Ratlos, ich bin keine Verfechterin vom Alleinsein. Kam das so rüber?
Nein, mir macht das Alleinsein ziemlich zu schaffen. Womit ich das Alleinsein meine in Bezug auf jemanden, bei dem ich das gute Gefühl habe, wir gehören zueinander und wir fühlen uns einfach wohl miteinander.
Mir ging es vorhin mehr darum, wie man zurecht kommt, wenn man plötzlich alleine dasteht. Und du hattest in deinem ersten Beitrag von Gedanken geschrieben, die ich auch kenne...
Ich habe allerdings eben nun gelesen, dass wir wahrscheinlich ganz unterschiedliche Ausgangspositionen hatten, aus denen wir neu starten mussten/müssen. Bei mir war es nicht so, dass ich das Leben mit demjenigen vermisst hatte, der gegangen ist, sondern ich habe ihn vermisst. Als Mensch, den ich lieben gelernt hatte im Laufe der Jahre...
Also hatte ich sicher richtigen Liebeskummer im Gegensatz zu dir. Mir fehlte nicht nur, dass da keiner mehr ist...
Oh ja, ich hatte mir natürlich gewünscht, dass es ganz schnell WÄMM macht, damit der Schmerz weggeht... aber das hat nicht geklappt. Hatte Männer kennengelernt...das tat schon gut, gab mir Lebensfreude und -qualität zurück...eine zeitlang. Und doch... irgendwann wusste ich: das ist noch nicht die Zeit dafür - nicht für mich. Da ist noch was, was ich bereinigen muss - und zwar in mir selbst. Man nennt das wohl die Altlast, die man mit sich rumschleppt...
Nein, ich konnte es einfach nicht...von eine Beziehung sozusagen in die nächste. Und selbst dann, als ich meinen Frieden mit meinem Ex geschlossen hatte (ich nenn's mal so), merkte ich, dass da noch was ist... nämlich ich. Und das merkte ich daran, dass ich auf einmal Grenzen in mir spürte, die ich vorher nie so gespürt hatte. Und als ich zurückblickte auf mein bisheriges Leben, wurde mir bewusst, dass ich wohl zuwenig auf mich geachtet hatte...zu oft dachte, ist schon okay so...
Ich habe mittlerweile einiges in meinem Leben geändert (musste ich ja auch ), aber es tat mir auch gut. Nicht nur - das würde ich jetzt nicht behaupten. Aber ich habe aufgehört, da zuviel von mir zu fordern...so wie ich mich jetzt auch wehre, wenn andere zuviel von mir fordern oder erwarten. Das konnte ich früher nie wirklich.
Ja, mir fehlt auch jemand. Es ist einfach schöner, nicht alles ohne jemanden zu machen, für den man viel empfindet und bei dem man das Gefühl hat, zusammen zu gehören. Finde ich jedenfalls.
Aber soweit bin ich noch nicht.
Da bist du sicher einfach anders als ich. Und für dich ist es vielleicht ganz gut, wenn du baldmöglichst wieder jemanden an deiner Seite hast. Und wenn du das kannst, spricht doch nichts dagegen.
22.03.2014 17:00 •
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