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Trennung nach langjähriger Ehe

I
Ich rate dir dringend ein ernstes , sehr ernstes Gespräch mit deiner Frau zu führen.
Sei ehrlich zu ihr, du kannst ihr sagen das du dir sicher bist, dass du nur noch das 3. Rad am Wagen bei ihr bist, der Ernährer und Papa und nur noch ein Beiwerk bist.
Du hättest versucht sie aufzurütteln , was nicht gelungen ist und du nun aber merkst das du dich mit einer Kollegin gut verstehst und sich da langsam Gefühle entwickeln.

Danach würde ich sie offen und ehrlich fragen , was sie noch bei euch sieht als Paar?

Höre dir das an. Und dann entscheide endgültig.

Du kannst nicht rum Eiern, erstens merkt sie das und zweitens wem soll das dienlich sein ?

Ich denke es ist noch nicht aller Tage Abend, denn die Kollegin ist nur ein Ventil für dich als unglücklich verheirateter Mann, du bekommst keine Anerkennung, keine Ansprache , keine Aufmerksamkeit, 6 und Nähe fehlt auch.
Schläft das Kind oft in eurem Bett ? Bist du ausquartiert ? Öfters mal ?
Wäre ein mögliches weiteres Indiz , dass sie sich voll und ganz in ihrer Mutterrolle sieht.
Nur noch das Kind.

Sie weiss um deine Unzufriedenheit, schätz die Lage aber nicht als Bedrohlich ein, sie wird nicht wissen oder noch nicht ahnen, dass Krisen oder in diesem Fall längere Unzufriedenheit in der Beziehung ein Türöffner für 3. ist.

Ich lese nicht heraus, dass du sie einfach aufgehört hast zu lieben, sondern das der Frust, die Enttäuschung über die Richtung die Eure Paarbeziehung eingeschlagen hat, dich dazu bringt das mit einer anderen zu stillen und vielleicht auch zu rechtfertigen.

Ich glaube das deine Frau dich liebt, sie aber nicht sieht, das das alleine nicht reicht, es fehlt Nähe, die aber gibt sie nur einem, dem Kind. Und vermutlich glaubt sie, dadurch das sie eine gute Mutter ist, und das wird sie sein, steht sie trotzdem hoch im Kurs bei dir.
Das allein reicht aber nicht, dir nicht.

Weil sie euch als Paar vergessen hat.

Sei einfach ehrlich, sag ihr das ihr gleichgültiges Verhalten dich wegtreibt , hin zu jemanden der dich versteht und du in grosser Sorge um eure Ehe bist.

03.09.2020 08:56 • x 9 #16


I
Ich schreibe übrigens aus Erfahrung.
Ich war quasi deine Frau, ich habe 2 Jahre nicht gemerkt was meinen Mann fehlte.
Wichtig war unser Sohn, das das Haus Blitz blank war und ich meinen Job nachgehen konnte, der Rest ging für Hund und stets ein offenes Ohr für Probleme anderer drauf.

Auch mein Mann hatte mich mindestens 2 mal darauf angesprochen , sich positioniert und mir gesagt ich soll mich weniger um andere kümmern , und mehr um uns.
Da rein, da raus , ich fand es empörend. Sah er nicht was ich leistete ?
Na was ?
Im Bett Flaute , kaum Nähe und nie Zeit oder jetzt geht gerade nicht und ja müde bin ich auch.
Morgen, morgen reden wir
Am Sonntag gibts 6 , upps , welchen nochmal ?
Geht auch übernächsten ....

Hoffen auf Besserung, Fehlanzeige ?
Frust ja bei ihm immer mehr, zum Schluss war er gar der Meinung ich liebe ihn nicht mehr.

So entwickelt sich das dann,,,, immer mehr und mehr.
Und dann kommt SIE , - rumms....

Wenn du Pech hast bist verliebt, ich hatte Glück, mein Mann war da nie tief drin.

Wir haben wieder rausgefunden aus dem Schlamassel , heute fragt er noch , was war damals passiert ?
Wie konnte es so weit kommen ?
An welchen Punkt hatten wir uns verloren ?

Stell dir vor deswegen wären wir auseinander ...

Und viele Ehen enden so , weil man nicht sorgsam war zueinander , dabei war es mal die ganz grosse Liebe...
oftmals ist da noch so viel Potential , und es wäre schade , wenn du das aus deinem verständlichen Frust und deiner Enttäuschung heraus, wegschmeisst.

Es ist noch nicht zu spät , eure Ehe auf eine andere und bessere Ebene zu ziehen , aber nur reden reicht nicht mehr, sie muss knallhart wissen , was los ist , dann erwacht sie vermutlich.

03.09.2020 09:18 • x 14 #17


A


Trennung nach langjähriger Ehe

x 3


Y
Ich schließe mich an, wirf es nicht so schnell weg, rede mit deiner Frau, mach ihr den Ernst der Lage klar, aber ohne nur einzufordern. Sucht zusammen nach Lösungen.
Was mir noch auffällt: Du schreibst wenig über deine Beziehung zu deiner Tochter. Es klingt so, als ob das halt ihr Thema ist, das Kind, sie geht darin auf und du bist außen vor. Was wäre, wenn ihr das noch mehr zu eurem gemeinsamen Ding macht? Darüber redet, wie es der Tochter geht, wie sie sich entwickelt... Dann könnten sich die Gewichtungen mehr verschieben.
Das Problem mit Intimität einfordern ist halt, dass Druck idR den gegenteiligen Effekt hat. Sehr sensibel... geht nur gemeinsam, wenn sie es grundsätzlich auch will.

03.09.2020 13:08 • x 4 #18


D
Danke für die vielen netten Antworten!

Zu Klarstellung mal: es ist nicht so, dass der Brief den ich geschrieben habe das erste gewesen wäre was ich unternommen hätte. Es hat zig zig zig Gespräch gegeben. Ich habs im Guten versucht, mit Vorwürfen, mit Schimpfen, mit Nörgeln, mit Fragen (sehr vielen Fragen), mit Diskutieren und was nicht alles. Es ist ja auch nicht so, dass es seit ein paar Wochen so wäre. Es sind Jahre und anfangs dachte ich auch noch, dass sich Dinge regulieren werden wenn wieder so etwas wir Alltag einkehrt. Auch für meine Frau war es ja eine ganz einschneidende Änderung ihres Lebens, wenn plötzlich ein kleines Kind da ist. Am Anfang habe ich das auch total verstanden und akzeptiert. Ich war eben arbeiten und hatte ja zumindest im Büro den gleichen Alltag den ich schon immer hatte und für sie war alles neu und anstrengend. Auch da habe ich schon Gespräche geführt und ihr gesagt: ich weiß, dass das alles sehr schwer ist aber bitte vergiss mich dabei nicht komplett. Da kamen auch noch Erklärungen und Antworten, dass es ja auch besser würde wenn unsere Tochter älter würde und in den Kindergarten gehen würde und was nicht alles.

Ich denke, Irrlicht hat das perfekt auf den Punkt gebracht damit, dass ich einfach selbstverständlich geworden bin. Ich bin halt einfach da und in ihrem Kopf werde ich das auch immer sein. Das setzt mich so ungefähr gleich mit dem Kühlschrank - ist halt da und funktioniert. Aber das reicht mir eben nun einmal nicht. Ich möchte für mich selber einfach auch einmal wieder Intimität haben und so sehr wie ich meine Tochter liebe (und das tue ich über alle Maßen) gehe ich daran zu Grunde. Jeden Abend die Enttäuschung wenn das Handy mal wieder wichtiger ist als ich ... und da gab es für mich auch ein Schlüsselerlebnis was mich sehr verletzt hat. Es war tatsächlich mal so, dass meine Frau auf die Idee gekommen ist dass ich noch anwesend bin. Lust auf sechs hatte sie, wie eben immer, offenbar nicht aber sie dachte, dass das auch mündlich ginge. Grundsätzlich hätte ich das auch toll gefunden. Sie musste allerdings währenddessen im TV irgendeinen Quatsch der auf VOX läuft gucken und für mich war das gefühlstechnisch mal wieder so, dass ich mit mir gerungen habe einfach zu sagen: komm, lass bleiben. Nicht mal diese kurze Zeit kann sie dann mal NUR für MICH haben. Das hat mich einfach sehr verletzt und ich frage mich warum sie es denn dann überhaupt tut. Wenn das nur noch so eine Pflichtübung ist (und ich habe einfach diesen Eindruck irgendwie) dann kann sie es von mir aus auch einfach gerne sein lassen. Das brauche ich nicht und möchte ich nicht. Ich habe mich anschließend geärgert, dass ich nicht einfach aufgestanden und gegangen bin aber ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch und habe da einfach das Theater gescheut, was mit Sicherheit gekommen wäre.

Was meine Kollegin angeht kann ich das tatsächlich gar nicht wirklich beantworten. Irgendwann wurden Gespräche halt privat und irgendwann habe ich mich dann auch bei ihr ausgeweint. Sie versteht mich und sie geht auf mich ein. Gut, dass ist auch nicht verwunderlich wenn sie Gefühle für mich hat und ich obliege auch nicht der Illusion der endlos grünen Wiese gegenüber. Allerdings passen wir in der Theorie sehr gut zusammen was Ansichten, Interessen, Humor usw. angeht. Ich glaube nicht, dass sie der Ursprung ist. Wenn alles in Ordnung wäre hätte ich sie ohnehin nie Gefühle entwickeln können. Beziehung oder wie sich das weiterentwickelt kann ich im Moment ehrlich gesagt gar nicht absehen - könnte aber gut sein, dass irgendwann mehr draus wird.

03.09.2020 13:19 • x 5 #19


D
Isely: danke für deinen tollen Text. Der hätte 1:1 von mir kommen können. Nein, ich habe nicht einfach aufgehört sie zu lieben. Es ist Frust, Frust, Frust und Enttäuschung. Ich habe mir ihr geredet, oft und ihr gesagt, dass ich darunter leide und dass es mich unglücklich macht. Als Antwort kamen dann Sachen wie, dass ich es gar nicht so schlimm hätte und so ein Hausdrachen sei sie gar nicht aber wirklich mit mir auseinandersetzen oder gar was ändern? Wenn dann für ein paar Tage, maximal. Der Brief war für mich sowas wie die letzte Möglichkeit. In dem steht ja nichts, was wir vorher nicht endlose Male besprochen hätten. Ich habe das bewusst gemacht, weil ich erstens ganz sorgsam und in Ruhe formulieren kann und zweitens es ihr die Möglichkeit gibt in Ruhe zu lesen, zu denken, nochmal zu lesen und dann zu reagieren. So waren zumindest meine Gedanken. Es steht wörtlich drin, dass ich sehr unglücklich bin und ich so nicht weitermachen kann und möchte.
Ja, du hast das gut erkannt. Unsere Tochter schläft IMMER zwischen uns im Bett. Habe auch etliche Male versucht da gegen zu steuern aber da gibt es direkt Widerstand. Liegt daran, dass sie bei uns im Bett tadellos schläft und in ihrem Bett einfach nicht einschlafen will. Haben das auch mal versucht durchzudrücken aber dann kann man praktisch die ganze Nacht daneben sitzen bleiben. Mir fehlt das zusammen schlafen - ähmm: ich meine wirklich nur zusammen schlafen gerade - sehr und sie weiß das auch aber das zählt zu den Dingen mit denen ich mich in irgend einer Weise noch arrangieren kann.

Yoda:
Nein, ich thematisiere meine Tochter hier nur sehr ungern mehr als nötig. Du kannst aber davon ausgehen, dass ich sie mehr als lieb habe. Sie ist auch im Grunde das einzige Thema was es überhaupt gibt. Nimm mal als Bsp. gestern Abend. Ich bin nach Hause gekommen und wir haben erst gegessen. Dann gingen schon die Berichte los was im Kindergarten war, was nachmittags war, dass sie noch eine Winterjacke braucht usw. usw. - allerdings: hey Schatz, wie war dein Tag kommt da nicht. Während ich dann schon mal hier und da nachfrage kommt auf der anderen Seite absolut nichts, außer es hat mit dem Kind zu tun. Es ist schon logisch, dass das ihr Hauptthema ist. Liegt wohl auch einfach daran, dass sie sich den ganzen Tag mit ihr beschäftigt, schon klar - ist auch in Ordnung - ich möchte ja auch wissen was so war. Nur Interesse an dem was bei mir so war besteht halt auf der Gegenseite praktisch überhaupt nicht.

03.09.2020 13:33 • x 3 #20


I
Danke für deinen Text.
Ja ich hab gewusst das das Kind im Bett liegt, und auch aus welchen Gründen, und das sollte trotzdem nicht sein.
Es ist und bleibt der Liebeskiller Nr. 1
Das mag für 1-2 Jahre noch akzeptabel sein , aber dann, Elternzimmer , euer Rückzugsort, es geht nicht nur um 6 , sondern um eure Nähe.
Ausnahmen sind krank sein vom Kind oder natürlich das sonntagmorgendliche kuscheln mit Kind.
Alle die ich kenne und das Kind ewig in der Mitte hatten oder wie bei mir der Mann entnervt ins Gästezimmer ging, haben ihre Ehe an die Wand gefahren oder beinahe.
Das ist also nicht zu unterschätzen.

Trotzdem , ich würde ihr ganz ehrlich mitteilen , dass du auf dem besten Wege bist dich in eine andere zu verlieben, was bleibt dir anders als ihr das fair so mitzuteilen ?
Denn es ist doch auch so.

Schau wie sie reagiert , sag ihr das du mehr und mehr die Liebe zu ihr verlierst.
Vielleicht erkennt sie da, was sie im Begriff ist zu verlieren und .... sie ahnt keine Konkurrenz , und was tut Konkurrenz ?
Es belebt das Geschäft...

Gib ihr falls ihr klar wird , wie es jetzt aussieht , die Zeit und die Chance es besser zu machen.

Aber wenn du das tust , muss die andere tabu bleiben.
Sonst ist es unfair , beiden gegenüber.

03.09.2020 13:53 • x 8 #21


E
Servus.

Ich würde unter keinen Umständen die fremde Dame erwähnen. Es wird sich nur noch darum drehen und du bist damit schon der böse.

Wenn du ein ultimatives aber konstruktives Gespräch versuchen willst, dann rede über dich, über das was dir fehlt, was sich für dich andern müsste. Dan sprich darüber was ihr vielleicht fehlt, wie du sie unterstützen kannst und was du tun kannst. Frag sie wohin sie will, wie es für sie weitergehen soll.

So habe ich auch das Gespräch gesucht, immer und immer wieder. Bis sie sich soweit von mir entfernt hatte und sich so abfällig, ignorant und kalt mir gegenüber verhalten hat, dass ich keine andere Wahl mehr hatte als es zu beenden.

Wie hier schon geschrieben wurde, Gefühle sind schwer wieder zu entfachen, wenn sie mal weg sind. Sobald sie merkt, dass sie mit dem Zustand und ihrem Verhalten bei dir nicht mehr durchkommt wird es mehr und mehr unschön. Sie wird dir immer aktiver und deutlicher aus dem Weg gehen und du wirst lästig.

Viel Glück

03.09.2020 14:03 • x 3 #22


D
Ja, aber genau da haben wir leider das Problem. Es ist nicht reparabel leider.

Unterstellen wir mal ich folge deinem Rat 1:1 Isely und dann läuft wieder was und sie fragt Abends wie mein Tag war usw. - wenn ich zu jedem Zeitpunkt genau weiß, dass sie das im Grunde aus Verlustangst tut dann tut sie es eben auch nicht aus eigenem Antrieb heraus weil sie Lust auf mich hätte. Das brauche ich einfach nicht. Ich habe ihr genug gesagt, dass ich unglücklich bin und was mir fehlt. Sie hatte ne Menge Gelegenheit drüber nachzudenken, drauf einzugehen ... nur aus Verlustangst: nein danke - kann sie dann auch gerne behalten.

03.09.2020 14:34 • x 2 #23


Kopflos
Traurige Situation.

Ich höre aus deinen Zeilen heraus dass es für dich keinen wirklichen Weg zurück gibt.
Aber auch, dass unterschwellig die kollegin einen nicht unerheblichen Teil zu deiner Entscheidung beigetragen hat.

Würdest du auch gehen, wenn es sie nicht gibt?

Du hast geschrieben dass ihr zig Gespräche geführt habt.
Aber hattet ihr ein wirklich aufrüttelndes ?
Kein lass uns etwas verändern sondern ich bin nicht mehr glücklich. Ich werde ausziehen wenn such nichts ändert?

Das töchterchen kann mit 5 Jahren alleine schlafen.
Kauft ihr ein hochbett, gestaltet das Zimmer um - und sitzt notfalls 2 Tage neben ihr bis sie schläft.

Vielleicht bringt eine paartherapie etwas. Und wenn sie nur eine ordentliche Trennung bringt.
Denk doch nochmal nach ob du wirklich alles chancenlos siehst.

03.09.2020 16:59 • x 3 #24


unbel-Leberwurst
Was hast Du eigentlich für Pläne nach der Trennung?

03.09.2020 17:15 • #25


FloraVita
Zitat von Dumbo:
Ja, aber genau da haben wir leider das Problem. Es ist nicht reparabel leider.

Unterstellen wir mal ich folge deinem Rat 1:1 Isely und dann läuft wieder was und sie fragt Abends wie mein Tag war usw. - wenn ich zu jedem Zeitpunkt genau weiß, dass sie das im Grunde aus Verlustangst tut dann tut sie es eben auch nicht aus eigenem Antrieb heraus weil sie Lust auf mich hätte. Das brauche ich einfach nicht. Ich habe ihr genug gesagt, dass ich unglücklich bin und was mir fehlt. Sie hatte ne Menge Gelegenheit drüber nachzudenken, drauf einzugehen ... nur aus Verlustangst: nein danke - kann sie dann auch gerne behalten.



Hättest du auch so gedacht wenn die Kollegin im Hintergrund nicht wäre? Es ist immer interessant zu beobachten, dass Männer (und Frauen) nach dem sie Jahrelang unzufrieden waren, plötzlich dann nicht mehr können, wenn eine andere, meist Kollegin, ins Spiel kommt. Und dann sieht man plötzlich keinen anderen Weg mehr außer alles hinzuschmeißen um irgendwann, vielleicht mit der Kollegin was anzufangen.

Dass du so eine Beziehung nicht mehr führen möchtest und nicht mehr kannst, ist nachvollziehbar. Neben eigenem Partner emotional zu verhungern ist eine Qual.
Würdest du aber mit deine Frau offen und ehrlich reden, auch darüber dass ihr Verhalten dazu beiträgt dass du dabei bist dich einer anderen Frau zu öffnen, könnte das wie ein Wachrütteleffekt für deine Frau sein.
Warum schlägst du die dir hier gegebenen Anregungen aus? Was verlierst du wenn ihr versucht einen anderen Weg zu gehen? Außer dass die Kollegin weg sein könnte?
Ja, du hast viel mit deiner Frau geredet. Manchmal bedarf es aber Taten um einen Menschen aus der festgefahrenen Spur rauszuhauen.

Überleg auch mal wie es sein wird, wenn du dich auf die Kollegin einlässt und es mit euch dann nicht klappt. Ihr werden weiterhin zusammen arbeiten müssen.

03.09.2020 18:00 • x 4 #26


D
Hallo Dumbo,

ich möchte dir zu deiner Situation ein paar Impulse und Gedankenanstöße geben, vielleicht helfen sie dir etwas weiter:

Weshalb bist du in die Position des funktionierenden (gutmütigen?) Kühlschrank gerutscht? Du funktionierst brav und bekommst als Dankeschön noch einen Tritt (Missachtung).

Weshalb lässt du dir zwei Stunden lang (!) dein Handy kontrollieren? (Sowas ist höchst übergriffig seitens deiner Frau und du lässt es auch noch zu, du bist ein erwachsener Kerl und kein Schuljunge).

Weshalb willst du deine Frau immer schonen? Beim Gespräch usw.... Sie nimmt dich als Ehemann jedenfalls wohl nicht mehr wahr, im Gegenteil, sie macht es sich schön bequem und hat als Lebensinhalt den ganzen Tag eure Tochter.

Will deine Frau überhaupt noch die Ehe, oder will sie lieber nur noch Mutter sein und du bist der versorgende Kühlschrank, der das alles ermöglicht?

Ich hoffe, meine Sätze sind nicht zu direkt, ich will dich nicht verletzen, sondern dir vielleicht etwas die Augen öffnen.

Ansonsten überlege dir bitte genau, was Du möchtest. Wie kann eine Trennung genau aussehen? Kommt ein Wechselmodell für dich in Frage? Geh zum Anwalt und lass dich beraten. Was musst du Unterhalt für eure Tochter bezahlen, wie sehen die Finanzen aus. Müsste deine Frau wieder arbeiten gehen? Gehe das bitte mal alles für dich durch.

Wenn du mit meinen Worten etwas anfangen kannst, schreibe ich gerne noch mehr, wenn ich richtig liege.

Ansonsten alles Liebe und Gute für dich, die Direkte

04.09.2020 11:24 • x 2 #27


D
Sooooo ... danke für die vielen vielen Antworten und Hilfen!

Ich versuche es jetzt mal mit einem umfassenderen Seelenstriptease

Die Probleme mit meiner Frau fingen im Grunde ja mit der Geburt unserer Tochter an. Mir ist absolut klar, dass ich Zeit, Zuneigung, Liebe, etc. ab diesem Tag in gewisser Weise teilen muss. Das liegt in der Natur der Sache und ist auch gar kein Problem. Ich war es halt über einen sehr langen Zeitraum einfach gewohnt die erste und einzige Geige (abgesehen vom Hund) zu spielen und die ganze Zeit und Liebe abzukriegen. Die Verteilung ist aber gefühlt einfach 100 zu 0 und damit komme ich einfach nicht zurecht.
Es wird eine unendliche Energie in die Tagesplanung für unsere Tochter gesteckt. Gerade während der Corona Zeit. Ich bin ihr einerseits sehr dankbar dafür, dass sie es doch hinbekommen hat, diese teilweise sehr ernüchternde Zeit für unsere Tochter doch sehr gut zu gestalten. Sie ist auch wahnsinnig kreativ was das angeht: da wurden Hindernisläufe im Garten gebaut, Schleim selber gemacht, es wurden Spielpartner organisiert und was weiß ich nicht alles und ich finde es absolut großartig, dass sie sich so viel Mühe gibt und all das tut. Nebenbei ist ja noch der tägliche Haushalt und und und. Sehr anstrengend für sie - ich verstehe das alles, ich schätze das alles.
Ich hatte Anfang des Jahres eine sehr sehr schwere Phase. Mein Vater ist sehr krank. Er ist schon lange schwerst gehbehindert und das ist viel schlimmer geworden, dann haben die Nieren praktisch von heute auf morgen versagt und meine Mutter ist auch Ende 70 und kann das einfach auch nicht alles alleine abfangen. Nachdem es bei meinem Vater hieß, dass bei den Nieren durchaus auch Lebensgefahr bestehen könnte ist meine Mutter in eine ganz tiefe Depression versunken weil sie eine wahnsinnige Angst hatte alleine überzubleiben und auch wenn mein Vater ein wirklich harter Brocken ist so ist seine Lebenszeit mit diesem Problem deutlich begrenzt. Die Ärzte können nur leider nicht sagen wie begrenzt. Gerade als das wirklich akut war war meine Mutter einfach nur am weinen, total überfordert und hatte eine wahnsinnige Zukunftsangst. Ich bin da für sie der erste Ansprechpartner. Sie spricht auch mit ihren Freundinnen aber wir hatten auch schon immer ein recht enges Verhältnis. Mich hat das doppelt belastet - einerseits die Sorge um meinen Vater und dazu noch meine Mutter. Dann kam Corona dazu mit Kurzarbeit und ich arbeite in einer Branche die sehr hart unter Corona leidet und habe bedauerlicherweise variable Gehaltsanteile, die dadurch auch sehr gegen Null tendieren. Das kam obendrauf - perfekt: noch mehr Sorgen. Sicher jetzt kein Schicksal, dass andere Menschen nicht auch hätten aber insgesamt in der Situation doch sehr belastend für mich.
Nun muss man wissen, dass ich ein Mensch bin, der immer und zu jeder Zeit sehr viel körperliche Zuwendung braucht und das geht von in den Arm nehmen über Kuscheln über 6. Das hat in großen Teilen gelitten durch unsere Tochter - was auch bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar und in Ordnung ist. Anfangs habe ich auch für mich gedacht, dass es an der neuen und anstrengenden Situation liegt plötzlich mir Kind. Ich hatte ja mehr oder weniger meinen gewohnten Büroalltag und in Gesprächen sagte meine Frau auch immer, dass ihr das bewusst wäre aber das ja auch besser würde wenn das Kind einfach älter wäre und in den Kindergarten käme. Nun, besser wurde es nicht, eher schlimmer. Bei allen Gesprächen ob es einen Grund gibt, ob es an mir liegt, ob ich was tun kann, ob sie sich etwas wünscht kam immer wieder, dass sie abends müde sei und keine Lust hätte aber es sei alles in Ordnung. Ich habe ihr auch einmal vorgeschlagen ihren Hormonhaushalt testen zu lassen weil in meiner Denkweise kann man darüber nachdenken, ob alles in Ordnung ist, wenn man irgendwie über 3 Monate keinerlei Lust auf sechs hat. Da wäre sie mir fast an die Gurgel gegangen. Ich habe so oft gesagt, dass das für mich ein Problem ist und sie doch bitte mit mir reden möchte. Ob es an mir liegt, ob ich irgendwas tun kann, ob sie sich irgendwas wünscht: nein, alles super! Dann bekomme ich auf der Arbeit eine Nachricht, dass sie jetzt Bock auf sechs hätte und es wäre schade, dass ich nicht da wäre. Hatte ich mich drüber gefreut aber ich muss eben leider arbeiten. Haben dann hin und hergeschrieben und sie sagte dann: irgendwann kommst du ja heim. Richtig! Gegen 18.00 und das Kind war auch um 20.00 im Bett ... und was war? Ihr erratet es vermutlich selber. Ich bin doch kein Bettler oder Bittsteller! Ich muss doch nicht um sechs, was eigentlich etwas ist, was zu einer Beziehung dazugehört, betteln! Zumal sie weiß, dass es mich einfach belastet wenn gar nichts mehr läuft! Mehr als Fragen kann ich ja auch nicht tun! Wenn man dann selber mal die Initiative ergreift und dann diesen genervten Gesichtsausdruck sehe ... am schönsten war dann die Geschichte, als sie keine Lust hatte aber irgendwie bemerkt hat, dass ich auch noch irgendwo da rumlaufe und sie dachte, dass mündlich eine Alternative wäre. Nicht nur habe ich gedacht: komisch, dass du nach 3 Wochen ohne keine Lust hast und das war noch tagsüber also nichts mit Abend und müde ... aber dann währenddessen die ganze Zeit zum Fernseher zu schauen. Rückwirkend betrachtet hätte ich einfach aufstehen und weggehen sollen aber ich hatte auch wirklich keine Lust auf das folgende Theater.
Ihr ist absolut bewusst, dass ich ab einem gewissen Punkt unter fehlendem sechs leide. Aber es ist ihr anscheinend egal - sie redet nicht mit mir ... wenn man es anmerkt kommt nur: ich hätte schlechte Laune und das wäre abtörnend, sie wäre müde aber sie hätte nicht und alles wäre in Ordnung.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit ihr in dem ich ihr klipp und klar gesagt habe, dass ich unglücklich sei (das muss im März oder so gewesen sein) und als Antwort bekommen habe: so schlimm hätte ich es gar nicht und SIE sei ja schließlich auch glücklich. Ich müsse besser mit Stress klarkommen lernen und mich nicht immer in Dinge reinsteigern. Gut, dass ist für mich eher schwierig wenn man gerade 2 Stunden seine weinende Mutter am Telefon hatte. Aber meine Eltern spinnen sowieso und überdramatisieren. Mein Vater sei zwar krank aber es sei ja nichts passiert, er lebe ja noch und meine Mutter würde sich auch in ihrer Opferrolle sehr wohlfühlen. Nunja ... sie hat durchaus nicht Unrecht mit meiner Mutter aber wirklich helfen tut mir das halt auch nicht.
Nach etlichen Gesprächen habe ich dann irgendwann diesen Brief geschrieben. Ich habe das absichtlich gemacht, weil ich in Ruhe formulieren konnte und die Gespräche meist sehr schnell einfach in Richtung Streit gingen und dann auch wenig gebracht haben. Es steht wörtlich drin, dass ich sehr unglücklich bin und dass ich nciht weiß ob das weitergeht mit uns. Wörtlich - absichtlich wörtlich. Ich habe genau aufgelistet was ich fühle, was ich denke, warum und wie und alles begründet ... unter dem mehrfachen wiederholten Hinweis, dass es MEINE Gefühle sind die auch nicht richtig sein müssen aber ich nun einfach so empfinde! Ich bekomme eine kurze Antwort (zum Verständnis: ca. 6 DIN A4 Seiten beantwortet mit einer knappen halben) der einfach nur förmlich sagt: sie würde es nicht so sehen und sie wisse das alles aber sie würde sich bemühen und wir könnten noch einmal sprechen. Da war ich schon geschockt aber habe noch gedacht: wir sprechen ja. Dann habe ich gewartet aber es kam kein Gespräch und geändert hat sich absolut gar nichts. In dem Brief steht unter anderem drin, dass das mit dem sechs so für mich nicht geht und dass sie entweder ehrlich sagen soll wo das Problem ist damit man was dagegen tun kann oder ob es an mir liegt oder was auch immer aber ich einfach keine Beziehung ohne Intimität führen kann und möchte. Die Antwort waren dann 5 Wochen ohne sechs.
Andere Seite: wenn ich von meiner Frau einen Brief bekommen hätte (gut, wäre nicht nötig gewesen, weil ich schon in einem Gespräch das direkt und umfassend geklärt hätte) in dem wörtlich steht, dass sie unglücklich ist und nicht weiß ob es so weitergeht hätte ich alles stehen und liegen lassen und es wäre mir vollkommen egal gewesen was ich für Termine gehabt hätte, hätte auf dem Weg nach Hause irgendwen für unsere Tochter organisiert und ALLES getan um das zu ändern. Ich hätte das bis zum letzten Krümel verstehen wollen und ALLES, wirklich ALLES getan was in meiner Macht steht um das zu ändern.
Die einzige Begründung, die ich für mich finde ist, dass es ihr einfach komplett egal ist wie es mir geht. Ob ich drunter leide, dass nichts mehr läuft und offenbar auch nicht mal die Ehrlichkeit verdiene mit mir drüber zu reden. Aber niemand kann mir erzählen, dass das ein normales Verhalten ist. Das sie einen anderen hat kann ich ausschließen (ich möchte das nicht thematisieren, nehmt aber zu 100% an, dass es Fakt ist).
Wenn es irgendein Problem gibt, verdiene ich es einfach, dass sie ehrlich und offen mit mir darüber spricht! Ich habe so oft gefragt und sie weiß, dass es ein Problem für mich ist. Ich möchte sie da auch nicht unter Druck setzen - das ist ja auch keine Pflichtveranstaltung - aber es ist doch auch einer der Unterschiede zwischen einer Freundschaft und einer Ehe! Würde ich nur einen Bruchteil der Energie bekommen, der für unsere Tochter aufgewendet wird wäre alles gut ... aber wehe wehe man merkt so etwas an. Selbst ihre Schwester hat ihr das schon gesagt, dass sie einfach auch übertreibt und nur noch in einer Mama-Blase unterwegs ist. Ich erinnere mich auch noch gut an einen Abend wo ich von der Arbeit kam dann direkt fast 3 Stunden mit meiner Mutter telefoniert habe die die ganze Zeit am Weinen war. Ich war wirklich fertig weil es mich halt mitnimmt (auch wenn meine Frau faktisch nicht unbedingt falsch damit liegt, dass meine Mutter eine waschechte Dramaqueen sein kann). Dann wurde ich noch angemault warum ich so lange mit ihr telefonieren würde, die wären ja erwachsen und ich hätte schon wieder so schlechte Laune (nein, ich war einfach sehr traurig und müde) statt mich einfach mal in den Arm zu nehmen und zu sagen: mach ein bisschen die Augen zu - wird schon irgendwie werden. Nein: solche Sprüche helfen mir da!
Vor etwa 10 Jahren hatte ich mal eine Veranstaltung in Hamburg (ca. 2 Autostunden weg) und die ging bis ca. 3 Uhr. War ein Geschäftsmeeting mit ein bisschen Party anschließend. War ein Freitag und am nächsten Morgen sollte es mit dem Zug zurück nach Osnabrück gehen. Sie hat mich um 3 aus Hamburg abgeholt, weil sie dann 6 Stunden weniger auf mich verzichten musste. Zu diesem Zeitpunkt waren wir aber auch schon 10 Jahre zusammen. Und jetzt? Ich war kurz vor Corona noch auf einer Messe in Berlin und wir sind Gefolgen. Gelandet um 20.30. Es tut weh, wenn ich dann sehe, dass mein Kollege von seiner Frau und seinen Kindern abgeholt wird (Fahrtzeit Flughafen: etwa 30 Minuten). Der hat einen 5-jährigem Sohn und die Tochter war da gerade 4 Monate alt. Es tut einfach weh wenn man dann alleine zu seinem Auto trottet und sich noch von seinem Kollegen und seiner Frau verabschiedet.
Es tut einfach weh wenn man nur noch ignoriert wird. Nur ein kleines Beispiel: ich steh sehr auf Parfum und bringe meiner Frau ständig welches mit (sie hat bestimmt 25 verschiedene). Sie weiß das ... früher wurde jeden Tag Parfum verwendet - weil sie weiß, dass ich das sehr mag. Heute? Wenn wir irgendwo hinfahren ... aber für mich? Pustekuchen. Das gleiche ist, dass ich lackierte Nägel mag: früher: eigentlich immer, heute: in den letzten 5 Jahren nicht. Ich stehe auf schöne Unterwäsche und habe auch immer dafür gesorgt, dass der Schrank voll ist. Früher: immer wunderschöne Spitzenunterwäsche von La Perla etc. ... heute: hautfarbene Tchibo Schlüpfer.
Das ist im Grunde auch für mich ok - sie ist ja auch keine Puppe! Aber ich fühle mich total ignoriert. In meinem Denken versucht man doch auch für seinen Partner attraktiv zu sein (innerhalb Grenzen natürlich). Früher war das doch auch so. Ich trage auch einen Bart, weil meine Frau drauf steht und benutze ein bestimmtes Eau de Toilette weil sie es mag. Wenn sie den ganzen Tag mit unserer Tochter beschäftigt ist und spielen und einkaufen und sie lieber einen Tchibo Schlüpfer tragen möchte weil es bequemer ist: sehr gerne .. aber wirklich NUR?!? Ich erwarte ja auch gar nicht, dass sie jeden Abend perfekt gestylt auf dem Sofa drapiert liegt und nur auf mich wartet ... aber auch mal eine ehrliche Frage an die Damen hier. Ist es überzogen von mir, mir zu wünschen, dass wenigstens manchmal irgendwas gemacht wird, was ich mag? Ist das überzogen wenn ich mich einfach darüber freuen würde, wenn sie mal ein Parfum nur für MICH auflegt - nur zu Hause? Das dauert keine 3 Sekunden. Würde mir aber zeigen, dass sie mal an mich gedacht hat und mir eine Freude machen möchte. Das ist auch dieser Mama Modus den ich meine und ich werde komplett vergessen! Noch einmal zur Klarstellung: sie ist ein Mensch und keine Puppe, das ist mir absolut klar und ich erwarte auch absolut nicht, dass sie alles mögliche tut nur weil es mir gefällt. Aber manchmal ... ab und zu ... aber auch hier kommt wieder mein Denken dazu: wenn selbst so kleine Wünsche wie ein bisschen Parfum ... ab und zu mal ... ignoriert werden ... warum?
Meine Probleme werden klein geredet, nach Möglichkeit wird sofort das Thema auf unsere Tochter gelenkt, ich werde vergessen und ignoriert. Ihr fällt auch NICHTS auf. Ich habe meiner Frau IMMER jeden Monat 1x eine rote Rose mitgebracht. Vor 2 Jahren habe ich damit aufgehört. Ich wollte einfach mal sehen ob sie es anspricht: nö ...
Auch jetzt wieder. Ich habe für mich die Entscheidung dass es nicht mehr geht am vergangenen Wochenende getroffen und mir geht es seit Sonntag wirklich schlecht. Ich habe praktisch nichts mehr gegessen seit Sonntag, schlafe kaum - ständig wach und kann nicht wieder einschlafen, bin sehr in mich zurückgezogen, nachdenklich, grübelig ... meine Frau macht einen auf Gute-Laune-Tanzbär! Strahlende Laune: es kommt kein: was ist los? Hast du was? Bedrückt dich was? Nichts, absolut nichts! Merkt sie es nicht? Ist es ihr egal? Noch wichtiger: was wäre hier schlimmer? Andere Seite der Medaille: wenn sie etwas hat und ich komme heim, 1 kurzer Seitenblick: was hast du? Kann ich was tun? Brauchst du was?
Es tut weh! Es macht mich unendlich traurig und tut unendlich weh.

Was meine Kollegin angeht:
Sie hat sich vor ein paar Monaten von ihrem Freund getrennt und hatte auch eine schwere Phase. Wir haben uns praktisch gegenseitig beieinander ausgeweint und es hat sich dadurch eine gewisse Vertrautheit entwickelt. Ich habe keine rosa Brille auf, ich sehe keine grünen Wiesen aber ich kann sehr wohl einschätzen, was sie für ein Mensch ist und auch, dass sie in vielem sehr gut zu mir passt. Wir haben den gleichen Humor und teilen viele viele Ansichten zu Dingen. Ich kann nicht leugnen, dass da durchaus Gefühle im Spiel sind bereits - beidseitig. Aber auch das gibt mir zu denken ... sehr. Weil es mir meine eigene Gefühlswelt vor Augen führt. Wenn ich überhaupt Gefühle entwickeln kann ... was bedeutet das? Ich weiß auch gar nicht ob ich sie vermissen möchte. Ich glaube ehrlich gesagt, dass sie mir extremst fehlen würde wenn sie auch als Gesprächspartner wegfallen würde.

04.09.2020 11:53 • x 2 #28


D
Irgendwie witzig gerade für mich, denn jetzt nach den Lesen deines Textes kann ich deine Frau durchaus auch verstehen.

Parfüm, nette Verpackung, lackieren etc. Ja, sicher wichtig, wenn man selbst drauf steht, keine Ahnung.
Hormonhaushalt bei deiner Frau, auch davon habe ich wenig bis keine Ahnung.
Sicher gerät da vieles durcheinander und ob sich das auf den Stand von vorher einpendelt bezweifel ich stark.
Nicht umsonst heißt es oft, das eine Schwangerschaft und Geburt ein einschneidenes Erlebnis ist und ich glaube als Mann tut man gut daran da nicht rumzudisskutieren wieso und warum und weshalb.
Das lässt sich eben nur bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen.

Folgende Fragen tun sich für mich aber auf.
Wer wollte mehr den Nachwuchs?
War die Geburt normal oder eher mit Schwierigkeiten verbunden?

Zudem bin ich der Auffassung das man immer, wirklich immer auf Gemeinsamkeiten usw. mit einer anderen Person stößt, wenn es mit Partner/Partner In schwieriger ist.

04.09.2020 12:12 • x 1 #29


I
Zitat von Dumbo:
Ja, aber genau da haben wir leider das Problem. Es ist nicht reparabel leider.

Unterstellen wir mal ich folge deinem Rat 1:1 Isely und dann läuft wieder was und sie fragt Abends wie mein Tag war usw. - wenn ich zu jedem Zeitpunkt genau weiß, dass sie das im Grunde aus Verlustangst tut dann tut sie es eben auch nicht aus eigenem Antrieb heraus weil sie Lust auf mich hätte. Das brauche ich einfach nicht. Ich habe ihr genug gesagt, dass ich unglücklich bin und was mir fehlt. Sie hatte ne Menge Gelegenheit drüber nachzudenken, drauf einzugehen ... nur aus Verlustangst: nein danke - kann sie dann auch gerne behalten.


Das war mir klar das du die Verlustangst als Begründung anführst , kann durchaus auch sein und ?
So lange kann sie sich ja nicht verstellen , was hättest du zu verlieren ? Etwas Zeit. Oder aber die ANDERE ? Ist es in Wahrheit nicht so ?

Du würdest mit dieser Chance ja auch deinem Kind die Chance geben in einer Familie zu bleiben die sich liebt.
Zudem würde es dir auch sagen , du hast alles probiert, weisst auch wenn du sagst du hättest so viel mit ihr darüber gesprochen , hast du ihr wirklich mit Nachdruck gesagt du würdest gehen ? Wenn es nicht endlich besser wird ?
Ich denke nicht.

Das aber jetzt, würde das ganze unterstreichen das es genug ist.
Spiel ihr den Ball doch zu...
Du hast viel zu gewinnen.
Zu Verlieren aber auch.

04.09.2020 12:55 • x 1 #30


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