Trennung nach langjähriger Ehe

Hallo Dumbo,

du hast mit deiner Frau keine Beziehung mehr auf Augenhöhe. Sie ist übergriffig, verhält sich auch respektlos, sieht dich nicht mehr, wirkt bequem. Und du bist harmoniebedürftig, verteidigst sie zum Teil, hältst aus - und es geht dir dabei verständlicherweise immer schlechter.

Aber, - it needs two to tango - sie kann so sein, weil du es auch zulässt durch dein hoffen, weichgespült sein, Verständnis haben.

Durch Worte und Briefe erreichst du sie derzeit nicht, sie ist sich ihrer Position wohl im Moment ziemlich sicher.

Ist sie von dir finanziell abhängig? Oder steht sie auf eigenen Beinen? Wäre eine Trennung für sie unbequem als Mutter und Hausfrau, oder würde sich für sie kaum etwas ändern?

Wenn sie morgen nochmal dein Handy kontrollieren würde, wie könntest du anders, besser, selbstbewusster, männlicher reagieren?

Liebe Grüße, die Direkte

PS: Übrigens, auch das Verhalten deine Mutter ist übergriffig. Drei Stunden telefonieren um ihr Leben und Familienleben zu retten.... Da ist ein Muster. Wie lange willst du noch den gutmütigen Kühlschrank machen?

Zitat von Dumbo:

Ich möchte meine Kollegin nicht missen und nicht verlieren weil sie mir durch einige sehr schwere Phasen geholfen hat ..

Tat deine Frau das in all den Jahren nie?

Zitat von Dumbo:

geh bitte davon aus, dass ich keine rosa Brille trage ...

Dann wärst du wahrscheinlich die größte Ausnahme. Weil, wenn jemand frisch Gefühle entwickelt (also frisch verliebt ist), ist meist diese rosa Brille auch da. Du siehst nur die positiven Dinge an ihr, weil du ihre andere Seiten nicht kennst, mit ihr den Alltag nie geteilt hast...Aber, auch sie kocht nur mit Wasser.

Zitat von Dumbo:

und dann werde ich dasitzen und einen sehr sehr lieben Menschen verloren haben der einfach da war als es mir schlecht ging - zig mal ... und dann?
..

Ähnlich dachte mein Nochehemann auch mal... Blendete dabei völlig aus wer Jahre lang für ihn da war. Denn die emotionale Affäre war ja neu und aufregend.
Und jetzt ist ihm angeblich klar geworden was er weggeworfen hatte, bereut es..schlaflose Nächte, weinen..ist bereit alles dafür zu tun um seine Familie zurück zu bekommen. Nur, ist der Zug abgefahren.
Hast du keine Angst dass du in einer ähnlichen Lage sich plötzlich wiederfinden würdest wenn die rosa Brille eines Tagen ab ist?

Was ist mit der Option, dass du dich zwar von deiner Frau erstmal trennst, aber auch das mit der Kollegin einstellst. Um dich erstmal zu sortieren. Wenn du deiner Kollegin so wichtig bist, meinst du sie wird es nicht verstehen und sich erstmal zurückziehen?

@gina
Um das mal ganz klar zu formulieren. Ich weiß nicht was ich tue. Wenn ich mich von meiner Frau trenne dann ziehe ich erst einmal zu meinen Eltern und gucke dann ganz in Ruhe mal nach einer kleinen Wohnung für mich. Natürlich lasse ich ihr das Haus. Weiter bin ich im Denken gar nicht. Sollte sich dann aus den Gefühlen zu meiner Kollegin mehr ergeben dann ist das so und ich halte das durchaus auch für wahrscheinlich aber es ist ein großer großer Unterschied. Der Grund, warum ich mich trennen möchte ist meine Frau, nicht meine Kollegin.

Ich unterliege nicht der Illusion, dass meine Kollegin die perfekte fehlerlose Frau ist. Sie ist ein sehr sehr guter und lieber Mensch - das kann ich sehen und beurteilen. Alles weitere ergibt einfach die Zeit. Ich bin ein sehr sehr stark kopflastiger Mensch und sehr analytisch im Denken. Rosa Brille ist bei mir auszuschließen. Ich idealisiere nicht und ich bin mir bewusst, dass sie Fehler hat wie jeder andere Mensch. Dazu kennen wir uns mittlerweile schon 9 Monate und das hat sich ja langsam entwickelt. Es ist ja nicht so, dass gesehen, verliebt und alles voller Flauschewölkchen ...

Meine Frau hat mich auch schon durch schwere Phasen begleitet - natürlich, gar keine Frage! Aber seit unsere Tochter auf der Welt bin habe ich einfach den Eindruck, dass meine Sorgen und Probleme gar nicht mehr ernst genommen werden. Das wird einfach alles vom Tisch gewischt und gut. Reiß dich zusammen, Halts Maul und weitermachen.

Warum ist der Zug abgefahren Gina? Hatte dein Mann eine Affaire und hat er dich betrogen? Ich habe beides nicht getan. Wenn ich mich trenne tue ich das sauber. Was anschließend passiert wird die Zeit zeigen aber es passiert so oder so anschließend.

@DieDirekte

Ich bin ein Mensch, der immer versucht für alle anderen da zu sein und sich dabei durchaus selbst gerne mal übersieht. Das ist sicher so.

Was die Handygeschichte angeht. Ich finde es frech, dass sie fragt. Die Begründung war, ich wäre komisch. Habs ihr gegeben aus dem ganz einfachen Grund weil ich nichts zu verbergen hatte. Sie kann nichts finden weil es nichts gibt, was sie finden könnte. Geärgert hat mich die Frage aber dennoch sehr!

Sie ist Hausfrau also schon abhängig von mir. Aber das habe ich nie ausgespielt und werde es auch nie tun.

Was den gutmütigen Kühlschrank angeht ist eben genau jetzt einfach Schluss. Ich habe genug geredet ... ich kann auch nicht mehr. Mein Frustlevel ist mit der Zeit einfach bis zum Anschlag hochgeschossen ...

Lieber Dumbo,

Du bist wirklich zu lieb für diese Welt (sorry meine direkten Worte), deshalb spielt deine Frau auch so mit dir.

Du finanzierst ihr Hausfrauen-sein, lässt dir dein Handy kontrollieren, willst ihr das Haus lassen usw.

Wunderst du dich nicht, dass sie den Respekt immer mehr verliert?

LG Die Direkte

Zitat von Dumbo:

Um das mal ganz klar zu formulieren. Ich weiß nicht was ich tue

Und genau deswegen wäre Abstand, aber zu beiden, wichtig.

Du kannst noch so kopflastig sein, aber, auch Kopfmenschen sind gegen diese rosaroten Brillen nicht immun.

So viel ich weiß, war es nur eine emotionale Affäre, rein auf Gefühlsebene. Was, wie es hier im Forum oft nachzulesen ist, mind. genau so schlimm ist wie eine rein körperliche.
Natürlich kann ein Mensch es nicht beeinflussen wenn Gefühle aufkommen, er kann es aber dirigieren ob er zulässt dass sie mehr werden.
Das heißt nicht dass du nun bis an dein Lebensende in einer Beziehung verharren musst die dich unglücklich macht. Dass du in so einer Beziehung nicht weiter leben möchtest, kann ich absolut nachvollziehen. Nur, wie gesagt...manchmal reichen Worte nicht aus um jemanden wachzurütteln, manchmal bedarf es eben Taten.
Deswegen vermisch bloß nicht beides. Schau mit etwas Distanz ob es in deiner Ehe für dich wirklich nichts mehr zu retten ist.
Der Zug ist abgefahren, weil ich mittlerweile keine Gefühle mehr für ihn habe.
Nachtrag: Und selbst wenn ich noch welche gehabt hätte...er hatte neue Chancen die er nicht nutzte sondern hin und her schwankte. Irgendwann recht es.

Gina ...

Genau das ist der Punkt bei meiner Frau ... meine Gefühle sind einfach nicht mehr da. Dafür sind Enttäuschung und Frust einfach zu groß.

Zitat von Dumbo:

Gina ...

meine Gefühle sind einfach nicht mehr da. .

Sagte mein ex vor 1,5-2 Jahren auch.
Aber, jede Geschichte ist individuell, auch wenn es oft viele Parallelen gibt. Bei euch muss es nicht so sein, kann aber. Deswegen, nimm dir Zeit, komm zur Ruhe...

Zitat von Dumbo:

Ich glaube, es ist vielleicht einfach das beste mit meiner Frau zu sprechen, ihr zu sagen, dass es einfach nicht mehr geht, sie mich nicht versteht und ich für eine Weile mal zu meinen Eltern ziehe. Vielleicht mal für 1-2 Wochen und dann einfach mal zu schauen wie sich mein Gefühlsleben dann entwickelt.

GENAU!

DU hast mit Ihr geredet, geschrieben, JETZT sollte man(n) das o. g. auch angehen.

Wir haben ALLE Wünsche, aber es ist keine Verpflichtung diese zu erfüllen.
Ihren Wunsch -ABSTAND- möchtest DU ja auch nicht, Sie macht das einfach.

Die eigenen Wünsche, Bedürfnisse können sich ändern, dann muss/kann man neu verhandeln.

Manchmal muss es einen Knall geben um WACH zu werden.
Wenn Sie noch Gefühle für DICH hat, wird Sie das zeigen, ganz automatisch.

Bisher musste SIE nichts machen, du wünscht dir seit 5 Jahren etwas, ohne das es Konsequenzen hat.
Sie will ja nichts ändern, die Nähe findet Sie beim Kind, ist glücklich.

Wenn du das ändern möchtest, dann musst du aktiver werden, sonst wird sich nichts ändern.

LG
Zauberhaft

Hallo TE,
Ich war auch ewig in einer sehr unglücklichen Beziehung. Mein ex war nicht so wie du deine Frau beschreibst, wenn er sich nur um die Kinder gekümmert hätte... täglich wurde ich abgewertet. 10 Jahre lang war ich nicht fähig zu gehen, nicht (mehr) aus Liebe, sondern wegen der Kinder und dem Haus. Nie wieder würde ich so verharren. Letztendlich war ich fremdverliebt, wurde aufgedeckt und das war die Intialzündung. Ohne Garantie auf den anderen. Ich habe es keine Sekunde bereut. Nie wieder würde ich bei jemandem bleiben, der nicht bereit ist in die Beziehung zu investieren. Und ja, ich hatte gekämpft, aber irgendwann augegeben mangels Liebe. Heute bin ich glücklich. Mit meinem neuen Partner aber auch ohne würde ich niemals in mein altes Leben zurück wollen.

Hallo @dumbo, ich habe mir jetzt auch alles gründlich durchgelesen und es erinnert mich an den Thread von Sichfragender74, der genau das selbe erlebte. Tausende Gespräche endeten im Nichts. Die Ehefrau wollte keine Nähe, keine Zärtlichkeit, keinen 6 mehr.
Ende war, der Mann zog aus, überließ ihr das Haus, suchte sich eine Wohnung und versuchte glücklich zu werden.

Nun zu Dir und Deiner Situation.
Hast Du schon mal einen Kurzurlaub gedacht, Wochenende oder ähnlich?
Nur ihr 2, sodass ihr mal außerhalb der eigenen 4 Wände reden könnt?
Ihr werdet bestimmt eine Freundin finden oder Oma und Opa, die sich gerne mal ein paar wenige Tage um das Kind kümmern würden.
Vielleicht findet ihr ja in harmonischer Atmosphäre wieder zusammen und Deine Frau lässt Nähe und 6 zu, vielleicht ergibt es sich ja?

Wie viele hier denken, es liegt an der Kollegin, das glaube ich nicht. Die Kollegin ist nur Zuhörerin.

Wenn Du jetzt Deiner Frau sagst, Du hast die Absicht Dich zu trennen, kann es sein, dass sie sagt, dann geh doch. Du bezahlst ja weiter ihren Unterhalt und den des Kindes.
Es kann auch sein, dass sie wieder 6 zulässt, aber nur um nicht allein zu sein, ihre soziale Sicherheit nicht zu verlieren. Das ist garantiert nicht Dein Ziel.

Also nichts von Trennung erzählen, versuche sie einfach zu verführen, falls sie einem Kurztripp nicht zustimmen möchte.
Desweiteren bestehe sofort darauf, dass das Kind in ihrem eigenen Zimmer schläft. Sie ist kein Baby mehr und das schlafen im eigenen Zimmer kann man trainieren.
Alternativ dazu, kann man in einem Haus sicher noch eine Möglichkeit finden, z. B. dass ihr, nachdem das Kind eingeschlafen ist, ins Gästezimmer umzieht und dort schlaft.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, falls Deine Frau behauptet, es liegt an dem Kind....

Sollte sie mit allem nicht einverstanden sein, dann bist Du tatsächlich nur noch der Versorger in der Ehe. Dann kann man sich auch trennen und sich weiter orientieren, denn diese Rolle hat kein Mensch nötig und schon garnicht verdient.
Du musst nicht noch weitere Jahre verzichten, weil Deine Frau Dir leid tut, Du tust ihr ja auch nicht leid.

Alles Gute für Dich

Obgleich ich mittlerweile denke das die Weichen für dich schon gestellt sind, möchte ich noch einmal schreiben, was ich an deiner Stelle tun würde.
Kurz und knapp:

- Termin beim Paartherapeuten machen.
-gleichzeitig Anwalt wegen möglicher Scheidung konsultieren.
- die Holde informieren und klarstellen das ansonsten der Ofen aus ist, wenn sie nicht aktiv Willens ist mitzuwirken.
- am Tag des Termins die Holde einsacken und hinkarren; Klartext ist angesagt.
- kam sie nicht in die Puschen, dann die Konsequenzen ziehen, die unterschwellig ohnehin wohl schon im Kopf rumkreiseln.

Der Kühlschrank ist für mich das beste Bild in dieser Geschichte. Aber sorry, deine analytischen Fähigkeiten sind dennoch gefiltert. Ja, gegen Hormone hat das Gehirn leider keine Chance. Wie ich darauf komme? Durch den Umstand, dass du es abstreitest nicht ein wenig verliebt zu sein in deine Kollegin. Wäre dein Selbstbewusstsein so stark, dann wüsstest du, das du deine Kollegin (als Freund) bestimmt nicht bei einer Trennung, wie sie denn auch ausfallen würde verlieren würdest. Denn sie ist doch eine Freundin, oder? Einzig die Angst vor unüberlegtem Verhalten bring dich in die Vorsicht sie zu erwähnen oder auch nicht.
Zwei Wochen bei den Eltern reichen vielleicht die Akute Phase zu überstehen. Du willst dich trennen, das spüre ich nach diesen vier Seiten und ich denke so wird es kommen. Aber du siehst das Leben gerade augenblickszentriert. Was willst du eigentlich in 10 Jahren machen? Oder lassen wir es 5 sein? Hol dir für die Trennung professionelle Hilfe. Einmal in Form eines Anwaltes und auch einen Therapeuten, der deine Aussagen neutral sieht. Dein Anwalt wird dich hoffentlich vor Armut bewahren, denn das Geld wirst du für die Beziehung zu deiner Tochter gebrauchen können.
Klingt alles sehr hart, aber wenn die Maschinerie mal angelaufen ist gelten eben Paragraphen. Die kennen keine Emotionen.

Viel Glück!

Hallo Dumbo. Deine Geschichte berührt mich sehr. Und ich lese heraus, dass es schon seit Jahren so läuft und die immer wieder mit ihr geredet hast, es aber nichts brachte. Bis auf, dass mein AM sich auf mich einließ, könnte die Geschichte die gleich sein. Es ähnelt sich. Die mangelnde Intimität, die fehlende Nähe, die Gleichgültigkeit, das Fixieren nur auf das Kind (was ja nicht falsch ist, aber der Partner ist ja auch noch da) und so weiter. Alles 1:1. Dass du jetzt darüber nachdenkst dich zu trennen, zumal es schon jahrelang so geht, so war es bei meinem AM auch, es fing schleichend kurz nach der Geburt des ersten Kindes an, dann war es mal wieder besser und so richtig heftig wurde es in den letzten 6 Jahren. Dann kam ich. Ich hörte ihm zu, konnte ihm auch Tipps geben. Gut nun zu dir, lass dir bezüglich deiner Kollegin kein schlechtes Gewissen einreden. Du warst schon vorher glücklich und manchmal braucht man mal gute Gespräche, um für sich klar zu sehen. ich würde mich von ihr trennen, denn es ist nicht in Ordnung, wenn einer ständig leidet während dem anderen das so reicht.

Was spricht denn dagegen, gemeinsam zur Paartherapie zu gehen? Und dann dort final zu entscheiden, ob die Beziehung noch Sinn macht. Denn wie sich das für mich liest, kommuniziert ihr nicht richtig. Du regst dich auf, dass sie auf gute Laune macht? Im Zweifel, weil sie ihre Angst überspielt, dass du dich trennst. Denn das weiß sie, dass du darüber nachdenkst, sonst hätte sie das Handy nicht checken wollen. Und auch, wenn du glaubst, ihr tausende Chancen gegeben zu haben: Die waren zum Teil passiv-aggressiv und wurden von ihr gar nicht wahrgenommen. Wenn du eine Reaktion von ihr nach dem Brief möchtest, forder es ein. Sie hat im Zweifel zu sehr Schiss davor, es selbst anzustoßen. Weil sie Angst hat, dass du Schluss machst. Dass sie so förmlich auf den Brief geantwortet hat, kann nämlich auch daran liegen, dass der Brief sie komplett emotional aus der Bahn geworfen hat. Das nennt sich das Selbstschutz und hat nichts mit dir zu tun.

Also, wenn du was retten willst, dann lernt, gemeinsam zu reden. Aber dann musst im Zweifel auch du an dir arbeiten. Und das kst ist die Frage, ob du das möchtest.