Trennung wegen Schwiegermutter, Teil 3

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...Vor 4 Wochen kam es dann erneut zum Streit und seine Eltern beschimpften mich dann wieder aufs Übelste und haben mir sogar Schläge angedroht. Ich habe dann meiner Wut auch freien Lauf gelassen. Der Schluß ist dann, dass sie mich des Hauses verwiesen haben. Für mich stand der Entschluß fest. Hier bleibe ich nicht länger wohnen. Ich bin es leid für alles und jeden der Schuabstreifer zu sein. Das Schlimmste an dem Streit war für mich, dass mein Freund nicht zu mir gehalten hat. Er sagt, dass er es leid ist immer zwischen mir und seinen Eltern zu stehen. Ihm gehen die Streitereien zu nahe, er kann nicht mehr, es macht ihn kaputt. Ich habe ihm vorgeschlagen auzuziehen und in eine andere Wohnung zu ziehen und erstmal Gras über die ganze Sache wachsen zu lassen. Er ist aber der Meinung, dass er dadurch seine Eltern verliert und möchte den Schritt nicht gehen. Das war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Die ganzen 8 Jahre hat er mich doch nur verarscht, hat es nicht ehrlich gemeint. Für mich war er der Mann mit dem ich Kinder haben wollte, mit dem ich mein Leben verbringen wollte. Er gibt mir zwar recht, dass seine Eltern nicht ganz normal sind und dass es nicht richtig war wie sie sich mir die 8 Jahre gegenüber verhalten haben. Wir haben lang diskutiert und gestritten und dann vielen von seiner Seite aus Dinge wie 'Blut ist eben dicker als Wasser', 'ich sei ja schließlich die Fremde in seiner Familie', 'manche Dinge muß man sich eben gefallen lassen', 'er hat ja nur eine Mutter', 'Ich will diese Haus und das lasse ich mit von dir nicht kaputtmachen'.(Seine Eltern hatten ihn mit dem Haus immer erpresst; solange er mit mir zusammen ist bekommt er das Haus nie)
Das hat alles so furchtbar wehgetan. Ich war wie vor den Kopf geschlagen.
Ich war wütend, fühlte mich verraten und bin ausgezogen.
Ich habe viel nachgedacht und auch viel im Forum gelesen. Obwohl ich total verletzt und wütend bin möchte ich doch meinen Freund wieder zurückhaben. Wir hatten trozt allem eine gute Beziehung. Am Sonntag haben wir uns dann zum Frühstück verabredet und haben nochmal geredet. Ihm geht es dabei genauso schlecht wie mir. Er liebt mich noch immer, kommt aber von seinen Eltern auch nicht los. Seine Eltern, vielmehr seine Mutter, bereut nun alles und beteuert, dass sie es so wie es war nicht haben wollte und so wie es jetzt ist auch nicht haben wollte. Aber was hätte ich denn anders machen sollen? Soll ich mir alles gefallen lassen und alles in mich 'reinfressen'??
Irgendwie tut es mir gut, dass er und seine Eltern sich nun schlecht fühlen.
Er sagt, dass eine Beziehung so lange keinen Sinn macht, so lange seine Eltern sich nicht ändern. Das sind tolle Aussichten, ich bin der Meinung dass sich seine Eltern nie ändern werden, und wenn, dann nur kurzfristig und dann kommt alles wieder zurück.
Ich habe meinem Freund (Ex) vorgeschlagen, dass wir zu einer Partnerberatung gehen und dort über alle Probleme reden. Er meinte nur, dass wir ja nicht das Problem wären. Seine Eltern müßten zur Therapie, aber den Vorschlag kann er nicht bringen. Das müßten seine Eltern schon selber einsehen.

Bitte schreibt mir was ihr von der ganzen Geschichte denkt.

14.08.2001 08:59 • #1


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Hallo,

Die Idee mit der Paartherapie finde ich sehr gut. Und nicht seine Eltern müssen zur Therapie. Die werdet ihr wirklich nicht mehr ändern. Ich denke, er hat das Problem.Und wenn es ihm jetzt schlecht geht, wenn er dich vermisst, dann ist es auch nicht die Schuld seiner Eltern. Das ganze liest sich so, als hätte er sich nie richtig abgenabelt. Ist er der einzige Sohn?
Und diese Argumentation Blut ist dicker als Wasser....du bist die Fremde in der Familie......das ist schon mehr als hart.
Er muss sich endlich entscheiden, was ihm wirklich wichtig ist in seinem Leben. Du oder seine Mutter und das Haus.
Ich kann dich sehr gut verstehen, auch das du wieder mit ihm zusammensein möchtest, aber ich glaube solange er immer zwischen den Stühlen sitzt und sich nicht eindeutig für eine Seite entscheidet, werdet ihr immer wieder in so einer Situation enden. Er muss etwas tun, für sich, sich endlich abnabeln, sich nicht mehr erpressbar machen und nicht darauf hoffen, das seine Eltern, sprich Mutter, es endlich einsehen und sich dementsprechend verhalten.
Eine Beziehung macht solange keinen Sinn, solange er nicht dazu stehen kann, nicht wenn seine Eltern sich ändern. Er muss etwas tun. Nicht sie. Es ist zu einfach, die Schuld an allem seinen Eltern zu zu schieben, aber wohl der bequemste Weg.
Ich kenne diese Situation sehr gut. Bei meinem ersten Freund, mit dem ich 7 Jahre zusammen war, hat die Mutter auch immer mitgemischt. Als ich dann nicht mehr konnte und gegangen bin, habe ich von ihm gesagt bekommen: Du gehst den einfachsten Weg. Du müsstest mit meiner Mutter reden Da wusste ich, das meine Entscheidung, so weh sie auch getan hat, richtig war. Denn ich wollte nicht mit seiner Mutter, sondern mit ihm leben. Und ich wusste, es würde sich auch nicht ändern, zumindest nicht für mich.
Wenn deinem Freund etwas an dir liegt, ist er bereit, etwas für eure Beziehung zu tun, mit und ohne Mutter und Haus.

alles Liebe

Woman

14.08.2001 09:24 • #2


A


Trennung wegen Schwiegermutter, Teil 3

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hi,
ich finde, du hast dir einige antworten schon selbst gegeben und siehst das völlig richtig:
-therapie für euch, damit sein mann sich von seinen eltern und ängsten löst und zu dir steht
- laß dich nicht von den schwankungen der mutter beeinflusssen
- so bitter es ist: entweder dein mann sagt seinen eltern klipp und klar, das ist unser haus, verdrückt euch, wir entscheiden wann was wie gemacht wird und meine frau ist genauso mitbestimmend wie ich oder ihr zieht aus und die buse wird vermietet. d.h. er muß eigentlich die auseinandersetzung/lösung mit seinen eltern führen.

ich hatte auch mal eine ähnliche situation vor 15 jahren, habe mir jahrelang immer anhören müssen, ich hätte mich ins gemachte nest gesetzt. als sich dann vor 5 jahren beruflich die chance für einen umzug von berlin nach frankfurt bot, haben wir nach einer langen gemeinsamen diskussion den schritt gemacht (ich wollte sie auch so von ihren eltern abnabeln). leider bekam ich jetzt in der trennung (sie ging) von ihr u.a. zu hören, sie hätte ja nie nach frankfurt gewollt und wenn es mit dem neuen lover nicht klappt, geht sie eh zurück zur familie nach berlin.

du siehst, wenn so ein unaufgelöstes familienband besteht und man keine therapie (kann ja auch kurz sein)macht, kann einen das noch jahre später einholen.

ich hatte sogar in der familie einen ganz guten stand, konnte meine meinung behaupten und bei dicken hämmern auch mal zurückbölken.

ich weiß nicht, was ich dir raten soll, es wäre vielleicht gut, deinen mann zu fragen willst du mit mir oder deiner familie und mir ein neues leben aufbauen ? für letzteres stehe ich nicht zur verfügung, denn ich habe dich geheiratet und nicht deine mutter im pack mit erworben....

mick

14.08.2001 09:32 • #3


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Liebe Woman, lieber Mick
vielen Dank für eure Antworten.
Ja, Woman, er ist der einzige Sohn.
Ich denke schon auch dass ich das richtige getan habe, obwohl es schon sehr weh tut. Ich liebe ihn ja noch immer. Acht Jahre lassen sich nicht einfach so vergessen.

Im Grunde genommen sind wir ja nicht auf seine Eltern angewiesen, wir stehen auf unseren eigenen Beinen, verdienen beide recht gut. Wir könnten uns ohne Probleme etwas eigenes aufbauen. Aber wie bringe ich meinen Ex dazu das einzusehen?
Eine Paartherapie lehnt er ab, weil er das Problem nicht bei uns sieht. Ich aber bin der Meinung dass das noch unsere einzige Chance ist. Er muß lernen mit der Situation zwischen seinen Eltern und mir umzugehen ohne sich zu sehr rein zu steigern.
Wir wollen uns jetzt alle 4 Wochen mal treffen. Vielleicht sieht er ja doch noch irgendwann mal ein dass seine Eltern sich nicht ändern werden. Dadurch dass er nicht zu mir steht bestraft er sich im Grunde genommen doch selber.

Ruebennase

14.08.2001 11:04 • #4


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hallo rübennase (du bist wohl ein anhänger von Brian )
chleudert den purchen zu poden !

einerseits kann ich deinen ex gut verstehen. bei uns war es ähnlich. wir lebten relativ nah bei meinen eltern (haus nebenan) und hatten auch, vor allem im sommer, relativ viel kontakt zu meinen eltern. ich hatte auch immer das gefühl, dass sich meine ex dort recht wohl fühlt.
manchmal ist es dann schon eng, wo man bisschen zwischen die fronten gerät bzw. man das gefühl hat. es gab nie streit oder sowas. und ich habe sie nie eingeengt bzw. habe sie immer frei tun lassen, wie sie möchte. es gab da nie verpflichtungen zum kontakt. natürlich ist man bemüht, eine familie mit harmonie haben zu könne. aber wenns mir bei meinen leuten mal nicht so sehr gefiel, war ich immer froh, mich auch wieder verabschieden zu können. sicher bringt das zusammenleben mit der familie neben den angenehmen und schönen dingen auch schattenseiten mit sich. eine gemeinschaft erfordert immer kompromisse.
jedoch war ich niemals unter einem druck, von dem ich dachte, mich nicht befreien zu dürfen oder zu können. niemals war es so, dass ich mich fremdbestimmen oder gar unterdrücken liess !

es ist auch ein falscher ansatz, zu glauben, man müsste oder könnte sich zwischen familie und partner entscheiden.
das klingt so nach einer drohung oder erpressung.
wichtig ist, dass jeder mensch für sich in der lage ist, nach seinem ermessen und bestem wissen und gewissen für sein leben die beste entscheidung trifft. ohne sich manipulieren oder unterdrücken zu lassen.
es ist sehr schade, dass dein ex es nicht zu schätzen weisst, was du alles ihm zuliebe tust. wie sehr du versuchst, dich in die familie zu integrieren. obwohl du solche probleme damit hast.
aber irgendwo muss ganz klar die grenze sein.
wenn er sich so sehr von seinen eltern beeinflussen und unter druck setzen lässt, dann steht ihm noch ein ziemlicher hammer bevor: stell dir vor, die eltern sterben morgen !
dann steht er völlig haltlos da. dann sind die menschen weg, denen er alles recht machen wollte. weil er wohl nicht den mut hatte, sein eigenes leben zu leben.
das eigene leben leben heisst nicht, mit den eltern zu brechen. sondern ich muss meine eigenen entscheidungen treffen und verantworten.
er tut alles, um seinen eltern zu genügen. auch weil er das haus will. das ist schon irgendwo verständlich, aber es geht nicht, dass die eltern sich derart tief in das leben ihrer erwachsenen kinder fressen. dazu gehören aber auch zwei. eltern und das kind, das es zulässt.

offenbar konntest du ihm nicht das gefühl von wärme und geborgenheit geben, wie seine eltern.
oder aber er ist noch zu weit vom erwachsen werden entfernt.

alles gute !

Hubi

14.08.2001 11:18 • #5


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Jetzt liebt er mich doch nicht mehr!

wir haben uns nochmal ausgesprochen und dabei ist er zu dem Entschluß gekommen, dass unsere Beziehung eh nicht mehr so war wie am Anfang. Es sei alles so alltäglich.
Er empfindet nur noch Sympathie für mich. Er hat mir Vorhaltungen gemacht und die Fehler, die ich aus seiner Sicht begangen haben aufgezählt.
Ich fühle mich als Versager. Ich könnte ihm genauso viele Vorwürfe machen, tue das aber nicht, weil ich denke dass das nichts bringt und er sich sonst nur noch weiter von mir entfernt.

Er möchte, dass wir gute Freunde bleiben. Es wäre für uns das beste, da hätten wir beide mehr davon. Ich will aber keine nur-Freunde-Beziehung. Ich will ihn als Partner. Er wirft mir vor, dass ich nur noch mit ihm zusammen sein will damit ich nicht allein bin. Aber wer will schon alleine sein? Was ist eigentlich Liebe? Liebe ich ihn wirklich noch oder hat er mit seiner Behauptung recht? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich ihn sehr vermisse und mir fast das Herz zerspringt weil er mich nicht mehr liebt. Wenn ich an all die schönen Zeiten zurückdenke werde ich ganz traurig. Was ist Liebe? Füreinander da zu sein, Vertrauen, Geborgenheit, Zärtlichkeiten über alles reden können, sich um seinen Partner sorgen? Gehört das nicht alles auch zur Liebe? Ich denke, dass ich ihm das alles gegeben habe. Wenn ich ihn frage, ob er sich bei mir nicht wohl und geborgen gefühlt hat, dann sagt er doch er habe sich sehr wohl und geborgen gefühlt. Er kann sich eigentlich nicht beklagen.
Was habe ich denn dann falsch gemacht? Das Gefühl für denn anderen kann doch nicht einfach so weg sein und schon gar nicht wenn man im Streit wegen seinen Eltern auseinander geht.
Bin ich denn so ein schrecklicher Mensch, dass man mich nicht lieben kann. Warum sagt er dass er nur noch sehr gute Sympathie für mich empfindet?
Ist das nicht alles ein Selbstschutz für ihn? Will er damit sein schlechtes Gewissen beruhigen?

Am Anfang unserer Beziehung war ich seine Traumfrau. Hab ich mich denn durch unsere zwei Jahre Zusammenleben so verändert? Am Ende unserer Beziehung hat er gesagt, dass er davon überzeugt war, dass unsere Beziehung ewig hält. Warum gibt er jetzt einfach auf und kämpft nicht für unsere Beziehung?

Auf einmal bin jetzt doch ICH sein Problem? Vor 2 Wochen hatten wir unsere Aussprache und er hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er nichts mehr von mir will, außer Freundschaft. Ich könnte aber jederzeit zu ihm kommen wenn es mir schlecht geht und mit ihm reden.

Wir haben dann feste Treffen vereinbart. Heute war das erste dieser Treffen und im Moment geht es mir total mies. Er hat mich zum Abschied umarmt und mich 'Mein Schatz' genannt. Was soll das? Er sagt er empfindet nichts mehr für mich und dann nennt er mich Schatz. Irgendwie hat er sich dabei wohl nichts gedacht, es wäre ihm so rausgerutscht... aus Gewohnheit!
Macht es ihm eigentlich Spaß mit meinen Gefühlen zu spielen. Ich bin total fertig. Ich heule schon den ganzen Nachmittag und verstehe nicht was das ganze soll. Was soll ich jetzt davon wieder halten. Was verspricht er sich von regelmäßigen Treffen? Er sagt, dass er sich davon gar nichts verspricht.

Schreibt mir doch bitte eure Meinung.

02.09.2001 16:43 • #6


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Hi,

zu raten ist hier leider nicht viel. Die Dinge sind ziemlich klar, wie es aussieht.
Allein die Umstände mit seinen Eltern scheinen für Dich unerträglich zu sein, die Dir niemand zumuten kann.

Wenn ich Dir etwas raten darf, dann dass Du Dich distanzieren solltest. Versuche, bei Eltern oder Freunden unterzukommen oder Dir kurzfristig eine Wohnung zu nehmen. Vermittle ihm, dass Du ihn liebst und es das Beste sein wird, wenn jeder für sich einmal zur Ruhe kommt und sich besinnen kann.

Vielleicht merkst Du dann von selbst, dass vielleicht auch Du mit dieser Beziehung nicht zurechtkommst.

Alles gute

Hubi

02.09.2001 18:39 • #7


E

Hallo Ruebennase,

es gibt einen doofen Spruch, der heisst Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende - wenn ich Dir einen Rat geben soll, dann mach es so, brich den Kontakt ab, denn Du willst etwas, das er Dir nicht geben kann, naemlich Liebe. Er will Dich, ohne sich dabei nass zu machen, d.h. er profitiert letztlich von Deiner Liebe, dass Du fuer ihn da bist, aber er gibt Dir nur soviel, wie es ihm gerade in den Kram passt. Und Du, die Du ihn liebst, machst Dich dabei kaputt! Tu Dir das nicht an. Es mag schwer fallen, hart sein, denn Du liebst ihn ja, aber ehrlich - meinst Du, Eure Beziehung hat Zukunft? Wenn ihm das Haus wichtiger ist, wenn er wenigstens nicht mal versucht, die Situation fuer Euch zu retten, sondern immer nur von Dir verlangt, dass Du etwas machst - nee, Du, das hast Du nicht verdient!! Ich hoffe, dass Du irgendwann jemanden findest, der Dir all das zurueckgeben kann, was Du gibst!

Liebe Gruesse,

Illa

07.09.2001 21:28 • #8




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