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Trennung von depressivem Partner

U
Zitat von Wölkchen82:
Ergänzung: und um beleidigend zu werden schon gleich gar nicht.



Word! Und ich weis echt, von was ich rede.

Vor allen Dingen wenn der Kollege sich so benimmt, obwohl er so viel professionelle und semi-professionelle Unterstützung hat. Kann gut sein, das ihm eine Trennung respektive Neuanfang mittelfristig sehr gut tut.

23.01.2019 16:07 • x 3 #31


W
Zitat von unregistriert:
Kann gut sein, das ihm eine Trennung respektive Neuanfang mittelfristig sehr gut tut.

... dass es der Schuss vor den Bug ist, den er benötigt. Um an seiner Aggression zu arbeiten.
Sehe ich auch so.

Ob die TE bei ihm bleibt und ihm die Zeit geben kann, die er (so oder so) benötigen wird - das kann sie nur selbst abschätzen.

23.01.2019 16:12 • #32


A


Trennung von depressivem Partner

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G
Guten Tag,
das einzige was ihr noch versuchen könntet wäre zusammen zu einer Therapie zu gehen..wenn Du eigentlich schon mit ihm abgeschlossen hast ist das allerdings sinnlos.
Weder Mitleid noch der beste Therapiewille bringen Gefühle zurück und eine Partnerschaft die nicht auf Augenhöhe verläuft ist zum scheitern verurteilt. Zumal seine Ausfälle ja nicht abnehmen.
Du bist seine Partnerin, nicht seine Therapeutin.
Mach Dir keine Vorwürfe und nicht Dein Leben kaputt.....es gibt hier soviele Geschichten wo Partner dachten die *Liebe* richtet es schon irgendwie....meißtens ist es nicht so.
Alles Gute Dir.

23.01.2019 16:22 • x 1 #33


U
Zitat von unregistriert:
Würde ich jetzt nicht so unterschreiben. Ein guter Therapeut schaut sehr genau darauf, das das nahe Umfeld der Erkrankten positiv einbezogen wird. Nicht zuletzt ist der Partner einer der wichtigsten Feedback-Geber für einen Depressiven.


Leider ist meine Erfahrung eine andere.
Wahrscheinlich ist es auch nicht einfach einen guten Therapeuten zu finden. Bist du zufrieden und hast du das Gefühl es bringt dir viel für dich und deine Menschen um dich herum (dein Verhalten auf diese Menschen?)

23.01.2019 17:03 • #34


G
Ich habe gestern abend mit ihm gesprochen. Es war emotional einfach nur schlimm. Als er merkte dass es vielleicht bald aus ist und es wirklich realisierte bekam er richtig Panik. So als würde er sterben vor Angst. Ich habe Angst um ihn. Der letzte Schritt ist noch nicht vollzogen. Habe Bedenkzeit erbeten. Ich merke ich fühle nichts mehr außer Traurigkeit.

24.01.2019 12:40 • x 1 #35


G
Zitat von Ginny:
Ich merke ich fühle nichts mehr außer Traurigkeit


Und Hilflosigkeit, weil alles was du investierst, und das ist schon länger so, verpufft im Nu. Wenn du den Menschen wirklich liebst und vllt. noch Kraft hast, kannst du dich Trennen und eine kleine Option für einen Neuanfang (später) in den Raum stellen.

Bleibst du aus Mitleid, wird es dich selbst zerstören.

Das sind Erkenntnisse die ich hier selbst für mich gewonnen habe.

24.01.2019 12:53 • x 1 #36


U
Zitat von unfassbar:

Leider ist meine Erfahrung eine andere.
Wahrscheinlich ist es auch nicht einfach einen guten Therapeuten zu finden. Bist du zufrieden und hast du das Gefühl es bringt dir viel für dich und deine Menschen um dich herum (dein Verhalten auf diese Menschen?)


Absolut, mir geht es gut und auch meine Umwelt ist wieder glücklich. Musste aber auch ein Jahr investieren und der Leidensdruck war immens.

24.01.2019 12:59 • x 1 #37


Elvisett
Fühl dich mal gedrückt- ich versteh zu gut wie es dir geht. Man kann aber leider nicht (dauerhaft) die Rolle des verständnisvollen Therapeut übernehmen- man möchte ja selbst einen Partner und keinen Patienten.

24.01.2019 13:06 • x 1 #38


K
Ich möchte noch folgenden Aspekt in die Überlegung geben:

Als Partner von psychisch Erkrankten ist man nicht selten Teil des Systems. Wie also soll ein psychisch Erkrankter zurück zur Eigenverantwortung finden und auf sich selbst zurück geworfen werden, wenn er nicht dazu gezwungen ist?

Eine Erfahrung möchte ich außerdem widergeben:

Als sehr junge Frau war ich mit einem jungen Mann, der - gemessen an meinem damaligen Erlebens- und Erfahrungshorizont - meine große Liebe war. Je länger wir zusammen waren, desto größer wurden seine psychischen Probleme (er hatte Angsterkrankungen, Ticks, Depressionen, Wahnvorstellungen, Spielsucht und noch mehr).

Ich tat alles in meinem Vermögen stehende, um ihm zu helfen. Doch ich stellte fest, dass ungeachtet dessen (oder gerade deswegen) alles immer schlimmer wurde.

Trotz seiner Selbstmorddrohungen trennte ich mich. Ich tat das für ihn und für mich, denn ich merkte, ich war keine Hilfe und ich wollte mein Leben nicht länger für seine Krankheit hergeben. Er stalkte mich zwei Jahre lang. Das war zwar nicht annährend so schlimm, wie es heute wäre, weil die Möglichkeiten, das zu tun, beschränkter waren. Nichts desto trotz rief er täglich mehrmals an, er brach Urlaube ab, nur um wieder in der gleichen Stadt sein zu könne wie ich (obwohl wir uns gar nicht sahen). Seine Kumpels riefen mich nachts an, weil ich mich um ihn kümmern sollte, da er nicht zu bändigen war usw.

Lange Rede, kurzer Sinn. Die Trennung war für uns beide richtig. Denn so sehr wir auch auf unterschiedliche Weise darunter gelitten hatten, ist es gut ausgegangen. Er lernte etwa zwei Jahre danach seine heutige Frau kennen. Offenbar verband die beiden dann eine relativ normale Beziehung und wurden glücklich. Er bekam die meisten seiner Probleme so in de Griff, dass ein normales Leben möglich war. Ich weiß das aus dem Grund, weil wir noch oder wieder in sehr losem Kontakt stehen.

Meine Botschaft also ist: wenn ich es geschafft habe, meinen Weg zu gehen, schaffst Du es auch. Du bist Teil seines Systems, d.h. sein System funktioniert, so lange Du Deine Rolle darin übernimmst. Hörst Du damit auf, ist er gezwungen, sich zu bewegen. Vielleicht tut er das nicht heute und auch vielleicht nicht nächsten Monat, aber irgendwann wird er es tun. Er ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich.

Ich glaube, dass Du Dir und ihm mit Bedenkzeiten etc. nicht hilfst, denn eigentlich willst Du doch eine Beziehung auf diese Weise gar nicht mehr. Worauf kann also eine Bedenkzeit hinauslaufen? Wozu brauchst Du diese? Wozu ist sie gut, außer dafür, in ihm für den Moment etwas Hoffnung zu schüren und es Dir damit für den Moment einen Hauch einfacher zu machen?

Egal, in welchem Zustand Verlassene sind, offene Hintertürchen helfen nicht. Denn diese halten sie in Hoffnung in Situationen, von denen man gar nicht weiß, ob da Hoffnung besteht. Keiner weiß, ob eine Liebe jemals wieder auflebt, wozu also benennen, dass es ja vielleicht eventuell und man weiß ja nie und überhaupt uns sowieso und wenn sich nichts Besseres findet zu 0,2 % so sein könnte? Das ist nur Quälerei.

Etwas anderes ist es, wenn jetzt nochmal ein Ruck durch Euch beide geht, Ihr Euch einen Maßnahmenplan überlegt und er diesen auch einhält. Ob es das wert ist und wie wahrscheinlich das ist, kannst nur Du entscheiden.

btw: die Depressiven, von denen ich gehört habe (und ich selber würde es im Zweifel auch so handhaben, denn auch ich weiß, wovon ich rede), würden sich von ihren Partnern eher trennen, um ihnen nicht zur Last zu fallen, als sie mit sich zu belasten. Dein Freund aber bürdet Dir die Verantwortung für sich auf.

24.01.2019 13:37 • x 2 #39


G
Das habe ich jetzt vorhin nicht genauer ausgeführt: die Bedenkzeit habe ich eher erbeten bzw eigentlich habe ich auf sein Flehen ob es nicht doch irgendeinen Ausweg gibt gesagt dass ich das jetzt in dieser emotional aufgeschaukelten Situation nicht beantworten kann. Ich hatte den Eindruck wenn ich jetzt ganz endgültig nein sage, stürmt er aus der Wohnung und es passiert was. Ich dachte: ich schaffe das nicht allein. Ich habe heute seinen Arzt versucht anzurufen um ihm mitzuteilen wie aufgewühlt er ist und das abschließende Gespräch in diesem Rahmen mit dem Therapeuten zu führen. Weil der ihn dann vll auffangen kann. Leider bisher ohne Erfolg. Warte auf Rückruf.

24.01.2019 14:28 • x 1 #40


K
Zitat von Ginny:
Das habe ich jetzt vorhin nicht genauer ausgeführt: die Bedenkzeit habe ich eher erbeten bzw eigentlich habe ich auf sein Flehen ob es nicht doch irgendeinen Ausweg gibt gesagt dass ich das jetzt in dieser emotional aufgeschaukelten Situation nicht beantworten kann. Ich hatte den Eindruck wenn ich jetzt ganz endgültig nein sage, stürmt er aus der Wohnung und es passiert was. Ich dachte: ich schaffe das nicht allein. Ich habe heute seinen Arzt versucht anzurufen um ihm mitzuteilen wie aufgewühlt er ist und das abschließende Gespräch in diesem Rahmen mit dem Therapeuten zu führen. Weil der ihn dann vll auffangen kann. Leider bisher ohne Erfolg. Warte auf Rückruf.


Das hast Du m.E. richtig gemacht. Sehr gut.

24.01.2019 19:21 • x 1 #41


G
Liebe alle, danke für eure Beiträge. Ich habe nach dem Abend am nächsten Abend ein weiteres Gespräch mit ihm geführt. Seine Reaktion auf mein Schluss machen war, dass er es unbedingt weiter versuchen will. Er will zur Paartherapie, er bereut alles, er hat mir so aus der Seele gesprochen. Er möchte der Vater meiner Kinder sein. Dass er mit mir sein Leben verbringen will wusste ich schon. Noch nie zuvor hat er es mir so deutlich gesagt. Es macht mich sehr traurig alles. Ich weiß er will sich ändern aber ich kenne ihn lange und weiß dass er es nicht kann. Keine einzige weitere Kränkung ertrage ich von ihm. Daher ist es für mich vorbei. Jetzt ist er ausgezogen damit ich Ruhe habe. Ich denke er hofft ich komme zur Besinnu g. Aber das wird stand jetzt nicht so sein. Ich fühle dass es zu Ende ist. Ich Zweifel zwar immer wieder und fühle mich furchtbar aber ich denke ich bin emotional sehr abhängig von ihm. Deswegen gibt es für mich nur noch diesen Weg. Ich hoffe ich habe genug Stärke und Kraft dafür. Körperlich geht es mir sehr schlecht. Ich hab Schmerzen in Kopf und Bauch und zittere ständig. Mental geht es mir zum Glück besser. Danke für eure Nachrichten bisher. Das hat geholfen.

30.01.2019 23:19 • x 1 #42


K
Du hast gut gehandelt. Das tut natürlich sehr weh, denn damit geht jetzt geht ja jetzt nicht nur Drine Beziehung zuende sondern auch ein gemeinsamer Lebenstraum platzt.

Fühl' Dich verstanden. Ich hoffe, wenn Du es brauchst, sind Familie und Freunde für Dich da.

Außerdem gibt es ja auch noch dieses Forum, in dem Du Trost finden kannst.

30.01.2019 23:27 • x 1 #43


W
Liebe Ginny, Du hast das Richtige für Dich getan.
Meld Dich hier, wenn Du ein wenig Trost und Zuspruch brauchst.

31.01.2019 10:57 • #44


G
Oh man. Heute gehts mir wieder nicht so toll. Ich hab Bauchkrämpfe und vermisse ihn. Ich versuche mir vor Augen zu halten dass diese schönen Momente nicht der Hauptbestandteil unserer Beziehung sind, die ich da vermisse. Sondern dass es in letzter Zeit nur noch schlimm und konflikthaft war. Ich habe große Angst vor dem Alleinsein und glaube dass ich niemanden mehr finde, weil ich mich gerade so klein und emotional fertig fühle? Was kann man da machen? Zwar bauen Freunde und Familie mich auf aber so richtig hilft das nicht

31.01.2019 14:58 • #45


A


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