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Über das Kämpfen

K
@Küstenperle
Mein Traum war es immer, ein Buch zu schreiben - allein worüber, wusse ich nie.

Aber schon in Vorinternetzeiten hatte ich ein Buch im Regal stehen mit dem Titel Wie finde ich den richtigen Verlag?. Ich musste ja vorbereitet sein Die Lektüre dieses Buches erwies sich als recht ernüchternd.

Aber heutzutage kann man ja leichter etwas online veröffentlichen, wenn man denn will. Allerdings muss ich sagen, dass viele Nachwuchsautoren, die meist Werke irgendwo zwischen Kurzgeschichte und Roman veröffentlichen, mich nicht vom Hocker reißen. Da möchte ich mich nicht einreihen.

Kopiere ruhig. Ich kann mich eh nicht erinnern, was ich alles verzapft habe Nur bei der Arbeit werde ich böse, wenn jemand meine Ideen als seine verkauft.

Unsere Geschichten sind halt aus dem Leben und weniger aus unserem von der Norm abweichenden Hirn

02.04.2017 21:53 • x 1 #211


K
Zitat von Küstenperle:
ok, aber er findet die Beziehung die ihr hattet nicht erstrebenswert genug um sie zu halten? Wo bleibst Du dabei?


Hilf mir auf die Sprünge. Ich weiß gerade nicht, worauf sich Deine Frage bezieht.

Er hat sich eine andere verknallt. Ich würde ihn weder bei einer Rolle rückwärts zurück wollen noch hätte ich mit ihm zusammen sein wollen, wenn ich die zweite Wahl gewesen wäre oder immer damit hätte rechnen müssen, dass er sich auch anderweitig umsieht. Das habe ich so überhaupt nicht kommen sehen.

Offensichtlich haben er und ich vollkommen unterschiedliche Erfahrungshorizonte. Für ihn ist die praktizierte Form des Nehmens und Gebens normal und somit nichts Besonderes sondern Standard. Für mich war es etwas Einmaliges, weil ich es so noch nie erlebt hatte und auch aus der Familie nicht kannte. Ich war es gewohnt, alles alleine zu machen und nun hatte ich jemanden, für den es in einem für mich nie da gewesenen Umfang selbstverständlich war, sich gegenseitig zu unterstützen.

Da bin ich davon ausgegangen, dass es deswegen auch für ihn eine besondere Bedeutung haben muss. Das war ein Fehler.

02.04.2017 22:00 • x 2 #212


A


Über das Kämpfen

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K
ich weiss. ich hab Biographien z. B inhaliert und dann sagen diese Menschen, ach, ich hab einfach mal so geschrieben - kennst Du Craig Ferguson - ich lese echt viel und kann gut und sehr gut unterscheiden - ich bin Mittelmaß - hab schon 38 Bücher (hab ich nich) angefangen, aber naja - irgendwann ,...

02.04.2017 22:04 • #213


K
@Küstenperle

Ich habe früher auch sehr viel gelesen. Seit meinem Burnout 2011 fehlt mir die Konzentration dafür. Ich bin ja schon froh, dass es mir mittlerweile gelingt, einem Film von A bis Z zu folgen Hinzu kommt leider, dass ich mir Autoren und Titel von Büchern und Filmen überhaupt nicht merken kann. Meistens weiß ich nicht mal, wie das Buch heißt, das ich gerade lese.

C.F. habe ich gerade gegoogelt. Er war mir bisher kein Begriff.

Was ich Dich schon immer fragen wollte: wo an der Küste lebst Du oder woher kommst Du?

02.04.2017 22:11 • x 1 #214


K
@KBR
ich lebe an der Ostseeküste - und ich komme gebürtig aus Bremen - Du magst gar nicht mehr lesen? Ich kenn mich mit Burnout aus und kenne das Gefühl, nix geht - lesen ist es für mich trotzdem noch ne Menge ...

02.04.2017 22:18 • #215


K
Zitat von Küstenperle:
@KBR
ich lebe an der Ostseeküste - und ich komme gebürtig aus Bremen - Du magst gar nicht mehr lesen? Ich kenn mich mit Burnout aus und kenne das Gefühl, nix geht - lesen ist es für mich trotzdem noch ne Menge ...


... die ja nun lang ist Aber danke für die Antwort! ´bin zum Teil auf dem Priwall groß geworden.

Doch. Ich lese schon noch. Aber es fesselt mich nicht mehr so sehr. Meine Gedanken schweifen oft ab oder ich schlafe ein dabei. Burnout war 2011 .. die Fähigkeit komplett in ein Buch abzutauchen, ist fast auf der Strecke geblieben. Im Urlaub geht es besser.

02.04.2017 22:23 • x 1 #216


K
ohje, das wäre ein echter Minuspunkt meines Lebens, wenn ich nicht mal mehr lesen bzw. in Bücher eintauchen kann ... das ist soo wichtig für mich -

an der Förde - Kiel hoch oben im Norden ...

2011 ist 6 Jahre her - hast Du was geändert bis dato (und sprenge ich hierbei einen Thread?)

02.04.2017 22:27 • #217


K
Zitat von Küstenperle:
ohje, das wäre ein echter Minuspunkt meines Lebens, wenn ich nicht mal mehr lesen bzw. in Bücher eintauchen kann ... das ist soo wichtig für mich -

an der Förde - Kiel hoch oben im Norden ...

2011 ist 6 Jahre her - hast Du was geändert bis dato (und sprenge ich hierbei einen Thread?)


Nicht weil dadurch der Thread gesprengt würde, aber weil das Thema Arbeit und mein Verhältnis dazu sehr komplex sind, habe ich das hier immer ausgeklammert. Das würde ich auch gern weiter so halten.

Unterm Strich: es gelingt mal mehr, mal weniger gut, das richtige Maß zu finden. Man muss sich halt seiner eigenen Gefährdung bewusst sein und immer bleiben. Wie auch bei Depressionen oder wenn man trocken ist oder oder oder.

02.04.2017 22:39 • x 1 #218


K
Führung durch die Burg

Du kannst
alle Räume
meiner Burg sehen

nur den einen
nicht.

Dort ist
das Becken
mit dem Drachenblut

in dem ich
jeden Morgen bade

(Angela Sommer-Bodenburg)


In diesem Sinne stelle ich mich mal den Herausforderungen des Tages.

Im Grunde ist es ja so, wie ich Dir in meiner ersten Reaktion sagte, nachdem Du mir mit diesem Gequatsche gekommen bist, von wegen, Du hättest solche Angst gehabt es mir zu sagen, weil Du wusstest, dass Du mich sehr verletzten würdest. Allein diese überhebliche Haltung hat mich wütend gemacht. Was glaubst Du denn, wer Du bist? Für wie bedürftig hältst Du mich?

Ich habe vorher ohne dich gelebt. Ich werde jetzt ohne dich leben. Punkt.

A***hkrampe!

03.04.2017 10:52 • x 3 #219


K
Kein Plan und Illumination und Träume und Liebe. Oder nicht.
Ich wünschte, ich hätte eine Idee, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Aber ich habe keinen Plan.

Ich wünschte, ein Kampfgeist im unten stehenden Sinne (s. Gedicht) wäre bei mir. Am nächsten Dienstag ist es drei Monate her, dass ich verlassen wurde. Genau an diesem Tag wird er nur zwei Kilometer von mir entfernt auf einem Konzert sein.

Es war damals schon komisch, dass er plötzlich und unerwartet nur eine Karte kaufte und mich nicht fragte, ob ich mit möchte. Das war, als er begann, mir Entscheidungen mitzuteilen, statt sie gemeinsam zu treffen oder mich daran zu beteiligen. Damals dachte ich, na gut, es sind echt teure Karten und er weiß, dass mich das nicht wirklich interessiert und ich ihn lediglich begleitet hätte. Dafür 150 Tacken zu lassen, ist es nicht wert. Er würde halt nach dem Konzert voller schöner Erlebnisse zu mir kommen und mir davon erzählen. So dachte ich.

Irgendwie war diese Musik auch immer sein Ding. Das wollte er vielleicht auch einfach ganz allein genießen und sich voll darauf einlassen? Ach, so ein Kopf erfindet viele Gründe, wenn ihm etwas merkwürdig erscheint.

Heute erscheint alles in einem anderen Licht und ich muss mich fragen, ob er nicht schon gemeinsam mit der Kollegin/neuen Freundin die Karten gekauft hat. Ich war dabei, als er den Briefkasten und Umschlag öffnete und für einen Moment versonnen die vom Veranstalter zugesandte Karte ansah.

Erst dachte ich, er würde/wolle mich überraschen mit einer Karte für mich, wie so oft. Wie naiv von mir. Später sah ich die einzelne Karte auf dem Tisch liegen und war für einen Moment mindestens erstaunt; wenn nicht verletzt. Das Thema wurde als Beispiel für einsame Entscheidungen auf die Liste der Dinge, die ich mit ihm nach dem Umzug besprechen wollte, gesetzt und zunächst innerlich abgehakt.

Und heute frage ich mich: wer hat eigentlich warum für diese täuschende Illumination in meinem Kopf gesorgt?

Ist es besser, kürzer zu schlafen und nur einen schwachsinnigen Traum zu haben? Oder ist es besser, länger zu schlafen und viele schwachsinnige Träume zu haben. Meine Güte, die Träume haben mich nachts mal wieder in Atem gehalten. Interessanterweise kamen dieses Mal auch andere Menschen darin vor als er. Besser wurde es dadurch nicht. Ich wünschte, wir würden wieder zusammen ijm Bett liegen und er würde mir von seinem Träumen erzählen, wie damals, als er geträumt hatte, wir beide wären zusammen in einem Krieg auf der Flucht und er wäre stinkwütend gewesen, weil jemand seinen Boss-Deo-Stick gegessen hätte (?). Das wäre schön.

Und nun etwas, das leider für mich noch gar nicht gilt.

Wohin dann?

Soll ich
von der LIebe lassen
weil sie weniger hält
als sie verspricht?

Soll ich sie verlassen
weil sie kein Hafen ist
sondern ein offenes Meer
mit stündlich neuem Gesicht?

Soll ich weglaufen
vor ir?
Von der Liebe?
Ich?

(Anne Steinwart)


Liebe? Ich? Nicht vorstellbar zur Zeit.

04.04.2017 08:44 • x 1 #220


K
Merke:
1x stundenlange Terminabstimmung in der Physiopraxis, anschließend
1x Terminabstimmung beim Friseur inkl. Ponyschneiden, anschließend
1x fruchtlose Diskussion mit dem Apothekenpersonal über Vor- und Nachteile verschiedener Narbengele(-salben), anschließend
1x Leergutabgabe, anschließend
je 1x Einkauf in Dro. und Supermarkt

- reißt man normalerweise auf einer Morsbacke ab.
- führt zu Contenanceverlust und Tränenausbruch un Supermarkt, wenn es einfach gerade alles zu viel ist, was ich so bewältigen muss und weil 2 km Weg jetzt einfach mal zu weit sind.

Ich stehe vor dem Zeitschriftenregal und denke: So. Dann kaufe ich mir halt eine Hobbyzeitschrift. Was soll ich auch sonst machen und außerdem habe ich das ja eeeeeeeeeeeewig nicht gemacht.

Soweit so gut. Doch dann denke ich: Und warum habe ICH das eeeeeeeeeeeeewig nicht gemacht? Weil ich es nicht musste. Weil ich g**les Leben hatte, in denen wir unsere Zeitschriften zusammen kauften. Ein Leben, in dem kaum Platz war, diese durchzublättern, weil das Leben selber einfach so viel mehr zu bieten hatte.

Und dann stehe ich da und heule, mit schmerzendem Herzen und Fuß und viel zu vollem Einkaufswagen und frage mich, ob ich jemals wieder normal werde und wie ich den Kram nach Hause transportieren soll. Ich vergesse doch leicht, dass wir den Einkauf nicht mehr zu zweit transportieren und ich nicht mobil bin. Ich hätte mich am liebsten auf den Boden gesetzt und mich abholen lassen von den Leuten, die mir eine weiße Jacke mit langen Ärmeln mitbringen. Jede Verantwortung für mich abzugeben, erscheint gerade sehr verlockend.

Tja, der Kopf ist voll bzw. leer. Zu viele unnütze Gedanken blockieren die nützen Gedanken. Heute erfahren: gestern habe ich die Physio komplett verpennt. Muss ich bezahlen. Ung**l.

Alles könnte gut sein. Ist es aber nicht.

04.04.2017 12:28 • x 2 #221


K
So dumm
Die letzte Nacht war wieder voller eigenwilliger Träume. ER war dabei und ein paar andere Menschen, die es real nicht gibt.

In welchem Jahrzehnt trugen die Männer noch die eigenwilligen kleinen Zöpfe als Relikte ihrer ehemaligen Matte. Das fand ich ja schon damals doof. Matten fand ich auch doof. Lange Haare ei Männer wirken auf mich immer unmännlich. ... jedenfalls war im Traum ein großer magerer Typ, der hatte im Nacken so ein Relikt, das er nicht zum Zopf band sondern als einzelne Strähne daherumhängen ließ. Sehr merkwürdig. Im Traum war ich ihn verliebt und er in mich. Magerer Typ? Lange Haarreste? Puhhh. Dann war da eine 16jährige Punkerin, die von mir wissen wollte. Wie man Immobilien finanziert. Von mir? Ich kann doch gerade mal 1 und 1 zusammenzählen. Puhhh. ... und Überschwemmungen waren da und ich glaube, ich trug meinen Entlastungsschuh. Alles merkwürdig.

Will mein Traum mir sagen, ich soll meinen Blick weiten? Egal.

Ich wachte mit Magenschmerzen und den Worten im Kopf auf, die ich IHM Silvester sagte, darüber wie 2016 ein schönes Jahr für mich wurde, obwohl es zunächst ganz und gar nicht danach ausgsehen hatte, (hätte ich damals mein Wissen von heute .. wie ein wirklich schlechtes erstes Jahresquartal aussehen kann, hätte ich das sicher anders bewertet) und darüber, wie sehr ich mich auf 2017 mit ihm, auf unseren Urlaub und alles, was wir erleben werden, freuen würde.

Ich komme mir so dumm vor. So dumm.

05.04.2017 09:23 • x 3 #222


K
Off topic
Warum sind meine Texte hier immer voller Fehler? Voller fehlender Leerzeichen und Buchstaben? Und warum gibt es in diesem Forum keine Rechtschreibkontrolle?

Aber was wundert mich das? Wenn ich sehe, wie manche Bewerbungen aussehen, wird mir Angst und Bange und ich frage mich, was an Schulen und Universitäten in dieser Beziehung schief läuft, und warum die Bewerberinnen und Bewerber nicht in der Lage sind, eine Rechtschreibkontrolle zu nutzen und vielleicht auch einen Blick, von jemandem, der sich damit auskennt, auf die Bewerbungen werfen zu lassen.

Wir haben so eine schöne Sprache. Es tut mir weh, wenn sie verunglimpft wird.

So, das musste mal gesagt werden. Ich humpele jetzt zur Physio.

05.04.2017 11:58 • x 1 #223


K
Ich möchte Dich zur Verantwortung ziehen für all die Hoffnungen, die Du in mir geweckt und den Glauben, den Du mir gegeben hast. Ich möchte Dich zur Verantwortung ziehen dafür, dass ich mit Dir gemeinsam frei sein konnte.

Bevor ich Dich traf, war ich nicht glücklich, aber ich hatte mich mit dem Leben arrangiert. Wir schufen eine Welt voller gemeinsamer Träume, an deren Umstezung wir uns beharrlich gemeinsam gemacht haben.

Doch dann: Peng! Verpufft!

Ich möchte Dich zur Verantwortung ziehen dafür, dass Du alles wieder zerstört hast. Ich möchte, dass Du die gleiche Hoffnungslosigkeit und den gleichen Druck fühlen musst wie ich. Ich möchte, dass Du weißt, was Du getan hast.

06.04.2017 10:51 • x 6 #224


K
Ich sah heute Morgen das Riesenrad vom Hamburger Dom in der Zeitung. Das war kurz nachdem mich ein anderer Artikel zu Tränen rührte. Seit drei Stunden hören die Tränen nicht auf zu fließen. Mein Kopf scheint zu platzen.

Da war das Riesenrad in der Zeitung und die Gedanken nahmen ihren Weg:

Achja, es ist ja Dom. Dorthin geht er jedes Mal mit seinen Kollegen. Somit auch mit seiner neuen Freundin. Vielleicht heute. Denn heute Abend ist das Feuerwerk. Wir waren nie zusammen auf dem Dom, denn er ging mit seinen Kollegen. Ich bin allein. Heute Abend werde ich das Feuerwerk hören und allein sein. Mit mir geht an diesem Wochenende niemand irgendwohin. S. ist in Stuttgard, K. ist an der Ostsee., N. lebt in Mölln und ihr Mann ist dieses Wochenende zuhause, H. lebt in München und hatte gestern einen Herzanfall, T. ist zum Musikmachen in Quickborn. M. ist bei seiner Familie in Husum. Es wäre auch unfair, ihn zu bemühen. K. wohnt in Stade. Der andere M. ist glücklich verliebt und lebt am Wochenende seine Fernbeziehung. Meine Mutter ist ans Bett gefesselt. Andere Menschen will ich nicht sehen.

Ich bin allein. Und ich werde das Feuerwerk hören. Ob ich will oder nicht.


So ist es.

(Merker an mich: mehr Kontakte im direkten Umfeld pflegen. Irgendwann.)

07.04.2017 09:30 • x 2 #225


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