwa 5 Monaten fuhr er zu einem Teil seiner Familie in eine andere Stadt und als ich ihm schrieb, dass ich ihn vermissen würde meinte er, ich soll ihn nicht vermissen, es wären ja nur 3 Tage. Er betonte ausdrücklich, er würde mich nicht vermissen. es wirkte so kalt. Auf meine Frage, was sie vorhaben kam eine Belehrung in Richtung Ich würde es wertschätzender finden, wenn du anders fragen würdest und ich würde ja nie zuhören und so weiter. Ich hatte das Gefühl alles falsch zu machen.

- Er hat öfters angesprochen, dass ihm Leichtigkeit in der Beziehung fehle. Auch würde er sich mehr Ruhe wünschen. Er hat mehrfach die Beziehung in Frage gestellt, weil er denkt wir seien nicht kompatibel, ich habe ihn dann immer wieder überredet.

- Im Januar war er (er ist selbstständig) auf einem Weihnachtsessen mit seinen Eltern (die ich kannte), wo auch der Geschäftspartner mit Lebensgefährte da war. Er hat mich nicht mitgenommen und als ich fragte wieso, meinte er, dass er seinen Job und sein Privatleben knallhart trennt (und es ja hätte sein können, dass über die Firma gesprochen wird). Ich habe da wohl nichts verloren. Das hat mich verletzt. Es ging nicht nur darum dass er mich nicht mitnahm sondern dass er auch nicht der Meinung war, mir das sensibel zu erklären. Es war wie Friss oder stirb.

- Er meinte ich würde manchmal meine Verantwortung abgeben. Und ja, es stimmte dass ich ihn in gewissen Dingen um Hilfe/Einschätzung bat, aber wenn ich dann von einem Misserfolg berichtete meinte er, ich wäre ja selber schuld, weil ich nicht konsequent genug bin.

- Ich durfte weder sein Handy noch seinen Laptop anfassen, weil ich ihn ja damals kontrolliert habenicht mal um einen Alarm auszumachen. Ein Interesse am Schnüffeln war da bei mir längst nicht mehr da und ich hätte es auch nicht getan. Als er sein persönliches YouTube anhatte auf seinem Geschäftsrechner, und ich ein anderes Video anklicken wollte, meinte er, ich darf nicht, weil ich ja einen Virus auf den Computer bringen könnte und er ja Geheimhaltungsvereinbarungen mit seinen Kunden hat. sehr strange.

Wir waren praktisch immer nur bei mir zu Hause. Wenn wir rausgingen, dann meistens auf meine Initiative hin und immer nur mit meinen Freunden. Als ich ihn darauf ansprach meinte er, er würde sicherlich mehr vorschlagen, wenn er sich wohler in der Beziehung fühlen würde.

An den Wochenenden haben wir uns tagsüber meistens nicht gesehen, nach dem Frühstück ging er meistens nach Hause und kam Abends wieder. Entweder er musste arbeiten oder sich für seine Uni vorbereiten. Ich hatte immer das Gefühl, alles war irgendwie wichtiger als ich. Telefoniert haben wir kaum.

Ich berichtete ihm öfters von meinen Problemen mit meiner Mutter. Auch hier meinte er, ich würde nicht konsequent genug umgehen mit der Situation und ich würde immer wieder vor ihr einknickenEr meinte auch, hätten wir gemeinsame Kinder, würde er diese Kinder von meiner Mutter notfalls per Anwalt weghalten um Manipulationen zu vermeiden. Mich setzte das unter Druck. Es kam bei einem Treffen leider auch zu einem Eklat zwischen meiner Mutter und ihm (wo sich meine Mutter im Ton vergriff), darauf meinte er, er wird NIE WIEDER mitkommen wo meine Mutter ist (auch nicht zu meinem Geburtstag). Auch das setzte mich unter Druck weil ich mich immer entscheiden müsste.

- Es gab aber auch gute Sachen. Er war verlässlich bei unseren Treffen, er war fair in Geldangelegenheiten, er kümmerte sich toll um meinen Hund, der S. war super und nach etwa 5 Monaten lernte ich seine Familie kennen. Weihnachten und Silvester verbrachten wir ebenfalls zusammen.

Das Schlimme war einfach dieses Gefühl, dass ich nie genug war für ihn. und dann fing ich auch noch an an ihm rumzumeckern - das war mein Fehler und mein Anteil.

Ich war in den letzten Monaten vor der Trennung total am Ende körperlich, mir mussten 3 Zähne gezogen werden innerhalb von wenigen Monaten und ich war mehrfach hintereinander stark erkältet mit Fieberschüben etc. Ich schob das auf meine Abschlussarbeit aber mittlerweile frage ich mich, ob nicht auf der Konflikt mit meinem Ex daran seinen Anteil hatte.

Ich weiß, ich sollte ihm keine Träne nachweinen, aber ich fühle mich wie geprügelt und auf der Straße alleine gelassen. Es ist ein grausames Gefühl, den ich hatte ernste Gefühle für ihn. Ich vermisse ihn manchmal auch. und will ihn zurück, ich weiß verrückt.

Auch schob er die gesamte Schuld mir zu, den ich würde ihn zu sehr unter Druck setzen. Und ja, das habe ich. ich habe mich noch nie so unsicher in einer Beziehung gefühlt wie bei ihm.

Ich bin vor Kurzem 34 geworden und habe das Gefühl, niemals einen Mann zu finden, mit dem auch noch Familie möglich wäre. Beruflich sehe ich gut da, habe einen super Job und Gehalt, eine schöne Wohnung und kümmere mich um meinen Hund. Meinen Master habe ich nebenberuflich auch geschafft vor einigen Monaten.

Ich bin der einzige Single in meinem Umkreis, die einzige die ihre Wochenenden alleine verbringt und ich habe das Gefühl, um mich herum führen alle glückliche Beziehungen mit Kindern. bei allen klappt es außer bei mir.

Dabei finden mich viele Männer interessant, aber entweder es funkt bei mir nicht oder bei denen die mir gefallen, bei denen nicht.

Aktuell bin ich aber so abgetörnt und es tut nur alles weh. danke fürs Lesen.

LG, Jewel

18.08.2019 14:35 • x 3 #1


J
Was am allerschlimmsten war, war dass er zu mir meinte, ich wäre nicht verlässlich emotional nicht berechenbar und er würde mir nicht vertrauen (weil ich A sagte und B machte).

Dabei ist es das, was mich auch laut meinen Freunden, immer ausgemacht hat - meine Verlässlichkeit.

Ich weiß nicht mehr, wer ich bin.

Und er studiert auch noch Psychologie...

18.08.2019 14:46 • #2


A


Gebrochen und zerstört nach Trennung

x 3


N
So ein Spacken. Er hat dich kein Stück gewertschätzt und deine Angst alleine zu bleiben, macht ein gutes Opfer aus dir.
Du bist jung genug und sicher auch taff genug, um einen passenden Partner fürs Leben zu finden.
Besser keinen als solch einen.

18.08.2019 14:59 • x 1 #3


Catalina
Hallo Jewelmaus,

was du erzählst, tut mir ja schon beim Lesen weh. Dieser Mann klingt ziemlich toxisch. Er lässt sich emotional kein Stück ein, behandelt dich kalt und abweisend und wenn du (verständlicherweise) verunsichert bist, schiebt er dir die alleinige Schuld in die Schuhe. Dieser Mann tut dir definitiv nicht gut.

Zitat von Jewelmaus:
ich fand nach etwa 2 Monaten regelmäßigen Sehens und S. (durch ein Fake-Profil, ich weiß, nicht die feine Art) heraus, dass er noch andere Frauen gemached hat (Singleapp) und mit meinem Fakeprofil auch schrieb, dass er offen für ein Kennenlernen ist.


Warum hast du ihm das durchgehen lassen? Bei mir wäre da der Ofen aus gewesen.

Zitat von Jewelmaus:
Er war selber frisch getrennt, war oft sehr kühl und distanziert und ich verspürte bei ihm nie emotionale Sicherheit.

Warum springst du auf so jemanden an? Kennst du dieses Verhalten vielleicht aus deiner Familie?

Zitat von Jewelmaus:
- Es gab aber auch gute Sachen. Er war verlässlich bei unseren Treffen, er war fair in Geldangelegenheiten, er kümmerte sich toll um meinen Hund, der S. war super und nach etwa 5 Monaten lernte ich seine Familie kennen. Weihnachten und Silvester verbrachten wir ebenfalls zusammen.

Wenn das seine einzigen guten Seiten waren... Warum gibst du dich mit so wenig zufrieden?

Zitat von Jewelmaus:
und will ihn zurück

Ernsthaft? Du willst jemanden zurück, der dich mies behandelt und dir gegenüber kalt und gefühllos ist?

Zitat von Jewelmaus:
Auch schob er die gesamte Schuld mir zu, den ich würde ihn zu sehr unter Druck setzen. Und ja, das habe ich. ich habe mich noch nie so unsicher in einer Beziehung gefühlt wie bei ihm.

In einer guten Beziehung sollte man sich sicher und geborgen fühlen. Wenn das nicht so ist, liegt was im Argen. Und in deinem Fall lag da eine Menge im Argen. Sei froh, dass du ihn los bist, der wird sich nicht ändern.

Ich weiß, es tut gerade schrecklich weh, aber das geht vorbei. Ganz bestimmt. Und irgendwann wirst du jemanden treffen, der dich wirklich liebt und dich auch so behandelt.

18.08.2019 15:19 • x 1 #4


M
Och Süße,

Genau dasselbe hat mein Ex auch zu mir gesagt. Ich drücke Dich. Er ist ein guter Manipulator und wer weiß, was der so ausserhalb der Reihe getrieben hat. Dass er Psychologiestudent ist, macht das Ganze noch armseliger. Da erwartet man eigentlich wahrhaftige Empathie und nicht diese Form, die man auch kalte Empathie nennt.

Ich verstehe Deine Verzweiflung und frage mich gerade, wie eine Gesellschaft so viele beziehungsunfähige Menschen hervorbringen kann und dass nicht mal eine direkte Beschäftigung mit Thema davor schützt.

Sicherlich wird der Stress aus dieser Verbindung, all die negativen Energien, sich auch körperlich bei Dir manifestiert haben. Bitte zwinge dich jetzt nicht gegen Dein Bauchgefühl zu handeln und zu Daten. Das bringt nichts, du bist noch nicht so weit und das ist vollkommen ok so. Du brauchst erstmal eine Verschnaufpause.

Mein Ex hat zwei Monate, nachdem wir bereits zusammen waren, hinter meinem Rücken drei andere Frauen gedatet. Herausbekommen habe ich es, da er ein Logbuch führt in dem er meist sehr nüchtern Dinge festhält, die ihm wichtig erscheinen. Ich sage Dir das war ein Schlag ins Gesicht, aber da stand es Schwarz auf Weiß. Er hat mich auch während der Beziehung immer wieder durch, nach seiner Aussage, harmlosen Kontakten zu Ex-Dates hochgradig verunsichert. Wenn wir gemeinsam unterwegs waren, hat er Kommentare zu hübschen Frauen abgegeben und ständig geflirtet und förmlich geglotzt. Auf Veranstaltungen unterhielt er sich meist mit den für ihn interessantesten Frauen, egal ob gebunden oder nicht. Ich war natürlich die Eifersüchtige, woran auch etwas wahres ist, aber er hat mich bewusst mit anderen Frauen trianguliert. Oder ihm war die Bestätigung von außen einfach wichtiger als mein ungutes Gefühl dabei.

Ich war gleichfalls die ganze Beziehung über verunsichert, er hat oft die Dinge so gedreht, dass ich Schuld hatte, er übernahm nie Verantwortung. Nachdem die Trennung vollzogen war, bestätigte sich schnell mein Eindruck, dass er die ganze Zeit nach etwas Besserem Ausschau hielt. Ich hatte eine Funktion für ihn, sich von seinen alten Beziehungen abzulösen und dabei nicht alleine sein zu müssen. Ständig projizierte er seine alten Themen auf mich und wenn wir stritten, hatte ich den Eindruck er diskutiert eigentlich mit seinen Ex-Partnerinnen.

Ich hatte sehr lange an dem Thema zu knabbern, mein Ego war am Boden, alles Vergangene, auch aus vorherigen Beziehungen kam hoch. Ich fühlte mich leer, einsam, zerstört, im Kern getroffen, aus den Angeln gehoben und nicht mehr wie ich selbst. Ich hatte mich verbogen in der Beziehung und war ständig in Verlustangst. Ich fühlte mich auch ungewollt und als Mensch verkannt, nicht wertgeschätzt, manipuliert, belogen, abgelegt und ausgetauscht.

Mittlerweile bin ich meine Schuldgefühle, die er mir erfolgreich einredete, los. Mein Selbstwert ist zurück, ich fühle mich stärker und habe mich in tief gehender Auseinandersetzung mit mir selbst und auch meinen Anteilen entwickelt. Ich habe neues für mich entdeckt, wie Singen. Bin alleine verreist und habe für mich endlich eine berufliche Lösung gefunden. Ich bin nicht mehr dieselbe, wie vor 8 Monaten, aber er triggert mich immer noch. Was für mich bedeutet, dass es da noch einiges zu heilen gibt.

Du bist hier gut aufgehoben, solange Du Dich konkret mit allem auseinandersetzen magst. Viele werden Dich verstehen und Dir Ihre Unterstützung geben.

No contact! Bleibe bei Dir und hole Dir Hilfe, wenn es schlimmer werden sollte. Du musst da nicht alleine durch. Wenn Du die Auseinandersetzung mit dir selbst nicht scheust, tue es unbedingt, um stärker daraus hervorzugehen, um damit sowohl Trennung als auch Beziehung eine Neubewertung zu geben.

Viel Glück und Stärke wünsche ich Dir.

18.08.2019 15:33 • x 3 #5


K
Mir tut das auch beim Lesen weh, aber nicht, weil er so ist, sondern weil Du nach den ersten Vorkommnissen die Sache nicht beendet hast. Da wäre es noch früh genug gewesen, um nicht irgendwann all den Quatsch zu glauben, den er von sich gab. Je länger man so einen Quatsch mitmacht, desto weniger hat man doch logischerweise das Grfuhlt, sich noch auf die eigenen Werte und Maßstäbe verlassen zu können. Das ist wie bei allem anderen. Hat man erstmal damit angefangen, kommt es auf die nächsten Male auch nicht mehr an. Schokolade, Dro., Lügen die Seele verkaufen. Damit geht es dann immer weiter.

Es ist doch vollkommen egal, ob etwas davon wahr ist oder wahr sein könnte, wenn man sich selber mit dem Agieren des Flohs im Pelz unwohl fühlt und es immer schlimmer statt besser wird.

Da muss ich leider ehrlich sagen, Du hast die Geister bekommen, die Du gerufen hast.

Wegen was fühlst Du Dich jetzt versteinert statt befreit?

18.08.2019 15:37 • x 2 #6


M
Zitat von KBR:
Mir tut das auch beim Lesen weh, aber nicht, weil er so ist, sondern weil Du nach den ersten Vorkommnissen die Sache nicht beendet hast. Da wäre es noch früh genug gewesen, um nicht irgendwann all den Quatsch zu glauben, den er von sich gab. Je länger man so einen Quatsch mitmacht, desto weniger hat man doch logischerweise das Grfuhlt, sich noch auf die eigenen Werte und Maßstäbe verlassen zu können. Das ist wie bei allem anderen. Hat man erstmal damit angefangen, kommt es auf die nächsten Male auch nicht mehr an. Schokolade, Dro., Lügen die Seele verkaufen. Damit geht es dann immer weiter.

Es ist doch vollkommen egal, ob etwas davon wahr ist oder wahr sein könnte, wenn man sich selber mit dem Agieren des Flohs im Pelz unwohl fühlt und es immer schlimmer statt besser wird.

Da muss ich leider ehrlich sagen, Du hast die Geister bekommen, die Du gerufen hast.

Wegen was fühlst Du Dich jetzt versteinert statt befreit?


Da ist was wahres dran. Insbesondere der Punkt mit dem Vertrauen in die eigenen Werte und Massstäbe. Die stellte ich irgendwann vollkommen in Frage und traute mir selbst nicht mehr.

Warum macht frau so was länger mit? Tja, das eigene Päckchen und der Wunsch danach alte Themen endlich auflösen zu können. Wahrscheinlich auch ein unerschütterlicher Glaube daran, dass sich etwas verbessern, verändern lässt. Bis man begreift, dass es nicht Jahre braucht dafür, ist es schon passiert.

18.08.2019 15:49 • x 1 #7


P
Er war absolut nicht ehrlich zu Dir. Null Respekt. Anscheinend warst Du für Ihn einfach nur ein lockerer Flirt, so lange es nichts anders gibt. Wenn einem der Partner wirklich etwas bedeutet, hat man es nicht nötig weiter bei einer Dating-App aktiv zu sein.
Denkst Du du könntest Ihm überhaupt noch einmal vertrauen? Ich denke er würde es immer wieder tun, weil er nicht wirklich an einer ernsthaften Beziehung interessiert ist. Ich kann nachvollziehen, dass es schmerzt. Er kann ja noch nicht einmal ehrlich sein, denkt sich irgendwelche Lügen, Ausreden aus, anstatt dazu zustehen. Alleien der Satz Ich vermisse dich nicht ist doch total spackenhaft, aber zeigt auch das er dich nicht wirklich liebt. Für S. ganz gut aber für ne Beziehung nicht geeignet. Sei froh, dass du ihn los bist. Das hast du nicht nötig dich so behandeln zulassen.

18.08.2019 15:59 • x 1 #8


J
Warum habe ich das mitgemacht - weil ich an das Gute geglaubt habe? Weil ich nicht akzeptieren wollte, dass jdm. der Psychologie studiert und eine Ausbildung zum Paartherapeuten in toxischen Beziehungen macht, selber so ist? Und natürlich kenne ich das aus meiner Familie. Meine Mutter ist bipolar, und ich kenne den Wechsel zwischen kalt und warm sehr gut. Wobei sogar meine Mutter nicht so grausam zu mir war wie mein Ex.

Ich selber habe ich für mein Handeln in der Beziehung geschämt...mein Erstellen eines Fakeaccounts und nachdem er mir auf der Singleapp antwortete, hatte ich mit einem Fakeaccount sogar seine Eltern und Ex-Freundin geadded:-(

Das bin nicht ich...und die Schuld daran trägt nicht nur er. Ich habe es ja mitgemacht, ich habe die Konsequenzen meines Handeln aus der permanenten Unsicherheit akzeptiert.

Vielleicht habe ich einfach nur Angst, dass es nur noch solche Männer gibt...dass ich nicht gut genug bin und eh nichts anderes verdiene.

Ich mache eine Therapie aber natürlich schmerzt es, wie jetzt, das Wochenende alleine zu verbringen während alle aus meinem Freundeskreis mit Partnern und teilweise Kind unterwegs sind...alle haben es geschafft, außer ich.

Ein Grund, wieso ich mich schlecht fühle ist teilweise auch der Rat von Freundinnen - einige meinten zu mir, ich würde zu viel von ihm erwarten und wenn ich ihm mehr Freiraum gegeben hätte, er sicherlich nicht so kalt gewesen wäre.

Klar, ab einem gewissen Punkt, war es nur noch ein Teufelskreis. Ich wollte mehr Wärme, er zog sich zurück. Ich machte Druck, er wurde kälter usw.

Wie ich weiß, hat er sich auf sämtlichen Singleapps wieder angemeldet...obwohl er meinte, er würde seine inneren Eimer erstmal anders füllen als mit Dating und das nicht an Dating zu denken ist...aber ok, ich bin nicht besser, ich habe ich da ja auch angemeldet. Mittlerweile habe ich die Apps gelöscht, weil die Dates auch nicht so toll waren - ich merke, ich bin noch nicht soweit.

LG

18.08.2019 16:11 • #9


M
Zitat von Jewelmaus:
Warum habe ich das mitgemacht - weil ich an das Gute geglaubt habe? Weil ich nicht akzeptieren wollte, dass jdm. der Psychologie studiert und eine Ausbildung zum Paartherapeuten in toxischen Beziehungen macht, selber so ist? Und natürlich kenne ich das aus meiner Familie. Meine Mutter ist bipolar, und ich kenne den Wechsel zwischen kalt und warm sehr gut. Wobei sogar meine Mutter nicht so grausam zu mir war wie mein Ex.

Ich selber habe ich für mein Handeln in der Beziehung geschämt...mein Erstellen eines Fakeaccounts und nachdem er mir auf der Singleapp antwortete, hatte ich mit einem Fakeaccount sogar seine Eltern und Ex-Freundin geadded:-(

Das bin nicht ich...und die Schuld daran trägt nicht nur er. Ich habe es ja mitgemacht, ich habe die Konsequenzen meines Handeln aus der permanenten Unsicherheit akzeptiert.

Vielleicht habe ich einfach nur Angst, dass es nur noch solche Männer gibt...dass ich nicht gut genug bin und eh nichts anderes verdiene.

Ich mache eine Therapie aber natürlich schmerzt es, wie jetzt, das Wochenende alleine zu verbringen während alle aus meinem Freundeskreis mit Partnern und teilweise Kind unterwegs sind...alle haben es geschafft, außer ich.

LG


Nein, solch eine Denkweise bitte gleich unterbrechen. Du bist gescheitert, aber das macht dich nicht weniger wert als deine verpartnerten Freunde. Scham brauchst Du nicht empfinden, manche Handlungen sind eben irrational, lerne daraus, dass du das nicht bist.

Er hat sogar eine Ausbildung für toxische Partnerschaften gemacht? Alle Achtung, der Typ ist ja echt eine Hausmarke.

18.08.2019 16:19 • #10


W
Liebe Jewelmaus,

aus deiner letzten Antwort und der Beschreibung seiner Texte kann man sehr schön herauslesen, dass ihm wirklich völlig die Empathie fehlt. Er ist offensichtlich nicht fähig sich in die Gedanken und Gefühle anderer (hier bist du es) hineinzuversetzen. Sonst würde er bei dem Gespräch (oder Chat) mit dir merken, dass du offensichtlich unsicher bist und eine emotionale Bestätigung von ihm brauchst - und sei es nur ein ja ich vermisse dich!.

Das gleiche gilt für die Bemerkung zur Frage, was er mit seinen Eltern unternimmt. Auch hier reagiert er vollkommen emotionsfrei und empathiefrei indem er deine Frage seziert und dich danach auch noch beschuldigt nicht korrekt gefragt zu haben.

Aus meiner Sicht hat dieser Mensch ein großes Problem, da er nicht Empathie-fähig ist. Damit ist es auch sehr schwer mit diesem Menschen eine glückliche und erfüllte Beziehung zu führen, weil deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse nur sehr selten erfüllt würden.

Ich weiß, es ist immer schwer nach einer Beziehung nach vorne zu schauen und sich nicht zu sehr gehen zu lassen, aber das ist genau das, was du jetzt tun solltest. Es hilft natürlich auch nicht, dass die meisten dir sagen Sei froh dass du ihn los bist. Dazu bist zu zu sehr in deiner Wunschvorstellung von dieser Beziehung gefangen. Aber ich glaube persönlich nicht, dass dich solch ein Mensch glücklich und zufrieden machen könnte.

Vielleicht beruhigt es dich ja etwas, dass viele die hier schreiben (und auch ich) ganz klar darlegen, dass dein Ex in erster Linie an den Beziehungsproblemen schuld ist. Es fehlt bei ihm die Empathie, was immer zu Unglück führt. Aber auch das ist ja nur ein kleines Pflaster auf deinem gebrochenen Herzen. Geh mit Freunden weg, unternimm viel und geh unter Menschen. Hab Spaß und denk nicht zuviel über dieses Kapitel in deinem Leben nach.

Schreib ein neues!


Fühl dich gedrückt

18.08.2019 19:24 • x 3 #11


J
Liebe WhenStarsAlign,

er hat sich immer als hochsensiblen Menschen beschrieben und meinte, dass er früher codependent war. Und dass er auch in der Beziehung mit mir zu viel getan hat...nun ja, da hat ja jeder seine Sichtweise.

Es kam öfters mal vor, dass ich ihm Nachrichten auf WhatsApp schrieb und diese tagelang nicht gelesen wurden, obwohl er online war. Als ich ihn darauf ansprach dass ich es komisch finde, dass er nachts online war, aber nicht reagiert, deaktivierte er seine Online-Anzeige. So ging er mit sowas um. Das tat er, um seine Ruhe vor mir zu haben. Seiner Aussage nach, tat er das für mich.

Es hilft mir tatsächlich, wenn ich hier das Feedback erhalte, dass ich nicht die alleinige Schuld trage...es geht mir nicht darum, ihm alle Schuld zu geben. Aber da er mir sonst die ganze Schuld gegeben hat, tut das wirklich etwas gut.

Ich werde versuchen, weiter zu machen - irgendwie.

Danke und lg

18.08.2019 19:43 • #12


M
Zitat von Jewelmaus:
Liebe WhenStarsAlign,

er hat sich immer als hochsensiblen Menschen beschrieben und meinte, dass er früher codependent war. Und dass er auch in der Beziehung mit mir zu viel getan hat...nun ja, da hat ja jeder seine Sichtweise.

Es kam öfters mal vor, dass ich ihm Nachrichten auf WhatsApp schrieb und diese tagelang nicht gelesen wurden, obwohl er online war. Als ich ihn darauf ansprach dass ich es komisch finde, dass er nachts online war, aber nicht reagiert, deaktivierte er seine Online-Anzeige. So ging er mit sowas um. Das tat er, um seine Ruhe vor mir zu haben. Seiner Aussage nach, tat er das für mich.

Es hilft mir tatsächlich, wenn ich hier das Feedback erhalte, dass ich nicht die alleinige Schuld trage...es geht mir nicht darum, ihm alle Schuld zu geben. Aber da er mir sonst die ganze Schuld gegeben hat, tut das wirklich etwas gut.

Ich werde versuchen, weiter zu machen - irgendwie.

Danke und lg


Mit den Fachbegriffen der Toxischen Beziehung kennt er sich ja hervorragend aus. Der Herr ist wohl von einem Extrem ins andere gefallen. Das ist seine persönlich Rache, die nichts mit dir zu tun hat. Been there, done that.

18.08.2019 19:46 • #13


J
Ja, das habe ich mir auch schon gedacht...das seine letzte Freundin ihn so verletzt haben muss, dass ich das jetzt ausbade.

18.08.2019 19:49 • #14


W
Liebe Jewelmaus,

ich bin übrigens auch ein Kerl

Auch wenn er in einer Beziehung mit Abhängigkeiten war ist das noch lange kein Grund dir seine Zuneigung vorzuenthalten.

Hast du mal darüber nachgedacht, dass er seine ganze psychologische Ausbildung vielleicht nur macht, weil er andere Menschen verstehen will, die oft ein Buch mit sieben Siegeln für ihn sind? Menschen die keine Empathie empfinden können stehen oft wie der Ochs vor'm Berg.

Es macht (zumindest aus den Dingen die du bisher geschrieben hast) den Eindruck, dass er sehr seltsam mit dir umgeht und es dadurch zwangsläufig zu Konflikten kommen muss. Du kannst da nichts dafür, weil er dir aktiv die Geborgenheit vorenthält, die du offensichtlich (völlig zurecht) brauchst.

Liebe Grüße

18.08.2019 19:56 • x 1 #15


A


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