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Über das Kämpfen

K
@Blake
Herzlichen Dank für den Zuspruch.

Wer meinen Thread aufmerksam gelesen hat (was ich nicht zwingend erwarten wrde, denn so spannend ist dieser für andere vermutlich nicht), sollte daraus mitgenommen haben, dass ich diesen Mann nicht zurück haben möchte und ich weder von einer Wiedervereinigung ausgehe (allein deswegen, weil ich selber in On-/Off-Geschichten i.d.R. keine Zukunft sehe sondern zum Scheitern verurteilte und mit Schmerzen verbundene unnötige Herauszögerungen von etwas Unausweichlichem ) noch etwas unversucht lassen würde, um meine berufliche Situation zu verändern. Manchmal stagniert das Leben halt.

Davon unabhängig kann man Menschen, Atmosphären, Situationen, Lebensbedingungen, Backgrounds ... aber vermissen. Das gestehe ich mir wohlbegründet zu. Außerdem gestehe ich mit zu, so lange zu trauern, wie es eben dauert.

Alles Gute!

18.05.2017 09:29 • x 2 #331


K
Einmal mehr
ein Freitag, der sich anfühlt, als wäre er nicht richtig, als wäre er nicht meiner, als wäre ich versehentlich in ein Leben geworfen worden, in dem ich gar nichts verloren habe.

Ich funktioniere, doch ich empfinde riesige Defizite. Da ist niemand, mit dem ich die Erlebnisse aus dem Ehrenamt besprechen kann. Da ist niemand, mit dem ich gemeinsam für das Wochenende plane. Niemand, der mit mir ausschläft und gern bei mir ist, egal was wir tun.

Wie wertvoll unsere Harmonie und der liebevolle Umgang miteinander waren, wurde mir heute von einem Paar deutlich vor Augen geführt.

Ich bin traurig. Ich würde mich gern bei meinem Mann geborgen und mich von ihm begehrt fühlen. Er fehlt.

19.05.2017 15:12 • x 3 #332


A


Über das Kämpfen

x 3


B
Na klar kann man das aber nicht wenn man gerade selber diese Dinge macht, bei ihnen steckt eindeutig mehr dahinter. Sie sind im Urlaub, wahrscheinlich der erste nach der Trennung, da ist es ja ok ab und zu dran zu denken wie schön es war aber so wie sie das beschreiben vermissen sie nicht den Urlaub mit ihm sondern einfach nur die Person.

Sie haben auf keinen Fall mit diesem Mann abgeschlossen und würde er heute vor ihrer Tür stehen, sie würden ihn sofort wieder zurücknehmen weil sie noch total in ihn verliebt sind. Wenn ich Schokolade sehe muss auch an meine Ex denken, sie hat sie geliebt aber man sollte sich deswegen nicht so kaputt machen.

Hätten sie Überhaupt jemals ein klärendes Gespräch? Ich finden so etwas unglaublich wichtig, denn da können sie alles rauslassen, alles was sie gestört hat und was sie momentan stört, bei einer Trennung darf nicht nur eine Person gut davon kommen, es müssen beide schaffen.

Wie gesagt ich hoffe es wird irgendwann mal leichter für sie.

19.05.2017 16:15 • #333


K
@Blake Vielen Dank.

Die Antworten stehen im Thread, darum gehe ich jetzt nicht noch einmal auf Deine Fragestellungen ein. Oder es Mutmaßungen. Es steht Dir frei, diese anzustellen.

Dein Appell zugunsten klärender Gespräche ist richtig, aber bei mir nicht richtig aufgehoben. Da bin ich Deiner Meinung.

19.05.2017 18:40 • #334


K
Wochenresümee

Die erste Arbeitswoche nach vier Monaten Arbeitsunfähigkeit:
- 3 Tage vor Ort bei der Arbeit
- 1 Tag im Homeoffice
- 1 Vormittag beim Ehrenamt.

Positiv:
Meine Kollegen freuen sich, dass ich - die Person KBR - wieder da bin. Ich würde gut aussehen, sagen einige von ihnen. Sie fühlen wegen der Trennung mit mir, sofern sie davon wissen.

Wir werden mal wieder umorganisiert. Das dritte Mal in etwa 4 Jahren. Vielleicht ergeben sich daraus Perspektiven für mich.

Mein Fuß macht ganz gut mit und auch die Physiotherapie in dieser Woche kam zu diesem Ergebnis.

Ich hatte einen Kosmetiktermin nach der Arbeit, der mir gut tat.

Das Ehrenamt war gewohnt interessant.

ER hat unser Traumhaus für seinen Urlaub storniert.

Negativ:
Das Verhalten meiner Bosse ... möchte ich nicht beschreiben. Beschreiben bedeutet, es erneut zu durchleben. Das möchte ich nicht..

Meine beiden engsten Bezugspersonen bei der Arbeit, die meinen doppelten Boden bilden bei all den Drangsalierungen, denen wir ausgesetzt sind, haben Krebs und arbeiten derzeit und für viele Monate nicht. Es bricht mir das Herz, was sie gerade durchmachen muss. Für mich selber ist es bei der Arbeit dadurch nicht leichter.

Mir persönlich und allein (oft trifft es ja alle von uns) begegneten in der ersten Arbeitswoche vier einschneidende Drangsalierungen.

Ich leide nach wie vor unter seniler Bettflucht und bin jeden Morgen um 4 Uhr wach. Ich schlafe niemals mehr als vier Stunden.

Selbst bei einem Arbeitsbeginn um 6 Uhr, bekomme ich mitunter keinen Sitzplatz auf der langen Busfahrt dorthin bzw. zurück. Ich habe über die Woche etwa 8 Stunden auf dem Arbeitsweg im Bus verbracht und davon etwa 5 Stunden stehen müssen. Ein Umzug ist für die kommenden Jahre nicht möglich.

Resümee:
Eine Bezugsperson zuhause, ein Gesprächspartner, jemand der mich in den Arm nimmt, fehlt mir sehr. Es ist schwer, das alles mit sich selbst auszumachen. Ja, Freunde sind da, aber sie sind beruflich anders sozialisiert und vieles ist nicht vermittelbar.

Ich bin froh über die Kontakte, die ich habe, aber die angemessene Reflexion von allem ist nicht möglich.

Es war anstrengend. Ich habe auf eine Wiedereingliederungsmaßnahme verzichtet und Vollzeit wieder mit der Arbeit angefangen. Der Tag hat eine andere Struktur, doch er bietet kaum Freude.

Insgesamt fühlt der Alltag sich freudlos an, weil es eben auch nichts gibt, worauf oder woran ich mich wirklich freue. Es gibt weder im Größeren (Urlaub), noch im Kleineren (Gespräche zum Feierabend etc.) Momente, auf die ich mich richtig freue. Jedenfalls wenn man davon ausgeht, dass der angenehme Moment, in dem ich meine Wohnungstür von innen zumachen kann, nicht das ist, was man unter Freude im Leben versteht.

Wie anders das alles im letzten Jahr war ....!

Perspektiven:
Nächste Woche arbeite ich nur drei Tage, übernächste Woche arbeite ich zwei Tage und dann habe ich 1,5 Wochen Urlaub. Dafür habe ich Pläne. Diese sind noch nicht sehr konkret und ich bin gespannt, was davon sich umsetzen lässt.

Auch für die Gestaltung der Freizeit (worin auch immer diese rein zeitlich besteht) und Förderung der Gesundheit habe ich Ideen. Die Verwirklichung muss noch ein kleines bisschen warten, denn der Fuß braucht noch etwas und zuvor sind zwingend ein paar andere Dinge anzugehen.

An diesem Wochenende versuche ich erschöpft, Schlaf nachzuholen und die wichtigsten Dinge, die bisher liegenbleiben mussten, zu erledigen.

20.05.2017 12:25 • #335


K
Hör mal zu
Nur damit Du es weißt:

Gestern habe ich richtig leckere Antipasti gekauft. Nur für mich!
Mein Balkon wird schöner als jemals zuvor. Ohne Dich!
Das gute Wetter stört mich nicht mehr. Obwohl die Sonne auch über Dir scheint.
Es gibt hier jetzt eher B*er als Wein. Für mich!
Und gleich liege ich diagonal auf 1,80 x 2 m im Bett. So wie vor dem Löffelchenkram mi Dir.

20.05.2017 23:22 • x 3 #336


Waldfee47
Zitat von KBR:
Löffelchenkram

KBR, du bist einfach super!

21.05.2017 02:06 • #337


K
So!
Schon die letzten Jahre träumte ich oft sehr intensiv. Häufig träumte ich endlosen Wiederholungen, so als wäre ich zu doof, die Botschaften zu verstehen, obwohl sie häufig sehr offensichtlich schienen. Auch die letzten beiden Nächte suchten mich wieder Träume heim.

Aber ich träumte zum ersten Mal seit mehr als vier Monaten nicht von Dir! Und dafür denke und spreche ich ein kleines bzw. großes infantil anmutendes (mir egal)

ÄTSCH!

Rückfälle sind vorprogrammiert, aber erstmal ist das einen Headspin wert!

21.05.2017 09:33 • x 3 #338


K
Kingkong
hat klammheimlich das Zepter übernommen.

In der letzten Nacht lag ich wieder lange wach. Die Gedanken drehten sich in meinem Kopf. Aber der Grund war ein neuer. Ich war aufgeregt.

Freitag war ein schwerer Tag. Ich habe eine riesige Lücke gespürt, weil die voran gegangene Woche mich so intensiv gefordert, wenn nicht sogar überfordert hat. Ich bin halt nach wie vor sehr dünnhäutig. Außerdem lag ein Wochenende mit gutem Wetter und mit mir allein vor mir. Ich hätte dringend den einen besonderen Menschen gebraucht, der an meiner Seite ist, der mich vielleicht nicht immer versteht, aber der mich annimmt und mich umsorgt und tröstet und der verdient hat, dass ich ihm das Gleiche entgegen bringe, weil er mein Lieblingsmensch ist.

Gesten Abend lag ich also wach und die Gedanken kreisten, denn ich stelle fest: Kingkong hat eine Schritt gemacht.

Es war kein Mäuseschritt, der mir bewusst wurde, sondern ein ausgewachsener Kingkongschritt mit einem großen und tiefen Abdruck im Boden. Ich lag im Bett und stellte aufgeregt fest, dass ich ein schönes Wochenende gehabt habe. Das erste Wochenende seit der Trennung, das sich rund anfühlte und an dem ich überwiegend bei mir geblieben bin, ohne dass ich mich dazu hätte zwingen müssen.

Trübe Gedanken gab es wenig ... eher ein paar wehmütige. Ich genoss wie früher die Zeir mit mir allein zum Aufladen meiner Speicher.

Ich sah mein Zuhause und meine Pläne mit offeneren Augen und offenerem Herzen.

Trotz der voran gegangenen harten Woche hatte ich wieder etwas mehr Energie und schmiedete Pläne für meine Hobbies. Ich habe bald ein paar Tage frei und hoffe, es geht mir dann gut genug, um mich hinein zu stürzen.

Ich lag im Bett und dachte :

Wow! Klammheimlich hat sich die Atmosphäre verbessert. Klammheimlich ging es mir gut. Ich war an meiner Seite. Ich habe mich angenommen und den Stress der letzten Woche loslassen können. Ich habe für mich gesorgt und bin, so lange kein anderer auftaucht, mein einziger Lieblingsmensch.

Bevor ich mich auf etwas Neues einlasse, lasse ich mich auf mich ein und aktiviere wieder alles, was mich ausmacht.

Im Schlaf suchten mich wieder Träume heim - es waren erneut keine Träume von IHM.

Überhaupt herrscht in den letzten Tagen das Gefühl vor, SEIN neues Leben möge den Preis wert gewesen sein, den ich gezahlt habe. In dem gleichen Maß wie ich gelitten habe und auch noch leiden werde, möge das neue Leben, für das ER unser gemeinsames hergegeben hat, IHN unsagbar glücklich machen. Ich möchte diesen hohen Preis nicht für ein Strohfeuer gezahlt haben.

Ich möchte IHN nicht wiedersehen. Ich möchte IHM nicht begegnen, wenn auch hier ein Wandel eintritt und es so scheint, als könnte ich das irgendwann mit relativer Gelassenheit. Denn ich weiß, ich habe alles richtig gemacht. Das fühlt sich gut an. Aber ich möchte das Gefühl kultivieren, dass es nicht umsonst war. Und das fängt damit an, mir vorzustellen, seine Entscheidung würde sich für ihn bewähren. Ich habe Zweifel daran, aber ich möchte es dennoch glauben.

Mögen diese am Wochenende empfundenen guten Zeiten sich in meinem Leben verdichten. Was das Richtige für mich ist und was es für mein Leben bedeutet, dass ich diesen Preis zahlen musste. verbirgt sich noch im Nebel, aber ich vertraue darauf, dass Kingkong noch weitere Schritte macht - und natürlich auf die Schritte der Mäuse.

***

Mir fiel heute Morgen die mittlere Strophe aus einem Gedicht ein, das meist eher in Trauerfällen erscheint. Diese gibt sehr schön mein Gefühl von gestern Abendd wieder. Leider weiß ich nicht, wer es verfasste:


Da zog ich die Schuhe der Schwermut aus
Und Leichtigkeit zog mich hinauf
Ein Glück so vollkommen strömte hinaus
Es nahm alles den richtigen Lauf.

22.05.2017 06:37 • x 4 #339


missprosecco
Zitat von KBR:
Überhaupt herrscht in den letzten Tagen das Gefühl vor, SEIN neues Leben möge den Preis wert gewesen sein, den ich gezahlt habe. In dem gleichen Maß wie ich gelitten habe und auch noch leiden werde, möge das neue Leben, für das ER unser gemeinsames hergegeben hat, IHN unsagbar glücklich machen. Ich möchte diesen hohen Preis nicht für ein Strohfeuer gezahlt haben.

Ich möchte IHN nicht wiedersehen. Ich möchte IHM nicht begegnen, wenn auch hier ein Wandel eintritt und es so scheint, als könnte ich das irgendwann mit relativer Gelassenheit. Denn ich weiß, ich habe alles richtig gemacht. Das fühlt sich gut an. Aber ich möchte das Gefühl kultivieren, dass es nicht umsonst war. Und das fängt damit an, mir vorzustellen, seine Entscheidung würde sich für ihn bewähren. Ich habe Zweifel daran, aber ich möchte es dennoch glauben.


Sehr schön geschrieben und genau so denke und fühle ich auch. Ich bin meinem Ex Partner nicht böse oder hege Wut auf Ihn. Jeder Mensch darf für sich entscheiden, wie er sein Leben verbringen will (mit oder ohne uns) Sie haben ja schliesslich auch nur dieses eine Leben. Auch wenn es schwer für uns hinterbliebenen ist, wünsche ich meinem Ex nur das er glücklich wird und das es die richtige Entscheidung für Ihn gewesen ist.

22.05.2017 11:08 • x 1 #340


K
Zitat von missprosecco:
Sehr schön geschrieben und genau so denke und fühle ich auch. Ich bin meinem Ex Partner nicht böse oder hege Wut auf Ihn. Jeder Mensch darf für sich entscheiden, wie er sein Leben verbringen will (mit oder ohne uns) Sie haben ja schliesslich auch nur dieses eine Leben. Auch wenn es schwer für uns hinterbliebenen ist, wünsche ich meinem Ex nur das er glücklich wird und das es die richtige Entscheidung für Ihn gewesen ist.


Dankeschön!

Doch. Manchmal bin ich böse und wütend auf ihn wegen der Art und Weise, wie er mich verließ, und auch weil er anscheinend nicht wie ich zu schätzen wusste, was wir hatten.

Aber darin, dass jeder Mensch für sich entscheiden darf, wie und mit wem er sein Leben verbringt (jedenfalls in unserem Kulturkreis), stimme ich Dir natürlich zu. Das ist ein hohes Gut, das wir ja schließlich auch für uns selbst in Anspruch nehmen wollen. Außerdem ist es für mich auch abwegig, mit jemandem zusammen zu sein oder zusammen sein zu wollen, der das womöglich gar nicht aus tiefstem Herzen wünscht. Das ist auch der Grund, warum es für mich abwegig ist, ihm nachzulaufen.

22.05.2017 20:45 • x 1 #341


K
Entfaltung
Ich habe schon einmal darüber geschrieben, es sei oft zu beobachten, dass Menschen an ihren Sorgen und Nöten festhalten, weil sie sich darin zuhause fühlen. Im beruflichen Kontext beobachte ich das oft.

Sich zuhause zu fühlen, bietet Sicherheit. Mit Unvorhergesehenem können Menschen schlecht umgehen, sofern es bedeutsam ist. Wo kämen wir denn auch hin, wenn wir uns auf einmal glücklich und zufrieden fühlen müssten?! Das würde uns ja vor völlig neue Herausforderungen stellen! Nee, da ist es oft bequemer bei den alten Herausforderungen zu bleiben., die kennt man wenigstens.

Als eine Freundin wieder eine unfassbare Geschiche von ihrem Chef erzählte, der einmal wieder vollkommen maßlos und cholerisch über seine Mitarbeiter hinein brach, sagte ich ironisch Stellt Euch nicht so an! Menschen brauchen Konstanten. Seitdem handelt es sich bei diesem Ausspruch um ein geflügeltes Wort in besagter Firma, wenn der Chef wieder einmal ... Ein freundlicher ausgeglicher Chef dagegen würde auf die Mitarbeiter zunächst höchst irritierend wirken.

Ich bin davon überzeugt, dass das so ist. Bis zu einem bestimmten Maß und in Abhängigkeit von der jeweiligen seelischen Verfassung brauchen Menschen Konstanten. Das ist vollkommen unabhängig davon, ob diese durch gute oder schlechte Rahmenbedingungen gebildet werden.

So ist es also auch mit dem Liebeskummer. Wir brauchen ihn für bestimmte Zeit. Er ist eigentlich unerträglich aber er bietet uns genau die Sicherheit, die wir mit der beendeten Partnerschaft verloren haben. Er ist für eine bestimmte Zeit der neue Partner an unserer Seite.

Ich habe mit IHM von heute auf morgen auch mein seelisches Zuhause verloren. Ja, wo sollte ich denn damit auf einmal hin? Es bedurfte plötzlich und unerwartet eines neuen Zuhauses für meine Seele und meine Gefühle. Was liegt da näher, als das Zuhause im Liebeskummer zu suchen und sich darin einzurichten. In diesem kennt man sich aus. Darin fühlt man sich zwar nicht wohl, aber sicher, denn es wird nichts Unerwartetes passieren.

So lange, bis man bereit ist, mit seinen Gefühle und Gedanken wieder auf die Reise zu gehen und seine Seele neu zu fluten.

Bei mir beginnt das zur Zeit, denn das alte Zuhause namens Liebeskummer wirkt auf Dauer doch recht begrenzend. Es ist gut eingerichtet und bewährt und mit Sicherheit werde ich noch einige Male dorthin zurückkehren und die Tür hinter mir verschließen, wenn es nötig ist. Aber es tut gut, auch neuen Raum für mich zu suchen und diesen - vielleicht ein weing flatterhaft - bewusst mit neuen Erfahrungen einzurichten und ein paar alte Erfahrungen vom Dachboden zu holen und ihnen neuen Glanz zu verleihen.

Ich vermisse (m)eine Partnerschaft. ER tauchte auch wieder in meinen Träumen auf. Mein Schlaf ist nach wie vor sehr verbesserungswürdig, aber das war er auch schon vor der Zeit mit IHM. Auch hat sich an dem Umstand nichts geändert, dass ich das Leben noch nie so prickelnd sondern eher als Last empfunden habe, aber ich hatte es mir erträglich gemacht vor IHM. Ich hatte es wundeschön mit IHM.

Ich bin auf dem Weg und entfalte mich wieder. Denn ich ziehe von Zeit zu Zeit die Schuhe der Schwermut aus. Das fühlt sich gut an.

Das Tattoo wird größer und teuer und der Weg dorthin länger als gedacht. So what!

24.05.2017 06:25 • x 3 #342


K
Zwischendurch
dachte ich mal:

Eines Tages, falls Du Dich mich mit aufrichtigem Interesse nach mir erkundigst, falls Du wissen willst, wie es mir geht oder falls Du erkannt hast, dass Du einen Fehler machtest, zeige ich Dir diesen Thread. Du solltest ihn lesen und vielleicht einen Hauch nachempfinden können, wie es mir ergangen ist und durch welche Tiefen ich nach der Trennung ging.

Ich hatte immer noch das absurd anmutende Bedürfnis, mich zu entblättern und mich Dir bis auf den Grund zu zeigen. Das habe ich inzwischen nicht mehr. Inzwischen denke ich, dass es selbst Dir nicht zumutbar ist, das alles zu lesen und auch, dass es Dich nichts angeht, wie verletztbar mich unsere Begegnung und die Trennung gemacht haben.

Allerdings trage ich immer noch dieses unabdingbare Loyalitätsgefühl und -bedürfnis mit mir herum. Das ist verstörend, aber ich habe beschlossen, nicht mehr dagegen zu kämpfen, sondern es als gegeben zu nehmen. Ich richte mich darauf ein, dass es bleibt, denn Du warst der Mann meines Lebens oder doch zumindest der, der mit mir gelebt hat, wie ich mir mein Leben nicht schöner hätte vorstellen können.

Frühere Trennungen waren Peanuts im Vergleich zu dem, was ich jetzt durchlebte und -schritt, und eine gute Schule.

Ich habe von der Eintrittswahrscheinlichkeit, dass Du Dich noch einmal ins Gespräch bringst, realistische Vorstellungen. Das Letzte, was ich von Dir bekam, war das zweite Paket mit dem übrig gebliebenen Kram am 06.02. Danach bist Du, außer in der Zeitung, in Gesprächen, in meinem Gedanken und Schlafträumen, nie wieder in Erscheinung getreten.

Du wirst es auch nicht - jedenfalls nicht absichtlich. Wenn ich mir auch wünsche, dass Du - wie meine Freunde vermuten - längst Deinen Fehler erkannt hast, so hoffe ich, dass ein doch noch wieder gefundener Respekt vor mir der Grund für Dein Schweigen ist.

Doch das sind nur Vermutungen. Es kann genauso gut sein, und ist nicht weniger wahrscheinlich, dass Du keinen Gedanken an mich verschwendest. Das Ergebnis bleibt das Gleiche. Du meldest Dich nicht und wirst es auch nicht. Dafür bin ich dankbar. Ich habe nach der Trennung erkannt, dass Du mir noch so viel mehr bedeutest hast, als ich ohnehin schon wusste.

Ich möchte nicht aus Sehnsucht, Sentimentalität, Verzweiflung, Einsamkeit oder ähnlichen Motiven in die Gefahr geraten, über einen neuen Versuch nachdenken zu müssen. Ich bliebe immer mit Misstrauen bezüglich Deiner Aufrichtigkeit verheiratet und so möchte ich nicht sein. Das bin ich nicht. Ich bin in vielerlei Hinsicht naiv und gutgläubig - trotz allem. Das hat Vor- und Nachteile. Im Zwischenmenschlichen führt es immer wieder zu Enttäuschungen. Und dennoch bin das ich. Ich möchte mir das erhalten. Denn ich hoffe, irgendwann jemanden zu treffen, der genauso tickt. Ich möchte denjenigen nicht verpassen, weil ich mein Herz verschlossen habe und ihn nicht erkennen kann.

Du wirst diesen Thread niemals lesen und das ist gut so.

An dem Dienstag vor 4,5 Monaten, als Du diese merkwürdige Atmosphäre für das kurze Gespräch geschaffen hast, in dem Du Dich von mir trenntest, ging es eigentlich nur um Dein Gewissen und die Nöte, die Du ausgestanden habest. Es schien so, als bestünde meine Rolle in diesem Gespräch darin, Dir Absolution zu erteilen und Mitleid und Verständnis für Deine schwierige Situation zu haben, während gerade meine Welt zusammenbrach.

Zum Abschluss sagtest mir Du mir, ich möge auf mich aufpassen und wünschest mir alles Gute. Ich erwiderte, dass ich das leider nicht zurückgeben könne. Ich war vor den Kopf gestoßen. Ich war von der Unausweichlichkeit Deiner Entscheidung, mich aus Deinem Leben zu werfen, erschlagen. Ich war von der Tatsache, dass Du mich nicht einbezogen hattest in Dein Gefühlschaos und Deinen Entscheidungsfindungsprozess zutiefst verletzt.

Jetzt
Wenn ich jetzt hier sitze und die Tränen laufen wie lange nicht, ist das so, weil ich Dich wieder ein Stück loslasse. Das macht mich froh und traurig zugleich. Ich habe die letzten Tage erkannt, dass ich mit dem jetzigen Abstand in der Lage bin, Dir von Herzen alles Gute zu wünschen.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass es Dir gut, dass Du die richtigen Entscheidungen für Dein Leben getroffen hast und treffen wirst. Es ist überhaupt nicht in Worte zu fassen, wie schwer und erleichternd diese Erkenntnis gleichermaßen ist, wie sie mich gleichermaßen belastet und frei macht.

Ich wünsche mir auch, dass Du mich manchmal ein bisschen vermisst. Vor allem hoffe ich, dass Du einen Weg gefunden hast, auf Deine Gesundheit zu achten. Ich wünsche mir, dass unsere Zeit Dir ein bisschen etwas bedeutet hat und ich etwas mehr als ein Sprungbrett war für Dich. Denn Du warst für eine Weile alles, was ich mir im Leben wünschte. Und selbst wenn nicht, so gibt es in Dir viel ein kleines bischen Dankbarkeit für unsere gemeinsame Zeit und dafür, was Du darüber aus Dir machen konntest.

Ich wünsche Dir alles Gute. Pass auf Dich auf!

25.05.2017 11:02 • x 5 #343


K
Noch mehr Veränderung
Die Träume verändern sich. Zwar habe ich die letzten drei Nächte auch von ihm geträumt, aber die Erinnerung daran ist beim Aufwachen kaum vorhanden und sehr diffus. Es hatte jedes Mal etwas mit Pilgerreisen zu tun.

Es bleibt, dass die Erinnerungen und Gefühle morgens am intensivsten sind.

26.05.2017 06:02 • #344


K
Es war gefühlsmäßig ein guter Tag. Doch heute Abend ist es aus vielen Gründen wieder sehr schwer. Ich bin sehr wehmütig und fühle mich allein.

26.05.2017 20:01 • #345


A


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