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Trotz Liebe funktioniert es nicht mehr?!

E
Hallo ihr Lieben,
nachdem ich hier schon eine Weile lang mitlese, dachte ich mir das nun auch mal meine Zeit gekommen ist mein Problem zu schildern und hoffe hier vielleicht ein kleinen wenig Trost und hilfreiche Ratschläge bekomme...

Mein Gott, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...
Mein Freund (27J.) hat sich von mir (20.J) in der Nacht von Samstag auf Sonntag nach knapp 2 Jahren von mir getrennt...und natürlich bin ich am Boden zerstört....ich kann nicht essen, nicht schlafen und mich zu absolut nix motivieren...dies sind ja eigentlich die typischen Symptome von Liebeskummer. Mein Herz rast ununterbrochen, ich zittere, habe Heulkrämpfe, habe ein unglaublich schlimmes Gefühl im Magen. Hinzu kommt das ich Studentin im ersten Semester bin und in knapp 2 Wochen stehen meine Prüfungen an...ich weiß absolut nicht wie ich mich auf das lernen konzentrieren soll, da werde ich wohl einige Prüfungen nachholen müssen...
Also ich fange einfach mal von vorne an...
vor knapp zwei Jahren ist mir in der heimischen Dorfdisko meine große Liebe über den Weg gelaufen...komischerweise hatten wir uns noch nie zuvor gesehen und auch war dieser Zeitpunkt nicht grad der beste, denn er war in festen Händen. Wir verstanden uns sofort blendend, wir suchten uns eine ruhige Ecke um uns zu unterhalten und die Chemie zwischen uns stimmte sofort, er war wahnsinnig süß, offen und humorvoll und bei ihm hatte es sogleich gefunkt. Ich brauchte eine Weile, weil ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich glücklicher Single war und für mich erstmal nur Spaß im Vordergrund stand. Es kam wie es kommen musste und wir kamen uns näher. Beide vom schlechten Gewissen geplagt, gingen wir am nächsten Morgen getrennte Wege, zwar war seine Beziehung schon lange nicht mehr das richtige, aber es war so auch nicht das richtige. Wir entschieden uns erstmal so auseinander zu gehen. Doch genau eine Woche später traf er mich wieder in der schon genannten Dorfdisko an und sagte mir er hat sich verknallt und er bekommt mich nicht mehr aus seinem Kopf. Wir verbrachten den Abend wieder zum Großteil zusammen und auch bei mir funkte es immer mehr...doch leider gab es ein langes Hin und Her weil er sich nicht entscheiden konnte zwischen mir (damals 18 jähriges Mädel die einfach erstmal und ihre Jugend ausleben wollte) und seiner damaligen Freundin die schon Pläne hatte sesshaft zu werden. Unsere Liebe siegte und somit ließ ich mich drauf an weil ich sehr verliebt war....wir führten die ersten 6 Monate eine Fernbeziehung da ich die Woche über meine Ausbildung in einer anderen Stadt (150 km entfernt) machte. Nur am Wochenende konnte ich ihn in der Heimat sehen. In der Zeit war ich trotz Fernbeziehung der glücklichste Mensch der Welt...er behandelte mich wie die tollste Frau auf Erden, gab sich unglaublich viel Mühe, wir verstanden uns blendend, ich fühlte mich so sehr geliebt, noch nie gab mir jemand so ein tolles Gefühl wie er...ich war unglaublich glücklich. Nachdem wir 6 Monate zusammen waren, beendete ich meine Ausbildung und ich kam wieder in unsere Heimat zurück, zog zu meinen Eltern. Und da fingen die Probleme an. Er fing an schnell von mir genervt zu sein, stieß mich öfter weg, wies mich etliche male ab. Dazu muss ich sagen dass ich ein sehr großes Bedürfnis nach Liebe und Aufmerksamkeit in einer Partnerschaft habe, womit ich mich auch schon längst mit in psychologische Behandlung begeben hab. Mein Ex Partner fühlte sich immer mehr unter Druck gesetzt von mir, eingeengt, ich wollte immer mehr Liebe, immer mehr Liebesbeweise, und da wir uns jetzt öfter sehen konnten musste er das auch immer mehr ertragen. Immer wenn ich mich wegen einer Kleinigkeit ungeliebt Gefühlt habe, habe ich sofort angefangen ihn mit Vorwürfen zu bombardieren von wegen er würde mich nicht mehr lieben. Ich habe ihm verboten allein weg zu gehen und Party zu machen aus dieser Angst heraus ihm könnte das Single Party Leben besser gefallen als die erdrückende Beziehung mit mir. Somit stieß er mich immer weiter weg und wir stritten zwei mal die Woche mindestens. Viele, viele Male hat er versucht mit mir Schluss zu machen, durch ewige Bettelei und Anflehen konnte ich dies immer wieder abwenden. Diese Krise dauerte ein halbes Jahr.
Pünktlich zu unserem einjährigen Jubiläium wurde alles urplötzlich besser. Ich zog in eine eigene Wohnung, und ich hatte das Gefühl wir waren aus der Krise raus. Jedoch fingen wir an uns gegenseitig immer mehr einzuengen, nicht nur ich, sondern auch er mir wollte mich nicht allein feiern gehen lassen. Wir setzten uns immer mehr gegenseitig unter Druck, und auch ich forderte immer mehr Liebe und noch mehr Aufmerksamkeit. Wenn wir weg gingen, dann immer zusammen und meist endete es in einem großen Streit aufgrund von Alk., Eifersucht, fehlende Aufmerksamkeit...was ebenfalls von dieser Beziehung verschlungen wurde sind etliche meiner Freunde, ich hatte nur noch ihn. Wir unternahmen nur noch was mit seinen Freunden. ich fokussierte mein Leben immer mehr auf ihn, erdrückte ihn immer mehr. Im Oktober fing ich dann an zu studieren, hoffte neue Freundschaften zu knüpfen. Es fing an das meine neuen Kommilitonen mit mir weg gehen wollten, was ich aus Liebe und Rücksichtsnahme auf meinen Ex Partner nicht tat und so fragte mich dann zwei Monate später auch keiner mehr. Auch ich fühlte mich immer mehr eingeengt, ich fühlte mich gezwungen mich immer mehr auf ihn zu fokussieren, gab mich selbst immer mehr auf, und er auch. Doch niemand traute sich es anzusprechen. Bis zum letzten Samstag. Wir waren aus, und dann wollte er draußen in Ruhe reden...er sagte mir er sehe sich einfach nicht mehr in einer Beziehung, er hat keine Lust mehr sich immer rechtfertigen zu müssen, er möchte auf niemanden mehr Rücksicht nehmen müssen einfach frei sein Leben leben zu wollen, er erkennt sich selbst kaum wieder, er ist nicht mehr der der er mal war...ich wusste das es irgendwann passiert. Mir geht es ähnlich. Doch fehlende Liebe zwischen uns war nie ein Thema...wir lieben uns beide sehr, ich fühle mich trotz allem zu ihm verbunden. Er gab sich immer große Mühe Verständnis für meine Aufmerksamkeitssucht zu haben, war immer in allen Situationen da doch nun hat sich einer von uns beiden getraut ehrlich zu sein. Doch ich bin der Meinung nachdem wir wissen was unser Problem ist, können wir daran arbeiten uns mehr Freiraum zu lassen....wir lieben uns noch, das sagt er selber und ich fehle ihm auch aber er meinte es funktioniert nicht mehr, er ist nicht mehr glücklich..wir haben uns gegenseitig zu doll fertig gemacht. Wir hatten heute nachmittag nochmal ein Gespräch, ich bettelte und flehte er soll mich doch bitte nicht verlassen und er soll mir noch eine Chance geben es besser zu machen, uns Freiheiten zu geben: Aber er möchte nicht. Wir redeten noch lange, auch kamen wir uns körperlich sehr nah, es kam auch zum S. doch er meinte er brauch Zeit, er brauch erstmal Abstand. ich wollte ihn mal wieder unter Druck setzen, wollte das er mir jetzt sofort sagt das wir zusammen bleiben. Er meinte er liebt mich, ich fehle ihm und es gibt noch eine Chance doch er braucht Zeit. Doch diese Zeit ist für mich unerträglich. Jede noch so kleine Kleinigkeit erinnert mich an ihn. Ablenkung hilft kaum. Man riet mir, ihm nicht nachzulaufen und ihn anzubetteln, dann würde er von ganz allein wieder kommen. Doch ich glaube da nicht dran. Ich will mein eigenes Leben führen jedoch möchte ich mit diesem Menschen, den ich unglaublich liebe glücklich sein...doch besteht noch Hoffnung?!

Vielen Dank für jeden der sich meine Geschichte bis hier her durch gelesen hat, ich bin ziemlich ins Detail gegangen und ich glaube es ist auch viel zu lang, doch ich hoffe trotzdem auf einen kleinen Ratschlag, wie ich die Zeit in der er Abstand brauch und die danach womögliche Trennung irgendwie überstehe

Lieben Gruß

22.01.2015 02:29 • #1


Julia ohne Romeo
Hallo Erdbeermäulchen
Ich kenne das, denn es geht mir ähnlich. Auch ich würde behaupten, daß ich nie jemanden wie ihn kennengelernt habe und auch nie jemanden wie ihn kennen lernen werde.....es gibt nur ganz wenige Momente in denen ich mir nicht selbst die Schuld gebe, mich verfluche das alles so gekommen ist. Mich ärgere das ich so bin, wie ich bin.....und meine Erwartungen hasse und waren sie noch so unbedeutend und eigentlich erfüllbar. Ich weiß nicht wann du Phasen hast, in denen du diese Trennung positiv sehen kannst....wahrscheinlich noch gar nicht. Sich damit vorerst abfinden (müssen) wird dich halt jetzt die nächsten Tage, Wochen vielleicht Monate begleiten. Jetzt klinge ich schon wie all die Ratgeber, die ich gelesen haben die mir auch nicht geholfen haben
Die Wahrheit ist: es gibt nichts. Kein Wunder, keine Medizin, manchmal bzw bei mir zb nichts, das hilft. Ausser reden, reden, reden und sehen und merken das du nicht allein bist....das es viele gibt, die auch leiden (nicht, das das den eigenen Schmerz irgendwie erträglicher machen würde). Ich wünsche dir, mir und allen anderen hier viel Glück.

22.01.2015 09:06 • x 1 #2


A


Trotz Liebe funktioniert es nicht mehr?!

x 3


I
Ojemine.
Kennst du das Gesetz von Nähe und Distanz? Geh auf jemanden zu und er weicht zurück. Gehe selbst ein paar Schritte zurück und er kommt wieder auf dich zu.
Und noch ein Gesetz: Männer sind Jäger. Sie wollen jagen und nicht gejagt werden. Wie uninteressant ist denn eine Beute, die sich ihnen freiwillig zu Füßen wirft?!
Aber mal im Ernst und abseits kluger Sprüche: Wenn du ihm jetzt nicht ein bisschen Abstand zugestehst, dann beweist du ihm damit doch gerade, dass du trotz aller Versprechen auch in der Beziehung nicht in der Lage sein wirst ihm Raum zum Atmen zu geben.
Und es mag ja ein höchst dramatischer Beweis deiner Liebe sein dich so nach ihm zu verzehren, dass du dabei fast kaputt gehst...Aber willst du wirklich, dass er aus Mitleid zu dir zurück kommt?
Mein Rat an dich: Mach dir einen Plan. Mach es zu deinem Projekt wieder zu dem fröhlichen, eigenständigen und selbstbewussten Mädchen zu finden, dass du warst, als er dich kennen gelernt hat. Geh aus, triff neue Leute, finde eigene Freunde. Meisterte dein Studium, lerne ein eigenständiger Mensch zu sein...hol dir zur Not therapeutische Hilfe.
Und wenn du das hinbekommen hast, dann erinnert er sich vielleicht auch wieder daran, warum er sich damals in dich verliebt hat und kommt zu dir zurück.

22.01.2015 09:17 • x 1 #3


E
Vielen dank ihr Lieben für die Antworten und die Ratschläge...
Und ihr habt Recht, ich muss mich erstmal wieder auf mich selbst besinnen. Ich darf ihm nicht nachlaufen, somit mach ich mich unattraktiv und er weiß das er es mit mir machen kann.
Ich befinde mich seit Mai 2014 schon in psychologischer Behandlung, erst teilstationär und nun ambulant um meine Sucht nach Liebe und Aufmerksamkeit unter Kontrolle zu bekommen. Auch spielen bei mir soziale Phobien eine Rolle, wodurch ich sehr schüchtern bin und es mir immer schwer fällt Kontakte zu knüpfen.
Auch andere Leute raten mir ihm nicht nachzulaufen, man sagt mir er würde von ganz allein wieder kommen...doch irgendwie kann ich das nicht glauben...er wird jetzt merken wie toll es ist frei zu sein und Single zu sein wenn ich nicht mehr wie eine Klette an ihm klebe...das wird er genießen und merken wie viel Spaß das Leben auch ohne mich bringt...
Am liebsten würde ich mein Handy schnappen und ihm schreiben dass ich ihn vermisse, das ich ihn liebe...ich krieg einfach nix auf die Reihe, alles scheint sinnlos zu sein...
Mir bleibt aber nix anderes warten, darauf zu warten bis er sich wieder darauf besinnt das wir auch tolle Momente hatten und er merkt das unsere Liebe was besonders war.
das einzig richtige ist jetzt ihn nicht unter Druck zu setzen und ihm vielleicht auch noch verständlich zu machen, das ich auch ohne ihn leben kann, obwohl es mir so schwer fällt...

22.01.2015 15:09 • #4


dbh
Zitat:
er wird jetzt merken wie toll es ist frei zu sein und Single zu sein wenn ich nicht mehr wie eine Klette an ihm klebe...das wird er genießen und merken wie viel Spaß das Leben auch ohne mich bringt...

Mit ziemlicher Sicherheit wird das so sein, imho auch wenig verwunderlich. Wenn er dich noch liebt wird er aber oft das Gefühl haben, dass etwas fehlt, du. Jedenfalls ging mir das so.

Das Dumme ist, dass du ein J. bist, und so lang du deine Sucht nicht in den Griff bekommst wird auch die drölfmillionste Chance nicht zum Erfolg führen.
Die Erkenntnis, dass es so nicht gut für euch ist, habt ihr doch im Grunde beide. Du bist auch in Therapie, das ist super. Er muss genau so an sich arbeiten, denn scheinbar hat er da auch ein paar Baustellen. Zudem stand er unter großem Druck, es braucht Zeit, damit der von ihm abfällt. Erst dann kann er auch erkennen ob und wie es von seiner Seite noch eine Chance geben kann. Ich behaupte, das kann er im Moment gar nicht richtig erkennen.

Dieses künstliche Taktieren finde ich persönlich immer ein wenig kindisch, auch wenn es mitunter zum Erfolg führt. Meines Erachtens sollte man sich aber eher der Lösung der Probleme widmen als dem Verfolgen einer bestimmten Taktik...

gruss
dbh

22.01.2015 15:32 • #5




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