Trennungsschmerz und Hoffnung

M
Hallo liebe Community!

Vor knapp 1,5 Jahren stand auf einmal eine Frau vor mir, die mein Leben völlig auf den Kopf gestellt hat. Ich fing an weniger zu Arbeiten und mehr Zeit mit Ihr zu verbringen. Noch nie habe ich mich so geborgen und frei gefühlt wie bei Ihr. Im Juni/Juli ca. Wurde es irgendwie anders. Wir wurden beide angespannter und fingen das erste mal an, uns an zu zicken. Auch Die Zeit, die wir miteinander verbrachten wurde weniger. Wir verloren das spontane. Der Alltag zog ein. Wir haben es auf die Arbeit geschoben. Wir beide standen jeden Tag knapp 12 Stunden auf der Arbeit. Im August sind wir dann gemeinsam für eine Woche in eine Ferienwohnung an der Nordsee gezogen. Das erste mal, dass wir so lange am Stück zusammen waren. Es Funktionierte perfekt. Wir fanden zueinander, hatten wieder S. doch kaum waren wir wieder Zuhause wurde es nach und nach wieder so wie vor dem Urlaub. Die Zeit zusammen wurde noch weniger und die Interessen besonders bei Ihr lagen auf einmal wo anders. Wir sprachen kaum noch mit einander über Probleme, die Romantik und Zärtlichkeit war weg und Sie verschloss sich immer mehr. Vieles erfuhr ich erst auf Nachfrage. Immer wieder sprach ich an, dass ich mich nicht mehr wie ein Teil von ihrem Leben fühlte aber nie bekam ich eine Reaktion. Ich hab es also immer in mich rein gefressen, genauso wie Sie. Wir schaukelten so unsere Unzufriedenheit immer weiter auf, bis ich eines abends platzte, nicht mehr konnte. Die Art und Weise wie es passierte bereue ich bis heute und ist mit nichts wieder gut zu machen. 2 Tage später trafen wir uns und redeten in Ruhe. Da wurde ihr das erste mal klar, dass wir kurz davor waren uns zu trennen. Auf einmal war die Zärtlichkeit wieder da! Wir verbrachten den Tag und den Abend zusammen. Es war fast so wie früher, unbeschwert und leidenschaftlich. Nach Wochen sagte sie mir das erste mal wieder, dass sie mich liebt. Die Woche danach war genauso. Wir verbrachten fast jeden Tag zusammen. Kuschelten gemeinsam und küssten uns zärtlich. Dann schlich es sich wieder ein. Sie distanzierte sich schneller und immer mehr von mir. Erzählte mir nichts mehr. Aus Angst sie zu verlieren, sprach ich es nicht an und versuchte den Frust im Sport und auf der Arbeit ab zu bauen. Was auch ziemlich gut gelang. Immer wieder suchte ich ihre nähe aber sie konnte sie nicht erwiedern. Sie war angespannt und leicht reizbar. Irgendwann war es mir aber zu viel, von ihr immer wieder abgewiesen zu werden. Ich sprach sie drauf an da ich mir auch meine Gedanken machte, ob sie vielleicht einen anderen kennen gelernt hat oder sie nicht mehr diese Gefühle für mich hat. Die Tage darauf konnte ich nicht ihre Nähe mehr suchen aus Angst wieder abgewiesen zu werden. Das hat Sie gemerkt und es kam mehr von ihr. Wieder, nach Wochen konnte sie mir sagen das sie mich liebt und wir das hin bekommen. Wir nahmen uns über die Feiertage eine Auszeit voneinander. Als wir dann gestern uns wieder sahen und gemeinsam auf dem Sofa saßen konnte ich wieder nicht ihre Nähe suchen. Selbe Angst. Ich merkte aber, dass sie, auch wenn es noch viel war, die Nähe suchte. Gegen Abend sprach ich es dann nochmal an. Wir redeten und suchten nach einer Lösung für unser Problem. Irgendwann kam sie dann endlich mit der Wahrheit rüber. Sie kann zurzeit nicht meine Nähe zulassen und auch keine Zeit mit mir verbringen. Sie muss immer wieder an den ersten und einzigen Streit denken und daran, das wir uns immer wieder gegenseitig mit Vorwürfen die wir nicht aussprechen aufschaukeln. Es kam zur Trennung. Trotzdem standen wir noch ne Stunde in der Küche, tranken noch einen Schnap. und umarmten uns lange. bis ich dann zusammen gebrochen bin vor ihr. Noch nie hab ich mich so schrecklich gefühlt bei einer Trennung. Sie half mir noch hoch und zur Verabschiedung gaben wir uns noch einen Kuss. Seitdem kann ich an nichts anderes denken. Ständig kommen Erinnerungen hoch. Ich sehe sie immer wieder vor mir und ständig kommen mir die Tränen. Noch nie hat mich eine Trennung so sehr mit genommen. Ich fühle mich leer und irgendwas in mir ist kaputt gegangen gestern Abend. Gestern noch sagte sie mir, dass sie mich liebt und diese Trennung nicht will aber sie weiß nicht, ob sie sich wieder so mir gegenüber öffnen kann, dass es wieder besser wird. Als ich ihre Sachen zusammen suchte und einpacken wollte, meinte sie, dass sie die Sachen erstmal nicht mit nehmen will. Wir schrieben noch ein zwei Nachrichten und ich meinte, dass wir uns Zeit und Abstand nehmen müssen damit sie raus finden kann, ob sie sich wieder so öffnen kann und wir uns dann, wenn beide bereit sind nochmal treffen und gucken wo wir stehen. All das gibt mir noch Hoffnung das wir vielleicht noch ne Chance haben wieder zueinander zu finden. Ich hab so Probleme, dass ganze irgendwie zu verarbeiten. Ich weiss aktuell echt nicht weiter. Was soll ich tun? Soll ich die Hoffnung wahren? Soll ich versuchen ab zu schließen? Soll ich Ihr Zeit geben? Abstand geben?

30.12.2019 21:26 • #1


Carolinga
Hallo,
da ist ja viel passiert zwischen euch. Ein totale Wirwarr von Emotionen und mangelnder Klarheit.

Zitat von Mal:
Ich hab so Probleme, dass ganze irgendwie zu verarbeiten. Ich weiss aktuell echt nicht weiter. Was soll ich tun? Soll ich die Hoffnung wahren? Soll ich versuchen ab zu schließen? Soll ich Ihr Zeit geben? Abstand geben?

Ihr befindet euch beide ja scheinbar in einem totalen Ausnahmezustand der von jeglichen Arten von Gefühlen und Unsicherheiten geprägt ist.
Ihr braucht Zeit...
...und die getrennt voneinander!
Abstand ist jetzt sinnvoll! Voneinander und von der Situation.
Nach einer gewissen Zeit wirst du für dich mehr sortieren und einschätzen können, mehr Klarheit gewinnen und deine Gefühle und eure Beziehung besser reflektieren können.
Wenn ihr in diesem Gefühlskarussell weiter macht, dann dreht es sich immer schneller weiter bis einer rausfliegt.
Auch sie signalisiert dir ja ganz klar ihre Überforderung. Sie muss auch für sich erstmal einordnen, wie es weiter geht für sie.
Also sei geduldig und konzentriere dich auf dich.

30.12.2019 21:48 • #2


A


Trennungsschmerz und Hoffnung

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M
Zitat von Carolinga:
Hallo,
da ist ja viel passiert zwischen euch. Ein totale Wirwarr von Emotionen und mangelnder Klarheit.


Ihr befindet euch beide ja scheinbar in einem totalen Ausnahmezustand der von jeglichen Arten von Gefühlen und Unsicherheiten geprägt ist.
Ihr braucht Zeit...
...und die getrennt voneinander!
Abstand ist jetzt sinnvoll! Voneinander und von der Situation.
Nach einer gewissen Zeit wirst du für dich mehr sortieren und einschätzen können, mehr Klarheit gewinnen und deine Gefühle und eure Beziehung besser reflektieren können.
Wenn ihr in diesem Gefühlskarussell weiter macht, dann dreht es sich immer schneller weiter bis einer rausfliegt.
Auch sie signalisiert dir ja ganz klar ihre Überforderung. Sie muss auch für sich erstmal einordnen, wie es weiter geht für sie.
Also sei geduldig und konzentriere dich auf dich.


Ich danke dir für deine aufbauenden und klaren worte. Die tun gerade sehr gut. Ich habe nur die Angst, dass Sie sich noch weiter von mir entfernt und diese Gefühle schwinden. Angst davor, dass die Hoffnung die ich noch habe falsche Hoffnung ist. Ich weiß selbst aktuell nicht, was mit mir passiert. Ich habe so einige Trennungen schon hinter mir aber bei jeder Trennung zuvor floßen zwar Tränen aber ich konnte es ziemlich schnell abschütteln und meinen Alltag normal weiter leben nur dieses mal klappt das irgendwie nicht. Ich will ihr Die Zeit geben die wir beide benötigen nur fühlt es sich so an, als sei es zu spät aber ich bin noch nicht bereit sie gehen zu lassen.

30.12.2019 22:02 • #3


Mienchen
Zitat von Mal:
Ich habe nur die Angst, dass Sie sich noch weiter von mir entfernt

Wenn ich das als Frau beurteilen muß, dann würde ich spontan sagen, sie ist schon sehr lange nicht mehr bei dir, wohl aber doch aus dem Grund der Gewohnheit.
Gefühle, die einmal verschüttet sind, kommen nicht mehr wieder. Man hält an Gewohntem fest, die Trennung zwischen euch ist schon lange passiert, ihr habt es nur noch nicht laut ausgesprochen.

Abstand ist jetzt gut, aber auch mit dem Gedanken an eine Trennung. Hoffnung ist in dem Fall (meiner Meinung nach) absolut ausgeschlossen.

Tut mir leid für dich

30.12.2019 22:58 • #4


M
Zitat von Mienchen:
Wenn ich das als Frau beurteilen muß, dann würde ich spontan sagen, sie ist schon sehr lange nicht mehr bei dir, wohl aber doch aus dem Grund der Gewohnheit.
Gefühle, die einmal verschüttet sind, kommen nicht mehr wieder. Man hält an Gewohntem fest, die Trennung zwischen euch ist schon lange passiert, ihr habt es nur noch nicht laut ausgesprochen.

Abstand ist jetzt gut, aber auch mit dem Gedanken an eine Trennung. Hoffnung ist in dem Fall (meiner Meinung nach) absolut ausgeschlossen.

Tut mir leid für dich


Danke für deine Antwort! Auf der einen Seite sehe ich es genauso wie du und das auch nicht erst seit Sonntag, sondern schon seit längerer Zeit. Aber nicht, weil die Gefühle verschüttet sind, sondern weil ein miteinander in letzter Zeit einfach nicht funktioniert hat. Die Umgangsformen des jeweilig anderen gegenüber haben uns immer weiter auseinander getrieben. Das ist mir durch eure Worte klar geworden, dennoch ist die Hoffnung bei mir noch da. Aufgrund der Tatsache, dass sie zwischendurch immer mal wieder Gefühle auch zeigen konnte, besonders dann wenn ich aus Angst wieder verletzt und vorn Kopf gestoßen zu werden mich von ihr etwas entfernt habe. Ich muss dazu erwähnen, dass sie eine Langzeit Therapie aufgrund von Angst Zuständen hat. Einmal die Woche trifft sie sich mit ihrer Therapeutin zum Gespräch. Während der letzten Monate gab es diese Gespräche leider nicht da ihre Therapeutin in Mutterschutz war. Es ging dort teilweise extrem bergab in der Zeit und ich habe versucht für sie da zu sein, was sie aber nicht zu lassen konnte. Durch meine Art wie, hab ich sie immer weiter von mir weg getrieben, dass ist mir mittlerweile klar, aber in den wenig schönen Momenten die wir hatten, hat sie mir zeigen können, dass sie mich liebt.

Auf der einen Seite denke ich genauso wie du es geschrieben hast und weiß, dass ich irgendwie diese Einstellung annehmen muss um das ganze zu verarbeiten aber dann gibt es da noch die andere Seite. Die Seite, in der ich noch Hoffnung habe, dass wir wieder zueinander finden können. Die Gefühle von Ihr sind ja noch da. Selbst bei der Trennung hat sie mir ja noch gesagt, dass sie mich liebt und es eigentlich nicht will aber Sie aktuell keine andere Lösung finden kann. Ich merke aber auch, dass sie selbst noch nicht abgeschlossen hat. Erst gestern hat Sie noch geschrieben.

Ich versuche die ganze Zeit die Trennung an zu nehmen, mich darauf ein zu lassen aber immer wieder kommen diese Gedanken hoch, dass Sie die Trennung eigentlich nicht wollte, die Gefühle noch da sind.

Ich habe allerdings jetzt auf euren Rat gehört. Ich werde Ihr und auch mir diese Zeit geben um die Gefühle und die Beziehung zu reflektieren und um nach zu denken, wo genau wir stehen. Ich hoffe darauf, dass mit der Zeit dann auch der Gedanke einziehen kann, dass es vorbei ist und für uns beide auch das beste ist. Sie meinte gestern, dass wir beide nach genügend Abstand und wenn wir bereit dazu sind uns nochmal treffen werden und dann sehen, wo wir stehen.

Ich danke euch beiden auf jedenfall für die aufbauenden und ehrlichen Worte!

31.12.2019 14:02 • #5




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