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Trennung wegen Kind?

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Hallo, lese hier schon eine Weile mit, und bin immer wieder erstaunt, wie ähnlich die Gefühle von Trennungsopfern doch sind.
Bei mir liegt momentan zwar keine akute Trennung vor, jedoch fühle ich mich in letzter Zeit durch die Entwicklung der Beziehung so, als wäre ich allein.
Ich führe seit ca. 4 Jahren eine erzwungene Fernbeziehung, d.h. ich würde gerne mit meiner Partnerin zusammenwohnen, sie aber nicht mit mir. Der Hauptgrund ist, wir haben absolut unterschiedliche Vorstellungen zum Thema Kindererziehung, und sie hat einen 11-jährigen Sohn. Immer wenn ich eine längere Phase regelmässig bei ihnen war, konnte man mir wohl anmerken, dass ich mit dem Verhalten des Jungen nicht einverstanden war. Dies bereitete ihr Druck, und sie fühlte sich dadurch gestresst. Sie brauchte ihre ganze Energie, um ihn schulisch auf Spur zu bringen, und die Auseinandersetzung mit meinen Meinungen (die sie eigentlich auch hören wollte) war auf Dauer zuviel.
So sehen wir uns dass letzte Jahr eigentlich meistens nur noch, wenn der Junge bei seinem Vater ist. Wir telefonieren aber täglich. Wenn der Vater seine Umgangspflichten (alle 14 Tage) einhalten würde, könnte ich mich zwar widerwillig aber immerhin mit dem seltenen Sehen abfinden. Leider kann er aber berufsbedingt manchmal 4- 8 Wochen seinen Sohn nicht nehmen. Diese Phasen sind mir aber jetzt viel zu lang, da ich das Gefühl habe, sie würden immer häufiger und länger. Ich bin sehr verzweifelt, weil ich sie sehr liebe, und mir nicht vorstellen kann, ewig in dieser Warteschleife zu verbringen.
Kennt jemand von Euch eine ähnliche Situation?
Gruß,
Ecki

21.04.2014 15:24 • #1


Ich finde keinen
Hallo Ecki,
ich kenne Deine Situation nur all zu gut. Bei mir war es zwar nicht ganz so wie bei Dir, es hatte aber auch mit den Kindern zu tun.
Irgendwann kam der Tag an dem ich mich mehr oder weniger entscheiden musste. Sie oder meine Kinder. Ich habe mich für meine Kinder entschieden, auch wenn ich es stellenweise sehr bereut habe. Aber: Die eigenen Kinder gibt es nur einmal, einen Partner kann man theoretisch immer wieder finden.

Überlege Dir sehr gut ob und wie sehr Du sie liebst. Und wenn Du Dir sicher bist dass Du mit ihr zusammen bleiben willst, dann nehme sie so wie sie ist! Mit dem Kind und mit den Macken !
Setze Dich mit ihr zusammen und spreche mit ihr wie ihr das hinbekommen wollt. Das ist so verdammt wichtig. Glaube mir, sonst ist sie irgendwann weg. Ich könnte Dir da so viel dazu erzählen...

21.04.2014 20:38 • #2


A


Trennung wegen Kind?

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Danke Maik für Deinen Rat!
Wenn Eltern das Gefühl haben, die Partnerschaft würde den Kindern etwas nehmen oder ihnen schaden, ich glaube, dann hat der Partner nicht wirklich eine Chance. Es gibt bestimmt auch solche Konstellationen, wo das sich so verhält, und dann ist es richtig, den Partner wegzuschieben. Aber ich bilde mir halt ein, nicht so unzumutbar zu sein. Deshalb verletzt mich die jetzige Situation auch so. Ich bin, meiner Meinung nach, sehr flexibel und pflegeleicht. Aber es reicht einfach nicht.

21.04.2014 21:08 • #3


Ich finde keinen
Doch, das kann sehr gut reichen. Ich sehe für Euch nur die eine Chance:
Setz Dich mit ihr zusammen und rede mit ihr. Sag ihr was Du für sie empfindest und wie Deine Vorstellungen und Wünsche sind. Sie wird ihre Seite Dir dann auch erzählen. Und dann sucht GEMEINSAM nach einer Lösung. Wenn ihr Euch wirklich liebt dann wird es eine geben.
Und Du versuche sie und das Kind zu verstehen. Ich weiß das ist nicht immer leicht. Bedenke, es wird sie nur im Zweierpack geben!
Jetzt musst Du eben wissen was schlimmer ist. Das Kind, oder sie zu verlieren...

Und noch etwas: Trennungskinder haben es auch nicht leicht. Stell Dir vor Du wärst in seiner Situation. Vielleicht hat er Angst dass Du ihm seine Mama nehmen willst. Beschäftige Dich mit ihm, gib ihm die Hand !

21.04.2014 21:24 • x 1 #4


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Danke Maik. Mir wurde direkt warm ums Herz bei Deinen mitfühlenden Worten.
Wenn Du wüsstest, wie gerne ich eine Lösung finden würde... Ich habe schon viel mit ihr gesprochen, über ihre, meine, unsere Situation, Wünsche etc. Sie ist eine Perfektionistin, und sie hat sich so darauf fixiert, dass mit dem Kleinen gut hinzukriegen, und hat das Gefühl, dass jegliche Anstrengungen, die unsere Beziehung ja auch braucht, irgendwie dem Jungen fehlt, quasi ihn beiseiteschiebt, ihm was nimmt. Sie sieht es z.Zt. eifach so. Also bleibt für mich/uns einfach so gut wie nix übrig, ausser der gute Ratgeber im Hintergrund zu sein, der fast nie präsent ist.

21.04.2014 21:43 • #5


Ich finde keinen
Du, wenn sie Dir wichtig ist dann musst Du Dich irgendwie arrangieren. Wer war an der Trennung von ihr Schuld sie oder ihr Ex?
Ich hatte damals ein schlechtes Gewissen meinen Kindern gegenüber obwohl ich der Verlassene war. Vielleicht hat sie das auch. Du, kannst Dich vermutlich nicht in ihre Situation versetzen,das ist bestimmt auch nicht leicht für sie. Ist sie denn überhaupt bereit einen Weg zu finden? So ein wenig könnte es ja auch nicht Schaden Dich da einzubeziehen

21.04.2014 21:52 • #6


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Sie hatte damals die Beziehung beendet, mit dem schlechten Gewissen könnte schon sein, weil ihr Ex hat damals schon prophezeit, sie würde dem Kind damit schaden. Hat ihn nicht davon abgehalten sich kurz danach in eine neue Ehe (!) zu stürzen, kann also nicht so schlimm für ihn gewesen sein. Schon allein die Tatsache, dass er seinen Job so sehr seinem Sohn vorzieht, lässt mich kotzen. Wie kann man sein Kind Monate alleine lassen? Aber sie versucht ALLES auszugleichen. Das schafft sie sowieso nicht. Aber ich kanns nicht verhindern. Und mich triffts ja auch. Sch... Situation.

21.04.2014 22:04 • #7


Ich finde keinen
Aber dann ist es doch recht klar. Ich denke schon dass sie ein schlechtes Gewissen hat. Aber wenn der Vater so ein Ar... ist. Das ist doch Deine Chance. Was glaubst Du wie sehr sie sich wünscht dass sie und vor allem ihr Sohn glücklich ist.
Willst Du mir ihr zusammen bleiben? Dann nutze die Chance. Noch einmal, gib ihm die Hand. Du wirst sehen, das bringt Euch auf dem richtigen Weg...

21.04.2014 22:13 • #8


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Dass der Vater sich so verhält verschlimmert das Problem. Je mehr der Vater sich entzieht, desto interessanter wird er für den Jungen. Er vermisst ihn permanent, dadurch wird er noch interessanter. Das ist ein mieses Spiel mit Nähe/Abstand. Aber durch meine Anwesenheit fühlt der Kleine sich unbewusst dafür verantwortlich, den Platz für seinen Vater freizuhalten. Darauf hat der Alte ihn schon während der Trennungsphase vor 5 Jahren abgerichtet. Sich selber mit einer Freundin in einen Arbeitsurlaub verpissen und den Jungen als Statthalter auf seine Mama aufpassen lassen. Würg, mir wird heute noch schlecht davon...

22.04.2014 07:10 • #9


Ich finde keinen
Du, der Kleine ist 11. So klein ist das doch auch nicht mehr. Meine jüngste ist auch 11. Und sein Papa soll ja auch sein Papa bleiben. Und Du sollst ja auch wohl nicht den Ersatzpapa spielen, oder?
Wie genau stellt sich Deine Freundin das Ganze vor? Was würde sie sich wünschen? Ich dachte Dich stört nur das Verhalten des Jungen. Ich habe aber langsam den Eindruck dass da noch viel mehr im argen liegt. Kann das sein?

22.04.2014 09:39 • #10


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