Hallo an Alle,
ich würde euch gerne auch meine Gedanken und Gefühle mitteilen, da ich derzeit einfach mit mir nicht klar komme.
Kurz zu mir: Ich bin 41 Jahre alt und bin seit 13 Jahren geschieden. Ich habe keine Kinder. Meine Ehe habe ich wirklich verarbeitet. Mit Ende 20 war ich also wieder frei und war gespannt, was das Leben noch so bringen wird.
Danach hatte ich keine richtige Beziehung mehr. Es war en alles nur kurzfristige Begegnungen und eine etwas längere On-Off-Beziehung.
Letztes Jahr im September habe ich dann übers Internet jemanden kennengelernt. Für mich hat es direkt gepasst, er wohnt ganz in meiner Nähe, viele gmeinsamen Interessen, denselben Humor. es folgten 3 tolle Monate. Er war sehr aufmerksam, bekochte mich bei Kerzenschein, meldete sich jeden Tag mehrmals, plante sogar einen Urlaub mit mir. Ok, er machte mir nie ein Kompliment oder sagte, dass er mich lieb hat oder so, aber durch sein Verhalten fühlte ich mich zusammengehörig. Ich habe seinen kompletten Freundeskreis kennengelernt und war schon voll integriert.
Im Grunde war alles ok. aber es nagte an mir, dass unsere Beziehung nicht offiziell wurde.
Ich habe ihn dann nach 3 Monaten darauf angesprochen und erlebte eine böse Überraschung. Er wurde wütend, warum man einen Beziehungsstempel braucht. dann könne er mich ja gleich heiraten. wir haben doch nur eine Freundschaft Plus.
Mich traf es wie ein Schlag. Meiner Meinung nach hat er dafür falsche Signale gesendet.
Darauf angesprochen meinte er nur, dass er zu all seinen Freunden so nett und aufmerksam ist und das dies kein Zeichen von Zuneigung oder gar Liebe sei. Er führe auch mit seiner besten Freundin seit 9 Jahren eine Freundschaft Plus und alles ist schön. Jetzt sei ich noch dazu gekommen und sein Leben sei perfekt.
Ich habe es dann beendet, denn eine Freundschaft Plus wollte ich nicht. Habe 6 Wochen getrauert und dann ging es mir wieder ganz gut. bis.
Ja, bis sich seine beste Freundin bei mir meldete. Sie möchte mich als Freundin und lud mich zu einem Spieleabend ein, wo er auch sein würde. Mein Bauch sagte mir wirklich, dass es ok ist.
Er war sehr überrascht, als wir uns wiedersahen und es funkte erneut sehr intensiv. Ich weiß, es ist so dumm von mir, aber ich war wirklich überzeugt, dass ich damit umgehen kann. Schließlich war alles offen ausgesprochen und ich wusste, worauf ich mich einlasse. Er meinte noch, dass wir uns ja zu früh getrennt hätten, die Gefühle für eine richtige Beziehung wären bei ihm vielleicht ja noch gekommen. Das war für mich das Zeichen, dass er mich sehr mag und es vielleicht doch noch was wird.
3 tolle Wochenenden verbrachten wir und ich hatte wirklich das Gefühl, dass wir uns näher kamen. Und dann folgte ein Wochenende, was ich bis heute nicht einschätzen kann. Er mäkelte an allem herum, nölte mich an wegen Kleinigkeiten, verhielt sich respektlos. ich hab mich nicht getraut, ihn darauf anzusprechen, verhielt mich weiterhin lieb und nett (heute weiß ich, dass ich das nicht hätte tun sollen). Es wurde nur noch schlimmer. Irgendwie bin ich dann in eine Verlustangst gerutscht und war nicht mehr ich selbst.
6 Wochen habe ich es noch ertragen. immer voller Zweifel und Ängste. Er war dann ja wieder ganz nett zu mir, aber distanzierte sich immer mehr. Ich leidete still und gab mich betont nett und fröhlich, weil ich nicht als Problemtante abgestempelt werden wollte.
An unserem letzten Abend erzählte ich von einem Problem auf der Arbeit, was mich sehr beschäftigte und er wischte es weg, motzte herum und ging nicht auf mich ein. Ich brach nur noch in Tränen aus. Er tröstete mich zwar und meinte, dass er halt ein Empathieschwein sei, aber ansonsten hatte er die Tage darauf auch kein Interesse an mir.
Ich habe es schweren Herzens erneut beendet. Er meinte nur dazu, dass ihm das schon lange klar gewesen sei und wünschte mir alles Gute.
Nun hänge ich hier. Heule mir seit 9 Wochen jeden Tag die Augen aus. Versuche mich, mit allem was geht abzulenken. Meine Freunde mag ich mit meinen Tränen auch nicht mehr belasten. Sobald ich mit mir allein bin und keine Ablenkung habe, sind die Gedanken nur bei ihm. was ich anders hätte machen müssen etc.
Ich kann nicht loslassen. Ich weiß, dass er nicht gut für mich ist. Meine Scham, dass ich mich auf die zweite Runde eingelassen habe und ich mich nur an seine kleine Hoffnungsaussage geklammert habe, ist riesengroß. Ich kann mir das nicht verzeihen. Ihn trifft ja keine Schuld. Er ist ja einfach er geblieben. Ich habe mich nur zum Horst gemacht. Ich schäme mich so sehr und er fehlt mir.
Ich habe es bisher geschafft, mich nicht mehr bei ihm zu melden, aber heute war der Drang, sich bei ihm zu melden wieder riesengroß. Aber die Angst, dass er mich anschnauzt, was ich von ihm wolle, ist derzeit größer.
Ich habe ja erkannt, was ich falsch gemacht habe und ich würde es am liebsten mit ihm korrigieren, obwohl ich weiß, dass er mich doch nur als netten Zeitvertreib mochte.
Wie kann ich damit abschließen? Warum kann ich nicht sagen: Ok, das hat mit ihm nicht geklappt, du hast draus gelernt und das kannst du dann zukünftig nutzen!?
Ich bin verzweifelt und freue mich auf Zuspruch eurerseits und bedanke mich dafür im Voraus.
02.06.2017 10:21 •
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