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Trennung steht kurz bevor - schon jetzt fix und fertig!

Tigerchen_1
hallo zusammen..
ich bin ganz neu hier und habe mir schon viele beiträge durchgelesen und teilweise haben mich diese tief berührt.. ich möchte nun auch kurz meine geschichte zum besten geben und erhoffe mir dadurch ein wenig erleichterung, durch das niederschreiben aber vielleicht auch ein paar hilfreiche tipps...

mein Partner ist 35 und ich bin 31.. wir sind seit gut 9 jahren zusammen und wohnen auch schon seit 8 jahren gemeinsam im seinem haus..
wir haben viel miteinander durchgemacht, wie beispielsweise arbeitslosigkeit, trauerfälle in der familie etc. wir sind eigentlich für einander geschaffen und gelten langläufig als eine art traumpaar..

wir haben einen teil unserer beziehung als fernbeziehung (entfernung circa 150 km) geführt.. nach circa 2 jahren hat er sich dann selbstständig gemacht und kam wieder zurück..
wir hatten anfangs schwierigkeiten, aus dem fernbeziehungs- in einen alltags-beziehungsmodus umzuschalten, haben diese hürde jedoch gemeistert und waren einfach glücklich..

leider sind wir beide beruflich sehr engagiert und haben unsere beziehung mehr und mehr vernachlässigt.. daran gebe ich mir genauso viel schuld, wie ihm.. die beziehung war stabil und der Partner einfach da, da musste man sich nicht drum kümmern...
durch seine selbstständigkeit war uns schon klar, dass er zeitlich stark eingebunden sein wird und urlaube etc. nicht so ohne weiteres drin sind, aber wir waren glücklich...

bis dann irgendwann auch das Intimleben gelitten hat, weil man keine lust hatte oder zu müde war..
wie auch immer..
DAS hat uns den ersten knacks verpasst
und weil man zu sehr mit anderen sachen beschäftigt war, hat man auch nicht rechtzeitig darüber gesprochen (wir reden sonst immer sehr frei und ehrlich über unsere probleme / gefühle etc.)..

dann kam dazu, dass seine fima sich wahnsinnig gut am markt etabliert hat, so dass immer viel zu tun ist und mehr personal eingestellt wurde, womit natürlich auch seine Verantwortung wuchs...
und im schleichenden Prozess trieb es ihn nun meiner Meinung nach in den burnout.. (die offizielle Diagnose steht noch aus, weil er erst in nächster zeit einen Arzt aufsucht, einen Termin hat er aber schon)..

SO... bekanntlich entfremden sich burnout-patienten von ihren geliebten Personen, weil sie denken, sie sind nicht gut für den anderen und so weiter..
vor einigen Wochen suchte er dann das Gespräch und meinte, er sei nicht mehr glücklich und kommt mit seinem leben nicht mehr wirklich klar, weil das alles zu viel ist..
auch sehr typisch für den krankheitsverlauf: alle freizeitaktivitäten werden eingestellt..
er war ein sehr begeisterter Sportler und sehr aktiv, musste sich dann aber aus dem verein abmelden, weil er keine zeit mehr hatte... für wochenend-Aktivitäten konnte ich ihn auch nicht begeistern..

jedenfalls habe ich ihn gebeten, uns nicht einfach aufzugeben und zu versuchen mit mir gemeinsam daran zu arbeiten und sich professionelle hilfe zu suchen...
nach einigen tagen eröffnete er mir, dass er gern eine pause bzw. abstand hätte und für zwei Wochen zu seinen Eltern zieht, um sich seiner Gefühle bewusst zu werden und so..
ich habe dem zugestimmt, was sollte ich auch machen?! ich habe gehofft, er erkennt, wie wichtig das ist, was wir haben / hatten..
ich habe Höllenqualen gelitten in den zwei Wochen, habe aber seinen wunsch respektiert aus Hoffnung..

vor zwei tagen waren die zwei Wochen um, er kam nach hause und wir haben geredet..
aber er ist noch viel tiefer abgerutscht, habe ihn noch nie so fertig gesehen
er hatte wohl auch kaum zeit, auf grund der arbeit etc., sich intensiv Gedanken zu machen (was ich ihm ein bisschen übel genommen habe, immerhin habe ich mich seeehr intensiv damit auseinander gesetzt), so dass wir eigentlich noch immer zu keinem ENDERGEBNIS gekommen sind..
ich musste aber einfach ein Ergebnis haben, weil mich die zwei Wochen, in denen ich nicht wusste, was passieren wird, unheimlich viel kraft gekostet haben..
ich habe ihm meine absolute Loyalität angeboten, und dass ich mit ihm gemeinsam den weg gehe (ich habe große angst, dass er es alleine nicht schafft)..

mir ist wichtiger, dass er sein leben wieder in den griff bekommt, und wenn das heißt, ohne mich geht's besser, würde ich auch gehen..
ich möchte nur nicht, dass er die Entscheidung aus den falschen gründen trifft.. aber ich musste wissen, ob er MIT mir zusammen bleiben will oder nicht...
jedenfalls kamen wir zu dem schluss, bzw. er, dass er den weg MIT mir gemeinsam gehen will und dass wir das irgendwie schaffen..
daraufhin hat er sich dann auch einen arzttermin geben lassen und alles war erst mal irgendwie geklärt und ich erleichtert und konnte seit einigen Wochen das erste mal wieder etwas essen..

HEUTE dann der schock: ich habe ihn angerufen, ohne bestimmten grund, und dabei hat er mir eröffnet, dass er, wenn es für mich ok ist, heute wieder bei seinen Eltern schlafen wird, aber ich soll keine falschen schlüsse daraus ziehen... ja, ne, ist klar
ich glaube, er hat sich jetzt umentschieden, will sich von mir trennen, es mir aber erst zum Wochenende sagen..
und ich bin JETZT schon fix und alle...
mit ihm würde ein meeega wichtiger teil in meinem leben fehlen und außerdem hab ich angst, dass er ohne mich noch weiter abrutscht...
und das Problem ist noch: ich kann ihn mir nicht schlecht reden..
wenn er mich betrügen würde oder so, dann hat man immer so die tage, an denen man sich sagt so ein a..., der hat mich nicht verdient und so weiter..
aber das habe ich in unserer Situation nicht...

es reicht wohl einfach nicht mehr und das macht mich soooooo unendlich traurig und machtlos.....

02.07.2015 16:17 • #1


KäptnNemo
Hallo Tigerchen,

sorry - könntest Du ein paar Absätze in Deinen Text einbauen? So ist es immer wahnsinnig schwer zu lesen.

02.07.2015 16:24 • x 1 #2


A


Trennung steht kurz bevor - schon jetzt fix und fertig!

x 3


Tigerchen_1
SORRY.. war so im rausch, da konnte ich nicht aufhören.. danke für den tipp!

02.07.2015 16:33 • #3


KäptnNemo
Super - vielen Dank!

Zitat:
leider sind wir beide beruflich sehr engagiert und haben unsere beziehung mehr und mehr vernachlässigt.. daran gebe ich mir genauso viel schuld, wie ihm.. die beziehung war stabil und der Partner einfach da, da musste man sich nicht drum kümmern...

Ja leider wird eine Beziehung schnell zum Alltag! Aber da geht es nicht darum wer Schuld hat oder nicht, sondern eher darum, wie man es hätte besser machen können. Du kannst jetzt aus diesen Dingen lernen.

Zitat:
bis dann irgendwann auch das Intimleben gelitten hat, weil man keine lust hatte oder zu müde war..
wie auch immer..
DAS hat uns den ersten knacks verpasst Traurig
und weil man zu sehr mit anderen sachen beschäftigt war, hat man auch nicht rechtzeitig darüber gesprochen (wir reden sonst immer sehr frei und ehrlich über unsere probleme / gefühle etc.)..

Ich glaube solche Phasen der Lustlosigkeit gibt es aber immer. Dennoch scheint ja fehlende Kommunikation nicht Euer Problem zu sein, auch wenn ihr in diesem Fall vielleicht etwas zu lange gezögert habt.

Zitat:
SO... bekanntlich entfremden sich burnout-patienten von ihren geliebten Personen, weil sie denken, sie sind nicht gut für den anderen und so weiter..
vor einigen Wochen suchte er dann das Gespräch und meinte, er sei nicht mehr glücklich und kommt mit seinem leben nicht mehr wirklich klar, weil das alles zu viel ist..
auch sehr typisch für den krankheitsverlauf: alle freizeitaktivitäten werden eingestellt..
er war ein sehr begeisterter Sportler und sehr aktiv, musste sich dann aber aus dem verein abmelden, weil er keine zeit mehr hatte... für wochenend-Aktivitäten konnte ich ihn auch nicht begeistern..

Ich kenne mich damit nicht so aus, kann mir aber vorstellen wie schlimm das sein muss. Für ihn selbst, aber auch genauso für Dich. Man fühlt sich hilflos..

Zitat:
jedenfalls habe ich ihn gebeten, uns nicht einfach aufzugeben und zu versuchen mit mir gemeinsam daran zu arbeiten und sich professionelle hilfe zu suchen...
nach einigen tagen eröffnete er mir, dass er gern eine pause bzw. abstand hätte und für zwei Wochen zu seinen Eltern zieht, um sich seiner Gefühle bewusst zu werden und so..
ich habe dem zugestimmt, was sollte ich auch machen?! ich habe gehofft, er erkennt, wie wichtig das ist, was wir haben / hatten..
ich habe Höllenqualen gelitten in den zwei Wochen, habe aber seinen wunsch respektiert aus Hoffnung..

Wirklich, ich finde Dich unheimlich stark! Du hast seinen Wunsch respektiert, obwohl Du selbst darunter gelitten hast - Daumen hoch!

Zitat:
vor zwei tagen waren die zwei Wochen um, er kam nach hause und wir haben geredet..

Ich denke, die Schwierigkeit liegt darin, das ein Mensch sich in so einem Ausnahmezustand sehr schnell isoliert und sich von den Menschen, die es gut mit einem meinen distanziert. Aber da braucht er eben wirklich professionelle Hilfe.
Ich kann mir aber vorstellen, dass es für ihn total schlimm sein muss, wenn man selbstständig ist, die Firma gut läuft und man dann auf einmal nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten.

Zitat:
mir ist wichtiger, dass er sein leben wieder in den griff bekommt, und wenn das heißt, ohne mich geht's besser, würde ich auch gehen..

Ich finde wirklich toll, dass Du so für ihn da bist. Das Du ihm helfen willst, aber bitte vergiss Dich nicht dabei. Wenn Du am Boden bist, dann nützt es Niemanden was. Hast Du schon mal daran gedacht, Dir vielleicht auch Hilfe zu holen?

Zitat:
HEUTE dann der schock: ich habe ihn angerufen, ohne bestimmten grund, und dabei hat er mir eröffnet, dass er, wenn es für mich ok ist, heute wieder bei seinen Eltern schlafen wird, aber ich soll keine falschen schlüsse daraus ziehen... ja, ne, ist klar Traurig

Auch, wenn es unheimlich schwer fällt, aber versuch einen kühlen Kopf zu bewahren. Vielleicht braucht er wirklich nur ne Pause. Vielleicht baut sich zuviel Druck auf, weil er so unbedingt will, aber nicht kann!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft

02.07.2015 16:48 • x 2 #4


Tigerchen_1
VIELEN DANK für deine antworten...

und ja, es ist sehr sehr schlimm für ihn... er ist sonst nicht gefühlsduselig, aber ihm kamen in unserem Gespräch mehrmals die tränen, was es sooooo schlimm für mich macht.. ich weiß, dass ich auch auf mich aufpassen muss, aber momentan ist er es, der sein leben nicht in den griff kriegt, weil er nur noch arbeitet und keine freunde mehr oder sonst wen hat.. ich habe genügend sozialen Rückhalt, ich traue mir zu, irgendwie damit fertig zu werden, irgendwann....

ich glaube auch, dass er mich in einer pause so recht nicht vermissen kann, weil er sich ja sicher sein kann, weil er weiß, wie sehr ich ihn liebe und an ihm hänge.. vielleicht muss die Trennung sein, dass bei ihm ruhe einkehrt und ich anfangen kann, damit abzuschließen ?! es klingt so emotionslos, wie ich das schreibe, ist es aber weiß Gott nicht.....

02.07.2015 17:00 • #5


KäptnNemo
Zitat von Tigerchen_1:
VIELEN DANK für deine antworten...

und ja, es ist sehr sehr schlimm für ihn... er ist sonst nicht gefühlsduselig, aber ihm kamen in unserem Gespräch mehrmals die tränen, was es sooooo schlimm für mich macht.. ich weiß, dass ich auch auf mich aufpassen muss, aber momentan ist er es, der sein leben nicht in den griff kriegt, weil er nur noch arbeitet und keine freunde mehr oder sonst wen hat.. ich habe genügend sozialen Rückhalt, ich traue mir zu, irgendwie damit fertig zu werden, irgendwann....

ich glaube auch, dass er mich in einer pause so recht nicht vermissen kann, weil er sich ja sicher sein kann, weil er weiß, wie sehr ich ihn liebe und an ihm hänge.. vielleicht muss die Trennung sein, dass bei ihm ruhe einkehrt und ich anfangen kann, damit abzuschließen ?! es klingt so emotionslos, wie ich das schreibe, ist es aber weiß Gott nicht.....


Ich kann Dich sehr gut verstehen! Für mich klingt es auch absolut nicht emotionslos, ganz im Gegenteil. Du machst Dir ganz doll einen Kopf, wie Du IHM helfen kannst.

Vielleicht will er gar keine Trennung. Er hat sich selbst verloren und es ist ein weiter Weg um wieder zu sich zurückzufinden. Das braucht Zeit, Ruhe und verlangt einem ne große Portion Kraft ab. Vermutlich braucht er die Zeit, vielleicht hat er auch Sorge Dir nicht mehr gerecht werden zu können oder Dir zuviel abzuverlangen.

Wissen tut man es natürlich nicht, das sind jetzt reine Spekulationen von mir. Helfen wird es Dir vermutlich auch nicht wirklich - aber vielleicht kannst Du Deinen ganzen Kummer hier ausschütten. Auch, wenn Du sehr stark auf mich wirkst so kann ich mir vorstellen, wie es Dir gehen muss. Du solltest Dir also auch alle Hilfe, die Du bekommen kannst krallen. Hier im Forum schreiben - es gibt bestimmt einige Menschen hier, die sich damit auch auskennen und vielleicht gleiches erlebt haben und bessere Ratschläge geben können.

Ich würde ihm diese Auszeiten die er sich nimmt, erst einmal zugestehen.

02.07.2015 17:11 • x 2 #6


Tigerchen_1
SO, es ist vorbei er hats ich vergangenen freitag von mir getrennt...

es war das emotionalste Gespräch, was ich je hatte.. wir haben beide sehr viel geweint und sind im guten auseinander gegangen..
ABER es tut unvorstellbar (wobei, für die meisten hier wahrscheinlich gar nicht so unvorstellbar...) weh und er fehlt mir jede einzelne sekunde!
wir sind so verblieben, dass wir auf irgendeine art kontakt halten und teil des lebens des anderen bleiben wollen.. uns verbindet so viel, und ich glaube, würde uns die Krankheit (burn-out) nicht im weg stehen, hätten wir unsere Beziehung retten können...

er hat mir versprochen, am ball zu bleiben, um gesund zu werden.. ich kann jetzt nichts mehr für ihn tun, das muss er wirklich selbst durch ziehen... aber ich hoffe darauf, dass für uns das schicksal noch irgendwann (in 1, 5 oder 10 jahren......) eine zweite Chance bereithält!

und, ich verstehe seine beweggründe, aber so, wie ich das mitbekomme, leidet er unheimlich unter dem allen und der Trennung... da frage ich mich manchmal, wenn es sooooo schlimm für ihn ist, warum macht er es dann nicht rückgängig ? aber wahrscheinlich ist es dafür dann nicht schlimm genug ?!

07.07.2015 12:12 • #7




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