Hallo,
vermutlich weiß ich selber nicht so genau, ob ich mir hier wirklich Hilfe für meine Entscheidung erhoffe, oder durch das Herunterschreiben meiner Geschichte zumindest mal den Kopf frei bekomme.
Ich bin 43 Jahre alt, Vater einer Tochter (13) und eines Sohnes (11) und seit nunmehr 15 Jahren mit meiner Frau zusammen. Sie war meine erste Jugendliebe und wir waren schon mal im Alter von 17 Jahren für zwei Jahre ein Paar. Dann trennte sie sich von mir und wir wir waren für ca 9 Jahre nur platonische Freunde, obwohl ich trotz eigener kurzer Partnerschaften irgendwie wohl immer in Sie verliebt war - irgendwie sind wir dann wieder zusammen gekommen und auch Sie hat dann damals ihre Liebe für mich wieder entdeckt.
Leider habe ich aber heute das nahezu sichere Gefühl, meine Liebe für Sie verloren zu haben. Wir wohnen seit zwei Jahren eigentlich recht glücklich in unserem selbstgebauten Haus, unser Lebenstraum von der gemeinsamem Familie, dem Haus mit Garten und einem finanziell abgesicherten Leben ist erreicht. Trotzdem frage ich mich mittlerweile seit ca. 4 Jahren immer wieder, ob ich sie noch liebe. Meine Frau ist eine tolle aufopferungsvolle Mutter, ein sehr sozialer Mensch, die viel für andere tut und leider dabei manchmal sich selber vergisst, eigentlich rundum ein toller Mensch. Sie ist eine attraktive Frau, trotzdem fühle ich mich s.uell von ihr nicht mehr angezogen. Ich muss mich mehr oder weniger dazu zwingen, mit ihr zu schlafen, obwohl sie das gerne öfter würde, wobei es dann auch schön ist. Zu anderen Frauen fühle ich mich plötzlich seit Auftreten dieser Erscheinungen hingezogen, habe das aber bisher nicht ausgelebt. Meine Zweifel, ob ich Sie noch liebe, habe ich immer als Mid-Life-Krise abgetan, nun habe ich mich aber vor ein paar Wochen in eine andere Frau verliebt, die meine Gefühle auch erwidert und nun frage ich mich um so mehr, was ich für die Zukunft will und tun soll.
Nun stehe ich heute selber vor dieser Entscheidung - mit meiner Frau zu reden - und mit ihr über meine abhanden gekommenen Gefühle zu reden. Sie wird vermutlich aus allen Wolken fallen, wir streiten zwar häufiger, aber eigentlich immer nur über Lappalien, aber daß ich sie nicht mehr lieben würde - kann sie meines Erachtens nach nicht erahnen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, durch welches Verhalten sie meine Liebe zurück erobern kann...Sie ist bemüht und will auch Nähe und Gespräche, zu denen ich mich aber zwingen muss und die mich insgeheim aber leider nerven, obwohl ich es mir eigentlich anders wünschen würde. Denn letztendlich habe ich aus materieller und familiärer Sicht alles, was ich mir wünschen kann - nur glücklich bin ich dabei nicht. Meine Gedanken schwirren nur noch um die andere Frau und wie ich eine Zukunft mit ihr aufbauen kann.
Ich habe mir immer vorgestellt mit meiner Frau alt zu werden, das kann ich nun nicht mehr. Das einzige was mich derzeit zurückhält das Gespräch zu führen, ist das Schicksal meiner Kinder, diese sind ausgeglichen und glücklich und ich will ihnen das durch meine egoistische Entscheidung nicht nehmen. Ich habe aber Angst, dass ich mich nicht länger verstellen kann und dies dann doch irgendwann ersichtlich und im Alltag für alle spürbar wird. Auch fällt es mir schwer meine Ehefrau zu hintergehen und zu belügen. Dies hat sie als wertvoller Mensch nicht verdient. Auch sie hat es verdient einen liebenden Mann zu haben, der ich aber scheinbar nicht mehr sein will.
Es fällt mir recht schwer, das alles in Worte zu fassen und ich merke, dass der Text recht chaotisch ist, aber es offenbart meine derzeitige Gefühlswelt recht anschaulich.
Ich wäre für Meinungen, Anregungen und Tipps dankbar.
LG Marc
14.01.2016 19:08 •
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