Umgang mit neuen Partnern

E
Der Beitrag unten hat mich auf die Frage gebracht: Wie geh ich mit meinem neuen Partner um ?
Setze ich meine neu erworbenen Vorstellungen von einer Partnerschaft auf Biegen und Brechen - es wird dann wohl eher Brechen - durch ?
Immerhin habe ich jetzt qualvoll gelernt, was an meiner Beziehung schief lief. Ich weiß genau, was mich gestört hat und weswegen ich sie auch nicht mehr wollen würde jetzt. Und genau diese neu geborenen Vorstellungen lasse ich nicht mehr los ? Die nächste Partnerin darf diese Mängel nicht haben ?
Ich stell mir dabei die Frage, ob irgendeine Frau das je riechen wird, daß ich so neu ticke. Ist das nicht idiotisch, solche Anforderungen an jemanden zu stellen, nur weil ich mich nach der Trennung an bestimmte angebliche Beziehungsfehler geklammert habe, um loslassen zu können ? Ehrlich gesagt komme ich mir mit dieser Methode gefühlskalt und berechnend vor. Und: Komisch, meine Exbeziehung hat mit diesen Fehlern immerhin 10 Jahre gehalten.

H.P.

25.06.2003 08:20 • #1


E
also da hast du wohl etwas in den falschen hals gekriegt, sorry.
es geht hier nicht um biegen und brechen oder erhalten eines zustandes, bis eine beziehung auseinanderfliegt.

es geht darum, zu persönlich zu wachsen und aus den dingen (fehlern), die mir nicht gut tun zu lernen, im sinne einer persönlichkeitsentwicklung.-

und wenn du authentisch geworden bist nach der verarbeitung der vergangenheit, dann tut es dem neuen partner auch nicht unbedingt weh: du bist einfach in bestimmten dingen klarer geworden, formulierst eindeutiger (das meint mit dem ton, der die musik macht) was du möchtest und was nicht, kannst vielleicht sogar dem nächsten partner manches leichter machen, weil du bestimmte machtkämpfe, eifersüchteleien oder geheimniskrämereien nicht mehr nötig hast oder willst.

aber du steigst dann auch illusionsloser aus spielchen aus, insofern sind wir vielleicht etwas nüchterner geworden.

und wir haben vielleicht eins gemerkt: die waren probleme fangen immer dann an, wenn wir unsere mühsam wiedergefundene mitte, unser selbstwertgefühl verlieren.

und dies brauchen beide partner in einer reifen beziehung, darum zu kämpfen tut nicht weh, sondern beiden gut.-

mick

25.06.2003 08:32 • #2


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Umgang mit neuen Partnern

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Hallo ihr zwei,

ich bin nicht sicher, ob ihr gerade aneinander vorbeiredet .

- an H.P.: meinst du vielleicht, dass der Egoismus in einer neuen Partnerschaft wächst und eben manchmal zu stark wächst, so dass man wenig zu Kompromissen bereit ist ?

- an mick: das ist schön gesagt, nur diese Sätze gilt es in die Realität umzusetzen und da kommen doch noch die eigenen menschlichen Schwächen hinzu, die die Umsetzung des von dr beschriebenen Idealzustandes schwierig gestalten.

Liebe Grüße
Susa3

25.06.2003 08:50 • #3


M
Hallo,

es liegt auch bisschen an unseren Herzen, wie wir mit der neue Liebe umgehen, man kann nicht immer mit den Verstand denken. Z.B.: was mein Herz mag, werde ich mit ganzem Kopf und alle Kraft einsetzen und umgekehrt ist mein Herz voll von Misstrauen, dann findet der Verstand auch keinen Weg...

Gruss
Mirja

25.06.2003 09:23 • #4


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Hallo,

interessant was H.P. schreibt, fragt, anregt. Das neu erworbene und frisch gelernte auf jedenfall einsetzen? Die Fragestellung ist schon wichtig.

Wenn man sowas macht, machen will, so ist die Bereitschaft Kompromisse einzugehen ziemlich weit untern angesiedelt. Doch wird man je einen Partner finden, ohne Kompromisse einzugehen?
Nehme ich mir damit nicht von vornherein jegliche Möglichkeiten?
Warte ich somit auf die 100%ige Ergänzung meinerselbst?
Und nun die Gretchenfrage: Gibt es diese optimale Ergänzung, wo man keine Kompromisse eingehen muß?

Es mag sein, daß einige wenige Menschen dieses Glück erfahren konnten. Aber die Masse ist es nicht. Vor allem mit fortgeschrittenem Alter haben wir doch alle unsere Ecken und Kanten bekommen, die durch unsere Erfahrungen unterschiedlich ausgeprägt sind. Selten passen diese Ecken und Kanten überall zusammen, wenn man einen anderen Partner findet. Und dann heißt es Kompromisse einzugehen.

Was wir erlernt haben, unsere Erfahrungen aus den gescheiterten Partnerschaften müssen wir dabei ja nicht vergessen. Aber wir müssen sie auch nicht zu 100 % umsetzen. Diese Erfahrungen versetzen uns aber auch etwas in die Lage zu erkennen, mit welchen Kompromissen wir leben können und leben wollen.
Kompromisse eingehen ist gut und wichtig, aber sie dürfen keine faulen Kompromisse sein.

Soweit die Seite des Verstandes, des Kopfes. Und worauf Mirja schon richtig hingewiesen hat, gibt es da auch immer noch die Seite des Herzens, die auch oft den Verstand außer Kraft setzen kann. Dann ist oft eh die Logik am Ende. ;)

Soweit mal meine ersten Gedanken dazu.

H.P. du hast hier eine schöne Vorlage für einige Gedanken geliefert.

Schönen Tag noch für Euch.

Nordlicht

25.06.2003 09:41 • #5


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Heisses Pflaster! :-/

Hallo alle zusammen!

Da möchte ich gleich mal zu Anfang meinen Standartspruch anbringen.
Der erste nach einer gescheiterten Beziehung hat immer die A-karte gezogen.
Das heisst jetzt nicht, dass ich mich mit dieser Aussage rechtfertigen möchte, aber meine Erfahrungen sind leider in dieser Richtung verlaufen.
Man findet endlich wieder einen Menschen nach der langandauernden Einsamkeit, des Alleinsein. Und dieser Mensch hält (auch für uns unbewusst) als *Testobjekt* her. Wie weit kann ich gehen? Wie weit will ich gehen?
Schande und Schade!

Nordlicht hat es ansich schon sehr gut ausformuliert. Je *höher* das Alter, um so wahrscheinlicher auf einen potentiellen Partner zu treffen, der ebenso wie wir seine Erfahrungen machen musste, und vermutlich auch für sich einige Entscheidungen für sein weiteres Leben getroffen hat.
So unbeleckt wie mit 15 oder 17 Jahren gehen wir alle nicht mehr in eine Beziehung.
Nun wird es nicht nur allein schwierig, UNSERE Wünsche und Vorstellungen einzubringen, sondern auch die des Gegenübers zu akzeptieren.
Kompromisse werden immer sein müssen. Ganz ohne kann es nicht gehen.
Die Ecken und Kanten, wie Nordlicht sagt, kann man annähernd passend machen, aber eine 100%ige Übereinstimmung wird es in den seltensten Fällen geben. Wenn überhaupt je möglich?!

Nein, ich werde mich von meinen Grundsatzvorstellungen nicht trennen. Wie z.B. Treue bzw. Ehrlichkeit. Andere Kleinigkeiten, wie vielleicht die *falsch* eingeräumte Spülmaschine kann ich tolerieren.
Ja, ich weiss, es geht hier um die *inneren* Zustände, ähnelnde Wertvorstellungen usw.
Aber alles nimmt irgendwo seinen Anfang und hat sein Ende.

Ich bin gern bereit meinen kleinen Finger zu reichen, aber mir den ganzen Arm ausreissen lassen, werd ich nicht.

In diesem Sinne, und mit dem Gefühl, das Thema verfehlt zu haben,
viele liebe Grüsse Nicole

25.06.2003 10:44 • #6


M
Hallo Nordlicht,

durch unsere schmerzvolle Erfahrungen, haben wir wieder lernen müssen uns selbst zu akzeptieren und uns zu lieben, so wie wir nun mal sind, wir wissen jetzt genau was wir wollen oder was uns gut tut und was nicht und das sind sehr gute Voraussetzungen für eine neue Beziehung

Ich glaube, es liegt nicht unbedingt an unserem Alter oder unseren Ecken und Kanten, dass wir nicht leicht einen Partner finden, der zu uns passt, sondern es liegt auch daran, dass wir noch blockiert sind. Es liegt an uns, ob wir die Blockade oder die Hindernisse auflösen wollen.

Faule Kompromisse und Rechthaberei möchte ich auch nicht mehr haben. Das braucht kein Mensch :P


Hallo Nicole,

ob wir es glauben oder nicht, unsere Welt spiegelt unser ganzes Sein wider. Wenn du bereit bist ein Finger zu geben, dann wirst du das gleiche von dem Partner auch bekommen.


Gruss
Mirja

25.06.2003 23:13 • #7


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Danke für die vielen Antworten

Ich meinte tatsächlich den wachsenden Egoismus in einer neuen Beziehung. Weil ich bei mir selbst eine Wandlung bemerkt habe. Ich habe genauere Vorstellungen von einer Beziehung, glaube aber das es dadurch für den anderen schwieriger wird. Entweder er passt sich den Vorstellungen an oder er geht letztendlich, er hat keine Möglichkeit mehr an einem Kompromißprozeß teilzunehmen. Ich stelle ihn vor vollendete Tatsachen und das finde ich egoistisch. Ich hab dadurch das Gefühl, egoistischer geworden zu sein.

Mirja: ich bin der Meinung, daß manche Menschen den ganzen Arm nehmen, wenn du ihnen den kleinen Finger reichst. Damit etwas gespiegelt werden kann benötigt man doch gleiche Ausgangspositionen, d.h. beide Menschen müssten den gleichen Erfahrungs(lern)horizont haben, um spiegeln zu können.

H.P.

26.06.2003 10:27 • #8


M
Hallo H.P,

das ist richtig, es gibt viele Menschen, die einen ausnutzen und nur ihre eigene Vorteile sehen, was aber für mich nicht (mehr) unbedingt Ausdruck einer  Liebe ist.
Liegt es nicht auch uns, dass wir so etwas zulassen, weil wir vielleicht Unangenehmes vermeiden wollen oder Angst vor einer Entscheidung haben?
Und in diesem Fall, zeigt uns der Spiegel, wie weit wir eigentlich sind...

Gruss
Mirja



26.06.2003 12:18 • #9


E
hallo Mirja !

Ja man läßt es zu, weil man sich selbst in die schwächere Position des Liebenden setzt und unter Umständen von der anderen Seite nicht geliebt wird. Das ist für mich nicht Unreife, sondern das Risiko bei der Liebe. Wer liebt ist verletzlich.

H.P.

26.06.2003 12:29 • #10


M
Hall H.P!

Ähnliche Erfahrungen habe ich auch in meine Ex-Beziehung gemacht. Heute sehe ich die Dinge anders; wenn Liebe ein Risiko ist, dann ist das ganze Leben ein Risiko und wenn das Leben ein Risiko ist, dann bin bereit zu riskieren, mal mehr und mal weniger.
Ich hoffe du verstehst es nicht falsch, deine Ängste kann ich sehr gut verstehen, weil es auch meine unbewusste Ängste sind und ich versuche auf diese Art meine Ängste abzubauen.
Ich danke dir dafür;)

Liebe Grüsse
Mirja

26.06.2003 21:36 • #11


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