Trennung und die Andere - wie soll ich bloß damit umgehen?

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Hallo ihr!

Ich bin neu hier im Forum, möchte meine Geschichte loswerden, da ich im Moment sehr verzweifelt bin und hoffe auf einen netten Austausch, Anregungen, und vielleicht natürlich auch euch helfen zu können.

Tut mir Leid, wenn es etwas länger wird, ich bin derzeit ziemlich durcheinander.
Wer nicht so viel lesen will, hier die Kurzfassung:

Wir waren das absolute Traumpaar, glücklich ohne Ende. Nach 7 Monaten starb mein Vater, ich veränderte mich, er hielt es irgendwann nicht mehr aus und machte Schluss. Nach ziemlich genau einem Jahr. Die Trennungsphase war schwer, jedoch blieben wir in Kontakt, da wir zusammen wohnen und als ich mich stabilisierte, näherten wir uns wieder an, schufen gemeinsam eine gute neue Basis und kamen wieder zusammen. Aufgrund persönlicher Umstände behandelte ich ihn 2-3 Wochen in der ersten Zeit nicht soooo super, also ich war nicht böse, aber ich war teilweise unzufrieden und bestätigte ihn nicht so häufig. Also beendete er die Sache erneut und hat nun eine Neue, die er bereits nach 2 Wochen mit in unsere Wohnung bringt! Mich redet er in seinem Kopf komplett schlecht, er nennt mich sogar rücksichtslos, weil ich nicht möchte, dass er sie mit zu uns bringt. Er besteht darauf, dass es noch nichts festes ist, will aber unbedingt seine Freiheit ausleben.

Ich bin höchst verzweifelt, weiß nicht, ob ich ihn rausschmeißen soll und ob es langfristig noch eine Chance gibt...Bin nur am Weinen und sehe nicht wie das weitergehen soll!

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Vorgeschichte:

Ich bin 22 Jahre alt, Studentin, und kam vor 1 1/2 Jahren mit meinem nun Ex-Freund zusammen.
Ich hatte schon mehrere Beziehungen - hier war nichts wie vorher. Er ist im gleichen Alter, wirkt jedoch sehr viel älter, da er schon viel mitmachen musste, ist so eine Art Rockstar, also auch Mädchenschwarm, extrem cool, sehr intelligent - und ließ niemals ein Mädchen an sich ran. Bis wir uns kennenlernen und es sofort funkte. Wir verbrachten eine unglaubliche Zeit. Ich weiß, Verliebtsein ist immer so eine Art Zauber und alles ist toll und unglaublich - aber hier war es einfach nicht das gleiche. Es war die große Liebe, das war uns beiden klar. Er weinte, wenn wir uns nicht sehen konnten, da wir noch in verschiedenen Städten lebten. Er schrieb Lieder für mich, es war märchenhaft.

Wir wollten mit einigen Leuten zusammen in eine WG ziehen, kündigten unsere Wohnungen - und kurz bevor alles passieren sollte, sprangen die anderen aus diversen Gründen ab und übrig blieben wir beide. Da wir quasi obdachlos waren und es in unserer Stadt unmöglich ist, an Wohnungen zu kommen - und wir nun zufällig eine Wohnung vor der Nase hatten, zogen wir dort ein. Jeder hatte sein Zimmer, es blieb also eine WG. Das war auch ok, deshalb kam es nicht zu Streit.

Erste Trennung

Im November letzten Jahres starb mein Vater (44) plötzlich und unser Leben veränderte sich stark. Ich wohnte erstmal wieder bei meiner Mutter, war natürlich vollkommen fertig. Erst im Februar/März gelang es mir, wieder zur Studienstadt zurückzukehren, dennoch war ich überwiegend traurig, anstrengend, melancholisch, unfair. Irgendwann konnte er es nicht mehr ertragen, suchte immer mehr Abstand, ging feiern, trank viel und beendete die Beziehung letztendlich.
Ich wusste, dass es so mit mir nicht weitergehen konnte und mit viel Mühe und Arbeit schaffte ich es, mich aufzuraffen. Der Kontakt blieb bestehen, schließlich wohnten wir zusammen - dennoch war es zwischenzeitlich schwer. Ich löste mich auch ziemlich von ihm, was ihm sehr weh tat und es ihm nach einigen Monaten richtig Leid tat. Wir machten wieder mehr zusammen, meine Veränderung blieb ihm natürlich nicht verborgen und so hatten wir irgendwann wieder eine super Basis für einen Neuanfang.

Der Neuanfang

Im August kamen wir also wieder zusammen (auch stark von ihm ausgehend). Ich hatte mir geschworen, mich nie wieder emotional so sehr von ihm abängig zu machen, um mir diese schlimme Zeit der Trennung, was ich nun schon mal erlebt hatte, zu ersparen.
Das gelang jedoch nicht so recht, ich war so glücklich, ihn wiederzuhaben, das für mich die Welt wieder ok war. Da ich sehr viel persönlichen Ballast mit mir herumgetragen habe (Tod des Vaters, Mutter hatte einen neuen Freund, Prüfungszeit in der Uni), vernachlässigte ich ihn auch ziemlich und war häufig gereizt. 3 Wochen lang.
Nach einem Monat beendete er die Beziehung also erneut, diesmal nicht mit Option, dass es wieder werden könnte. Er meinte, ich hätte den Neuanfang durchtrieben und hätte ihm damit so weh getan, dass er absolut nicht bereit ist, mich nocheinmal an sich heran zu lassen und das Risiko einzugehen.

Ist für mich nachvollziehbar, ich wusste, dass ich mich erst mal wieder in den Griff bekommen musste. Da wir aber zusammengehörten und uns das ja nun im letzten halben Jahr bewiesen hatten, vertraute ich darauf, dass es wieder werden würde.

Die Neue

Letzten Samstag dann offenbarte er mir, dass er jemanden kennengelernt hat. Ich war ziemlich am Boden zerstört, suchte das Gespräch mit ihm. Er war so kalt und abweisend, er hat mich so erniedrigt. Ich war dann ein paar Tage bei Freunden. Als ich heim kam, traf mich fast der Schlag! Die ganze Wohnung war blitzsauber - und ich sah sofort, dass sie bei ihm geschlafen hatte. Nach 2 Wochen! In dem Bett, wo wir vor 3 Wochen noch gemeinsam geschlafen haben!

Erneut suchte ich das Gespräch, für ihn ist das vollkommen ok. Er meint, das sei auch seine Wohnung und dass er machen kann, was er will. Er ist überzeugt, ich hätte ihn betrogen (was absolut nicht der Wahrheit entspricht, auch nicht in der Zeit der Trennung!) und hat deswegen auch kein schlechtes Gewissen.
Als ich sagte, dass ich nicht möchte, dass sich das hier in unserer Wohnung, die wir uns zusammen aufgebaut haben, stattfindet, da dies mir und unserer Vergangenheit gegenüber respektlos ist, sagte er, ich würde keine Rücksicht auf ihn nehmen und dass er dann eben auszieht.


Ich bin komplett verzweifelt. Vor 3 Wochen hat er sich noch Mühe gegeben und gesagt, wie sehr er mich liebt. Jetzt bringt er seine Neue mit heim (wobei er behauptet, das ist noch nichts festes) und meint, ich wäre rücksichtslos, das nicht zu wollen.

Alle raten mir, ihn rauszuschmeißen! Aber ich kann das irgendwie nicht. Es hängt so viel dran, ich kann doch nicht in der Wohnung leben, wo mich ALLES an ihn erinnert, an uns.

Ist das mit der Neuen vielleicht nur Verzweiflung? Er sagt mit mir verbindet er gerade nur negative Gefühle, da soll ich mich nicht wundern, wenn er sich jemanden sucht, der positive Gefühle in ihm auslöst.

Wie verhalte ich mich bloß?
Ich muss akzeptieren, dass es vorbei ist. Aber das ist so unendlich schwer.

Er ist mein absoluter Traummann und ich kann es nicht ertragen, dass all die guten Seiten jetzt eine andere bekommt. Ich kann aber nichts daran ändern und fühle mich so machtlos.

29.09.2011 13:43 • #1




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