60

Trennungsschmerz, Zukunftsängste Gefühlschaos

F
Hallo Zusammen,

Ich bin neu hier und nehme mal meinen Mut zusammen mich hier zu öffnen. Ich befinde mich gerade an einem Scheideweg in meinem Leben, der mich innerlich zerfrisst. Ich schlafe und esse kaum noch, da mich meine Lebenssituation belastet.
Was ist eigentlich los? Meine Frau, unsere beiden Kinder und ich leben in einem Haushalt. Die Ehe besteht seit 18 Jahren, allerdings teilte meine Frau mit bereits vor 8 Jahren mit, dass sie unsere Beziehung beenden will. Dies traf wie aus heiterem Himmel und ein Schlag ins Gesicht. Seit damals sind wir nun also kein Paar mehr, obwohl ich mehrfach das Gespräch suchte, von außen Hilfe nehmen wollte, um unsere Probleme aufzuarbeiten und vor allem zu lösen. Das hat sie leider kontinuierlich abgelehnt. Ich war meiner Frau und meiner Familie immer treu, mein absoluter Lebensmittelpunkt war und ist immer meine Kernfamilie. Nur leider gab es auch immer kleinere Streitigkeiten, um (wenn man es hört) oft Belanglosigkeiten. Nur haben sich diese im Laufe der Jahre angehäuft und wurden nie richtig aufgearbeitet. Jedenfalls hat meine Frau dann entschieden die Partnerschaft nicht weiterführen zu wollen. Mein gesamtes Weltbild wurde zutiefst erschüttert, das nahm mir die Luft zum Atmen. Man muss dazu sagen, dass ich wirklich sehr auf die Family fokussiert bin und leider auch nichts außer das habe. Ich weiß gesund für mich ist das nicht. Jedenfalls leben wir ja seit unserer Beendigung der Partnerschaft immer noch unter einem Dach. Der Grund hierfür sind unsere Kinder, die zum Zeitpunkt der Trennung noch sehr klein waren. Daher entschieden wir, um beide für sie da zu sein, in unserem Haus weiter zu leben. Ich muss gestehen ich rechne das meiner Frau auch hoch an, dass sie dazu bereit war. Ohne die letzten Jahre mit den Kindern, weiß ich nicht was mit mir passiert wäre. Jedenfalls ist es nun so, dass es immer mal kleinere Reibereien gab, woraufhin nach einem kleinen Streit meine Frau entschied, dass wir uns räumlich trennen sollten. Das traf mich wieder hart, muss ich leider gestehen. Klar, man sollte meinen, dass ich verstehe man ist kein Paar und das sollte einen nach 8 Jahren nicht mehr so tangieren. aber Pustekuchen, ich lege seelisch wieder flach, habe viel Gewicht verloren, kann kaum essen, schlafen oder gar an irgendwas anderes denken. Ich muss mir wohl eingestehen, dass ich die Trennung für mich nie wahrhaben wollte und über die Jahre die Hoffnung hatte, dass sich das wieder einrenkt. Leider ist das nicht so. Ich habe in den letzten Wochen viel nachgedacht, reflektiert, mir Szenarien ausgemalt, wie es weiter gehen könnte, aber ich komme auf keinen grünen Zweig ich liebe (genau wie meine Frau) unsere Kinder über alles. Aber deswegen die Scharade aufrecht zu erhalten, macht das Sinn? Zumal die Kinder auch älter sind, die Pubertät angeklopft hat und die Kids sich eh gerade mehr und mehr abnabeln, was ja ganz normal ist. Daher weiß ich gerade nicht, ob ich die räumliche Trennung durchziehen soll. Ist es für die Kinder vielleicht sogar das beste. Würde ich klar kommen, wenn ich mir vorstelle jeden Tag alleine zu sein, die Kids nicht regelmäßig sehen zu können. In außerdem ich muss mir eingestehen, dass ich meine Frau noch immer liebe. Ich würde alles dafür tun, um es mit uns nochmal zu versuchen. Das teilte ich ihr auch vor kurzem nochmal mit, aber leider möchte sie nicht mehr. Das bricht mir wieder das Herz, zumal sie die Liebe meines Lebens ist / war, so empfand ich es zumindest. Jedenfalls habe ich große Angst vor der Zukunft. Ich fühle so alleine und komme aus dem Gedankenchaos nicht raus und das geht seit Wochen so.

29.04.2025 08:19 • x 2 #1


Worrior
Meiner Meinung nach wurde diese Beziehung vor 8 Jahren beendet, nur die räumliche Trennung wird jetzt erfolgen.

29.04.2025 08:24 • x 1 #2


A


Trennungsschmerz, Zukunftsängste Gefühlschaos

x 3


F
@Worrior
Rational gesehen ist das vermutlich der einzig richtige Weg. Es ist nur so, wenn die Familie immer der Lebensmittelpunkt war und man sich vorstellt, dass das dann weg ist, tut es verdammt weh. Alleine zu sein wäre was komplett neues für mich, mit diesem Gedanken komme ich im Moment nicht klar. Als die Kinder einen noch mehr gebraucht haben und auch mal kuscheln wollten, war die jetzige Situation tragbar für mich. Nur jetzt wo das immer weniger geworden ist und fast auf 0 ist, fühle ich mich einfach ungebraucht und ungeliebt. Der Schmerz der emotionalen Trennung von meiner Frau war „damals“ ein wenig ertragbarer und ich hatte ja immer die Hoffnung, dass die Beziehung nochmal was wird

29.04.2025 08:37 • x 1 #3


Worrior
Zitat von FeelingLost:
und ich hatte ja immer die Hoffnung, dass die Beziehung nochmal was wird

Ja klar aber 8 Jahre nachdem sie Dir die Trennung mitgeteilt hat?

29.04.2025 08:43 • #4


Aline_8
Zitat von FeelingLost:
Die Ehe besteht seit 18 Jahren, allerdings teilte meine Frau mit bereits vor 8 Jahren mit, dass sie unsere Beziehung beenden will


Zitat von FeelingLost:
Jedenfalls hat meine Frau dann entschieden die Partnerschaft nicht weiterführen zu wollen


Deine Frau entscheidet, deine Frau bestimmt. Was sind denn die Gründe, die sie nennt?


Zitat von FeelingLost:
Ich muss gestehen ich rechne das meiner Frau auch hoch an, dass sie dazu bereit war.



Ich glaube eher, dass das eine ziemlich bescheidene Idee war.
Denn ihr nehmt euch beide ja so die Möglichkeit, Luft zum atmen zu haben, die Situation so anzunehmen wie sie eben ist. Bei einer Trennung hat man nämlich in der Regel keinen gemeinsamen Alltag. Ggf am Anfang zum Übergang bis jemand auszieht. Aber 8 Jahre?
Ihr nehmt euch so auch die Möglichkeit mit einem neuen Partner wieder glücklich zu werden.

Allerdings ist das Thema neue Partnerschaft ganz ganz weit weg für dich.
Die eigentliche Frage ist doch, warum du dich so dermaßen auf deine Familie fokussiert hast und weder ein eigenes soziales netz, noch Freunde, Hobbies oder Sport, irgend eine Form des Ausgleichs hast.
Wie konnte es soweit kommen und warum änderst du nichts an der Situation. Du kannst das Hauptproblem doch klar benennen.

Hast du mal an professionelle Hilfe gedacht, denn das liest sich alles andere als gesund

29.04.2025 08:47 • x 3 #5


Wurstmopped
Zitat von FeelingLost:
@Worrior Rational gesehen ist das vermutlich der einzig richtige Weg. Es ist nur so, wenn die Familie immer der Lebensmittelpunkt war und man sich ...

Man kann sich bis zur Selbstaufgabe aufopfern, wenn das deine Erfüllung ist?
Oder an Dich und Dein Leben denke, Verantwortung für Dein Leben übernehmen!
Kids sind wichtig, aber nicht dein ganzes Leben und nicht du musst es deiner Frau hoch anrechnen, dass sie im Haus geblieben ist, nein umgekehrt muss sie dir dankbar sein, dass du dir keine neue Partnerin gesucht hast um wieder glücklich zu werden, denn nicht du, sondern sie hat sich getrennt!
Vielleicht veränderst du mal deine Sichtweise, Perspektive, du hast nur ein Leben, dein Leben, soll das ein einziger Opfergang sein?
Du hast die Wahl, Froschperspektive und Opfer oder Adlerperspektive und dein Leben für dich gestalten, mal ein wenig egoistisch sein und an dich denken.
Also feel free .

29.04.2025 08:49 • x 4 #6


F
@Wurstmopped
Ich hatte auch Phasen, in denen ich das genau so gesehen habe. Mir ging es nur so, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich mir ausmalte mein eigenes Ding zu machen, insbesondere den Kids gegenüber

29.04.2025 09:10 • #7


F
@Aline_8
Rational gesehen machen alle Deine Punkte Sinn.
Wir haben die letzten Jahre nur noch für die Kinder „funktioniert“, auch wenn wir ein „normales“ Leben versucht haben zu führen (gemeinsame Aktivitäten, Urlaube, Treffen mit Freunden). Ich bin auch kein Einsiedler, der nicht aus dem Haus kommt, aber ja, mein Fokus lag / liegt eben woanders und Du magst Recht haben, vielleicht hätte ich mehr Zeit für mich nehmen müssen

29.04.2025 09:14 • x 1 #8


Wurstmopped
Zitat von FeelingLost:
@Wurstmopped Ich hatte auch Phasen, in denen ich das genau so gesehen habe. Mir ging es nur so, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich mir ...

Mann kann auch sein Ding machen und ein guter Vater sein, vielleicht hast du dich nur dahinter versteckt?

29.04.2025 09:16 • x 1 #9


M
Das tut mir Leid. Ich bin der Meinung dass so ein Zusammenwohnen aufgrund der Kinder langfristig nicht glücklich macht. Zumindest wenn einer noch Hoffnungen hat. Ist es beidenegal und sie haben sowieso gerade kein Bedürfnis sich neu zu binden, ist das eine andere Situation.
Du hängst aber ja immer noch an ihr, völlig verständlich wenn sie die ganze Zeit präsent ist..

Nur so wirst du immer weiter leiden. Und ich frage mich ob Kinder das nicht sowieso spüren, wenn man nur auf heile Welt macht. Sie sind in einem Alter, wo sie das verstehen und nachvollziehen können.

Und was ist mit dir ? Möchtest du nicht mal nach vorne schauen oder weiter in einer Illusion leben, die es so nicht mehr gibt in der Realität? Möchtest du dir selbst die Chance nehmen nochmal mit einer anderen Frau glücklich zu werden?

8 Jahre ist lang. Es ist an der Zeit etwas zu ändern. Auch wenn es hart wird. Aber es wird sich lohnen für dich. So bleibst du auf der Stelle und ich glaube kaum dass es sich deine Frau nochmal anders überlegt.

29.04.2025 09:21 • x 6 #10


Aline_8
Zitat von FeelingLost:
@Aline_8 Rational gesehen machen alle Deine Punkte Sinn. Wir haben die letzten Jahre nur noch für die Kinder „funktioniert“, auch wenn wir ein ...


Zitat von Aline_8:
Deine Frau entscheidet, deine Frau bestimmt. Was sind denn die Gründe, die sie nennt?


Magst du auf ihre Gründe eingehen?

29.04.2025 09:27 • #11


J
Hmm.

Also ich finde, dass es in gewisserweise eine Ausrede ist, um nicht ins Handeln zu kommen. Es gibt genügend andere Paare mit Kindern, die getrennt Leben da funktioniert das auch. Der Wille das umzusetzen und der Wille das zu schaffen muss dafür vorhanden sein.

Ihr beiden scheint euch mit eurem Status Quo abzufinden, obwohl ihr nicht zufrieden seid. Hatte deine Frau neue Partner?

Leider ist es so, dass man vor dem Ungewissen eine enorme Angst hat, obwohl man die gar nicht braucht. Der Mensch ist so anpassungsfähig, dass er sich an alles gewöhnt und meistens sind diese Sorgen unbegründet. Trotzdem muss eben den Weg gehen. Es gibt auch in deinem Leben genügend Beispiele. Deine Kinder zum Beispiel. Am Anfang dürfest du verunsichert gewesen sein, ob das Alles funktioniert, oder du hast dir eben keine Gedanken. Egal welche Umstand, im Endeffekt hast du einfach Gemacht.

Komm also ins Handeln. Mach reinen Tisch mit deiner Frau, fang an dein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Das Dauert natürlich seine Zeit, aber irgendwann muss man eben Anfangen, oder du bleibst auf der Stelle.

29.04.2025 09:32 • x 2 #12


F
Danke allen für Eure Rückmeldungen, kann im Moment nicht ausführlich schreiben, melde mich später gegen Abend

29.04.2025 10:26 • #13


GreenTara
Hallo @FeelingLost, mein Eindruck ist, du hast dir den Trennungsschmerz von vor 8 Jahren für jetzt aufgehoben. Um auf die damalige Situation zurück zu kommen: Was hat sich denn durch die Trennung geändert. Es passiert vielen Paaren, dass sie nur noch auf der Familienebene ihr Leben gestalten, und die Paarebene nicht mehr existiert. Manchmal fast unbemerkt, manchmal schmerzbehaftet.

Bei euch war es ausgesprochen. Hat sich deine Frau in der Zeit ein eigenes Leben eingerichtet? Oder du? Da ihr keinen Streit habt, und das Wohl der Kinder im Vordergrund stand, finde ich es bedauerlich, dass du kein eigenes Zuhause für die Kinder geschaffen hast.
Warum sollen Kinder kein zweites Zuhause haben?
Ich habe auch den Eindruck, dass du die Kinder/Familie mehr brauchst als umgekehrt. Es wäre gut, wenn du den Fokus mehr auf dich legen könntest. Damit ist nicht (nur) der Kneipenabend gemeint, oder der Grillsamstag unter Männern beim Harry im Garten. Sondern das Bewusstsein, auf eigenen Füßen zu stehen, und nach Gutdünken walten und schalten zu können. Stattdessen hat dich die Halbtrennung mental in der Luft hängen lassen, ohne dass du neue Wurzeln schlagen konntest. Du hast dir kein eigenes innere Fundament geschaffen. Aber das kannst du nachholen. Deine Kinder werden es spüren, wenn der Papa auf eigenen Beinen steht, und sie sehen, dass man mit einem Plan B ein schönes Leben führen kann. Zeige ihnen, dass man das Leben gestalten sollte, und nicht regungslos in der Situation aushalten muss.

29.04.2025 10:59 • x 4 #14


A
Zitat von FeelingLost:
dass ich wirklich sehr auf die Family fokussiert bin und leider auch nichts außer das habe.

...und genau das ist der Knackpunkt. Wer unfähig ist, allein zu leben, begibt sich in permanente Abhängigkeit von Dritten. Es wird Zeit für dich, auf eigenen Füssen zu stehen. Welche Lebenshalte, ausser Kinder und Ehefrau, hast du denn noch?

29.04.2025 11:17 • x 5 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag