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Trennung nach Reha- Loslassen

A
Hallo, ich wollte kurz meine Geschichte erzählen:

mein ExPartner und ich lernten uns 2016 kennen. Beide hatten wir viele Altlasten von unseren bisherigen Leben im Schlepptau.
Jedoch gelang es uns mit viel Tolleranz und Akzeptanz, dass es unser gemeinsames Leben nicht überschattete.
Er hatte keine leichte Kindheit. Mobbing und Ausgrenzung in der Schulzeit, ein überbesorgter Vater.

Weiterhin war er erst kurzzeitig Verheiratet, als seine Frau einen schweren Unfall hatte und seitdem mehrfach Schwerbehindert ist.
Seitdem war er auf der Flucht. vor seiner Vergangenheit und immer auf Reisen. Hatte etliche Affairen und kurzzeitige Beziehungen.
Ich war zu dem Zeitpunkt bereits von meinem Mann getrennt. Wir haben zwei gemeinsame Kinder. Das Miteinander gestaltete sich schwierig.

Wir waren die ersten zwei Jahre auf einer Wellenlänge und verstanden uns ohne Probleme.
Meine Kinder mochten ihn sehr und sahen ihn auch schnell als einen Teil der Familie.
Aufgrund von schwierigen Arbeitsverhältnissen (Gesetzlagen Arbeitszeiten wurden nicht berücksichtigt sowie der Eigenschutz des Personals nicht gewährleistet-- sozialer Bereich)
wurde er Anfang 2018 aufgrund Posttraumatischer Belastungsstörung krank geschrieben. Ihm wurde angeraten eine Reha zu machen.

Ich wurde von meinen Mann vor Gericht gezerrt, weil er das Wechselmodell erklagen wollte. Es fand ein Vergleich statt. Mein Anwalt war auch nicht der Beste.
Ich war am Boden zerstörrt und zog mich von ihm zurück. Aus heutiger Sicht würde ich auch behaupten, ich hatte eine Depression entwickelt.

Keiner konnte den anderen helfen und wir hatten recht viel Streit miteinander.
Anfang Dezember erhielt er entlich seine Reha. Wir wollten die Zeit nutzen um an uns zu arbeiten. Ich weiß, dass er in der Anfangszeit total panisch war, weil er Angst hatte, dass ich mich trennen würde. Ich nutzte die Zeit und begann mit sportlichen Aktivitäten.

Nach einer Weile hatte er sich dort gut eingelebt und fand viele neue Bekanntschaften.
Während der Reha hatten wir wieder mal einen Streit, was eigentlich um eine banale Geschichte ging, aber von uns beiden unterschiedlich schlimm gewertet wurde.

Danach schien sich alles etwas beruhigt zu haben. Weihnachten kam er für 24 Stunden zu Besuch. Wir verbrachten ein paar tolle Stunden miteinander. Es war beinahe wie früher.
Ich merkte sogar wieder Schmetterlinge in meinen Bauch.

Zu Silvester besuchte ich ihn in seiner Einrichtung. Etliche Berichte über gescheiterte Beziehungen nach Rehas und dass es wie eine Feuertaufe (wir wollten ja an uns arbeiten) sein würde, fuhr ich bereits mit einen schlechten Gefühl dorthin.
Kurz, ich fühlte mich dort nicht wirklich wohl, seine Bekannten fanden das zwischen uns eine starke Spannung herrschte. Zu Neujahr kam es bei uns zum Streit.

Der Silvesterabend war für mich so traumatisch dass ich innerlich wieder da war.
Dennoch rief er zwischendurch noch zweimal an, um zu erzählen, dass er nach der Reha zu seinen Eltern ziehen würde und das zweite mal, dass er überlegte einen Schnitt zu machen und in eine andere Stadt zu ziehen.
Danach bat er um einige Tage Bedenkzeit, die ich ihm auch gab.

Er wurde Anfang Januar entlassen und zog zu seinen Eltern. Ich bat ihn nach ca. 6 Tagen Kontaktsperre um ein Gespräch. In diesem sagte er, er hätte mich nicht vermisst. Hätte nur noch positive Gefühle den Kindern gegenüber. Er wolle mir keine falschen Hoffnungen machen und würde gerne erstmal nur Freundschaft haben.
Zuause liess ich mir das nochmal alles durch den Kopf gehen und fühlte mich wie auf ein Abstellgleis gestellt. ich wollte an der Beziehung arbeiten und er . ich weiß es nicht.

Aus Panik zog ich an dem Nachmittag den Schlussstrich und bat um einige Tage Kontaktsperre. Dennoch ging sein Auszug sehr schnell von statten. Irgendwie gegenseitig von uns angeheizt. Bei einem nochmaligen Gespräch sagte er auch noch, dass er der Einzige war während der Rehazeit, der sich nicht auf sein Zuhause freute. In unsere gemeinsamen Wohnung hätte er sich nie heimisch gefühlt, ect
Ich war wie vor dem Kopf getroschen und rebellierte innerlich.

Nun die Trennung war am 12.01. Die Kinder wurden bereits darüber kindgerecht aufgeklärt. Er ist bereits ausgezogen und führt in einer anderen Stadt Bewerbungsgespräche und sucht bereits eine Bleibe. Organisatorisch alle geregelt.
Ausser das ich den Wahnsinn bis heute nicht ganz so verstehe.
Er will seine komplette Vergangenheit abreissen. Wenig Kontakt mit seinen Eltern und seine mittlerweile Exfrau auch nicht mehr besuchen.

Den einzigen Kontakt, den er bei mir noch führt ist mit den Kindern. Auch ich habe mich seit einigen Tagen nun komplett entzogen. An einzelnen Tagen ist es gut, Aber an vielen tut es ganz schön weh.

Mittlerweile denke ich, ich hätte ihn nicht halten können, solange der Gedanke in seinem Kopf ist, dass er weg muss um Glücklich zu sein. Leider denke ich, dass er innerlich weiß, was er gerade zurück lässt, aber seine Angst und Panik treiben ihn an.
Er hatte auch ganz schön zu tun, als er die geschützte Reha verlassen musste.

Danke fürs anhören

25.01.2019 01:58 • #1


E-Claire
Zitat von Augentrost:
Ich wurde von meinen Mann vor Gericht gezerrt, weil er das Wechselmodell erklagen wollte.


Warum wurdest Du vor Gericht gezerrt? Und was wäre falsch am Wechsemodell.

Sorry sehr kurz gegriffen, ich versuche, die Geschichte zu verstehen. Und das wäre meine erste Frage.

Schade oder willkommen im Forum.

25.01.2019 02:13 • #2


A
Naja ich empfand die Kinder zu dem Zeitpunkt als noch zu klein. Sie waren 5 und 6 Jahre alt.
Dazu hat mir das Vertrauen in meinen mittlerweile ExMann gefehlt.
Aber im Grunde denke ich, dass mir die Abnabelung von den Kindern einfach sehr schwer gefallen ist.
Wir haben nun fast ein 3/4 Jahr das Wechselmodell und es läuft recht gut.

Ich hatte den Wunsch, dass die Kinder wenigstens 2 Jahre älter hätten sein sollen. Da ich mich dagegen sträubte, wurde es letztendlich gerichtlich geeinigt.

25.01.2019 02:44 • x 1 #3




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