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Umgang mit nach Scheidung - Tipps

D
Hallo ,

Ich möchte gerne - auch wegen der Kinder- ein normales Verhältnis zu meiner ex aufbauen . Allerdings besteht folgendes Problem :

Mich schmerzt der Verlust meiner ex als Ehefrau noch sehr, mehr noch aber als meine Freundin . Wir waren das halbe Leben zusammen und haben sehr viel durchgemacht , aber jetzt können wir nicht mehr miteinander reden . Wir streiten nicht , es fühlt sich wie eine Barriere an.

Scheidungstechnisch ist alles geklärt , es gibt keine offenen Streitpunkte . Wir waren 12 Jahre zusammen und sind jetzt 2 Jahre getrennt.

Beispiel : Sie schlägt nun bildungstechnisch exakt den gleichen Weg ein wie ich , obwohl sie früher nix damit anfangen konnte. Aber ein Gespräch ergibt sich dann trotzdem nicht richtig - trotz einer Gemeinsamkeit , wo ich mir dachte - da könnte man mal klein anfangen .

Frage : ist das von mir Zuviel verlangt - bleibt das so oder was waren eure Erfahrungen , wie und wann sich das wieder normalisiert ?
Die momentane Situation ist Mist , sodass ich es fast schon wieder sein lassen möchte - aber das kann ja nicht der Zustand sein , das garkeine Verbindung mehr da ist .

10.12.2019 21:43 • #1


Sentimentalo
Hallo Dark Cloud,
zunächst eine Frage zum Verständnis: Was hat deine Freundin mit deinem Dilemma zu tun?

10.12.2019 21:51 • x 1 #2


A


Umgang mit nach Scheidung - Tipps

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D
Ich meinte damit die Rolle meiner exfrau - als Freundin .

10.12.2019 21:52 • #3


V
Was verstehst du unter einem normalen Verhältnis? Eine gute Elternebene?
Ich kenne die Problematik, die du beschreibst. Mehr als 2,5 Jahre ist die Trennung her. Dennoch: zwischen meiner EX und mir ist bis heute eine deutliche Anspannung zu spüren, meiner Wahrnehmung nach von beiden Seiten. Als Eltern haben wir jedoch eine gut funktionierende Arbeitsebene.
Mein Problem ist auch der immer noch vorhandene Schmerz, dem ich mich im Kontakt mit ihr meistens aussetzen muss. Da zu kommt ein gegenseitiges Mißtrauen, für das es (nach der Trennung) keine objektiven Anlässe gibt.
Zu deiner Frage: Ich glaube, es braucht emotionale Distanz (Schmerzfreiheit) und wieder Vertrauen für eine Normalisierung des persönlichen Verhältnisses. In meinem Fall kann ich mir das ehrlich gesagt auf absehbare Zeit nicht vorstellen.

10.12.2019 22:03 • x 4 #4


T
Ich bin 100% bei dir, und kann Dir nur den Tipp geben, dich bezüglich Umgang und Kommunikation rein auf das Organisatorische mit den Kids zu beschränken.

Alles weitere braucht wohl noch Zeit, wenn überhaupt jemals wieder soetwas wie ein normales Gespräch stattfinden kann. Schliesse es besser aus, dann wirst du nicht enttäuscht.

Du bist immer noch schwer getroffen, denn du weisst es wird nie wieder so sein wie es mal war.

Ich kann es nachvollziehen wie du denkst und fühlst.

Auch gilt weiterhin uneingeschränkt: Beobachte ihre Taten und nicht ihre Worte.

Ich habe in den letzten zwei Jahren, nach der Trennung auch nur Organisatorisches mit ihr Besprochen.

Eine einzige persnliche Frage habe ich ihr einmal gestellt. Und wie läuft es so? Es kam nur ein Abwinken.
Es sind Ihre Probleme, nicht mehr Meine!

Sie hat sich kein einziges Mal persönlich an mich gewendet bislang, immer nur wenn es um Kids, organisatorisches oder kohle ging....

Andere Oberflächliche Gespräche fanden auch statt, von Vertrautheit oder normalem Umgang kann man nicht reden, es hätte auch eine Konversation mit der Postbotin sein können.



Konzentriere dich auf den Umgang mit anderen Frauen, das bringt dir mehr.

10.12.2019 22:07 • x 4 #5


D
, genau das ist es - wie ihr beschreibt - bei mir auch. Ich dachte ich geh das Thema an, weil es a) 2 Jahre her ist und b) es keine Streitpunkte mehr gibt und es mit den Kids geregelt ist.

Ich vermische noch beide Ebenen. Klar , ich hab noch Gefühle für sie - nicht für die jetzige Version , sondern an die sie mich erinnert. Wird nur langsam besser.

Elterernebene : krieg ich wenig Info. Wir waren essen mit den Kids wegen Feier- sie war schick angezogen .
haben aber kein Gespräch bezüglich Kids ( Oberfläche ) hinbekommen. Liegt klar auch an mir - weil es noch sehr unangenehm für mich ist und weil ich mir auch denke , da redet sie mit jedem Nachbarn tiefgründiger und dann egobashing.

Im Nachhinein war das vermutlich keine gute Idee/ die Illusion der Familie , die sich nicht erfüllt und die Taten dahinter. Meine Verwandten hat sie vor der Feier zu sich eingeladen , mich nicht . Das sagt ja schon was aus. Hätte ja auch den Vater ihrer Kinder fragen können.

Ich dachte mir halt , ich Jammer nicht , sondern Versuch es aktiv zu verbessern . Aber das krieg ich net hin

10.12.2019 22:13 • #6


V
Zitat von Dark_Cloud:
Wir waren essen mit den Kids wegen Feier- sie war schick angezogen .
haben aber kein Gespräch bezüglich Kids ( Oberfläche ) hinbekommen. Liegt klar auch an mir - weil es noch sehr unangenehm für mich ist und weil ich mir auch denke , da redet sie mit jedem Nachbarn tiefgründiger und dann egobashing


Das kenne ich Inzwischen können wir sehr tiefgehend über die Kinder sprechen. Auf persönlicher Ebene geht nix über: Wie läuft es auf Arbeit? Gut. Und bei dir? Ja, wie immer. Wie geht's deinen Eltern? Gut. Deinen? Auch.
Ist auch grundsätzlich völlig okay. Ich halte gelegentlich nur schwer die Ambivalenz aus, dass da eine Frau steht, der ich sehr nahe war, die ich sehr gut kannte - und die mir nun fast völlig fremd ist.

10.12.2019 22:18 • x 2 #7


D
Bist du der Meinung , dass es richtig bzw es wert ist, dich den Schmerz auszusetzen? Härtet es ab oder frischt es es eher auf?

10.12.2019 22:20 • #8


V
Zitat von Dark_Cloud:
Härtet es ab oder frischt es es eher auf?

Beides. Ich denke schon, dass ich ohne den auffrischenden Kontakt weiter wäre mit der Verarbeitung der Trennung. Wenn ich weiß, dass wir uns sehen, macht das was im Vorfeld und auch im Nachhinein mit mir. Heute habe ich bspw. emotionales Karusell, weil ich weiß, dass wir uns morgen auf einer Schulveranstaltung sehen. Ich hab mich aber auch an diese Zustände gewöhnt.
Für meine Beziehung zu ihr sehe ich keinen Wert. Ich möchte ihr irgendwann vergeben können, muss sie aber nicht mehr in meinem Leben haben. Ich mache das ausschließlich für meine Kinder.

10.12.2019 22:26 • x 2 #9


D
Würdet ihr sie fragen , ob sie einen neuen Freund hat . Klar , wegen Interesse aber auch wegen Einfluss auf die Kids ? Spielt ja dann auch ne Rolle in ihrem
Leben Sie hatte da ne interpretationsfähige Andeutung gemacht . Oder es sein lassen ? Gibt es noch Tricks , wie man mit diesem kopfkino im Vorfeld und danach besser umgehen kann?

Was ich mittlerweile auch erkannt habe , ich war zu sehr fixiert auf sie. Durch das junge zusammenkommen, waren wir sehr stark aneinander gekettet. Klar hatte ich die Arbeit und die Familie, aber eigene Hobbies und ein soziales Umfeld fehlten. Das ist nicht leicht aufzubauen. Familie ist weggefallen und der Job, einst eine wichtige Säule um nicht verrückt zu werden , ist nun dominant .

10.12.2019 22:30 • #10


T
Zitat von vollhorst:
ch halte gelegentlich nur schwer die Ambivalenz aus, dass da eine Frau steht, der ich sehr nahe war, die ich sehr gut kannte - und die mir nun fast völlig fremd ist.


Komischerweise, oder vielleicht logischerweise ist das bei mir ähnlich.

Ich stell mir neuerdings auch ab und zu mal die Frage: Würdest du sie zurücknehmen, wenn sie wieder ankäme?

Die Antwort lautet jedes mal Nein. Denn die Probleme und negativen Routinen, die zur Trennung geführt haben wären die gleichen... Außerem habe ich eine gewisse Würde....und ich bin mittlerweile ein wertvoller Mann mit Optionen.

Würde ich sie zurücknehmen, wäre ich wieder nur die armselige Wurst in Ihren Augen.

Ich habe meine Selbstachtung und weiß mittlerweile um meinen Wert.

Und es macht viel mehr Spass, andere, bekannte und neue Frauen kennenzulernen und die Verhältnisse mit diesen zu entwickeln....

Eine Frage nach ihrem Freund würde ich mir verbitten, selbst über ihre Freunde ist sowas tabu....

Ist wohl grade die Vorweihnachtszeit die uns so Gedankengänge denken lässt....Ein Stückweit ist das wohl normal, war ja immer auch mit die gut Zeit früher....

Geht auch wieder vorbei....

Und irgendwann werden wir uns auch wieder richtig verlieben... wird wahrscheinlich krass...

10.12.2019 22:36 • x 3 #11


V
Zitat von Dark_Cloud:
Gibt es noch Tricks , wie man mit diesem kopfkino im Vorfeld und danach besser umgehen kann?

Das übliche: Aushalten, Akzeptanz. Mir hilft Meditation gut. Der Fokus aufs eigene Leben. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass du da sehr gut aufgestellt bist.

10.12.2019 22:38 • x 2 #12


D
Weihnachten ist echt ne gefährliche Zeit

Hab momentan - wenn ich zur Ruhe komme- den Wunsch nach Gesprächen, Zärtlichkeit , Verbundenheit etc. , da kommt bei mir klar das Bild der verblassten Ehe hoch. Wohlwissend , das das nichts wird, da kein Sinn.

Wahrscheinlich projetzier ich da was auf sie , was garnicht ist und sie auch alleine nicht erfüllen könnte.

Schonmal danke dafür. Geht mir besser und tut gut , sich das von der Seele zu schreiben

10.12.2019 22:58 • x 1 #13


L
Hallo Dark_Cloud,

bei meinem Exmann und mir klappte die Freundschaft nicht. Ich habe mir das auch wegen unseres Kindes gewünscht. Auch hatten wir anfangs vereinbart, dass wir es uns sagen, wenn wir einen neuen Partner haben. Bei ihm waren es in der kurzen Zeit so viele kurze Beziehungen, dass ich es mittlerweile nur noch über ein neues Pärchen-Profilbild bei Whatsapp erfahre.
Nach einem Streit wegen der Kinderbetreuung über die Ferien ist bei ihm die Wut über die Trennung hochgekocht. Er hat mir viele böse Dinge an den Kopf geworfen...ich denke so ganz ist er noch nicht darüber hinweg. Also habe ich die freundschaftliche Ebene auf Eis gelegt und rede wieder nur das Nötigste mit ihm bezüglich unseres Kindes. Keine privaten Geschichten mehr.
Ich glaube, es ist möglich, ein freundschaftliches Verhältnis, irgendwann-, zu haben. Aber dafür müssen beide die Trennung verarbeitet und keinen Groll mehr haben.

10.12.2019 23:24 • x 1 #14


cybergnom
Die Frage bei dem Thema ist ja oft: wie ist man selbst die Verarbeitung angegangen?
Ich persönlich habe mir sofort nach der Trennung professionelle Hilfe geholt, um schnellstmöglich in diesen Gleichgültigkeitszustand zu kommen. Das sie mich als Ex nicht mehr auf Paarebene triggern kann. Jetzt, acht Monate später, funktioniert das inzwischen ziemlich gut. Klar kommt es noch ab und zu vor, dass man sich vorstellt, was wäre wenn... Aber wir haben inzwischen ein echt gutes Verhältnis. Haben Nikolaus zusammen mit unserer Kleinen gefeiert, werden Heilig Abend zusammen machen und waren auch schon zwei mal alleine (ohne Kind) nen Kaffee trinken.

Ich glaube, dass das oft nicht möglich ist, weil viel zu viel gekränktes Ego im Spiel ist. Denn oft WILL man es eigentlich ja garnicht, man versucht es halt wegen der Kinder. Und das kann natürlich nicht gutgehen. Ich treffe mich ja nicht freiwillig mit jemanden, den ich nicht mag.

Mein Tip daher: Versuch mal zu reflektieren, was dich genau triggert. Warum kannst du mit ihr nicht normal umgehen?
Ist es immernoch der Trennungsschmerz? Dann setze da an. Frage dich, warum du emotional noch von ihr abhängig bist.
Ist es noch Groll, weil sie irgendwas gemacht hat, was aus deiner Sicht schaize war? Dann schau, dass du das aus der Welt schaffen kannst.
Ist es Eifersucht auf ihr neues Leben? Dann schau, was bei ihr jetzt so toll ist und frage dich, warum du das auch gerne hättest, aber nicht hast.

Etc. Pp.

Irgendwo in dir schlummert eine negative Schwingung ihr gegenüber.
Solange du diese nicht identifiziert hast, wird das nix. Und selbst wenn du sie identifiziert hast, stellt sich immernoch die Frage, ob du es überhaupt willst.
Denn: du MUSST garnichts. Ihr könnt auch ohne freundschaftliches Verhältnis eine gute Elternebene haben.

11.12.2019 00:13 • x 1 #15


A


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