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Trennung wegen Depression und Burnout

D
@bravecat
den Spruch teile ich nicht ich bin ein total anderer Mensch mit Alk. und Citalopram.

12.04.2022 15:13 • #76


F
Hm schade du klangst für mich so gut. Berichtetest zwar dass sie dir nicht mehr vertrauen kann, weil du unter Alk. so viel Mist mit ihr und sogar dem Umfeld gebaut hast. Nun aber alles anders wäre und weiter wird.

Tja ......... leider keine alternative Konfliktstrategie / Umgang gelernt.... Trotz deiner Worte.


schade. Aber wieder so um dich gehauen, familiär, unter Alk.?
Alk. hilft dir scheinbar gut in scheinbar ausweglosen Situationen und du bist dein eigener Herr und machst es.

Nach x malen, was willst du dazu sagen bzw. was denkst du darüber?

Nicht standhaft, sagte sie doch ?

traurig

Jeder gesunde Mensch würde da Konsequenzen ziehen (müssen).

Was ist passiert nach der Kita?

12.04.2022 17:08 • #77


A


Trennung wegen Depression und Burnout

x 3


F
Wie lange macht deine Frau dieses Alk. mit dir schon mit?

Sie liebt dich, sagt sie, aber die Trennung sei gesünder, besser für euch.

Sie hat doch Recht, siehst du das nicht? Sie musste vermutlich gehen. Alk. löst nicht Probleme, sondern Beziehungen auf.

Alles Gute für dich
LG

12.04.2022 17:13 • #78


D
Hallo ihr lieben,

ich danke euch wie immer für eure ehrlichen Antworten. Also ich hatte früher in Phasen in denen es mir nicht gut ging immer mal wieder ein Alk. und habe mich da immer wieder mit Sport rausgekämpft.

Wirklich schlimm wurde es erst als ich vor 4 Jahren Citalopram wegen meinem 1. Burnout nehmen musste. Ich weiß dass man da gar keinen Alk. trinken darf. Ich habe mich dann wieder stabil gefühlt und es ging schleichend los mit 1-2 B.. Da habe schon gemerkt, dass ich gereizter bin und aus jeder Mücke einen Elefanten mache. Das hat unsere Beziehung sehr belastet. Ich habe dann ca. alle 2-3 Monate mal eine halbe oder eine Flasche Wein getrunken und bin da zu einem richtig bösen Menschen geworden. Das habe ich so vorher ohne AD noch nie erlebt - ich war unter Alk. immer sehr gesellig und danach einfach nur müde.

Es kam unter AD und Alk. bei mir zu emotionalen Verletzungen gegenüber meiner Frau und keinerlei körperlicher Gewalt. Das ist aber schon schlimm genug, wenn man den Partner damit immer wieder verletzt und das immer wieder passiert.

Meine Frau hat mir auch gesagt, dass sie damit zum Schluss nicht mehr zurecht gekommen ist weil es einfach 1x zu viel war.

Ich sehe die Eskalation gestern als Einbruch bei mir aber auch als letzten Warnschuss. Ich habe totale Angst das es so weitergeht und ich damit sämtliche Beziehungen in meinem Leben damit kaputt mache. Deswegen werde ich jetzt ab Juni zu den AA gehen und mir Hilfe suchen. Nächste Woche begebe ich mich 5 Wochen auf den Jakobsweg um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Ich habe vorhin bei meiner Frau um Verzeihung gebeten, die Sie auch angenommen hat - sie war nicht sauer sondern eher neutral und distanziert. Ich habe alles von gestern auch noch einmal in einen Brief geschrieben und ihr gegeben.

Sie hat gemeint bekomme das für dich in den Griff und nicht für mich. Ich bin dankbar, dass sie nicht zum Anwalt gehen will und erstmal alles so weiterlaufen lassen möchte mit Kinderbetreuung usw. Wir haben ausgemacht, dass wir nicht mehr via Whatsapp schreiben, sondern sehr dosiert telefonieren wollen.

Ich möchte meinen Weg weitergehen, den ich im Februar eingeschlagen habe und gesund werden und weiter dem Alk. entsagen, weil ich gesehen habe dass es mir ohne wesentlich besser geht.

Vlt. hilft ja etwas Abstand in den nächsten 6 Wochen das Vertrauen wieder zu bekommen.

Ich habe gestern auch Ihre Familie und Freunde beleidgit und schlimme Dinge geschrieben - Sie hat gemeint das war jetzt das 3. Mal es ist endgültig vorbei mit den Leuten. Die haben mich auch alle bei Whatsapp blockiert.

Ich würde so gern mit den Leuten sprechen und mich erklären aber denke wirklich das es vorbei ist und es besser ist das Ganze ruhen zu lassen. Vlt. bringt ja nächstes Jahr eine Chance das Vertrauen der Menschen wiederzugewinnen.

12.04.2022 19:43 • #79


D
@FrischerWind du hast recht jeder gesunde Mensch würde Konsequenzen ziehen. Und ja ich war langfristig nicht standhaft habe mir meine guten Chancen der letzten Wochen gestern kaputt gemacht. Ich weiss nun nicht ob es komplett vorbei ist oder es einfach Zeit braucht und meine Frau über einen längeren Zeitraum sehen will dass ich stabil bin und meine alten Muster hinter mir lasse.

Konfliktbewältigungsstrategien habe ich gelernt in den letzten Wochen: Sport treiben, telefonieren statt Whatsapp meine Frau ernst nehmen sie unterstützen. Gestern war eine extreme Krisensituation mit enormen Druck, Verlust und Zukunftsangst - ich hätte mich nicht auf die Diskussion mit meinem Freund einlassen sollen und habe in den letzten Monaten gesehen welches meine richtigen Ratgeber sind, die mich positiv unterstützen und mich in die richtige Bahn lenken, da hat dazu geführt, dass das Verhältnis zu meiner Frau wesentlich besser geworden ist.

Ich werde trotzdem nicht aufgeben und weiter kämpfen um ihr zu beweisen, dass ich anders kann. Ich hatte die letzten Wochen immer wieder Stress, Druck, Panik usw. und habe es gut bewältigen können.

Mein Dad hat gerade am Telefon gesagt bekomm unbedingt das Alk. Problem in den Griff dann wird sich alles mit deiner Gesundheit, Ehe und Stabilität von allein ergeben. Das tut gut so einen Nordpol zu haben.

Drückt mir die Daumen, dass ich wieder auf meinen Weg finde und auch darauf bleibe.

12.04.2022 19:51 • #80


L
Zitat von daniel_kiefer:
ch sehe die Eskalation gestern als Einbruch bei mir aber auch als letzten Warnschuss.

Daniel, der erste Schritt ist sich nicht mehr selbst in die Tasche zu lügen. Fang damit an, sonst gehst Du unter. Der letzte Warnschuss ist schon lange, sehr lange her. Du steckst volle Möhre drin.

Keine Entschuldigen mehr, übernimm Veranwortung und stelle Dich Deinen Dämonen.

12.04.2022 19:56 • x 2 #81


L
Zitat von daniel_kiefer:
@bravecat den Spruch teile ich nicht ich bin ein total anderer Mensch mit Alk. und Citalopram.

Du bist der Mensch, der das solche Ausraster bewusst sucht. So hart, so einfach. Deine Entscheidungen sind das, allesamt.

Bisher halten all Deine feinen Worte und Vorsätze Dich nicht davon auf, die 1. Flasche XYZ aufzumachen. DAS ist der Punkt.

12.04.2022 19:57 • x 2 #82


L
Zitat von daniel_kiefer:
Ich trinke nie regelmäßig und habe mich sonst im Job, bei der Betreuung meiner Kleinen 100% unter Kontrolle.

Keine Entschuldigung mehr. Mach einen Entzug

12.04.2022 19:59 • #83


D
@Lumba das sollen keine Entschuldigungen sein. Erste Erkenntnis: ich habe ein Problem, 2. Ich weiß wie ich rauskomme. Mir fehlt nur der Wille in schwierigen Situation die Finger von der Flasche zu lassen.

Ja ich stecke mittendrin - ich habe das Thema seit Jahren auf die leichte Schulter genommen und mir damit ein Teil meines Lebens zerstört.

Frage wegen Entzug ist das nicht für Alkohilker, die körperlich abhängig sind?

Bei mir ist es psychische Abhängigkeit und zwar in Kombination mit Citalopram.

In Kombination mit einer mittelschweren Depression wirkt das wie ein Katalysator und macht die Depression noch schlimmer.

Ich habe das Thema auch bereits bei meiner Psychologin unter Kontrolle seit Februar und der letzten Eskalation. Sie hat gemeint regelmäßiger Bluttest sonst wirft sie mich raus und überweist mich in eine Klinik. Das hat mir geholfen durchzuhalten.

12.04.2022 21:19 • #84


D
@Lumba danke.

12.04.2022 21:20 • #85


F
Es ist eine Suchterkrankung, dafür gibt es spezielle Kliniken, wo sämtliche Erkrankungen behandelt werden, inkl Spielsucht zb. Es gibt sogar Medikamente, die bei der Abstinenz helfen.

12.04.2022 22:23 • #86


F
Mir hat im Übrigen ein Fachmann mal gesagt und beigebracht, dass man mit Menschen, die eine Sucht haben KEINE Beziehung führen kann.

Da kann man als Betroffener noch so viele Begründungen anraumen. Es läuft einfach nicht.

12.04.2022 22:26 • #87


D
Hi ja das mit der Beziehungsfähigkeit stimmt.

Ich denke dass ich das Thema erst loswerden muss mit dem Alk. für lange Zeit. Auch wenn man in einer Depression h ängt ist man so mit der Krankheit und dem ganzen negativen beschäftigt, dass man während der Zeit beziehungsunfähig ist und den Partner mit runterzieht.

Das ist alles so ein Teufelskreis - man braucht die Unterstützung der Familie um aus der Krankheit und Abhängigkeit rauszukommen, wenn dann eine Trennung dazu kommt zieht es einen noch tiefer rein. Dabei zerstört man Partnerschaften zu LEuten die es gut mit einem meinen.

Ich habe in den letzten Monaten nach der Trennung viel gemacht was mir gut tut und der Depression entgegenwirkt, sonst könnte ich diese Zeilen vermutlich nicht mehr schreiben.

Ich konzentriere mich voll auf den aktuellen Tag, führe Tagebuch und eine Excelliste wo ich alle meine Tätigkeiten wie Sport, gesunder Schlaf, Ernährung eintrage und ob ich Alk. getrunken habe und wieviel ich geraucht habe.

Ich habe das Ganze die letzten 2 Wochen nicht mehr eingetragen aus Faulheit und weil ich dachte läuft wieder. Es lief eben nicht und sofort bin ich in alte Destruktive Muster gefallen.

Heute morgen geht es mir sehr schlecht, weil das Erdbeben vom Montag noch mitschwingt. Ich bin wieder am absoluten Tiefpunkt und weiß nicht wie ich das alles schaffen soll. Am schlimmsten ist die Panik die immer wieder hochsteigt und das meine Frau mich auf Whatsapp blockiert hat. Ich überlege mir die App komplett zu löschen.

Das einzige was mir Kraft gibt ist meine Tochter - daraus schöpfe ich meine Motivation weiterzumachen.
Alles andere liegt gerade in Trümmern und ich habe große Angst auch meinen Job zu verlieren.
Was gut ist ich habe ein paar Freunde mit denen ich telefonieren kann und die mir gute Ratgeber sind in einer intakten Ehe.

Ich glaube ich muss den Druck rausnehmen aus mir selber, dass alles sofort in einer Hauruck Aktion gut wird. Es hat Jahre gedauert, bis ich in die Situation gekommen bin und wird auch Jahre dauern bis ich da komplett raus bin. Ich brauche Geduld mit mir selber und bin in meinen Ansichten zu mir selber sehr hart und verurteile mich zu tiefst wenn ich wieder von meinem Weg abgekommen bin.

Könnt ihr mir einen Rat geben wie ich mich meiner Frau gegenüber verhalten soll? Ich möchte Sie soweit es geht in Ruhe lassen in den nächsten Wochen, damit sie zur Ruhe kommen kann. Ich habe gestern meiner Schwiegermutter und Schwager / schwägerin eine Email geschrieben und Ihnen ganz offen geschrieben was passiert ist und mit mir los ist.

Mehr kann ich erstmal nicht machen. Ich muss loslassen lernen damit ich genug Kraft habe um mich selber wieder auf die Reihe zu bekommen.

Mein Plan ist erstmal Abstand zu gewinnen und wieder zurück auf meinen Weg zu kommen auf dem ich die letzten 2 Monate schon war. Meine Tochter hat 1 Tag nach dem ich vom Jakobsweg zurück bin Geburtstag und wir haben eine Gartenparty an unserem Familienmittelpunkt geplant. Ich habe meine Frau gestern gefragt ob ich da noch willkommen bin.

Sie hat gemeint ja bist du. Das ist für mich ein Lichtblick und Ziel auf das ich hinarbeiten kann. Am Wochenende fahre ich erstmal zu meinem Dad mit der Kleine über Ostern und bekomme etwas Abstand zu dem ganzen hier.


Wegen der Suchtklinik - ich kenne einen aus der Reha von vor 4 Jahren - der komplett zusammengebrochen ist auf der Str. und den sie 4 Monate in so eine Einrichtung gebracht haben. Das ist für mich die komplette Horrorvorstellung und ich möchte es so schaffen mit dem Treffen bei den AA und der Unterstützung durch meine Psychologin / Hausarzt.

13.04.2022 07:32 • #88


alleswirdbesser
@daniel_kiefer was ich so von dir lese, lässt mich vermuten, dass der zeitliche Rahmen für deine, sagen wir mal, Genesung keine Monate, sondern Jahre dauern wird. Und das wird ein harter Weg sein, den du allein gehen musst, deine Frau kann das nicht mehr wie früher.


Ich habe mal jemanden kennengelernt vor langer Zeit, der nach der Scheidung ebenfalls den Jakobsweg gegangen ist. Er meinte zu mir er ist danach ein anderer Mensch geworden, es hat ihm sehr geholfen. Was ich jedoch beobachten konnte, wie er sofort hoch ging in Stresssituationen, einmal als seine Ex angerufen hatte und einmal, weil auf seiner Arbeit ein Unfall passierte. Ich habe das kennenlernen beendet.

Mein Ex wollte ebenfalls den Jakobsweg gehen, die Idee hat er aus der Reha mitgebracht. Wahrscheinlich wird das in solchen Einrichtungen als ein Heilmittel angepriesen, ich weiß es nicht. Ich stelle es mir nicht einfach vor, selbst würde ich es wahrscheinlich gar nicht mal packen.

Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen und gutes Gelingen.

13.04.2022 07:39 • x 1 #89


D
@alleswirdbesser ja es wird Jahre dauern. Ich sehe den Jakobsweg auch nicht als Heilmittel, sondern als Anstoß. Ich hatte in meinem Leben schon viele Krisen, die ich selbstständig ohne Therapie oder externe Hilfe bewältig habe.

Das erste Mal war mit 19 als ich mein Abi abgebrochen habe und zu Hause ausgezogen bin. Ich habe ca. 6 Monate auf dem Bau gearbeitet und danach zum Glück eine gute Lehrstelle in der IT gefunden. Die Ausbildung ist sehr gut gelaufen und ich hatte großes Glück danach einen guten Job zu finden, trotz New Economy Krise.

Das zweite Mail war vor 10 Jahren mit der Trennung von meiner Ex Freundin - das gleiche Muster wie jetzt Schicksalsschlag - Unfall mit fast Querschnittslähmung danach Alk. und Trennung von meiner Ex Freunding. Ich bin in eine reaktive Depression gerutscht, die 6 Monate mit Citalopram behandelt wurde.

Das dritte Mal vor 4-5 Jahren 1. Burnout mit Reha, 2 Therapien - hier war auch Alk. zur Stressbewältigung immer wieder ein Thema.

Das vierte Mal jetzt wo ich den Ursprung auch wieder im Alk. sehe - ich war 2 Jahre abstinent - Gin Tasting in der Firma, danach unregelmäßiger Konsum. In der Reha letzten Sommer habe ich mich auf dem Weg zur Kur an dem Tag mit 9 B. besoffen - mein Motto war endlich weg jetzt kann ich es krachen lassen. Es hat mich auch geschockt, das es vielen Patienten ähnlich geht auf der Reha - jeden Abend an die Bar und in geselliger Runde 2-3 B.. Man fühlt sich da irgendwie wohl und hat die Ausrede ok die anderen machen es auch und das gemeine ist, dass sich durch die 2-3 B. die Depression besser anfühlt.

Wenn ich die Zeilen selber so lese ja ich bin Alk. es gibt nichts zu beschönigen. In den Zeiten der Abstinenz war ich immer ein komplett andere Mensch - losgelöst, unbeschwert und bin auch viel besser mit dem Stress und Einschlägen im Leben zurecht gekommen.


Ich bin der Meinung wenn ich dieses Thema nachhaltig löse, dass mein Leben dann wieder in die richtige Spur kommt. Ich schaffe es nur nicht alleine das habe ich verstanden. Ich muss den Gedanken noch setzen lassen, dass ich Alk. bin und auch in Zeiten wo ich mich fit und stark fühle nichts trinken darf, weil die Spirale dann auf das neue losgeht.

Danke für die Wünsche ich möchte wieder in ein gesundes Leben zurück vor allem wegen meiner Tochter, damit die nicht irgendwann sagt der Papa der Alk. und Versager. Ich habe gerade große Angst komplett abzurutschen und alles zu verlieren.

13.04.2022 08:13 • x 1 #90


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