Trennung vor 1,5 Jahren es hört nicht auf weh zu tun

Brokendragonheart
Es ist mehr als 1,5 Jahre her, seitdem ich den Entschluss gefasst habe, mich von meinem Mann zu trennen…ich war sehr froh, hier Gleichgesinnte und ein offenes Ohr zu finden...die erste Trennungszeit war grausam: Schlafstörungen, Heulanfälle und das stetige Gefühl in Watte dahinzusiechen! Ja, obwohl ich mich von ihm getrennt habe, geht es mir schlecht..Er =Depressiv, Boderliner, Narzist! Und ich über die Jahre vor diesem Entschluss nur noch ein Schatten meiner selbst...Trennungsgründe sind nun aber auch eher gleichgültig, was ich seltsam finde ist: seitdem gehe ich gefühlt durch die Hölle, beinahe Tagein, Tagaus…vom ersten Tag, wo ich wusste, dass es keinen Sinn mehr hatte bis heute!? Ja, ist denn das noch normal, warum hört das denn nicht auf, ich kann nicht mehr! Okay, ich habe gute und schlechte Tage...mit der Trennung kamen dann nur noch Vorwürfe meiner ach so liebenden Freunde...in den Rücken gefallen sind sie mir, es ist KEINER mehr übrig - traurig - So allmählich möchte ich ja neu anfangen und ein lieber Mensch gibt sich schon seit langem Mühe mit mir, hat Geduld und das Einfühlungsvermögen mich anscheindend mit meinem Trennungsschaden zu akzeptieren! Ich habe einen neuen Job, ein neues Zuhause und ein neues soziales Umfeld (bzw. sogut wie keins mehr- ich lass keinen an mich heran) Die Scheidung ist noch immer nicht durch, mein Ex ist wieder in der Psychatrie...einerseits will ich wissen, wies ihm geht, andererseits quält es mich Kontakt zu ihm zu haben, dann kommen all die Schuldgefühle wieder zutage! An manchen Tagen überkommt mich eine Traurigkeit, dass ich sterben möchte..was soll ich nur tun, es tut immer noch weh und ich kann mich nichts mehr Gutes im Leben mehr öffnen...

28.08.2012 17:23 • #1


S
Liebe brokendragonheart

Ich kann dich gut verstehen. Viele Menschen brauchen lange, bis sie eine Trennung überwunden haben. Vor allem wenn Schuldgefühle im Spiel sind und diese vom Ex-partner und/oder vom Umfeld noch verstärkt werden. Mir hat erst eine Therapie geholfen. Bevor ich mir nicht verzeihen konnte, war es für mich unmöglich Frieden zu finden. Jetzt kann ich wunderbar auf meinen Ex-Mann zugehen, ihm sogar helfen, wenn es ihm nicht gut geht. Aber ich bin nicht verantwortlich, weder für ihn noch für sein Leben. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute auf deinem Weg!

29.08.2012 00:12 • #2


A


Trennung vor 1,5 Jahren es hört nicht auf weh zu tun

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Brokendragonheart
Tja, da wissen wohl sonst wenige etwas zu zu sagen, deshalb danke ich dir! Ich habe es versucht mit Therapie, hat mir aber nicht gut getan, ich habe mich eher noch schlechter gefühlt… ich war immer die „Ich-kanns-alleine“ Frau…in die „ich-brauch-Hilfe-Rolle“ zu schlüpfen fällt mir nicht leicht…seitdem mein (Ex-) Mann ständig in der Klinik war und ich irgendwann das Wort Therapie nicht mehr hören konnte, ist meine Einstellung dazu eher naja, sagen wir mal skeptisch! Die Therapeuten von ihm haben mir ganz klar etwas vorenthalten über ihn…und mein eigener hat sofort das „liegt-an-der-Kindheit- Programm“ und die „Tabletten und Pillenfressen- Therapie“ rausgeholt…wie ich das hasse…war schon immer Freidenker und über meine Kindheit kann ich nicht in einer Silbe klagen- die Tabletten haben alles nur noch schlimmer gemacht und ich glaub eh nicht dran…was soll der schei. auch, warum soll man sich durch Chemie besser fühlen? Son schei...Also bin ich jetzt wohl voreingenommen! Aber sorry, darüber heilt man wohl in der heutigen Zeit alles…Ja, du siehst schon, es ist verfahren, ich weiß selbst nicht weiter und stempel die Leute, die „professionelle Hilfe“ leisten auch noch ab…Hoffe bei dir war es nicht so, sonst hätte es dir vermutlich auch nicht geholfen…ich hab so einen Frust und Hass in mir, ich könnte platzen…

29.08.2012 11:41 • #3


S
Das verstehe ich! Ich glaube in die Rolle mit den zu vielen Schuldgefühlen kommt man vor allem dann, wenn man sich für andere Menschen verantwortlich fühlt. Und Verantwortung übernehmen nun mal Frauen, die nach ich kann alles ticken. Ich habe lange gebraucht bis ich einen guten Therapeuten gefunden habe und dieser hat mir klar gemacht, dass ich nicht superwoman bin. Ich habe mich nie als hilfsbedürftig empfunden und habe auch keine Medikamente genommen. Aber vielleicht schaffst du es alleine, dich kritisch zu hinter fragen, warum du das Gefühl hast, dich schuldig gemacht zu haben und vielleicht kannst du dir dann verzeihen. Und ich glaube, dass es nur darum geht. Was andere denken, ist unwichtig - wenn Vorwürfe kommen, nährt das zwar unsere Schuldgefühle - aber das funktioniert nur so lange, bis wir uns von diesen befreit haben. Alles Gute!

29.08.2012 12:00 • #4


T
Hallo liebe Brokendragonheart,
ich weiss nicht, ob ich für eine Antwort qualifiziert bin, aber ich versuchs einfach mal - der Betreff liess mich nicht los, denn bei mir hört es seit einem Jahr nicht auf, weh zu tun. Allerdings bin ich der Verlassene, daher passt es nicht ganz zu Deiner Situation. Ich habe aber auch grosse Vorbehalte bzgl. eines Therapeuten, vor allem wenn ich mich frage, war er schon in der gleichen Situation und kann meine Gefühle nachempfinden? Oder kommt er mit 08/15 Ratschlägen bzw. zeigt mir noch meine Fehler auf, damit ich mich noch beschissener fühle?
Ich glaube allerdings an die Macht des Gespräches, möglichst mit Menschen in ähnlicher Situation (alle anderen haben eh nur begrenzt Geduld, sich das Gejammer anzuhören).
Für wirklich echte Lösungsansätze ist dieses Forum glaube ich nur begrenzt geeignet, dafür sind die Situationen zu komplex, und du müsstest erstmal 20 seiten schreiben. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und bitte lass den Gedanke ans Sterben nicht zu, es gibt noch schöne Momente und irgendwann werden die auch wieder überwiegen.

TG

29.08.2012 12:03 • #5


Brokendragonheart
Hi Thomas…
Vor etwas nem Jahr habe ich das genauso empfunden wie du…zu kompliziert das zu erklären, dauert zu lang, zu viele schei. Details…ich habe einen Tipp, den ich dir nicht vorenthalten mag! Tus Stückchenweise…habe angefangen grob hier zu schildern, mir 1-2 Stunden hier genommen, gelesen, beantwortet und …GEHEULT..geheult, geheult und geheult…und weißt du was? Es hat gut getan..denn nach nichtmal einer Woche schreiben, heulen und lesen hatte ich glatt Gleichgesinnte gefunden, obwohl ich mich anfangs nie getraut hab, sowas „intimes, kompliziertes und privates“ Online zu teilen…die meisten Mitmenschen verstehen eh leider nichts, weils sies nicht selber empfinden…hier tun sie es schon…da waren zum Glück keine 08/15 Ratschläge dabei, sondern wirklich guten und fruchtbaren Austausch…hätte nie gedacht, dass solch kompliziertes „Schicksal“ noch mehrere Frauen/Männer teilen…ich denke nicht anders als du, auch was das Thema Gespräch angeht..ich brauch das auch, dachte ich wäre „in professionellen Händen“ gut aufgehoben, da ich mein Leben schon sehr bewusst wahrnehme und jemanden auf „Augenhöhe“ brauch, der weder solche Sprüche wie „ach, das renkt sich schon wieder ein“ oder „jeder hat mal sone Phase“ braucht…aber mal ehrlich, es hilft auch nicht nach Lehrbuch ergründet zu werden..nein, ich denke man braucht echt Menschen, dies gleich oder ähnlich erlebt haben- Menschen „an der Front“, die es überstanden haben…also bitte, trau dich! Was kann schon schiefgehen? Zu verlieren hast du nichts und es tut gut, sich mal auszutauschen…ähnliche Sorgen sind sicher nicht weit entfernt…versuch klein anzufangen…es gibt immer wen, der reflektiert…

Ps: selber zu verlassen, trotz Liebe ist nicht weniger hart als verlassen zu werden und genauso wenig verständlich PUNKT

29.08.2012 12:41 • #6


Brokendragonheart
Danke Sonne...ich versuchs noch ne Weile mit der ich-bin-hart-und-brauch-keine-Hilfe-Nummer...weil wenn ich nochmal sone schei. mit irgendwelchen (hochgelobten) Therapeuten erlebe, ists ganz vorbei! Eine Sache wäre vielleicht rumzufragen ob jemand Therapeuten ohne Lehrbuch kennt..meine Angst ist, wenn ich mich drauf einlasse dann gebe ich meinen letzten Selbstvertrauensfunken auf, den ich noch habe...ging dir das nicht so? Und ich frage mich, was man früher ohne Therapeuten gemacht hat? Ist das eine Zeit-Mode-Erscheinung? Sind wir alle zu schwach? Ist das keine Schwäche? Fragen üder Fragen...

29.08.2012 12:52 • #7


S
Ich habe auch nie geglaubt, dass ich eine Therapie machen würde. Ich hatte ja alles im Griff! Beruf, Zweitstudium, 3 Kinder, Haus, Garten und Mann. Ich wurde gebraucht und das hat mein Selbstvertrauen weiter gestärkt. Als es mit meinem Mann nicht mehr ging, bin ich! Mit den Kindern ausgezogen. Aber es wurde überhaupt nicht besser, weil jetzt die Schuldgefühle kamen.

Ein Jahr habe ich durchgehalten, bis ich wirklich am Boden war. Ich konnte nicht mehr schlafen und habe mir einen Therapeuten gesucht und hatte nicht das Gefühl schwach zu sein. Es war wie zum Arzt gehen.

Aber ich war bei 7 Adressen, bis ich jemanden gefunden habe. Aber ich habe bei keiner Adresse angefangen mit der Therapie, sondern habe kurz meine Ausgangslage geschildert und dann nach den Therapieverständnis und den - methoden gefragt. Und danach war ich schnell weg. Erst nach einiger Zeit habe ich einen systemischen Therapeuten gefunden, der mich überzeugt hat.

Mit den anderen wollte ich nicht arbeiten. Und das rettet meiner Meinung nach - auch das Selbstvertrauen. Ich habe bestimmt, mit wem ich arbeiten möchte und auch nach welcher Methode. Ich bestimme auch, wann ich gehe, wie oft ich gehe und irgendwann auch ob ich noch gehe.

Weshalb es früher keine Therapeuten gab? Meine persönliche Theorie dazu: in der Gesellschaft gab es klare Wertvorstellungen, an denen man sich zu orientieren hatte (u.a. Eine Frau verlässt niemals ihren Ehemann) und zusätzlich wurde über die Religion vieles geregelt. Hat dann jemand trotzdem Schuld auf sich geladen, gab es mit der Beichte und dem anschließenden Bussetun, eine Möglichkeit, sich von den Schuldgefühlen frei zu machen.

29.08.2012 14:02 • #8




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