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Über das Kämpfen

G
Zitat von KBR:
Doch Kopf schlägt Herz - irgendwann.


Tragisch, da es passiert, wenn es nicht passieren soll. Gut, wenn es passieren muss.

01.06.2017 00:34 • #361


K
@Lazaros39

Danke für Dien Mitgefühl. Der Schmerz verändert sich. Anfangs war er jeden Tag gleich. Doch jetzt - je länger es dauert -, desto mehr verändert er sich und hakt sich an unterschiedlichen bzw. einzelnen Verletzungen fest, um dann erstmal dort hängen zu bleiben. Er ist nicht mehr so universell. Es ist auch nicht mehr so klar, ob es um diesen einen Menschen geht oder doch eher um ein Lebensgefühl, das damit verbunden war.

Irgendwann vor ein paar Wochen (vielelicht waren es auch nur Tage, ich weiß es nicht mehr) habe ich beschlossen, ihn nicht mehr möglichst schnell abschütteln zu wollen sondern ihm so viel Zeit zu geben, wie er braucht. Denn je mehr ich schüttelte, desto beharrlicher und konzentrierter war er. Anscheinend ruht er sich seitdem gelegentlich auch mal aus und gönnt mir durch seine Verwässerung über die Zeit auch mal Verschnaufpausen.

Wenn es ein Jahr dauert, dann ist das eben so. Der Sinn und Zweck von Trauerjahren wird einem ja erst klar, wenn man so richtig in einer Trauer steckt.

Alles Gute für Dich! Es hilft aufzuschreiben, warum man hier ist.

01.06.2017 06:34 • x 3 #362


A


Über das Kämpfen

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K
Zitat von gibby:

Tragisch, da es passiert, wenn es nicht passieren soll. Gut, wenn es passieren muss.


@gibby :

Es wird werden. Meine Entscheidungen wurden so gut wie immer mit dem Kopf getroffen. Darin bin ich geübt und fühle mich darin bestätigt, dass das in meinem Leben richtig ist. Als ich meinem Herzen folgte, führte es mich genau hierhin.

Mein Kopf und mein Herz sortieren sich neu. Der Kopf fragt sich, warum die dusselige Kuh, auf der er sitzt, dem Herzen die Macht überlassen hat und möchte wieder die Vorherrschaft übernehmen. Naja, aber das Herz hat sich breit gemacht in der dusseligen Kuh und will die Macht noch nicht wieder hergeben.

Und natürlich hoffe ich, dass es Dir sehr gut geht!

01.06.2017 06:43 • x 2 #363


K
Wehmut

Wehmut -
verklärte Erinnerungen schweben
über den Wunden der Seele

(Elmar Kupke)


So heute.

01.06.2017 09:29 • x 1 #364


G
@KBR

Ich verstehe dich sehr gut. Wenn du dem Kopf wieder mehr Gewicht verleihen willst, auch im Rahmen zukünftiger Beziehungen, dann ist das vor dem Hintergrund der massiven Verletzung absolut nachvollziehbar. Als Hilfe zur Verarbeitung ist der Kopf wohl einer der mächtigsten Hebel, den man ansetzen kann.

Während der übelsten Phase war mein Herz nur so niederzuringen. Jetzt, wo ich das Gröbste hinter mir gelassen habe, ist mir eines klar geworden: Ich entscheide auch in Zukunft wieder mit dem Herzen (und mit dem Bauch). So hoffe ich zu verhindern, dass ich mich äußeren Umständen und Zwängen unterwerfe - so wie N. das tat, die letzten Endes eine Kopfentscheidung getroffen hat.

Mir geht es gut. Danke

Wie gut (oder stabil), das habe ich gestern wieder gemerkt, als N. (statistischerweise) in Erscheinung getreten ist - mit einer Offensichtlichkeit, die keinen Interpretationsspielraum zulässt und mehr als nur ein Zeichen ist.

Ich habe sanft gelächelt und dann ein Lass los, Liebste in den Raum gehaucht ...

Danach ... kein Schmerz oder Wehmut.

Und da wirst du auch bald sein.

01.06.2017 10:10 • x 4 #365


K
@gibby

Hm . zur Kopf- vs. Herz-/Bauchdiskussion:

Ich schrieb ja schon in einem anderen Post, dass ich mir meine Unvoreingenommenheit gegenüber Menschen nicht nehmen lassen will durch diese Erfahrung. Ich kann auch Empathie nicht einfach abschalten; genauso wenig wie das ausgesprägte Gespür für Befindlichkeiten anderer im RL. Ich kann aber jeweils entscheiden, inwieweit ich zulasse, dass mich das beeinflusst.

Ich werde zukünftig darauf bauen, dass mein Kopf die Fallen für mein Herz bei einem zweiten Mal erkennen würde.

Inzwischen habe ich begriffen, wie es so kommen konnte, dass ich bereit war vollkommen los- und mich absolut einzulassen, während mir vorher immer wichtig war, niemanden zu brauchen.

Es kam, weil es so anders war, als alles, was ich jemals zuvor kennengelernt hatte. Es kam, weil damit erstmalig bestimmte Bedürfnisse erfüllt wurden und ich erstmalig Rahmenbedingungen im Leben hatte, in denen ich meinte, nicht immer auf der Hut sein zu müssen, sondern mich auch mal entspannen zu können. Das war so unfassbar wohltuend und fühlte sich so natürlich an, dass anscheinend zwangsläufig mein Herz weit aufging und mein ansonsten immer wachsamer Instinkt sich für eine Weile schlafen legte

Vielleicht spielt dieses Wissen für die Zukunft auch gar keine Rolle. Denn ich bezweifele, dass mir noch einmal jemand begegnet, der mich in der Weise kriegt oder toucht, dass Vorsicht sich wie Dummheit und jeder weitere Schritt in Hinblick auf eine gemeinsame Zukunft sich wie folgerichtig anfühlt.

Man kann halt nur mit dem Verstand lernen und nicht mit dem Herzen. .

Schön, dass Du so resilient gegen die sich in der Statistik niederschlagenden Versuche bist.

Aber weißt Du, ich finde, ein bisschen Wehmut darf man ab und an haben, denn ich fand sehr schön bei Wiki beschrieben . bei wehmütigen Regungen hingegen werden nicht notwendig die gegenwärtigen Umstände gering geschätzt . .

Aber die Schmerzen sollen vergehen!

01.06.2017 11:04 • x 3 #366


U
Zitat von gibby:
Ich kann auch Empathie nicht einfach abschalten; genauso wenig wie das ausgesprägte Gespür für Befindlichkeiten anderer im RL. Ich kann aber jeweils entscheiden, inwieweit ich zulasse, dass mich das beeinflusst.


Ich glaube ganz ehrlich, das bei so perfiden Möchtegern-Männern wie Deinem Ex kaum kein Alarmsignal anschlagen wird, auch in Zukunft nicht. Wer bereit ist jemanden dermaßen zu verraten, der kann auch so gut schauspielern, dass er jedes Opfer täuscht. Sieh es lieber statistisch: Die Anzahl solcher fieser Typen ist gemessen auf die Gesamtheit der Männer verschwindend klein, der nächste Typ meint es mit Sicherheit ehrlicher.

01.06.2017 11:09 • x 1 #367


K
Zitat von unregistriert:
Ich glaube ganz ehrlich, das bei so perfiden Möchtegern-Männern wie Deinem Ex kaum kein Alarmsignal anschlagen wird, auch in Zukunft nicht. Wer bereit ist jemanden dermaßen zu verraten, der kann auch so gut schauspielern, dass er jedes Opfer täuscht. Sieh es lieber statistisch: Die Anzahl solcher fieser Typen ist gemessen auf die Gesamtheit der Männer verschwindend klein, der nächste Typ meint es mit Sicherheit ehrlicher.


Danke für Deine Einschätzung und Dein Wort in Gottes Ohr, was die Anzahl fieser Männer oder Menschen angeht.

Ich beurteile ihn nicht ganz so streng wie Du. Gemessen an dem, was man hier sonst so an Geschichten zum Lügen und Betrügen lesen kann, hat er relativ schnell klare Kante gefahren und zwar, bevor ich von selber darauf gekommen bin. Das ist absurd, aber das muss man ihm wohl zugute halten.

Unstrittig hat er sich dennoch zu viel Zeit gelassen und ich hätte ein anderes Vorgehen verdient gehabt. Unstrittig hat er genau das getan, was er mir immer ersparen wollte. Unstrittig hat er das getan, was er niemandem je antun wollte, weil er am eigenen Leib erfahren hat, wie das ist. Unstrittig hat er mich bis zuletzt im guten Glauben gelassen und Zukunftspläne mit mir geschmiedet. Vollkommen unstrittig stehen bestimmte Szenen der letzten Wochen jetzt in einem anderen Licht und Verhaltensweisen ergeben einen anderen Sinn.

Das alles ist unstrittig und tut mir unfassbar weh, weil ich glaube, dass man auch auf anständige Weise gehen kann. Oder doch zumindest so anständig, dass es für den Verlassenen der geringste Schaden anrichtet. Man muss nicht besonders helle sein, um zu wissen, wie man das macht. Aber egal, wie helle man ist, bei vielen Menschen ist die Feigheit weitaus stärker als die Klugheit. Hinzu kommt bei vielen das Bedürfnis, den Spatz in der Hand zu behalten, falls die Taube auf dem Dach davon fliegt.

Ohne jetzt hier allzu sehr ins Detail gehen zu wollen, hat er - ich denke nicht im manipulativen Sinn, aber mit der Fähigkeit, sich sehr stark auf die Frau an seiner Seite einzulassen - alle Felder bedient, die ich bis dahin in meinem Leben als defizitär empfunden habe. Das waren - beginnend beim Elternhaus bis hin zu späteren Beziehungen - sehr viele Felder. So habe ich nie gelernt, mich auf jemand anderen als mich selbst verlassen zu können. Ich habe nie das Gefühl gehabt, bedingungslos geliebt zu werden oder ausreichend Vertrauen und auch Zutraunen in andere haben zu können usw.

Dass mich diese Trennung so trifft, liegt einerseits an dem Weg, den er dafür gewählt hat, aber eben andererseits auch daran, dass ich jetzt zwangsläufig wieder diese Defizite empfinde. Er hat eben alle zwischenmenschlichen Felder sehr gut bedient. Ich habe nun die Erfahrung gemacht, dass das auch für mich möglich ist. Dass ich bessere Erfahrungen im Leben bis dahin nicht machen durfte, ist allerdings nicht seine Schuld, sondern sagen wir mal, es ist die Schuld des Lebens.

Natürlich kannte und kenne ich gute Männer, aber so lange die Schnittmengen zur Schaffung eines ausreichenden Wohlbefindens nicht groß genug sind, ist eine gut funktionierende Beziehung nicht möglich oder vorstellbar.

Neulich las ich mal den Spruch Es ist nicht leicht mit uns starken gestörten Frauen. Aber es lohnt sich..

Vielleicht merkt das in Bezug auf mich noch einer, aber ich glaube nicht. Und falls doch, müsste ich ja meinerseits auch noch merken, dass das so einer ist, der es wert ist.

Voher jedoch kommen die Warnsignale ins Spiel . die sehe ich weniger darin gefordert, bei Verhaltensweisen von anderen anzuschlagen als bei meinen eigenen. Also genau an der Stelle, an der ich gutgläubiges Opfer meiner Bedürftigkeit werde.

01.06.2017 11:39 • #368


Waldfee47
Liebe KBR,
ich kenne dich inzwischen ein bißchen, zumindest aus deinem Geschriebenen..
ich wünsche dir, dass es bei der nächsten Liebe eine 50/50 Geschichte aus Kopf und Herzen wird...
der Kopf sagt: ok
und das Herz auch!
Nur Herz: nee
Nur Kopf: auch nee

Ich wünsche dir so eine Begegnung, wo du getoucht wirst... aber der Kopf sein o.k. gegeben hat...
bereue deine Erfahrung nicht.. dein Kopf konnte sich mal ausruhen und du hast aus vollstem Herzen geliebt.

Man sieht nur mit dem Herzen gut (A.S. aus dem Kleinen Prinz)
Ich denke, wir haben es oft verlernt, mit dem Herzen gut zu sehen und verlassen uns dann auf den kontrollierenden Kopf.
So ist es jedenfalls bei mir.
Alles LIebe!
PS: Bei mir im Leben war es so: dass die mit dem Kopf getroffenen Entscheidungen sich später im Kopf immer noch als richtig erwiesen haben, aber im Herzen nicht.
Ich habe 2 mal im Leben bei wichtigen Entscheidungen nur den Kopf sprechen lassen, ich mache das nicht mehr.
Aber wir beide sind bekanntlich sehr unterschiedlich!
Auch deshalb mag ich dich! Ich kann von dir lernen.
Waldfee

01.06.2017 12:02 • #369


U
Ach KBR Du bist so fürchterlich nett. Ich finde Dein Ex war ein A..., und Du versuchst für ihn Verständnis zu finden.
Warum ist das so?

01.06.2017 12:25 • #370


K
Zitat von Waldfee47:
Man sieht nur mit dem Herzen gut (A.S. aus dem Kleinen Prinz)


Liebe Waldfee, ich danke Dir. Ich habe bewusst, den kleinen Prinzen nicht zitiert, weil ich diese Aussage für falsch bzw. maximal halb wahr halte. Übrigens ein Buch dessen Zauber sich - das wird kaum wundern - über mir nicht ergießt.

Meiner Strategie, mich auf Entscheidungen des Verstandes zu verlassen, liegt die Tatsache zugrunde, dass ich mich aufgrund all der Dinge, die ich im Umfeld wahrnehme, andernfalls selber ausbeute. Ich bin dann gefühlsmäßig mehr bei anderen als bei mir. Das muss ich über den Verstand kontrollieren, wenn noch Ressourcen für mich selbst übrig bleiben sollen. Was das Sehen angeht, sind wir uns gar nicht unähnlich.

Ich glaube, Du hast Kopfentscheidungen getroffen, die so stark gegen Dein Herz gerichtet waren, dass das vom Herzen her nur falsch bleiben konnte. So extreme Unterschiede haben Kopf und Herz da bei mir nie gemacht. Meine Herzensentscheidungen, z.B noch eine und noch eine und noch eine ..... Chance zu geben, haben sich stets als zum Scheitern verurteilt und unnötig schmerzvoll erwiesen.

Seitdem ich das oft genug tat, orientiere ich mich daran, in bestimmten Dingen eine zweite Chance zu geben, aber dann eben auch keine weitere mehr. Wobei das schon abhängig ist von dem, was da verbockt wurde. Meinetwegen kann jemand 100x das Klopapier nicht nachfüllen, aber er wird - wenn er darum weiß - mich nur maximal zweimal schwer mit dem gleichen Verhalten verletzen. Danach werde ich ihm jede Möglichkeit entziehen, dass das noch ein drittes Mal passiert.

Wie Du schon schreibst, ist die Kombination aus etwa 50:50 die Richtige.

Also arbeiten wir an den richtigen Anteilen für unsere Entscheidungen und lernen voneinander.

01.06.2017 12:33 • x 1 #371


K
Zitat von unregistriert:
Ach KBR Du bist so fürchterlich nett. Ich finde Dein Ex war ein A..., und Du versuchst für ihn Verständnis zu finden.
Warum ist das so?


Ja, ich habe ihn auch als A*sch betitelt. Meine Freunde haben ihn als A*sch betitelt. In den Tiefen meiner Seele wurden perfide und gut funktionierende Rachepläne geschmiedet. Ich hätte gern mit einer Schrotflinte auf seine Kronjuwelen geschossen usw. usw.

Nun ist etwas Zeit vergangen. Er ist jetzt für mich ein Halba*sch. Es gab hier hin und wieder mal die Vermutung. Ich würde ihn zurücknehmen, sobald er es versuchen würde. Es gab hier auch Empfehlungen, von meiner Seite wieder Kontakt aufzunehmen, weil er (abgesehen von der Trennungsphase) wie der perfekte Mann klang / klingt.

Keines von beidem wird passieren.

Ich hatte eine wunderschöne Zeit mit ihm. Für diese bin ich dankbar. Nicht unbedingt ihm, aber dass ich erleben durfte, dass es das überhaupt für micih gibt.

Es gibt einen Punkt, für den ich dagegen ihm wirklich dankbar bin. Aus welchen Gründen er das auch immer tut und auch vollkommen unabhängig davon, dass mein Ego das gar nicht toll findet, bin ich ihm dankbar, dass er sich nie wieder bei mir gemeldet hat.

Ich bin froh, dass mir Auseinandersetzungen, wie andere sie führen, erspart bleiben und dass nichts meine Haltung erschüttern kann.

Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Die einen finden mich so nett. Die anderen finden mich hart. Die einen finden mich so weich und die anderen finden mich unerbittlich. Die die finden, dass ich einen weichen Kern und eine harte Schale habe, liegen wohl am dichtesten dran. Ich habe immer gesagt, mein Ex hat mich weich gemacht. Das stimmt. Da brauchte ich die harte Schale nicht. So schien es.

Ich habe kein Verständnis für die Art des Endes, aber ich habe auch schon Mist gemacht im Leben und mich unfein aus der Affaire gezogen. Ich fürchte, das ist menschlich. Gefühle für jemand anderen zu haben, ist ein Totschlagargument. Was soll ich dagegen sagen? Ich habe ihm vorgeworfen, dass er überhaupt ein Einfallstor dafür bot. Er und ich hätten es mit einer Trennung viel weniger schwer haben können. Dass es so schwer wurde, nehme ich ihm übel. Dafür fehlt mir jedes Verständnis.

Irgendwie denke ich, das mit dem teilweisen Verständnis hat ganz viel damit zu tun, wieviel Übung Menschen einerseits darin haben, Perspektivwechsel vorzunehmen und wieviel sie andererseits ganz praktisch darin haben, sich zu trennen.

01.06.2017 12:51 • x 1 #372


U
Du bist eloquent, aber Dir fehlt die Pump-Gun. Ich vermisse Deine Eier bei Deinen Ausführungen.
Die Dankbarkeit ist toll, kann ich nachvollziehen. Aber mir fehlt Dein linker Haken.

01.06.2017 13:03 • x 1 #373


K
Zitat von unregistriert:
Du bist eloquent, aber Dir fehlt die Pump-Gun. Ich vermisse Deine Eier bei Deinen Ausführungen.
Die Dankbarkeit ist toll, kann ich nachvollziehen. Aber mir fehlt Dein linker Haken.


... dann pass mal auf, dass Du nicht in ihn reinläufst!

Aber ernsthaft: an welcher Stelle würdest Du den linken Haken erwarten / sehen wollen?

01.06.2017 13:09 • x 1 #374


G
Zitat von KBR:
Vielleicht spielt dieses Wissen für die Zukunft auch gar keine Rolle. Denn ich bezweifele, dass mir noch einmal jemand begegnet, der mich in der Weise kriegt oder toucht, dass Vorsicht sich wie Dummheit und jeder weitere Schritt in Hinblick auf eine gemeinsame Zukunft sich wie folgerichtig anfühlt.


Ich hoffe du irrst. Vielleicht braucht es dann nur einfach etwas länger, bis es sich (folge)richtig anfühlt, weil du aus der atkuellen Erfahrung heraus einige Haken schlagen wirst, wenn es zu nah wird. Aber darüber zu spekulieren ist müßig. Jetzt musst du erst einmal den Kerl jaaanz abschütteln.

Zitat von KBR:

Schön, dass Du so resilient gegen die sich in der Statistik niederschlagenden Versuche bist.


Klar. Auf so etwas gibt es keine adäquate Reaktion. Außer eben ... genau ... keine. Noch dazu kommt: Reaktionen sind in den seltesten Fällen frei von Zielen oder Erwartungen - seien sie auch noch so klein oder subtil. Eine Reaktion will etwas bewirken. Tja ... und das will ich nicht.

Oder anders ausgedrückt: Es braucht weder Resilenz noch Resistenz, sondern nur Gleichgültigkeit.

Zitat von KBR:

Aber weißt Du, ich finde, ein bisschen Wehmut darf man ab und an haben, denn ich fand sehr schön bei Wiki beschrieben . bei wehmütigen Regungen hingegen werden nicht notwendig die gegenwärtigen Umstände gering geschätzt . .


Da ist was dran. Aber um die gegenwärtigen Umstände nicht geringschätzen zu können, die Wehmut als nicht zu schmerzlich zu empfinden, muss man schon sehr weit im Heilungsprozess sein. In früheren Stadien des Zerissenwerdens ist die Wehmut nur ein weiteres Werkzeug zur Gestaltung oder Vergrößerung der Risse. So jedenfalls gings mir, mit der Wehmut.

01.06.2017 17:19 • #375


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