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Trennung wegen Kinderwunsch die Tausendste

Porcelina1801
Einen Kinderwunsch muss man niemals rechtfertigen. Er sitzt irgendwo tief im Inneren und du brauchst das gegenüber niemandem begründen.

Auch mir war es immer das Wichtigste im Leben eine Familie zu gründen. Zehn Jahre war ich mit jemandem zusammen, der sich Kinder zwar vorstellen konnte, aber eigentlich ganz andere Ziele im Leben hatte.

Es gab dann eine sehr unschöne Trennung. Ein Jahr und viele Tränen später habe ich nun jemand Neuen an meiner Seite. Hab beim Kennenlernen gleich feststellen können, dass es hier die gleichen Lebensträume gibt und ein paar Monate später war ich tatsächlich schwanger und wir beide ganz aus dem Häuschen.

Unser Baby kommt im Januar und ich bin sehr glücklich darüber, dass sich mein Traum nun endlich erfüllt.

14.09.2020 18:30 • #31


F
Ich hätte schon Probleme mit einem Mann, der in Kindern vor allem eine Einschränkung seiner persönlichen Freiheit sieht.
Oder einen Kostenfaktor. Natürlich kosten Kinder Geld, und natürlich kann man nicht mehr jede Nacht durchtanzen. Aber diese Gedanken in den Vordergrund zu stellen...
Da hätte ich Angst, dass er nach zwei Jahren abhaut, weil das Kind zu anstrengend ist.
Sagt Frau mit drei (fast) erwachsenen Kindern.
Mal ne Frage: wie ist sein Verhältnis zu Eltern/Geschwistern?

14.09.2020 21:00 • #32


A


Trennung wegen Kinderwunsch die Tausendste

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L
Soooo, guten Abend allerseits
Ich habe mir heute nochmal ein Herz gefasst und nochmal versucht, mit ihm zu reden. Was soll ich sagen, ich glaube, ich hatte noch nie so ein ehrliches und aufrichtiges Gespräch mit ihm wie das. Das verändert irgendwie alles.
Er hat zugegeben, dass der Grund, warum er noch warten will nicht ist, dass er noch seine Freiheit genießen will oder er Angst vor den Kosten hat. Er weiß nämlich genau, dass er trotzdem seine Männerurlaube machen kann und ich ihn dahingehend nicht von allem abschotte. Sondern der wirkliche Grund ist: er hat Angst, dass ich mit einem Baby überfordert bin. Weil er ganz normal weiter arbeiten und seiner Karriere nachgeht und ich 3 Jahre mit dem Kind alleine wäre und zusätzlich auch noch 2-3 Stunden Gassi gehen muss. Er hat Angst, dass ich das nicht schaffe. Er hat auch erzählt, dass ihn das Kinderthema auch sehr beschäftigt und er da sehr oft mit Kollegen drüber spricht, vor allem mit denen, die selbst in unserem Alter Vater geworden sind und deren Kinder noch klein sind. Die nehmen ihm auch die Ängste und bestärken ihn teilweise sogar, dass er jung Vater werden soll.

Was für mich aber am schlimmsten war zu hören ist, dass sein Vater sagt, dass er sich kein Kind antun und auch nicht heiraten soll (das geht nicht gegen mich, sondern einfach generell). Man muss dazu sagen, unsere Väter sind beide schon über 70 und erst sehr spät Väter geworden, vor allem sein Dad hat deshalb immer noch seine frühere Einstellung Binde dich nicht sondern genieß dein Leben. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Schwiegereltern und ich kenne keine Familie, die einen liebevolleren Umgang pflegt als sie. Ich bin manchmal sogar neidisch, weil mein Vater mir nie so viel Interesse entgegen gebracht hat. Nur bei dem Thema Heirat/Kinder ist sein Vater sehr radikal. Mein Freund sagt, dass auch das ihn belastet, was ich verstehen kann. Ihm ist die Meinung seiner Familie eben sehr wichtig und dagegen stellt er sich nur ungern. Letztendlich ist es zwar seine Entscheidung, ob er heiratet oder Vater wird, aber man will doch trotzdem einen Rückhalt von seiner ganzen Familie haben, nicht nur von der Mutter. Seine Mama steht auf jeden Fall hinter uns und wünscht sich schon sehnlichst ein Enkelkind. Mein Freund sagt auch, dass er eigentlich auch jetzt bald ein Kind möchte, weil er unbedingt will, dass sein (unsere) Väter noch ein Enkelkind erleben. Mit über 70 bleibt nämlich leider nicht mehr all zu viel Zeit.

Dann wäre da noch die Zeit nach der Elternzeit, was er angesprochen hat. Ich würde auf jeden Fall 3 Jahre Elternzeit nehmen, weil wir es uns Gott sei Dank leisten können, das Kind danach in den Kindergarten geben und nur halbtags arbeiten. Dann stellt sich die Frage, was in den 4-5 Stunden mit dem Hund ist. Aber das sind doch alles Dinge, die sich regeln lassen? Wir sind ganz sicher nicht die einzigen, die einen Hund haben und andere bekommen es auch hin. Seine Eltern wohnen 2 Minuten von uns entfernt und helfen uns jederzeit wenn es wirklich notwendig wäre. Natürlich würden wir versuchen, alles so gut es geht alleine hinzubekommen, aber zu wissen, dass man Hilfe hat, wenn sie gebraucht wird ist für mich Gold wert.

Ich bin grade allein zu Hause und muss das Gespräch erst mal sacken lassen, wir haben beide geweint, ich weine immer noch, aber irgendwie hat es gut getan und ich fühle mich besser. Was daraus jetzt resultiert wird sich in nächster Zeit dann bestimmt zeigen.

14.09.2020 22:07 • x 4 #33


L
Zitat von FranziMarc:
Ich hätte schon Probleme mit einem Mann, der in Kindern vor allem eine Einschränkung seiner persönlichen Freiheit sieht.
Oder einen Kostenfaktor. Natürlich kosten Kinder Geld, und natürlich kann man nicht mehr jede Nacht durchtanzen. Aber diese Gedanken in den Vordergrund zu stellen...
Da hätte ich Angst, dass er nach zwei Jahren abhaut, weil das Kind zu anstrengend ist.
Sagt Frau mit drei (fast) erwachsenen Kindern.
Mal ne Frage: wie ist sein Verhältnis zu Eltern/Geschwistern?


Sein Verhältnis zu seinen Eltern und seinem älteren Bruder ist perfekt. Wirklich. Sehr innig, liebevoll und er sagt, dass es nichts gibt, was sie hätten besser machen können, es war genau so perfekt, wie alles gelaufen ist. Der Kontakt zu seinem Bruder ist sehr eng. Ich bin was das angeht wirklich neidisch, bei mir war es leider nicht so.

14.09.2020 22:09 • #34


6rama9
Irgendwie kurios, dass man sich hier erklären oder sogar fast entschuldigen muss, wenn man einen Kinderwunsch nicht hindanstellen will.

Für mich ist das eine der zentralsten Lebensentscheidungen und Sätze wie ohne Kinder ist es doch auch schön halte ich für verfehlt in diesem Zusammenhang. Bei dieser zentralen Lebensentscheidung differieren die Meinungen des Paares offenbar so stark, dass ein Kompromiss nicht gefunden werden kann. Daher rate ich ganz klar zur Trennung.

Zitat von Lunamoons:
Sondern der wirkliche Grund ist: er hat Angst, dass ich mit einem Baby überfordert bin. Weil er ganz normal weiter arbeiten und seiner Karriere nachgeht und ich 3 Jahre mit dem Kind alleine wäre und zusätzlich auch noch 2-3 Stunden Gassi gehen muss. Er hat Angst, dass ich das nicht schaffe.

Das halte ich für vorgeschoben. Wenn das der wahre Grund wäre, ist die Dache ja eigentlich geritzt: Du sagst no problem, ich schaff das schon oder lass meine Problem mal meine Sorge sein und dann würde ich kurzfristig mit Ankündigung die Verhütung absetzen.

15.09.2020 08:34 • #35


S
Hm. Verstehe ich das richtig. Ihr habt einen gemeinsamen (!) Hund. Den bindet er Dir jetzt vollumfänglich ans Bein, weil er ja jetzt Karriere macht. Nun hat er Sorge, wenn da noch ein Baby obendrauf kommt, dass es Dir zuviel wird. Weil - auch die Betreuung des Kindes würde vollumfänglich bei Dir liegen .

Ich sag's mal so. So ganz unbegründet finde ich seine Sorge nicht. Klar, Du wirst es schon packen, Kind und Hund zu versorgen. Doch riecht das sehr danach, dass Du Dich früher oder später fragst, ob das denn nun für Dich alles gewesen sein soll. Du als alleinverantwortliche , ständig unter Druck stehende Familienmanagerin. Er als zumeist abwesender Partner , dessen Gedanken sich primär um Job und Karriere drehen .

Ich habe in meinem Kollegenkreis viele Partnerschaften über so einer Konstrukt zerbrechen sehen. Weil früher oder später die Frauen sich vernachlässigt fühlten und es nicht mehr mochten, dass gefühlt alles an ihnen hängen blieb.

15.09.2020 09:09 • x 2 #36


S
Liebe TE

Beim Thema Baby kann man keine Zeitangabe machen. Entweder man ist soweit oder eben nicht.

Ich finde immer noch, dass er einfach noch nicht soweit ist. Dafür kann, muss es aber keine Gründe geben.

Wir können dir leider nicht sagen, was du tun sollst. Eine Sicherheit hast du nie. Entweder, du kannst noch warten, oder es passt einfach nicht.

15.09.2020 09:34 • #37


S
Zitat von Shakur:
Ich finde immer noch, dass er einfach noch nicht soweit ist.
Ich sehe es auch so, dass er noch nicht so weit ist . Wobei ich hier auch ganz ernsthaft mal die Frage stellen möchte, warum ein Mann ein Kind in die Welt setzen soll, wenn er sieht, dass er sich qua Karriere kaum drum kümmern wird . Er wäre absehbar im Leben seines Kindes mehr Zaungast als Bezugsperson . Ok. Viele machen es so und geben sich damit zufrieden , ein primär abwesender Vater und Versorger der Familie zu sein . Mag aber grade für einen Mann, der seinen eigenen Vater anders erlerlebt hat, eine unbefriedigende Vision sein .

15.09.2020 10:08 • x 2 #38


T
Zitat von Silence_:
Ich sehe es auch so, dass er noch nicht so weit ist . Wobei ich hier auch ganz ernsthaft mal die Frage stellen möchte, warum ein Mann ein Kind in die Welt setzen soll, wenn er sieht, dass er sich qua Karriere kaum drum kümmern wird . Er wäre absehbar im Leben seines Kindes mehr Zaungast als Bezugsperson . Ok. Viele machen es so und geben sich damit zufrieden , ein primär abwesender Vater und Versorger der Familie zu sein . Mag aber grade für einen Mann, der seinen eigenen Vater anders erlerlebt hat, eine unbefriedigende Vision sein .


Das kann unbefriedigend für den Mann sein und ist auch nicht vorteilhaft für den Aufbau der Vater-Kind Beziehung.
Seine Begründung war aber eher, dass sie überfordert davon sein könnte, sich den ganzen Tag um ein Kind zu kümmern. Hier sollten noch weitere Gespräche geführt werden, warum er meint, es wäre eine Überforderung und wie sich beide Elternschaft und Erziehung vorstellen.

15.09.2020 10:36 • #39


Nela-Mary
Ich finde, dass keiner von euch etwas falsch macht.

Wenn man noch jung ist, kann es halt einfach sein, dass einer der beiden Partner sich noch nicht bereit für ein Kind fühlt.
Als ich noch mit meinem Exfreund zusammen war, war ich auch 25 und hätte es mir noch überhaupt nicht vorstellen können, ein Kind zu kriegen. Das heißt aber nicht, dass ich nie eins möchte. Deshalb finde ich es falsch zu schlussfolgern, dass er nie eins will und es nicht ernst mit dir meint und du auf jeden Fall die Beziehung beenden solltest.

Eigentlich ist es auch sehr positiv, dass er sich solche Gedanken über die tägliche Versorgung des Kindes macht und was das für alle Beteiligten bedeutet. Es gibt genug Leute, die halt erst mal machen und dann hinterher merken, dass das doch alles gar nicht so leicht ist und eine Partnerschaft verändert.

Ich finde es gut, dass ihr ein langes Gespräch geführt habt. Nur so kann man nach und nach zu einer gemeinsamen Lösung kommen, denn ihr beide wollt ja in euren Wünschen und Ängsten gehört werden.

15.09.2020 10:44 • x 1 #40


B
Was ist das für ein Hund der 3 std Auslauf braucht?
Also wenn das so eine Arbeit mit dem Hund ist dann könnte ein Kind tatsächlich zuviel werden.
Aber wie gesagt das alles kann man nicht wissen.

15.09.2020 12:34 • #41


L
Er würde auch einige Monate in Elternzeit gehen, weil es ihm genauso wichtig ist wie mir, was von seinem Kind zu haben und nicht nur der Versorger zu sein (wie es bei meinen Eltern war). Aber nachdem er mehr verdient als ich wird er weiterhin arbeiten gehen. Das hat nichts damit zutun, dass er die ganze Verantwortung auf mich abwälzen will, sondern es ist von uns beiden so gewollt und abgesprochen. Er wäre also kein Zaungast oder sonst irgendwas, das würde ich auch nicht wollen. Dass aber mehr Arbeit an mir hängen bleibt, weil er für das Geld sorgen muss ist mir klar und wird wahrscheinlich in 90% aller Familien so sein. Das heißt aber nicht, dass er sich nicht um das Kind kümmern würde oder kein Interesse dran hat. Wir könnten auch gut von unserem Ersparten leben, das will aber weder ich noch er. ICH will sogar, dass er sein berufliches Ziel verfolgt und nächstes Jahr die Stelle wechselt. Weil es keinen Unterschied macht, ob er das nächstes Jahr oder erst in 5 Jahren macht.

Es spielt überhaupt keine Rolle, was für ein Hund das ist, aber es ist einfach nicht artgerecht, mit einem Hund nur eine Stunde am Tag rauszugehen (außer mit einem alten oder kranken Hund vielleicht). Wir haben ihn uns angeschafft, weil wir selbst viel in der Natur unterwegs sind und er da überall dabei sein kann. Wenn ich nicht die Zeit und Lust dazu habe, mich mit einem Hund zu beschäftigen und diesen auszulasten dann schaffe ich mir auch keinen an. Deshalb gehen wir 2-3 Stunden am Tag verteilt auf 3 Gassigänge. Weil es dem Hund gut tut und wir wollen, dass es ihm so gut wie möglich geht.

15.09.2020 15:11 • #42


C
Zitat von Lunamoons:
Er würde auch einige Monate in Elternzeit gehen, weil es ihm genauso wichtig ist wie mir, was von seinem Kind zu haben und nicht nur der Versorger zu sein (wie es bei meinen Eltern war). Aber nachdem er mehr verdient als ich wird er weiterhin arbeiten gehen. Das hat nichts damit zutun, dass er die ganze Verantwortung auf mich abwälzen will, sondern es ist von uns beiden so gewollt und abgesprochen. Er wäre also kein Zaungast oder sonst irgendwas, das würde ich auch nicht wollen. Dass aber mehr Arbeit an mir hängen bleibt, weil ...



Hauptsache, wenn es mal ein Kind geben sollte, der Hund wird dann nicht abgeschoben ...ich will dir da ABSOLUT NICHTS unterstellen. Aber extrem viele unterschätzen einfach so eine Konstellation.
In dem Fall, du mit Kind und Hund allein zu Hause...drei Stunden am Tag raus, dann noch das Kind...der Haushalt.
Eventuell ist das Kind ein Schreikind oder sonstiges.

Das sind jetzt alles nur mögliche Szenarien, die KÖNNEN eintreten MÜSSEN es aber nicht. Aber sei dir darüber Bewusst, vorher.

15.09.2020 15:17 • #43


S
Zitat von Cathlyn:
Hauptsache, wenn es mal ein Kind geben sollte, der Hund wird dann nicht abgeschoben ...ich will dir da ABSOLUT NICHTS unterstellen. Aber extrem viele unterschätzen einfach so eine Konstellation.
Mit Verlaub . Sollte wider Erwarten tatsächlich ein Ressourcenkonflikt auftreten, weil es nicht möglich sein sollte Kind und Hund gerecht zu werden - dann wäre meine Hauptsache definitiv nicht der Hund .

15.09.2020 15:30 • x 1 #44


C
Zitat von Silence_:
Mit Verlaub . Sollte wider Erwarten tatsächlich ein Ressourcenkonflikt auftreten, weil es nicht möglich sein sollte Kind und Hund gerecht zu werden - dann wäre meine Hauptsache definitiv nicht der Hund .



Hab ich je behauptet, man solle das Kind weggeben? Wo habe ich das geschrieben?
Ich meinte nur, man soll sich dessen VORHER bewusst sein, damit man erst gar nicht in solch eine Lage kommt und dann ein schlechtes Gewissen hat, ein Familienmitglied, ja Hunde sind das für viele auch, weg gegeben zu haben.

So geschehen in meiner Familie.

15.09.2020 15:32 • #45


A


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