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Trennung steht an - demnächst ohne Sozialkontakte

J
Hallo zusammen,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich mir Unterstützung und gute Tipps erhoffe. Zu meiner Situation. Zur Zeit bereitet meine Frau ihren Auszug aus unserer Gemeinsamkeit ( auch räumlich) vor. In ein paar Tagen ist sie dann weg. Nach erster Bestandsaufnahme komme ich leider zu der Erkenntnis, dass auch meine Sozialkontakte alle wegbrechen werden. Mit anderen Worten. Ich werde mit deutlich über 50 Jahren ( bin männlich) ganz allein darstehen. Jetzt gilt es, einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen. Auch möchte ich schon irgendwann wieder in einer Partnerschaft leben.
Aber wie mache ich das nur?
Im Moment bin ich geistig und körperlich wie gelähmt. Sitze apathisch im Sessel und kann mich zu nichts aufraffen ( habe zur Zeit Urlaub). Bei dem Gedanken, demnächst hier allein im Haus zu verbleiben, wird mir richtig Angst. Hab das Gefühl, ich befinde mich wie im freien Fall und nichts kann mich aufhalten. Wer hat ähnliches erlebt und wie habt ihr euch da möglicherweise heraus gezogen.

Viele Grüße
Jade55

16.07.2015 09:16 • #1


T
Zitat von Jade55:
Auch möchte ich schon irgendwann wieder in einer Partnerschaft leben.
Aber wie mache ich das nur?
Wie wäre es zum Start wenn du nicht versuchst den 35. Schritt vor dem 2. zu machen? Einsamkeit ist keine gute Basis für eine Beziehung, ebensowenig wie ein Mann der seine vergangene Beziehung noch nicht verarbeitet hat einen guten Partner abgibt. Ich weiß nicht was deine Frau dir noch bedeutet hat, aber bereite dich die kommende Zeit auf einen emotionalen Orkan vor. Und den wirst du durchwandern müssen, da führt kein Weg daran vorbei. Begehst du den Fehler deine Gefühle jetzt mit Ablenkung und Verdrängung umgehen zu wollen werden sie dich am Ende im ungünstigsten Zeitpunkt wieder einholen.

16.07.2015 09:23 • x 1 #2


A


Trennung steht an - demnächst ohne Sozialkontakte

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J
Zitat von tiredbeyondbelief:
Zitat von Jade55:
Auch möchte ich schon irgendwann wieder in einer Partnerschaft leben.
Aber wie mache ich das nur?
Wie wäre es zum Start wenn du nicht versuchst den 35. Schritt vor dem 2. zu machen? Einsamkeit ist keine gute Basis für eine Beziehung, ebensowenig wie ein Mann der seine vergangene Beziehung noch nicht verarbeitet hat einen guten Partner abgibt. Ich weiß nicht was deine Frau dir noch bedeutet hat, aber bereite dich die kommende Zeit auf einen emotionalen Orkan vor. Und den wirst du durchwandern müssen, da führt kein Weg daran vorbei. Begehst du den Fehler deine Gefühle jetzt mit Ablenkung und Verdrängung umgehen zu wollen werden sie dich am Ende im ungünstigsten Zeitpunkt wieder einholen.

vielen Dank für deine aufmunternen Worte. Vielleicht habe ich das mit der möglichen neuen Partnerin übereilt geschrieben. Sollte auch mehr signalisieren, dass ich noch für alles offen bin. Im Moment ist eh nur Trauerarbeit angesagt, weil ich um die Beziehung sehr trauere, meine Frau eben nicht. Auch versuche ich jeden noch so kleinen Strohhalm aufzugreifen, um sie zur Umkehr zu bewegen. Das allein ist im Moment schon schwer zu begreiben und stürzt mich immer wieder in eine Sinnkrise. Oberstes Ziel ist, der Vereinsamung zu begegnen. Ich glaube, dass es durchaus in solch Tiefpunkten möglich ist, alles als Aussichtslos zu empfinden mit den dazu gehörigen Konsequenzen. Bei einer früheren Bekannten führte eine sochle Situation direkt in die Alk.. Aber du hast recht, erst muss ich die schmerzhafte Trauerarbeit annehmen und dann überwinden zu versuchen.

16.07.2015 09:50 • #3


JoAl
Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst. In solchen Situationen stellt man alles in Frage. Und sieht auch kein Licht am Ende des Tunnels. Und auch wenn du es jetzt nicht hören möchtest, es wird noch schlimmer. Wenn du erst allein in der Wohnung sitzt und dich alles an sie, und die gemeinsame Zeit erinnert.
Mir hat es im ersten Schritt geholfen viel und oft darüber zu reden. Hierzu muss man sich ggf. erst überwinden. Aber es hilft. Nimm hierfür ruhig alle Angebote in Anspruch, z.B. auch die Telefonseelsorge und scheu dich nicht, dir professionelle Hilfe zu holen.

16.07.2015 10:11 • #4


R
Lieber Jade 55,
ich weiß ganz genau, wie sich das jetzt für dich anfühlt. Meine Ehe ging nach 35 Jahren zu Ende.
Es ist völlig o.k. wie du dich gerade fühlst......es schmerzt......ich dachte...ich würde es nicht überleben.
Hast du einen guten Freund - einen Menschen der dich in dieser Krisensituation begleiten kann?
Vielleicht gehen auch nicht ALLE Sozialkontakte verloren.
Im Moment ist es vielleicht hilfreich - zur schauen - was dir gerade JETZT hilft.
Schritt für Schritt ist dieser Weg zu gehen.....N I C H T S....lässt sich überspringen!
Sei freundlich mit dir.......es ist eine ganz schwere Zeit, die du gerade erlebst.......aber auch die geht vorbei.
Alle Gefühle die du jetzt erleben wirst sind völlig in Ordnung; alle haben ihre Berechtigung! (Trauerverarbeitung)
Du musst auch nicht immer STARK sein......du darfst weinen so lange wie du es für dich brauchst.....
Bist du gerne in der Natur?
Alles hat seine Zeit......ich wünsche dir ganz VIEL KRAFT und alles liebe für dich.
Ringelblume1101

16.07.2015 10:52 • #5


G
dein problem ist hier vielen bekannt.
auf einmal fängt ein neues leben an und dieses ist viel leerer als vorher.

hast du denn eine familie? bruder oder schwester, die ein ohr für dich haben könnten, wenn du nur lässt?
damit würde ich anfangen.
ich habe in meiner trennungsphase gerade von familie viel unterstützung bekommen. und dabei war unser kontakt über die jahre sehr sparsam geworden.
aber wenn es hart auf hart kommt, dann sind sie wieder da............. nur den mund, den muss man selbst aufmachen.

alles andere kommt dann von selbst, wenn du dich der welt nicht verschließt.
ein wenig zeit musst du dir lassen und paar menschen um dich, die dich auffangen.

16.07.2015 11:04 • #6


S
Hallo,
mein Ex trennte sich im Nov. 2014 von mir. Es ist also eine Menge Zeit vergangen. Doch die Einsamkeit bringt mich fast um.
Ich (51J) bin aufgrund einer EU-Berentung nicht mehr berufstätig und versuche jeden Tag für meinen 17 jährigen Sohn durchzuhalten. Auch ich habe nur einen sehr kleinen Bekanntenkreis, so dass es nur sehr selten ein paar Stunden gibt, in denen es für mich zu ein paar soziale Kontakten kommt. Familie, außer meinem Sohn, gibt es nicht mehr und auch mein Sohn hat sein eigenes Leben und eigene Interessen (das soll auch so sein!). Ich habe solche Angst, vereinsamt und schrullig zu enden. Früher habe ich gerne Sport gertrieben (Tennis und Gelgenheits-Golf). Das ist aus finaziellen Gründen nun nicht mehr möglich. Ich war nie jemand, der gerne auf vielen Hochzeiten tanzte, sondern genoss die Vertrautheit und das Familienleben eher im häuslichen Bereich oder mal sehr selten bei Treffen mit anderen Paaren. Seit mein Mann (hat sich neu verliebt!) weg ist, ist mein normales Leben komplett weggebrochen. Die Berentung und die Trennung erfolgten relativ zeitnahe, so dass diese neuen Lebensumstände mich nun total in die Knie gezwungen haben. Denke, dass ich auch in einer ziemlichen Depression stecke, was die Sache nicht leichter macht. Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit und innere Leere bestimmen meinen Alltag, jeden Tag. Dabei war ich mal ein ganz normales, durchschnittlich lebenslustiges Wesen. Nun funktioniert kaum noch etwas und die Einsamkeit, ohne Plan B in der Tasche, ist wie Gift.
Habe schon einiges probiert, um Abhilfe zu schaffen (Ehrenamt, Selbsthilfegruppen, Yoga), aber alles fühlte sich nur nach Zwang an. Das Gefühl der Einsamkeit, ist überall mein stiller Begleiter. Nichts davon hat mich berührt oder lmeinen Schmerz gelindert.
Ich lebe, weil ich atme, aber eigentlich bin ich lebendig begraben. Es gibt keine Ziele und keine Pläne mehr. Ich zerbreche mir den Kopf nach einem neuen Weg, aber ich finde nichts mehr. Ich hatte das Leben, was ich wollte: Familie, kleinen Bekanntenkreis, Sport, ab und zu mal verreisen oder nett Essen gehen, das hat mir gereicht und nun ist nichts mehr davon da.
Wie lange kann das ein Mensch aushalten ohne Schaden zu nehmen? Die Depression wird dadurch immer schlimmer und ein Teufelkreis aus Ängsten, Einsamkeit und vielen anderen negativen Gefühlen hat sich ergeben. Wie soll ich den noch durchbrechen? Es gibt nichts mehr, was noch positiven Einfluss auf mein Leben hat. Auch für meinen Sohn ist es schwierig, mich so erleben zu müssen. Ich möchte einfach nur wieder ein bisschen Lebensfreude, doch die Quälerei nimmt kein Ende. Ich weiß, dass ich für mein Leben verantwortlich bin, aber ich sehe einfach keinen Weg mehr aus diesen Gefühlen heraus.
War jemand schon mal in dieser Situation und kam da wieder raus?
Liebe Grüße Staubsaugertennis

16.07.2015 21:33 • x 1 #7


J
Zitat von gast78:
dein problem ist hier vielen bekannt.
auf einmal fängt ein neues leben an und dieses ist viel leerer als vorher.

hast du denn eine familie? bruder oder schwester, die ein ohr für dich haben könnten, wenn du nur lässt?
damit würde ich anfangen.
ich habe in meiner trennungsphase gerade von familie viel unterstützung bekommen. und dabei war unser kontakt über die jahre sehr sparsam geworden.
aber wenn es hart auf hart kommt, dann sind sie wieder da............. nur den mund, den muss man selbst aufmachen.

alles andere kommt dann von selbst, wenn du dich der welt nicht verschließt.
ein wenig zeit musst du dir lassen und paar menschen um dich, die dich auffangen.


Ich habe noch eine Schwester. Mit der kann ich auch reden, aber sie führt ein von mir grundsätzlich anderes Leben. Auch nehmen mir die Gespäche nicht meine allumfassende Angst, in die totale Vereinsamung abzurutschen. Gedanklich komme ich mir vor wie im Hamsterrad. Wenn ich einschlafe, grübel ich nur über meine Ängste nach und die sind auch morgens mein erster Gedanke.

17.07.2015 07:42 • #8


_Tara_
Hast Du 'mal darüber nachgedacht, vielleicht irgendein Ehrenamt zu übernehmen?
Wenn Du doch Zeit hast, dann schau' doch 'mal, ob Du in einem Tierheim helfen kannst, oder im Altersheim, in irgendwelchen sozialen Einrichtungen oder sonstwas - da gibt es doch rein theoretisch viele Möglichkeiten. Du hättest dann wieder eine Aufgabe und außerdem würdest Du dadurch mit neuen Menschen in Kontakt kommen...

Ansonsten fühle ich mit Dir - bin auch vor 4 Wochen verlassen worden und weiß daher, wie weh das alles tut! Kopf hoch!

17.07.2015 08:06 • #9


A


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