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Trennung wg ungewissem Kinderwunsch Vernunft vs Liebe

P
Ich habe schon viel hier im Forum gelesen und Anregungen erhalten, aber möchte dennoch einmal meine Geschichte mit euch teilen und freue mich auf neuen Input und einen regen Gedankenaustausch .

Zum Hintergrund: mein Freund und ich haben uns vor ca. 7 Wochen getrennt. Wir sind beide 30 und waren 8 Jahre zusammen, von denen wir auch eine weile schon zusammen gelebt und gewohnt haben.
Wir haben beide sichere Jobs und ich kann sagen, dass mein Exfreund einer der ehrlichsten Menschen ist, die ich kenne (manchmal sogar zu ehrlich).

Wir haben uns im Studium kennen gelernt und es geschafft, danach trotz beruflichem Alltag und einer temporären, job-bedingten Fernbeziehung in meinen Augen eine gute Beziehung zu führen. Wir haben Höhen und Tiefen durchlebt, wie viele Menschen in einer Beziehung.
Am Anfang unserer Beziehung sagte mein Freund, er müsse an und für sich nicht heiraten und wolle auch keine Kinder bekommen. Ich hatte damals andere Ansichten, wollte unbedingt heiraten und unbedingt Kinder bekommen (heute ist das anders, das war damals glaube ich dieses Bilderbuch-Klisché).
Aber was gibt man auch mit Anfang 20 darauf? Das Leben hält ja noch vieles für einen parat.

Vor 2 Jahren waren wir job-bedingt in einer Fernbeziehung, obwohl wir vorher schon zusammen gewohnt hatten. Aus einem gemeinsamen Haushalt auszuziehen und wieder zwei daraus zu machen, sich nur noch am Wochenende zu sehen, statt jeden Abend miteinander einzuschlafen war schwierig. Für meinen Freund mehr als für mich. Ich kann gut alleine sein, er überhaupt nicht. Die Zeit der Fernbeziehung war absehbar (2 Jahre), wurde aber für meinen Freund zur Belastung. Zu dieser Zeit kamen auch die Themen Hochzeit und Kinder auf und mein Freunde sagte, er wollte nicht unbedingt heiraten und auch keine Kinder, sei belastet durch die Fernbeziehung, sei nicht mehr glücklich - er hat damals eine Pause vorgeschlagen. Ich hatte nicht viel Sinn in einer Pause gesehen, weil sie die Probleme nicht löst, und hatte eine Trennung vorgeschlagen, somit haben wir uns getrennt - und waren beide unglücklich damit. Hatten viel geredet, diskutiert Nach ca. 6 Wochen sind wir wieder zusammen gekommen und haben das Kinderthema erstmal ausgeklammert, nie richtig für uns geklärt - Ich persönlich wollte für mich schauen, wie es wird, wenn wir wieder zusammen wohnen, ob wir uns immer noch so gut verstehen, ob wir uns vielleicht auseinander gelebt haben, viel unternehmen und erleben mit meinem Freund, die gemeinsame Zeit nutzen um vielleicht gemeinsam irgendwann an dem Punkt zu stehen, dass man bereit ist für einen neuen Lebensabschnitt. Und aber sicherlich auch aus Angst davor, das Thema anzusprechen und was für Konsequenzen das hat.

Letzte Herbst sind wir wieder zusammen gezogen, haben uns neu eingerichtet und eine wirkliche gute Zeit gehabt, eine schöne Beziehung geführt. Ich war sehr glücklich und ich denke mein Freund war es auch.
Im Februar kam dann unerwartet der Hochzeitsantrag - und die erste Frage die in meinem Kopf auftauchte war: Wir haben das Kinderthema noch gar nicht für uns geklärt! - in dem Moment wollte ich den Antrag aber auch nicht ruinieren und habe Ja gesagt. Mein Freund wollte schließlich nie heiraten, ihm war es nicht wichtig, und nun doch? Dennoch kam keine große Freude bei der Hochzeitsplanung auf, da ich wusste, dass wir ein sehr wichtiges Thema noch nicht für uns geklärt haben.

Auf einem Familienfest im Sommer wurden wir promt gefragt, wann wir denn endlich Kinder haben. Daraufhin sagte mein Verlobter, dass er keine Kinder will. Ich war erstarrt und wurde gefühlt von der Familie direkt angesehen als die Frau, die keine Kinder will - wobei ich das so ja gar nicht ausgeschlossen hatte für mich! Danach fasste ich mir den Mut, das Thema anzusprechen und meinem Freund zu sagen, dass ich aktuell keinen Kinderwunsch habe, ich aber nicht sicher bin, ob ich nicht zu einem späteren Zeitpunkt gerne Kinder hätte und mich diesbezüglich aktuell nicht festlegen möchte und irgendwie auch nicht kann - weil ich heute nicht weiß, was in 5 Jahren sein wird. Das ich es mir aber gerne offen lassen würde.
Mein Freund war sehr erstaunt. Er hatte gedacht, dass ich mit der Annahme des Heiratsantrags auch seine Einstellung gegenüber Kindern annehme. Ich wiederum hatte mir gedacht: gut, heiraten wollte er auch nie, vielleicht hat er auch seine Meinung gegenüber Kindern geändert?

Die nächsten Wochen haben wir sehr viel diskutiert und geredet, sehr sachlich in einem respektvollen Umgang. Wir haben Argumente ausgetauscht und waren offen und ehrlich miteinander, was unsere jeweiligen Gründe sind.
Die Hauptgründe meines Freundes waren (zusammengefasst, ohne Priorität): °Verlust der Unabhängigkeit / nicht mehr flexibel sein / nicht mehr spontan Abends mit Freunden sich treffen, essen gehen, verreisen etc.; °Finanzielle Verantwortung; °Veränderungen in der Partnerschaft / der Partner steht nicht mehr an erster Stelle / den Partner mit jemandem teilen müssen - kurz, mein Freund sagte, er führe jetzt derzeit sein absolutes Traumleben, wir würden endlich wieder zusammen wohnen, würden beide gut verdienen, könnten unser Leben so gestalten wie wir wollen, uns gönnen (natürlich im Rahmen) was wir wollen, mal essen gehen, Reisen machen. Und so wolle er auch sein restliches Leben verbringen.

Meine Argumente waren (zusammengefasst, ohne Priorität): °Ich möchte etwas in der Welt hinterlassen, ein soziales und kulturelles, auch moralisches Erbe, etwas zurück geben; °Ich möchte im Alter nicht nur alleine mit meinem Partner (und nach dessem Tod dann vollkommen alleine) sein, ich habe mir das Alter so vorgestellt, dass man Familie um sich rum hat, Enkel, die einen auf Trab halten; °Es ist unfassbar schön, mit dem Partner ein neues Leben zu schaffen, ein Wunder; °Ich kann mir mit meinem Freund das Kinderkriegen vorstellen, auch wenn ich Angst davor habe, weil ich denke, dass wir das zusammen gut hinbekommen und er ein klasse Vater wäre. Im Umgang mit Kindern ist er auch sehr gut, Kinder lieben ihn. Er ist aber immer froh, wenn er sie nach einigen Stunden abgeben kann.

Wie gesagt, wir waren an dem Punkt einig, dass wir derzeit keine Kinder möchten. Ich bin noch in der Weiterbildung und hätte es mir frühestens in vielleicht 3-5 Jahren vorstellen können. Ich habe zum einen Angst davor, Kinder zu bekommen, vor der Verantwortung, Angst davor Fehler in der Erziehung zu machen, vor der Lebensumstellung - war aber zuversichtlich mit meinem Freund den richtigen Mann dafür gefunden zu haben.
Ich bin mir auch immer noch nicht sicher, wie ich mit meinem Leben ein Kind vereinbaren möchte. Zudem die vielen eher abschreckenden Berichte aus dem Freundeskreis von Pärchen, die gerade Kinder bekommen hatten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich Kinder möchte. Tendenziell schon, aber heute kann ich es nicht sicher sagen. Und wer weiß wie es in einigen Jahren ist, wenn meine biologische Uhr anfängt zu ticken oder alle Freundinnen Kinder haben und sich das Leben wie man es kennt verändert? Dann kann es gut sein, dass der Kinderwunsch größer wird.
Mein Freund hat Kinder kategorisch für sich ausgeschlossen. Zu den Gründen oben kommt, dass er auch einige negative Erlebnisse in der Kindheit gehabt hat (Scheidung der Eltern, wechselnde Partnerinnen des Vaters, Vater wurde von 2. Ehefrau verlassen, nachdem das Kind auf die Welt kam etc.).

Wir haben uns aus Vernunft dann vor ca. 7 Wochen getrennt, wobei das insgesamt mehr von ihm ausging als von mir. Ich wollte noch kämpfen, Lösungen finden - wir haben aber keine Lösung für uns gefunden in den vielen Gesprächen. Sind alle Szenarien durchgegangen: Beziehung fortführen und Jahr für Jahr schauen, ob man bei dem Thema noch dieselbe Meinung hat, Beziehung fortführen bis der Kinderwunsch kommt und dann schauen an welchem Punkt man im Leben steht oder erst in 3 Jahren nochmal wieder darüber reden - alles keine Optionen für uns beide. Auch keine Option, dass der eine dem anderen seinen Wunsch/seine Vorstellung unterordnet.

Wir haben eingesehen, dass es wichtig war, das für uns zu klären. Nachher wäre man vielleicht zusammen geblieben, aber die Beziehung daran dann doch zerbrochen, weil er ständig in Angst gelebt hätte, dass ich irgendwann aufwache und der Kinderwunsch da ist und ich die Angst habe, irgendwann meinen Kinderwunsch zu äußern. Hinzu kommt, dass er mir auch nicht die Jahre klauen wollte. Es war ein freilassen, damit jeder den Partner findet für das Leben, was er sich vorgestellt hat.

Ich bin wenige Tage später zu meinen Eltern gezogen, die Gott sei Dank in der Nähe wohnen. Wir haben uns zusammen von unseren jeweiligen Eltern verabschiedet, weil wir nach 8 Jahren nun auch Teil der Familien geworden waren. Das war insgesamt sehr emotional und eine unfassbar schwierige Zeit für mich und ich denke auch für meinen Freund. Viele Tränen, viele Zweifel, viele traurige Momente. Man hat sich ja nicht getrennt, weil die Gefühle nicht mehr da waren, es ist auch kein Vertrauensmissbrauch passiert - man hat sich aus Vernunft getrennt, weil die Zukunftsvorstellungen nicht zusammen gepasst haben. Das war sehr bitter. Hatte man doch geglaubt, den Partner fürs Lebens gefunden zu haben, die große Liebe.
Und dann natürlich noch die Vorstellung, dass er vermutlich nicht kinderlos in seinem Leben bleibt und einfach die nächste Frau an seiner Seite nicht groß diskutiert, sondern einfach schwanger wird. Und er ist ein zu feiner Kerl, als eine schwangere Frau sitzen zu lassen, dann hätte er das Kind von ihr auch akzeptiert.

Wir hatten eine zeitlang keinen Kontakt und ich habe gemerkt, dass mir das gut tut. Das ich nicht so traurig bin, wenn ich mich ablenke. Mit jedem Tag wurde es ein klitzekleines bisschen besser.

Nun haben wir wieder mehr Kontakt, weil mein Auszug in gut 2.5 Wochen ansteht. Ich wohne wie gesagt gerade bei meinen Eltern seit 6 Wochen. Wir haben uns vor 2 oder 3 Wochen uns auf neutralem Boden getroffen, die Möbel aufgeteilt. Das war auch ein sehr schmerzlicher Tag. Zum Glück gab es keinen Streit bezüglich der Möbel oder Geld. Ich habe glücklicherweise sehr schnell eine neue schöne Wohnung gefunden, mein Exfreund erst zu Februar. Wir müssen noch Verträge aufteilen, umschreiben.
Letzte Woche hatte er auch mal so geschrieben, fernab von organisatorischen Dingen, dass er mich vermisst. Dann wollte er unbedingt nochmal mit mir reden, auch möglichst zeitnah vor meinem Auszug. Wobei wir eh schon 6 Wochen getrennt wohnen, nur dass die Möbel noch alle in der Wohnung stehen.

Ich habe gemerkt, dass er sich in der Zwischenzeit unheimlich mit dem Thema auseinander gesetzt hat. Anfänglich nach der Trennung kam er mit vielen Ideen, wir sollten uns untersuchen lassen ob wir überhaupt Kinder bekommen können, denn wenn biologisch nicht, wäre das eine ganz andere Situation für uns. Wir sollten uns ein Kind leihen um den Elternalltag zusammen zu erleben und zu schauen, wie das für uns ist - ihm ist mittlerweile auch klar, dass es keine Leihkinder gibt . Er hat sogar vorgeschlagen, dass wir das Schicksal entscheiden lassen, das wir es eine Weile versuchen und wenn wir schwanger werden akzeptieren wir es als Schicksal und wenn nicht, dann eben auch. Das schreibe ich hier völlig ohne Wertung, ich denke es waren Versuche, die Beziehung doch noch zu retten.

Abgesehen davon hat er sich im Verlauf aber auch noch weiter mit dem Kinderthema auseinander gesetzt: er hat viel mit Freunden gesprochen, die Kinder haben und auch mit Freunden,die keine Kinder haben. Mit gleichaltrigen und mit älteren Freunden, deren Sichtweisen und Entscheidungen im Leben reflektiert, ob sie es bereut haben Kinder zu bekommen oder bewusst keine Kinder wollten etc. Welches die Motivationen für Kinder waren. Er hat in Foren von jungen Vätern gelesen und sich ein Bild davon gemacht. Er hat Freunde mit Kindern zu sich eingeladen, geschaut wie das ist. Er hat Überlegungen angestellt, wie ein Leben mit Kind aussehen könnte, was ihm wichtig an Erziehungsvorstellungen ist, er möchte z.B. nicht direkt das Kind in eine Kita stecken, sondern sich auch Elternzeit nehmen, das Kind großziehen. Hat sich über die Kita seines Arbeitgebers informiert. Ich glaube er hat sich WIRKLICH mit dem Ganzen auseinander gesetzt, auch intensiver als zu der Zeit, in der wir noch zusammen waren.
Mittlerweile auch intensiver als ich mich mit meinem Kinderwunsch auseinander gesetzt habe.

Nun hat er mir gesagt, dass er Kinder nicht mehr kategorisch für sich ausschließt. Das er sich vorstellen könnte, mit mir ein Kind zu bekommen. Das es eine neue Aufgabe im Leben sein könnte, sein Job würde ihn jetzt schon langweilen. Er könne mir aber auch keine Garantie geben, mehr könne er mir im Moment nicht zusagen oder versprechen. Er würde sich wünschen, dass ich nicht ausziehe, da er auch Angst vor dem alleine Leben hat. Er würde gerne, dass ich weder einziehe und wir wieder eine Beziehung führen, an unserer Beziehung arbeiten.

Dazu muss man sagen, vor 2 Jahren als wir die ähnliche Diskussion hatten, hat er auch gesagt, dass er mich lieber mit Kind nehmen würde, als mich gar nicht zu haben - hat das nach 1 Tag aber wieder zurück gezogen, weil es ihm mit der Aussage nicht gut ging, weil er nicht dahinter stehen konnte.

Nun bin ich in einem absoluten emotionalen und gedanklichen Chaos .
Kann ein Mensch so schnell (~6 Woche) seine Meinung oder Lebenseinstellung ändern, die er zuvor 10 Jahre oder länger hatte?
Mir ist klar, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr von ihm erwarten kann. Ich kann nicht erwarten, dass er nun definitiv sagt, er will ein Kind. Das wäre unrealistisch.
Aber ist das genug? Meint er das auch so oder macht er sich vielleicht selbst etwas vor? Aus Angst vor den Veränderungen, die anstehen, dem Auszug, das alleine Leben? Und wenn er es wirklich so meint, ändert sich seine Meinung vll. wieder wenn die Trennung bzw. der Leidensdruck als Motivator wegfällt?
Was ist, wenn er wieder die Meinung ändert und das zurück nimmt, so wie in der Vergangenheit?
Soll ich nun Ausziehen oder nicht? (Der Mietvertrag der neuen Wohnung ist unterschrieben, Umzug ist organisiert). Täte uns vielleicht längerer Abstand besser, um besser reflektieren zu können was wir wollen? Die Meinung vielleicht zu ändern oder aber vielleicht auch den Beschluss zu fassen, dass es besser ist, getrennt zu sein?
Muss ich für mich klären, ob ich definitiv Kinder will und wenn ja, wie kann ich das schaffen? Ich kann es beim besten Willen derzeit nicht sicher sagen, ob ich Kinder will oder nicht.
Wieviel schafft die Liebe? Wieviel Kompromiss ist vertretbar in der Liebe?

Und vor allem an die Männer: Wollt ihr Kinder und wenn ja: wieso? Wenn ihr keine Kinder wollt: warum nicht? Könnt ihr euch vorstellen, dass sich eure Meinung nochmal ändert?
Oder wieso habt ihr euch entschieden Kinder zu bekommen, wie ist es für euch? Würdet ihr euch wieder so entscheiden?

Sorry schonmal vorab für den langen Text und die halbe Lebensgeschichte

18.09.2018 19:40 • #1


U
Dein Kinderwunsch ist absolut legitim und Du tust gut daran, früh genug zu prüfen, ob die Bedingungen dafür stimmen.
Dazu gehört auch ein Mann, der sich Kinder wirklich wünscht. Eine neue stabile Beziehung als Grundlage für eine Familie aufzubauen dauert auch durchaus einige Zeit, da bist Du jetzt mit 30 wirklich nicht zu früh dran.

Du zerfaserst meiner Meinung nach das Thema zuviel. Vertrau auf Deinen Instinkt. Dieser Instinkt muss auch nicht falsch oder naiv gewesen sein, als Du zwanzig warst - er kann durch aus heute noch genau so richtig und stark sein.

Ich habe mir Kinder gewünscht seitdem ich selbst ein Kind war, wollte immer Papa werden. Ich halte die Entscheidung und das daraus entstandene Töchterchen für die beste Geschichte in meinem Leben.

Tu Dir nur den Gefallen: Nimm zum Kinder kriegen einen Mann, der wirklich 100% aus seinem Bauchgefühl dahinter steht. Kinder krempeln Dein Leben für die kommenden mindestens 14 Jahre um - ich habe es genossen, aber es ist selbstverständlich auch Arbeit, Verantwortung, und die Kleinen können einem auch ganz gut auf den Wecker gehen, je nach Gendisposition.

Viel Glück für Dich bei Deiner Entscheidung.

PS: Benutze mal die Suchfunktion, wir haben hier oft Frauen, die bis Ende dreissig vertröstet werden, und dann tieftraurig sind, weil sie keine Mütter werden konnten. Das killt dann oft auch gleich die Beziehung mit, dieses Verlustgefühl.

18.09.2018 20:25 • x 1 #2


A


Trennung wg ungewissem Kinderwunsch Vernunft vs Liebe

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Porcelina1801
Das Thema ist (noch) etwas zu heikel für mich, deshalb halte ich mich kurz:

Ich finde es gut, dass ihr beide darüber offen sprechen könnt. Und nehmt eure jeweiligen Gedanken und Gefühle dazu bitte unbedingt ernst. Das Thema Kinderwunsch ist wahrscheinlich das einzige Thema, bei dem ich zur Vernunft statt zum Herzen raten würde..


Ich wünschte meine Ex hätte ihre ambivalenten Gefühle ernster genommen und sie nicht mir zuliebe so lange beiseite geschoben...unsere Ehe endete in einem Supergau, als das Kinderthema dann schließlich sehr konkret wurde.

18.09.2018 20:52 • x 1 #3


C
Ich war vor einem Jahr in der gleichen Situation wie du- 30 Jahre alt! Ich wollte, er nicht.
Ich hatte mir gewünscht, dass er sich so intensiv wie dein Ex-Partner, mit dem Thema Kinder auseinandersetzt. Hat er aber nicht, auch nicht nach der Trennung!
Ich finde eure Voraussetzungen gar nicht schlecht! Bleibt weiterhin im Gespräch, ihr habt euch eine gute und vernünftige Grundlage geschaffen! Es gibt Männer, die sich immer Kinder wünschen und dann nicht ganz so tolle Daddies werden und Männer, die Angst vorm Kinder kriegen haben und dann die besten Papas auf Erden werden! Er will es ja sogar drauf ankommen lassen! Lass es du vielleicht auch drauf ankommen! Hör auf dein Gefühl und setze dich nicht unter Druck! Du hast noch genug Zeit!

18.09.2018 21:26 • #4


A
Dein Freund scheint sich ja wirklich sehr mit dem Thema auseinander zu setzen. Das finde ich bemerkenswert!
Weiterhin finde ich es bemerkenswert, dass- wie es so oft ist- jeder vom anderen dachte, dass er auf eine bestimmte Art und Weise denkt...
Zur Zeit ist aber ja auch bei Dor keine Klarheit zum Thema Kinder kriegen, oder verstehe ich das falsch? Für dich selber wäre eine Klarheit aber schon gut! In der Kinderfrage gibt es kaum Kompromisse.
Die Kommunikation über das Thema ist aufgenommen. Es wäre doch gut diese weiterzuführen. Ob es besser ist das in getrennten Wohnungen zu machen oder nicht, kann ich schlecht einschätzen. Wichtig ist nur irgendwann mal eine GEMEINSAME Entscheidung zu treffen. Und das nicht in allzu weiter Ferne.

18.09.2018 21:45 • #5


P
Vorab: ich finde es toll, dass sich Menschen hier die Zeit genommen haben, meine doch recht lange Sichtweise durchzulesen - gerade in der heutigen schnellebigen Zeit!

Ach es ist wirklich eine Achterbahn der Gefühle.

Es stimmt, das es bei mir auch keine gewisse Klarheit zum Kinderthema gibt. Ich kann es mir vorstellen, aber nicht mit letzter Sicherheit sagen, dass ich zu 100% Kinder im Leben haben möchte. Ich habe auch gemerkt, dass ich mich damit noch mehr auseinander setzen sollte, auch so intensiv wie mein Exfreund es tut.
Obwohl ich auch nicht weiß, ob ich mich nach dem Auseinander setzen dann auch wirklich mit 30 schon festlegen und entscheiden kann - und ob ich das überhaupt muss? Ich weiß ja auch nicht, was die Zeit mit sich bringt oder was die Hormone in einigen Jahren sagen..

Ich weiß nur, wenn , dann könnte ich es mir meinem Exfreund eben vorstellen. Er wäre auch ein klasse Vater und kann mir die Ängste in Hinblick Kind und Erziehung nehmen, an seiner Seite fühle ich mich sicher.

Wir hatten noch einige Gespräche in der Zwischenzeit. Ihm wäre es nach wie vor lieber, wenn ich nicht ausziehe.

Ich habe mich heute entschieden, wie geplant auszuziehen. Das hat nichts mit mangelnden Gefühlen zu tun oder das ich keine Chance mehr sehe, ganz im Gegenteil. Mein Herz sagt mir, sofort wieder einzuziehen, aber mein Kopf hält mich davon ab.

Ich glaube wenn wir zusammen nochmal eine Chance haben wollen, dann müssen wir das auch richtig angehen und das bedeutet für mich den Weg über den Aufzug zu gehen. Natürlich im Gespräch zu bleiben, aber sich auch in dieser veränderten Situation Gedanken zu machen, was man wirklich will und aus welcher Motivation heraus man das macht. Ich bin der Ansicht, dass das ein Prozess ist, der nicht so schnell abgeschlossen ist und ich habe Angst, wenn ich einfach wieder einziehe und wir anknüpfen, wo wir aufgehört haben, dass dann dieser Prozess unterbrochen wird. Wenn mein Exfreund dann auch nach dem Auszug bereit ist bzw. sich weiterhin vorstellen kann ein Kind mit mir zu bekommen, unabhängig von den äußeren Einflüssen, der Wohnsituation, dann bin ich bereit dieses Risiko zu tragen, dass es vielleicht doch am Ende in andere Richtungen gehen kann. Das kann im Vorfeld niemand sagen und einem auch keine Sicherheiten oder Garantien geben.

Ich finde es schön, dass auch ihr anerkennt, dass er sich viele Gedanken gemacht hat und sich mit dem Thema auseinander gesetzt hat.

22.09.2018 18:24 • #6


Gorch_Fock
Ich denke auch, dass Deine Entscheidung mit dem Auszug richtig war. Dein Ex ist hier viel zu verkopft. Ist schwer dazu etwas zu sagen, weil ich auch jeder Frau mit Kinderwunsch einfach wünsche, dass erleben zu können. Und auch jedem Mann die Chance, Vater zu werden. Wer das aber so kategorisch ausschließt passt nicht zu einer Frau mit Kinderwunsch. Muss man so einfach feststellen.
Dazu kommt, dass Deine biologische Uhr langsam anfängt zu ticken. Mit 30 brauchst Du nun ca. 2-3 Jahre zum Aufbau einer neuen, festen Beziehung bis zum Kinderwunsch. Und die muss auch langsam klappen, denn wenn diese zerbricht wird es schon langsam enger.
Dieses Probleme hat Dein Ex nicht. Und mich würde es auch nicht wundern, wenn er vielleicht sogar schon Ende des Jahres oder Anfang 2019 Vater wird. Einfach um es Dir auch zu beweisen.
Seine ganzen Ideen von ihm, halte ich für abwägig. Mit jemand zu schlafen, der keine Kinder will bringt - außer Verkrampfung bei Dir - überhaupt nichts. Auch sich untersuchen zu lassen a la Bitte Herr Doktor, sagen sie doch endlich dass sie keine Kinder bekommen kann - Yeeeeesss ist ja wohl das Letzte.
Ich wünsch Dir einen aufrichtigen Partner, der auch Deinen Wunsch mit Dir teilt. Und dann startest Du neu durch.

22.09.2018 22:48 • x 1 #7


Omshanti
Ich finde es sehr toll, wie intensiv und respektvoll Ihr da miteinander umgeht.

Aber eines muss ich einfach mal sagen. Wenn sich alle Menschen so unfassbar krass mit dem Thema Kinder bekommen den Kopf zerbrechen, sterben wir irgendwann aus.

Warum nur, ist die Angst vor Verantwortung heute so unglaublich riesig? Man soll natürlich nicht blauäugig in irgendwas einfach rein rennen.

Aber am Ende, ist ein Kind zweiter sich liebender Menschen etwas wundervolles. Es ist das anstrengendste, aufregendste, lebensveränderndste was ich kenne..Aber nichts gibt einem mehr, nichts lässt einen mehr wachsen und verändert den Fokus vom eigenen Bauchnabel weg.

Ich finde, die TE und ihr Partner sind auf einem guten Weg. Und jetzt nicht mehr nur den Kopf regieren lassen..

Wie heisst es so schön?

Das Leben findet seinen Weg

22.09.2018 22:51 • x 3 #8


A
Ich finde es schade, wenn eine Liebe an einem Kinderwunsch scheitert.
Noch schlimmer finde ich allerdings, dass die Zweisamkeit verloren geht, dass Männer zurückstecken müssen, weil die Frau nur noch Mutter ist, wenn sie erst einmal ein Kind hat.
Keine gemütlichen Abende mehr zu zweit, kein Urlaub mehr zu zweit. .nur noch die Kinder und Kindergeschrei!

Und - zu glauben, dass man im Alter nicht alleine ist, wenn man Kinder hat, sollte man mal manchen Mann oder manche Frau mit Kindern fragen, die im Altenheim sitzt.

Und liebe TE, dass du im Alter ohne Partner sein könntest, ist doch auch nur eine Vermutung, du kannst vor deinem Partner sterben.

22.09.2018 23:17 • #9


Hallatar
Zitat von Angi2:
Noch schlimmer finde ich allerdings, dass die Zweisamkeit verloren geht, dass Männer zurückstecken müssen, weil die Frau nur noch Mutter ist, wenn sie erst einmal ein Kind hat.
Keine gemütlichen Abende mehr zu zweit, kein Urlaub mehr zu zweit. .nur noch die Kinder und Kindergeschrei!


Selten soviel Blödsinn gelesen

23.09.2018 09:52 • x 1 #10


G
Guten Tag,
ich bezweifel das man eine so lange gelebte und gefestigte Einstellung wie die, keine Kinder zu wollen, mal eben über Bord wirft. Ich finde es gut das Du Dir solche Gedanken machst..wie sich alles MIT Kind(ern) entwickelt kann Dir niemand vorher sagen und wirklich planen läßt sich das Leben auch nicht.
Befürworten würde ich bestenfalls : es kommt meistens anders als man denkt.
Das Du mit Kindern im Alter nicht alleine bist, ist ( D)eine Wunschvorstellung.
Sicherheiten gibt es leider nie im Leben, egal ob Single, verheiratet oder als Eltern(teil).
Ihr habt beide im Moment nicht mehr das gleiche Ziel vor Augen..schon deshalb ist die Trennung sicher besser als jetzt *krampfhaft* (wem auch immer) das Gegenteil beweisen zu wollen.
Alles Gute Dir.

23.09.2018 10:27 • #11


A
Zitat von Hallatar:

Selten soviel Blödsinn gelesen


Dieser Blödsinn ist oft leider Wirklichkeit, wird von vielen Menschen so empfunden.

23.09.2018 21:57 • #12


A


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