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Trennung - Was nun?

D
Hallo liebe Forenmitglieder,

Dies ist das erste Mal, dass ich mich an ein Forum wende. Ich weiß nicht genau, was ich mir durch diesen Beitrag erhoffe. Eventuell möchte ich mich einfach nur jemandem mitteilen. Vorab danke für eure Aufmerksamkeit.

Gestern hat meine Freundin nach 10Jahren (und einer 2 monatigen Unterbrechung nach 5 Jahren) mit mir Schluss gemacht. Es fühlt sich endgültig an. Sie möchte ausziehen, sobald sie etwas findet. Kurz zu uns: Wir sind beide Mitte 20, sie war meine erste Partnerin. Meine große Liebe. Wir haben viel zusammen durchgemacht. Es gab viele schöne, aber auch weniger schöne Momente in unserer Beziehung. Unsere Familien verstehen sich sehr gut. Wir beide verstehen uns auch sehr gut (eigentlich blind, wie man so sagt).

In unserem Trennungsgespräch nannte sie mir ihre Gründe und dass es ihr schon länger nicht so gut geht. Ich habe auch selbst gemerkt, dass wir einige Zeit nebeneinander her gelebt haben. Warum wir es nicht geschafft haben, daran zu arbeiten, weiß ich nicht. Sie meint, sie weiß einfach nicht wie unsere Zukunft aussehen soll. Ich wusste es ehrlich gesagt auch nicht. Ich wusste nur, dass ich glücklich sein werde, solange sie an meiner Seite ist. Doch sie sagt, sie sei nicht mehr glücklich mit mir und ich nicht mehr glücklich mit ihr.

Jedenfalls habe ich viel Verständnis gezeigt für ihre Entscheidung. Ich mache ihr keine Vorwürfe und habe ihr gesagt, dass sie noch so lange hier wohnen bleiben kann, bis sie was neues findet. Wir versuchen es. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht den Kontakt zu ihr verlieren möchte.
Sie und unsere Tiere sind für mich meine Familie. Ich weiß nicht ob ich es verkrafte, so zu tun als wäre dieser wichtige Teil meines Lebens nicht existent. Ich kenne kein Leben mehr ohne unsere Beziehung, ohne meine Familie.

Das andere Problem was ich habe: Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Es fühlt sich alles so leer an. Ich liege in unserem riesigen Bett, sie liegt auf der Couch im Wohnzimmer. Wir sind uns so nah und doch so fern. Am liebsten würde ich sie einfach in die Arme nehmen. Ich starre einen Punkt an und verliere mich in meinen Gedanken ( Wie geht es weiter? Hat sie vielleicht einen Neuen? (ja, leider kommen mir sogar solch bescheuerte Gedanken) Finde ich jemals wieder jemanden, dem ich dieses Urvertrauen schenken kann? Möchte oder kann ich das überhaupt?) und mache mir selbst Vorwürfe, während sich mein Magen umdreht. Sie scheint schon etwas weiter zu sein, auch wenn ich merke, dass es ihr auch nicht leicht fällt. Ich sage mir selbst, dass ich sie unterstützen möchte. Glücklich bin wenn sie glücklich ist. Ich weiß nur nicht ob ich das alles schaffe, oder daran zerbreche. Momentan fühlt es sich nämlich wirklich nach Zerbrechen an.

Danke fürs Lesen und Ratschläge eurerseits versuche ich anzunehmen.
Leider fühlt es sich an, als würde ich sie hintergehen mit diesem Post. Was stimmt nicht mit mir?

11.10.2019 09:42 • x 1 #1


Webster406
Zitat:
Leider fühlt es sich an, als würde ich sie hintergehen mit diesem Post. Was stimmt nicht mit mir?


Ihr seid getrennt, was du jetzt machst, damit es dir besser geht, geht nur dich etwas an und kann ihr sch. egal sein. Du bist derjenige, der hinnehmen muss und bist demnach auch derjenige der mehr leiden wird.

Die Gedanken sind ganz normal, auch die ganz negativen... Der größte Feind des Menschen sind nicht umsonst seine negativen Gedanken. Es sind aber nur Gedanken und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der Wahrheit entsprechend.

Dass du sie unterstützen möchtest, ehrt dich, aber du bist ab sofort in dem Sinne nicht mehr für sie zuständig. DU musst jetzt mit dir und der neuen Situation klar kommen, nicht nur sie. Kümmer dich um dich selbst, nicht um sie.

Im Endeffekt kann dir aber niemand sagen, was für dich das richtige ist. Aber Abstand gewinnen und erstmal wieder klar sehen, ist eine gute Voraussetzung für einen ersten Schritt.

11.10.2019 10:18 • x 2 #2


A


Trennung - Was nun?

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D
Danke für deine Antwort

Ich verstehe, was du geschrieben hast. Höchstwahrscheinlich hast du auch recht mit deinen Aussagen.

Leider bin ich ein Mensch, der schnell negative Gedanken fasst und ich habe z. T. große Probleme, dagegen anzukämpfen. Leider fehlen mir auch Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich tiefere Gespräche führen könnte.

Ich weiß auch, dass ich nicht mehr zuständig bin für ihr Wohlergehen. Ich liebe sie noch immer sehr, ohne davon auszugehen, wieder mit ihr zusammen zu kommen. Aber sie ist noch immer der selbe Mensch wie zuvor. Das Alles lässt sich leider nicht so leicht abstellen.

Wirklich Abstand gewinnen kann ich wohl erst, wenn sie ausgezogen ist. Aber bis die Auszugsphase beginnt, werden sicherlich noch 6-8 Wochen vergehen.
Bis dahin werden wir weiter zusammenwohnen, kochen und versuchen uns normal zu unterhalten.

Nochmal vielen Dank für die Möglichkeit, sich hier mitzuteilen. Es tut irgendwie gut, auch wenn dieses Gefühl nicht lange anhält.

11.10.2019 11:06 • #3


Webster406
Ich kann dir nicht sagen, wie du am besten mit der Situation umgehst. Kenne so etwas nicht und stelle es mir unglaublich schwer vor.

Ich möchte dir ein Lied zeigen, was dir vielleicht hilft, wenn es dir schlecht geht. Bei mir hat es Trotz hervorgerufen, wenn ich dachte es geht nicht weiter ohne sie. Du kennst das Lied wahrscheinlich sogar, aber achte mal auf den Text. Mir hat es in manchen Situationen wie gesagt geholfen, vielleicht ja auch dir. Auch wenn es vielleicht nicht zu 100% zur Situation passt



Viel Kraft und Erfolg!

11.10.2019 11:19 • x 1 #4


Urmel_
Zitat von Despair:
Leider fühlt es sich an, als würde ich sie hintergehen mit diesem Post. Was stimmt nicht mit mir?

Ich würde eher sagen, dass alles mit Dir genau richtig ist. Das emotionale Auf und Ab ist normal. Und auch, dass Du alles in Frage stellst.

Ich verstehe zwar, dass Du sie nah bei DIr haben möchtest, aber ich würde mal sagen, dass es so, wie Du emotional drauf bist (Du willst sie ja behalten), keine gute Idee ist, wenn sie jetzt noch bei Dir wohnt.

11.10.2019 11:49 • x 1 #5


D
Danke für eure Antworten

Ich möchte jetzt nicht ihre Probleme breit treten, wie oben treffend gesagt wurde, bin ich dafür ja sowieso nicht mehr zuständig, jedoch ist es für sie momentan nicht möglich, auf die schnelle eine Wohnung zu finden. Sowohl finanziell als auch durch die Hunde bedingt. Sie könnte höchstens eine Notlösung in Erwägung ziehen (Mutter, Schwester, jedoch haben die eigentlich auch keinen Platz).

Ich weiß nicht ob ich, falls ich ihr trotz dieses Wissens nahe lege zu gehen, mich noch mieser als jetzt schon fühle. Und im schlimmsten Fall verliere ich sie und auch ihre Familie, die mir sehr am Herzen liegt, dabei komplett aus meinem Leben. Weil, was hält man denn von jemanden, der seinen (Ex) Partner, einfach komplett im Stich lässt?

Eure Ratschläge werde ich in Betracht ziehen..

11.10.2019 12:21 • #6


R
Zitat von Despair:
Ich weiß nicht ob ich, falls ich ihr trotz dieses Wissens nahe lege zu gehen, mich noch mieser als jetzt schon fühle. Und im schlimmsten Fall verliere ich sie und auch ihre Familie, die mir sehr am Herzen liegt, dabei komplett aus meinem Leben. Weil, was hält man denn von jemanden, der seinen (Ex) Partner, einfach komplett im Stich lässt?

Eine Trennung bedeutet auch, dass man sich räumlich trennt. Und schon aus Selbstschutz würde ich ihr nahe legen, sich etwas passendes zu suchen. Das heißt jetzt nicht, dass ich sie am Tag Xy auf die Straße setze, aber zeitnah muss sie eine Lösung finden.

11.10.2019 12:26 • x 1 #7


Webster406
Zitat von Despair:
Ich weiß nicht ob ich, falls ich ihr trotz dieses Wissens nahe lege zu gehen, mich noch mieser als jetzt schon fühle. Und im schlimmsten Fall verliere ich sie und auch ihre Familie, die mir sehr am Herzen liegt, dabei komplett aus meinem Leben. Weil, was hält man denn von jemanden, der seinen (Ex) Partner, einfach komplett im Stich lässt?


Du lässt hier keinen im Stich. Die Trennung ging von ihr aus, also hast du keinerlei Verpflichtungen ihr gegenüber oder gegenüber ihrer Familie. Du musst dir jetzt selbst der nächste sein, meine Meinung

11.10.2019 12:31 • x 1 #8


Urmel_
Zitat von Despair:
Und im schlimmsten Fall verliere ich sie und auch ihre Familie, die mir sehr am Herzen liegt, dabei komplett aus meinem Leben. Weil, was hält man denn von jemanden, der seinen (Ex) Partner, einfach komplett im Stich lässt?

Solche Geschichten laufen oft ähnlich ab. Stell es Dir einfach wie ein Boomerang vor. Die Trennung wurde ausgesprochen, die Dame ist schon Richtung Sofa geflogen, aber der Boomerang fliegt noch munter weiter von Dir weg, bis er irgendwann vielleicht die Biege zurück macht. Deine Halteaktionen sind nur wilde Bewegung in der Luft, die den Boomerang auf seinem aktuellen Kurs von Dir weg nur beschleunigen.

Fliegen lassen, dazu zählt leider der Auszug aus dem Paradies und oft eben der Kontakt mit neuen Partnern, und dann schauen, wann die erste Wasserstandsmeldung ala WA/SMS: Wie geht es Dir? kommt. Wichtig dabei ist aber zu bedenken, dass diese Meldungen durchaus auch noch auf dem Vektor von Dir weg abgegeben werden. Nutzt Du also die Chance der SMS, den Boomerang wieder an Dich zu ziehen, beschleunigst Du erneut nur den Weg von Dir weg. Da ist an sich die Kunst Dir genug Wissen anzueigenen, dass Du auf Basis der Umstände sicher sagen kannst, ob Du durch Aktionen den Weg von Dir weg beschleunigst oder ob die Aktionen in ein Unsicherheitsfenster fallen, in dem der Boomerang beide Wege einschlagen könte.

11.10.2019 12:48 • x 1 #9


D
Vielen Dank für eure Antworten.

Sie hat mir gesagt, dass sie mich liebt wie ein Familienmitglied, mehr jedoch nicht mehr. Es wäre nicht die richtige Liebe. Nicht die Liebe, die für eine Liebesbeziehung nötig ist. Wie lange dass schon so ist, kann sie nicht beantworten.

Ich denke, ich bleibe dabei. Ich möchte sie nicht ganz aus meinem Leben verlieren. Versuche sie zu unterstützen bis zum Auszug... Räumliche Trennung ist ja noch nicht möglich. Auch wenn es mich schmerzt, sie war sehr lange ein sehr wichtiger Teil meines noch relativ kurzen Lebens. Das werde ich nicht einfach entsorgen. Vielleicht fasst sie auch von selbst den Entschluss, dass eine Notlösung bzgl Wohnung sein muss.

Versuche aber auch, das ganze, soweit möglich, kühler anzugehen. Versuche, an mich zu denken. Versuche mich mit dem Gedanken zu befassen, dass meine Liebe auch gewisse Voraussetzungen hat. Mag sein, dass es nur der Moment ist, der mich so denken lässt, da ich einfach zutiefst getroffen bin. Morgen stehe ich wahrscheinlich wieder heulend unter der Dusche, während ich mir Vorwürfe mache.

Ich weiß nicht, ob ich komisch rüberkomme. Ob ich euch hier im wahrsten Sinne des Wortes zumülle. Aber es tut gut zu schreiben. Meine Gedanken mitzuteilen. Ich danke euch für eure Antworten und Anteilnahme.

11.10.2019 19:11 • #10


A


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