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Trennung nach Geburt

T
Hallo zusammen. Ich möchte gerne mein Herz ausschütten und hoffe auf wertvolle Tips, die mir helfen, dass ich mich besser fühle.
Mein Freund möchte mich verlassen. Wir haben vor sechs Monaten ein Kind bekommen, schon die Schwangerschaft war schwierig. Er hatte schon zwei Kinder und konnte sich auf das neue Kind nicht einlassen.
Nun sagt er, er liebt mich nicht mehr und er hätte sich seit Monaten trennen sollen, nur seine beiden Kinder aus alter Beziehung zählen.
Er hatte seit Monaten vorgeschlagen, sich zu trennen, mir fiel es aber schwer und ich habe gebeten, es zu versuchen.
Ich fühle mich als würde ich scheitern, als wär ich es nicht wert. Ich habe mir niemals vorgestellt, dass ich allein dastehe mit Kind. Wir sind sogar im August erst in eine größere Wohnung gezogen. Diese kann ich mir allein nicht leisten.
Ich leide sehr, es tut verrammt weh und ich möchte, dass dieser Schmerz nachlässt. Nur wie? Ich habe hier keine Familie, ich kann also nicht ausgehen oder neue Hobbys suchen, da mein Kind dann nur noch bei mir ist. Habt ihr trotzdem Tips, wie ich diese schwere Phase überwinden kann?
Lieben Dank!

Gestern 23:47 • x 1 #1


A
Zitat von TJ1990:
Ich leide sehr, es tut verrammt weh und ich möchte, dass dieser Schmerz nachlässt. Nur wie?

Das glaube ich dir. Aber dir wirds nicht besser gehen, wenn du bei einem Mann bleibst, der das gar nicht mehr möchte.

Wie lange seid ihr denn zusammen?

Ich an deiner Stelle würde mir eine Wohnung suchen. Wo lebt deine Familie? Weit weg?

Gestern 23:54 • #2


A


Trennung nach Geburt

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QueenA
Liebe @TJ1990

es tut mir sehr leid, was du gerade durchmachst. Das ist unfassbar viel auf einmal, ein Baby, eine zerbrechende Beziehung, Zukunftsängste. Dass es sich gerade „verdammt weh“ anfühlt, ist keine Schwäche, sondern eine ganz normale Reaktion auf einen großen Verlust.

Bitte glaube eines ganz sicher nicht: Du bist nicht gescheitert und du bist nichts weniger wert.
Dass dein Partner sich emotional entzogen hat, sagt nichts über deinen Wert als Frau oder Mutter aus. Du hast ein Kind getragen, geboren und kümmerst dich, das ist Stärke, auch wenn du dich gerade nicht stark fühlst.

Der Schmerz wird nicht von heute auf morgen verschwinden. Aber er wird leiser, Schritt für Schritt. Nicht, weil alles plötzlich gut ist, sondern weil du lernst, ihn zu tragen.

Ein paar Gedanken, die dir vielleicht helfen können:
Erlaube dir zu trauern. Du trauerst nicht nur um den Mann, sondern um die Zukunft, die du dir vorgestellt hast. Das darf weh tun.
Hol dir Unterstützung, auch ohne Familie vor Ort. Hebammen-Nachsorge, Familienberatungsstellen, Caritas/Diakonie, Pro Familia oder das Jugendamt (klingt hart, ist aber oft sehr unterstützend) können bei finanziellen, wohnlichen und organisatorischen Fragen helfen.
Du musst nichts „leisten“ gerade. Dein Job ist im Moment: dich und dein Baby durch den Tag bringen. Mehr nicht.
Isolation verstärkt den Schmerz. Auch wenn du nicht ausgehen kannst: Online-Gruppen für Alleinerziehende, Müttercafés, Krabbelgruppen oder einfach ein täglicher Spaziergang können kleine Anker sein.
Der Gedanke „Ich schaffe das nicht“ ist ein Gefühl-kein Fakt. Du schaffst gerade schon sehr viel.
Und noch etwas Wichtiges: Du musst diese Entscheidung nicht sofort emotional akzeptieren. Du darfst wütend, traurig, verzweifelt sein und trotzdem Schritt für Schritt nach vorne gehen.

Bitte sei sanft mit dir. Du bist eine gute Mutter. Und auch wenn du es jetzt nicht sehen kannst: Dein Leben ist nicht vorbei. es sortiert sich nur gerade neu.

Fühl dich gedrückt

Gestern 23:59 • x 11 #3


Sonnenschein85
Mir tut es auch Leid. Aber genau, du bist nicht gescheitert, du hast nicht versagt und du bist nicht wertlos.

Er ist derjenige, der die Beziehung gegen die Wand gefahren hat.

Die erste Zeit wird hart. Wenn du dir keine Wohnung leisten kannst dann suche dir auf jeden Fall Hilfe in Form von Unterstützung. Zusammen wohnen bleiben ist wohl keine gute Option. Ansonsten konzentrier dich auf dein Baby. Versuche es sich mit ihm schön zu machen und die erste Zeit zu wuppen.

Wäre es eine Möglichkeit wieder in die Nähe deiner Familie zu ziehen? So das du mehr Unterstützung hast? Und ggf später auch mal ausgehen kannst, so dass deine Familie sich um das Kind kümmert. Oder in eine Ecke wo du Freunde hast, die dich etwas ablenken können.

Heute 02:49 • x 2 #4


D
Zitat von TJ1990:
Er hatte schon zwei Kinder und konnte sich auf das neue Kind nicht einlassen.

es tut mir leid für dich, aber das fällt ihm sehr spät ein.

besteht die Möglichkeit wieder in die Nähe deiner Familie zu ziehen

Heute 02:59 • #5


S
Zitat von TJ1990:
Ich habe mir niemals vorgestellt, dass ich allein dastehe mit Kind.

Die bittere Wahrheit ist, grade Frauen müssen sich immer bewußtsein, das man am Ende alleine da steht...
...ich kann es nur zum Teil nachvollziehen, da ich selbst (als Mann) schon fast 2,5 Jahre, auch alleinerziehend war. Damals ungefragt, weil meine Ex erkrankt war.

Ich weiß, das tröstet dich natürlich nicht. Aber was ich dir sagen will: Kopf hoch, momentan ist das alles schlimm, aber es wird besser werden, das Kind ist so oder so immer wichtiger als der Partner...
...und du wirst einen neuen Partner finden, der dann wirklich zu dir steht und dich noch im Regen stehen lässt!

Heute 06:35 • x 2 #6


S
Zitat von QueenA:
Du musst nichts „leisten“ gerade. Dein Job ist im Moment: dich und dein Baby durch den Tag bringen. Mehr nicht.

Absolut, wobei das auch anstrengt ist.
Zitat von QueenA:
Auch wenn du nicht ausgehen kannst: Online-Gruppen für Alleinerziehende, Müttercafés, Krabbelgruppen oder einfach ein täglicher Spaziergang können kleine Anker sein.

Oder auch das Forum hier, da kannst du auch nette Kontakte knüpfen, ich habe hier sehr positive Erfahrung gemacht, grade mit den Kontakten die ich via PN Pflege.

Und ja, lieber TE: du schaffst das!
Und wenn du das Gefühl bekommst, es überfordert dich, dann bitte frag nach Hilfe - diese gibt es vom Staat oder auch privat, oder gemeinnützigen Organisationen.
Du bist nicht allein!

Heute 06:45 • x 1 #7


Laetitia2024
Zitat von TJ1990:
Hallo zusammen. Ich möchte gerne mein Herz ausschütten und hoffe auf wertvolle Tips, die mir helfen, dass ich mich besser fühle. Mein Freund ...

Es tut mir sehr leid, dass dich der Kindsvater im Stich lässt. Aber du bist nicht allein. Wenn du die Wohnung nicht alleine halten kannst, dann bist du von Obdachlosigkeit bedroht. Geh zum Sozialamt, zum Jugendamt und lass dich beraten/unterstützen. Es gibt Frauenhäuser/Mutter und Kind Einrichtungen, die dich erstmal aufnehmen können und dir bei der Suche nach einer neuen Wohnung helfen.
Er liebt dich nicht, euer gemeinsames Kind auch nicht. Traurig! Beschränke den Kontakt zu ihm nur noch auf das Nötigste. Er ist eurem Kind gegenüber unterhaltspflichtig.

Heute 07:06 • x 1 #8


B
@TJ1990 Ist das der Ex, dem du Anfang letzten Jahres extrem hinterhergerannt bist und an den du dich klammern wolltest? Vielleicht magst du ein bisschen mehr erzählen, aus deinem letzten Thread geht hervor, dass du unbedingt den Ex halten wolltest, Torschlusspanik hattest. Zur Einordnung, wie und mit wem kam es nun zur Beziehung mit neuer Wohnung und sechs Monate jungem Kind, nicht einmal zwei Jahre nach dem letzten Drama? Das muss ja schon extrem schnell gegangen sein, war es euer beider Wunschkind, das er plötzlich nicht mehr will?

Heute 08:48 • x 1 #9


Sonnenschein85
Zitat von Brightness2:
@TJ1990 Ist das der Ex, dem du Anfang letzten Jahres extrem hinterhergerannt bist und an den du dich klammern wolltest? Vielleicht magst du ein ...

Ja. Seltsam. Wenn es ein Wunschkind war dann sich so schnell zu trennen. Und die Liebe plötzlich weg?
Genau erzähl wenn du magst und du dir Austausch wünschst gerne etwas mehr.

Heute 08:51 • x 2 #10


T
Vielen Dank für eure lieben Antworten. Ich könnte vorübergehend zu meiner Mutter ziehen, aber nur bis ich wieder arbeiten gehe, denn die Arbeit ist zwei Stunden von ihr entfernt. Mein Ex Partner wohnt dann vier hundert Km entfernt, ich denke also nicht, dass er noch Interesse an unserem Baby zeigen wird. Es fühlt sich gerade an wie ein unüberwindbarer Berg aus Trauer, Zukunftsangst, Ablehnung und Verletzung. Ich habe keine Ahnung, wie ich das schaffen soll

Vor 52 Minuten • #11


Hummelbee8
@TJ1990

Du bist verletzt weil du liebst, doch das Leben geht weiter.. ist schmerzhaft aber die Wahrheit den die Zeit bleibt nicht stehen..

Er liebt dich und eurer Baby nicht,sonst würde er bleiben.. aber es hat auf eine verdrehte Art etwas positives du weißt an was du bist.. du weißt was Sache ist und kannst damit arbeiten du weißt das du eine allein erziehende mam bist..

Doch das wirst du schaffen den du liebst ja weiter nämlich dein Kind,du kämpfst weiter für die Zukunft..

Liebe zum Partner kann vergehen die liebe zum Kind vergeht nie ..

Vor 40 Minuten • #12


B
Zitat von TJ1990:
Ich könnte vorübergehend zu meiner Mutter ziehen, aber nur bis ich wieder arbeiten gehe, denn die Arbeit ist zwei Stunden von ihr entfernt.

Wann hast du geplant, wieder zu arbeiten?
Zitat von TJ1990:
Mein Ex Partner wohnt dann vier hundert Km entfernt, ich denke also nicht, dass er noch Interesse an unserem Baby zeigen wird.

Vielleicht magst du auf die Fragen mal eingehen, ist das der Ex, der schon im Februar 2024 die Beziehung beendet hat und seine Freiheit wollte? Würde er zustimmen, dass du dich mit eurem Kind so weit entfernst?
Zitat von TJ1990:
Ich habe keine Ahnung, wie ich das schaffen soll

Schritt für Schritt. Erkundige dich, was du an Betreuungsunterhalt und Unterhalt für das Kind bekommst. Rechne, was du dir zusammen mit deinem Elterngeld leisten kannst. Schau, was es an bezahlbaren Wohnungen in der Nähe deines Arbeitsplatzes gibt und organisiere dein Leben langsam schrittweise neu. Ist die Betreuung eures Kindes organisiert, kannst du eventuell früher als geplant wieder arbeiten? Hast du Freunde, Kontakte vor Ort, Menschen, die dich unterstützen?
Zitat von TJ1990:
Ich habe hier keine Familie, ich kann also nicht ausgehen oder neue Hobbys suchen, da mein Kind dann nur noch bei mir ist.

Will er sich gar nicht auf das Kind einlassen, lehnt er es vollständig ab oder würde er ohne dich eine eigene Bindung zum Kind aufbauen wollen, eventuell mit den Stiefgeschwistern zusammen, die ja auch Teil der Familie des Kindes sind?

Vor 33 Minuten • #13


T
@Brightness2 nein, das ist nicht derselbe und ja es ging sehr schnell, das stimmt. Nichtsdestotrotz gab es für mich keine Alternative, als das Kind zu behalten.
Nein, er ist derjenige der wegzieht, nicht ich. Ich bleibe hier. Ich wäre sogar mit ihm gegangen, aber da er sagt er liebt mich nicht, macht es für mich keinen Sinn, dorthinzugehen, wo ich keine Arbeit und keine Kontakte habe.
Hier habe ich meine Arbeit und Freunde.

Vor 16 Minuten • #14


A


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