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Trennungsschmerz und Nichtbeachtung

K
Guten Morgen,

vorab zu meiner Person.
Ich bin 24 Jahre alt und komme gerade aus einer 5 Jährigen Beziehung.
Zu Anfang wurde ich umworben und er hat mir das Blaue vom Himmel versprochen.
Dies hielt ungefähr 1 Jahr an.
Quasi könnte ich behaupten, dass er meine erste richtige große Liebe war.
Er ist gerade 30 geworden, verhielt sich leider aber in den letzten 2 Jahren nur noch wie ein Kind.
Zugegeben ich habe auch manchmal meine 5 Minuten in denen ich abdrehe und komische Sachen mache, aber ich bleibe dabei immer noch relativ vernünftig.

Er ist ein Egoist und interessiert sich nur für sich selbst. ( SEIN Motorrad, SEINE Wohnung, SEIN Geld)
Wir waren gerade 1 x im Urlaub in 5 Jahren. Hauptsache er kann seine Renntrainings machen.

Leider musste ich in den letzten 3 Jahren nur noch Schmerz empfinden.
Alles fing damit an, dass ich meinen ersten Unfall hatte und mir einen Lendenwirbel gebrochen hatte.
Da fing es schon an, dass er mich so gut wie gar nicht unterstützt hat.
Ich hatte eine Therapie von 6 Monaten in denen ich gerade mal 15 Minuten in der Stunde aufstehen durfte(ansonsten nur liegen).
Er kam mich nicht besuchen und geschrieben/telefoniert haben wir auch nicht viel.
Ich habe ihn so unfassbar vermisst, er mich anscheinend aber nicht.

Ich habe zu dem Zeitpunkt knapp 63Kilo bei einer Größe von 176cm auf die Waage gebracht. Vollkommenes Normalgewicht.

In den 6 Monaten in denen ich mich nicht Bewegen durfte, habe ich 15 Kilo zugenommen, sodass er mich immer wieder aufgezogen hat und mich immer wieder als FETT betitelte.

Ich bin immer wieder angefangen zum Sport zu gehen und habe versucht abzunehmen(Damit ich Ihm wieder gefalle).
Das hat er allerdings NIE gesehen.
Jeden Tag hat er mich beleidigt.
Wiederum lädt er mich aber dann doch zum Essen ein.
Danach stichelt er wieder. Das ist mir immer so auf den Magen geschlagen, dass ich brechen musste.
(Bin davon allerdings nicht Krank geworden).

So lief es in letzter Zeit ab.
Anfang diesen Jahres habe ich mir die Knöchel gebrochen und naja von Sport war dann wieder nur zu träumen.
Ich habe wieder zugenommen.

Seit 3 Jahren reden wir über die Probleme in der Beziehung und immer wieder wollte ich gehen, aber habe es nicht übers Herz gebracht.

Und bis gestern habe ich es immer wieder hingenommen mich so nieder machen zu lassen.

Ich habe Ihn verlassen.
Ich habe meine Sachen aus der Wohnung geholt und bin ausgezogen.
Er hat mich umarmt und wollte mich nicht gehen lassen.
Er hat geweint. Das hat mich am meisten getroffen.
Vielleicht realisiert er erst jetzt, dass er sich Falsch verhalten hat.

Ich liebe ihn, aber er hat mir zu sehr weh getan.

Es tut mir Leid, falls dieser Text etwas verwirrend ist.
Ich kenne es noch nicht mich damit soooo auseinander zu setzen.

Vielleicht gibt es liebe Worte von euch oder Rat wie ich mich im Moment ein Wenig ablenken kann.
Ich stelle leider gerade meine Handlungen in Frage.
Erinnere mich aber immer nur daran zurück wie Weh er mir getan hat.

Ich musste mir das alles einfach mal von der Seele schreiben.

11.10.2016 09:19 • #1


sven11
Hallo KleineLinn,

fühl Dich von mir gedrückt.
Ich weiß nicht ob ich Dir einen Rat geben kann der Dir hilft da gerade am Anfang einer Trennung alles so schwer ist und Überwindung kostet. Man am liebsten den einfachen Weg gehen möchte und sich auf das wieder einlassen will was einem aus gesundem Menschenverstand nicht gut tut und nie gut getan hat.
Das was ich sagen kann ist das Du die absolut richtige Entscheidung getroffen hast. Einen Mann der Dich kein Stück unterstützt, in schweren Zeiten nicht für Dich da ist und Dich dann noch klein macht indem er andauernd auf Deinem Gewicht herumtrampelt brauchst Du nicht.
Wenn es Dir schon dermaßen auf den Magen geschlagen hatte waren die Anzeichen schon mehr als deutlich diese Beziehung nicht weiter zu führen.
In jedem Fall war es richtig auszuzuiehen und dies zu beenden. Eine sehr starke Entscheidung von Dir!

Was Du machen kannst um Dich abzulenken ist in jedem Fall weiter Sport. Sport macht den Kopf frei und hält Dich zudem Gesund.
Freunde treffen und hier im Forum schreiben. Sich verstanden fühlen.
Plane Deinen Tag. Setz Dir Ziele. Das ist wichtig. Kenne ich selbst. Mit einem Ziel fokussierst Du Dich auf dieses und verfällst nicht in Grübelei. Wenn Du dein gesetztes Ziel erreicht hast siehe dieses bewusst als positiv an und freue Dich darüber.
Das ist jeden Tag aufs neue schwer aber hilft Dir auf Dauer.
Es gibt so vieles was Du machen kannst. Mach z.B. auch Sport im Verein. So bist du nicht allein und lernst neue Leute kennen. Neue Perspektiven und neue Beschäftigungen daraus.
Das habe ich damals auch so gemacht. Bin in einen Volleyballverein, So hat sich mein Freundeskreis erweitert, Helfe diesen z.B. bei Umzügen, werde eingeladen zu events, gehe mit diesen ab und an abends weg oder gar übers Wochenende uvm.
Ich wünsche Dir alles alles Gute.

11.10.2016 10:29 • x 1 #2


A


Trennungsschmerz und Nichtbeachtung

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K
Ich danke dir für deine lieben und unterstützenden Worte.
Ich werde definitiv Sport betreiben und bin seit kurzem in einem Verein angemeldet. Zum schwimmen

Erstmal muss ich mit der ganzen Situation klar kommen.
Ich hoffe das Freunde für mich da sind.
Wir haben leider den gemeinsamen Freundeskreis

Darf ich fragen wie lange du dafür gebraucht hast wieder in einen normalen Tag zu starten ? Ohne dich schlecht zu fühlen?

Danke danke danke

11.10.2016 10:59 • #3


sven11
Natürlich darfst Du fragen.
Bis ich wieder in einen normalen Tag starten konnte hat es bei mir lange, sehr lange gedauert.
Es ist denke ich eine nicht unbedingt vergleichbare Geschichte da ich in eine Depression gefallen war damals.
Bei der Trennung und dem drum herum, was letztlich später der Auslöser war hat es ca. 3 Monate gedauert als ich merkte das ich alles wieder anders sah und mein Tag wieder glücklich war. Offen für den Tag und offen für neues mit einem lächeln im Gesicht.
Da nach dieser Zeit sich meine damalige Ex wieder gemeldet hatte ging alles wieder von vorne los und ich kam in einen Kreislauf aus dem ich nicht mehr raus kam. Ich habe Fehler gemacht mit denen ich mich selbst immer mehr selbst dort hinein bugsiert habe. Ein Kreislauf aus hoffen, Enttäuschungen, übereilten Entschlüssen ohne mir selbst Ruhe zu geben um mit der Zeit klarer auf die Situationen sehen zu können. Bis dann eines Nachts plötzlich alles anders war und ein Schalter umgelegt war. Geschuldet der monatelangen Grübelei.
Plötzlich war alles grau und trisst. Ich war in der Depression angekommen. Sehr krass und sehr extrem.
Ab diesem Zeitpunkt hat es für mich ca. 1,5 Jahre gedauert mich zu stabilisieren und zu genesen.
Wie Du schon merkst ging das bei mir sehr sehr lange. Alles in allem sicher 2,5 Jahre. Aber selbst das ist nicht so lang wie ihr schon Probleme in eurer Beziehung hattet.
Im Nachhinein gesehen war ich selbst Schuld daran da man selbst für sich verantwortlich ist. Verantwortlich dafür was man denkt und wie man Dinge sieht.
An einen normalen Tag ist da nicht zu denken in einer solchen Situation.
Ich wusste das ich nicht in dieser Starre verharren kann und habe angefangen Dinge zu ändern. Mir eine Therapie gesucht die ich bis zum Schluß durchzog.
Habe auf mich geachtet und bin behutsam mit mir umgegangen. Habe akzeptiert, Sichtweisen geändert, Hobbys gesucht neue Freundschaften geknüpft und eine positive Einstellung mir zugelegt. Das alles war ein langer Prozess und das funktioniert auch heute noch nicht hundert Prozent.
Aber selbst da bin ich der Meinung, wir sind auf der Welt um zu leben und nicht um zum funktionieren.
Im Nachhinein kann man für solche Erfahrungen auch dankbar sein so wie ich es auch bin. Ich bin nach alle dem ein anderer Mensch. Ich habe mich dermaßen geändert. Auch wenn mein Gefühlsleben extremer ist als vor der Depression möchte ich das nicht missen.
Sorry das es jetzt so ein langer Text geworden ist.

Du stehst am Anfang der Trennung das ist immer schwer. Und die 5 Jahre die ihr zusammen gewesen seit kann man nicht einfach vergessen. Das wirst und musst Du auch nicht.
Gib Dir Zeit und mache das was ich Dir in meinem vorherigen Post geschrieben habe. Du bist mit dem Verein schon auf einem guten Weg.

Wenn es richtige Freunde sind werden sie auch zu Dir stehen. Und wenn sie es nicht tun sind es auch keine richtigen Freunde.
Deshalb zieh das mit dem Verein auch durch weil Du so auch einen neuen Freundeskreis aufbaust. Das ist gut!

11.10.2016 12:41 • x 1 #4




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