Könnt ihr euren Ex Partnern verzeihen?

T
. ich schreib ja nun wirklich nur selten, aber das beschäftigt mich jetzt wieder. Also vor bald zwei Jahren hat mich meine Exfrau verlassen, hat mir per Anwalt und per meiner eigenen Gutmütigkeit das finanzielle Leben schwer gemacht und - was noch viel schlimmer ist - das Leben mit meinen Kids zerwürfelt, mir immer und immer wieder vorschriften gemacht, mir mit Polizei gedroht, wenn ich sie nicht rechtzeitig zurückbringe, pipapo. Ich kann nicht sagen, dass ich besonders glücklich bin, die beiden nur noch so selten sehen zu dürfen, aber ich hab eben gelernt, damit zu leben. Die Trennung war für mich und die Kids das Beste, denn ich bin nun endlich wieder ich selbst, und ich hab die Möglichkeit ein klasse Papa zu sein, auch wenn ich nur so wenig Zeit hab, ich werde wenigstens nicht mehr nur ständig kritisiert und bevormundet, ich fühle mich frei.
In letzter Zeit hat meine Ex eine 180 Grad Drehung hinter sich, und wird zunehmend entgegenkommender - Nein, das ist nicht der richtige Ausdruck. nun, zumindest sind die Anwälte mal aus dem Spiel, die haben mich wirklich in eine Lebenskrise gestürzt. Wie auch immer. gestern hatte mein Dad Geburtstag, ich war mit den Kids bei meinen Eltern. mein Dad erzählte, er hätte meine Ex getroffen und sie hätten sich unterhalten, sie fliegt nach Mallorca mit den Kids in Urlaub - das mußte ich von meinem Dad erfahren. und überhaupt müßten doch mal wieder normale Verhältnisse her. Es scheint alles vergessen, was Sie meinen Eltern an den Kopf geschmissen hat, wie sie Ihren Sohn behandelt hat und noch immer behandelt, wie Sie Ihre Enkel und die die Besuchskontakte reglementiert. Sie fliegt in Urlaub, nachdem Sie mich ausgenommen hat und ich auf einem Schuldenberg sitze, weil ich zu Gutmütig war bei der Trennung. Und dann sollen wieder normale Verhältnisse her. ? Hallo?

Wie sieht das bei Euch aus? Gerade bei den Geschiedenen mit Kindern? Könnt Ihr, wollt Ihr Euren Exen verzeihen, Euch Ihnen wieder annähern auf freundschaftlicher Basis o.s.ä. Also ich möchte da jetzt bewußt unterscheiden zwischen elterlicher Basis und zwischenmenschlicher Basis. denn wenn sich hier jemand den Kindern gegenüber verantwortungslos verhielt und verhält dann meine Ex, ich weiß sehr wohl das Zwischenmenschliche zu trennen vom elterlichen. Ich kann meiner Ex nicht verzeihen, WIE sie mich verlassen hat. DAS sie mich verlassen hat hab ich verziehen und auch das Positive für mich daraus erkannt, nur die Art und Weise wie sich mich verlassen hat und in welche Lebensumstände sie mich und die Kids gebracht hat, dass kann ich nicht verzeihen. Und dieses freundliche Getue, wie gut es Ihr ja geht und blablabla. Ja klar auf wirtschaftlichen und emotionalen Kosten anderer. Nein, ich kann Ihr nicht verzeihen. Wie war das bei Euch?

02.05.2004 18:17 • #1


E
Hallo Tabsel

Hmm wieso solltest du was verzeihen, was du taeglich erlebst ???

Das es ihr gut geht, weil du wie du schreibst, so gutmütig warst mag ihr gefallen....das es dich allerdings aergert kann cih mir vorstellen

Nur wenn du dich jeden Tag drueber ärgerst, wirds auch nicht besser, wenn die Wunden noch so tief sind, dann lass es bei der zwischen elterlicher Basis und das andere wird endweder mit der Zeit kommen oder auch nicht.

Lebe dein Leben mit den Kids wenn sie da sind und lebe auch dein Leben, ein freundlicher Umgangston ist doch auch was wert, das du in deinem Fall im Moment für mehr nicht bereit bist kann ich gut verstehen.

Nimm es deinen Eltern nicht so krumm, wenn sie hin und wieder mit Ihr reden, denn sie ist ja auch schliesslich die Mutter ihrer Enkelkinder, das solltest du nicht vergessen.

Denn das wuerden auch deine Kinder zu spuehren bekommen und ich denke nicht das du das wirklich willst.

Kopfhoch, lass dich nicht unterkriegen.

Feechen

02.05.2004 19:36 • #2


A


Könnt ihr euren Ex Partnern verzeihen?

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E
Ich kann meiner Ex nicht verzeihen, WIE sie mich verlassen hat. DAS sie mich verlassen hat hab ich verziehen und auch das Positive für mich daraus erkannt, nur die Art und Weise wie sich mich verlassen hat und in welche Lebensumstände sie mich und die Kids gebracht hat, dass kann ich nicht verzeihen...

Hallo tabsel,

das geht mir so ähnlich ...

damit dass ich verlassen wurde hatte ich auch weniger ein Problem als mit dem WIE das passiert ist und vor allem wie lange es gedauert hat und wie lange mein Ex mich 'betrogen' hat um das andere sicher und fest zu machen, während er bei mir einerseits immer noch nach der ihm gewohnten Sicherheit und Bequemlichkeit gesucht hat, mich andererseits aber schon abbaute und demontierte, und mein Selbstbewusstsein zerschlug bis es im Ergebnis den Unterschied zwischen wertlos und wertvoll gab mit welchem er sich endlich lösen konnte ...

dankbar bin ich ihm für die Trennung, danach gings mir besser, der Druck war weg ... und die Angst ... die Angst vor der Trennung ... mein Leben wurde leichter danach und mein Selbstbewusstsein konnte wieder wachsen weil ich nicht mehr abhängig war von einem Menschen der keine Gefühle mehr für mich hatte ... emotional abhängig muss ich einschränken, finanziell bin ich momentan weiterhin auf seine Unterstützung angewiesen, das aber ist auch nur noch eine Zeitfrage ...

für meine Tochter allerdings nehme ich jede Unterstützung die ich kriegen kann ... momentan habe ich den Eindruck dass ich die ohnehin fast nur noch auf finanzieller Basis haben kann ... der Vater selbst ist als solcher nur noch bedingt erreichbar ... Trennungen trennen nicht nur Ehepartner sondern vielmehr Eltern und Kinder und vermutlich ist das in den wenigsten Fällen zu vermeiden weil die meisten diese saublöden 'jedeszweiteWochenendeBesuche' vereinbaren ... die Väter (weil die Kids meist eben doch bei den Müttern bleiben) haben keinen wirklichen Einblick mehr in das Leben ihrer Kinder und verlieren den Bezug, fühlen sich nicht mehr zuständig ... wie oft höre ich den Satz: entscheide du das mal, sie lebt ja bei dir, du weißt da viel besser Bescheid ...

und DAS ist es was ich meinem Ex wohl nie verzeihen werde ... dass das einst gemeinsame Kind jetzt meins alleine ist ... er erfüllt das staatlich erwünschte Soll und nichts darüber hinaus ... dabei war er davor ein sehr intensiver Vater der sich viel mit seiner Tochter beschäftigt und noch mehr mit ihr unternommen hat, meine Tochter war ein Papakind und ich sehe jetzt zu wie sich beide mit 'Pflichtbesuchen' begnügen und werde das nie verstehen ... ich sehe wie sie sich entfremden und kann nichts dazu tun das zu ändern ... dem Vater ist sein eigenes Leben und seine Freiheit wichtiger als sein Kind und die Tochter will nicht zur Last fallen, hat ja auch nix davon wenn sie öfter dort ist und er das gar nicht möchte ... zum Einen tut es mir weh für meine Tochter, die sich anscheinend widerspruchslos fügt - meistens jedenfalls - was ich nicht begreifen kann, zum anderen sehe ich die Nachteile die sich daraus auch für mich ergeben und die machen mich einfach nur wütend ...

Ex lebt als Single, ich als alleinerziehend ... ich nehme die Rücksichten, er nimmt keine ... Ex hat genau so viele Km zwischen sich und seine Tochter gebracht, dass die ihn nicht so einfach selbst besuchen kann, dafür hat es seine Tusse einfacher zu ihm zu gelangen ... Ex lebt sein Leben und baut das Kind einfach ein und es gab so einige Wochenenden wo meine Tochter einziges Kind auf Erwachsenenparties war ... Ex macht Urlaub wenns ihm beliebt, ich muss erst mal brav anfragen ob Ex bereit ist seine Tochter über das Übliche hinaus zu betreuen ... eine neue Art der Abhängigkeit die mich immer wieder wütend macht ... Ex hat auch Feierabend und Freizeit wenn er vom Büro nach Hause kommt, ich trete meinen Job als Mutter und Hausfrau an und wie oft hänge ich mit Schuldgefühlen wegen Überstunden im Büro fest und weiß meine Tochter alleine zuhause und weiß dass ich meine Aufgaben als Mutter abends nicht mehr erfüllen werde weil ich zu kaputt bin ... ich könnte noch so einiges aufzählen was ich als ungerecht empfinde ... es ist ein Ungleichgewicht entstanden was die Betreuung des gemeinsamen Kindes anbelangt und wo der Elternteil bei dem das/die Kind/er leben immer den Nachteil haben wird weniger Freiheiten und vor allem viel weniger Zeit zu haben als der andere ...

das ist es was ich nicht verzeihen kann ... es hat nichts mehr mit ihm und mir zu tun ... das was mal ein 'wir' war ist vorbei und ich trauere dem nicht nach ... aber dieses einstige 'wir' hat etwas hinterlassen was weiterlebt und weiterbetreut werden muss und ich kann nicht verzeihen wenn sich der eine aus der Verantwortung zieht indem er sie wortlos dem anderen überlässt ... mein Leben ist gut so wie es jetzt ist, aber es könnte einfacher und vor allem stressfreier sein hätte sich Ex nur als Partner, nicht aber auch als Vater zurückgezogen ...

lilac

02.05.2004 21:54 • #3


E
ich möchte vorausschicken, daß ich z. Zt. ziemlich durchhänge und mich mächtig ärgere über die Umstände, die auf mich hereinprasseln. Es sind nur Kleinigkeiten, aber es fällt mir zur Zeit schwer, ruhig zu bleiben.


Hallo TabSel,

ich kann nur bestätigen, was Du schreibst. Es wird höchste Zeit, daß Du wieder NORMAL wirst. Du bist langsam eine Belastung für Dein engstes (!) Umfeld. Außerdem mußt Du schon lange darüber hinweg sein, also bitte Normalität!!

Ich kann es nicht mehr hören, ich sag es Dir ehrlich. Mir ging es gestern wieder so. Auf der einen Seite wirst Du immer wieder getrieben, wird gehetzt - kann doch nicht sein, sie läßt die Kinder immer alleine - und jetzt kann sie leicht leben.

Und dann - wie ein Hammer - ja ich versteh nicht, daß der Schwiegervater mit dem Neuen nicht klarkommt... der muß doch auch lernen, NORMAL mit der Situation umzugehen.

Auf der einen Seite Neugier bis zum erbrechen, auf der anderen Seite - gibt man Informationen - wird sofort wieder darauf hingewiesen, daß man sich damit abfinden muß, es ist halt so, die Zeit heilt alle Wunden, das Leben muß weitergehen. Es kommt mir vor, als daß das Umfeld gerade einen wahnsinns-Genuß empfindet, in den Wunden zu puhlen...

Hallo Gerd - tut´s hier noch weh? Nein? Und dort? Auchnicht? Dann da vielleicht? Wo können wir noch bohren?
Und wenns dann weh tut - jetzt hör doch auf mit dem Jammern, das tut doch nicht weh.

Sadismus pur!! Und das im engsten Kreis!

Ich sage Dir ehrlich, TabSel, ich bin es so leid, daß ich vielen in meinem Umfeld einfach keine Informationen gebe. Daß ich keine Informationen einfordere, nichts mehr hören will. Wie die 3 Affen...
In der Tat ist es so, daß man sich in dieser Streßsituation viel zu sehr geöffnet hat und es Menschen gibt, die hier dann zu weit gehen.
Es war für mich ein innerer Reichsparteitag, als ich wieder Informationen für mich behielt - und spürbar wieder meinen eigenen Weg ging. Und zur Zeit hege ich gegen alles einen Haß, was sich mir in den Weg stellt.

Ich will nur noch meine Ruhe, es ist vorbei mit Gutmütig.

Ich zahle, was ich zahlen muß. Ich erledige, was ich erledigen muß. Aber ich laß mir nicht mehr sagen, wann ich NORMAL sein muß, wann ich dies oder das tun muß oder wie ich mich fühlen darf oder muß. Die Zeiten sind vorbei.

Bei mir ist es übrigens nicht der Dad, sondern mein Bruder, über den ich alle Informationen erhalte. Glaube nicht, daß ich es direkt erfahre, neinnein. Und wenn man dann was erzählt, heißt es eben nur: Weiß ich schon - und therapeutisch wird Dir in Dein Hirn gebrannt - soll sie doch machen was sie will... Es darf Dir also nichts ausmachen, daß die Information bekannt ist, sie an Dir vorbeiging, obwohl Du es als Erster hättest wissen müssen. Bei mir geht das soweit, daß vertrauliche Unterlagen über irgendwelche Personen an mich gelangen, natürlich offen! Da haut es Dir schon erst einmal die Schuhe weg.

Also - Vergebung ist sicherlich ein Ziel, ich will meine Ruhe finden und ich denke, das wird nur darüber gelingen. Und ich verhalte mich wie die 3 Affen z. Zt. - ich will nichts hören, nichts sehen und ich sage nichts. Damit fahre ich zur Zeit am Besten. Nur so kommst Du schnell auf eigene Füße - und das muß Dein Bestreben sein! Gruß, Gerd

03.05.2004 11:13 • #4


E
Hallo lilac,

ich las Deinen Beitrag und merkte, wie die Emotionen in mir hochkamen. Was mich einfach stört ist der brutale Egoismus der Verlasser - man kann nur nichts dagegen machen.

Ich kann Dir einen Tipp geben, wie man das als Alleinerziehende so löst. Meine Kinder (9 und 11) sind entweder bei irgendwelchen Bekannten untergebracht oder einfach stundenlang alleine zuhause. Sie stören wohl etwas beim Selbstverwirklichen und daher wird hier konstruktiv gearbeitet. Dies geht dann soweit, daß meine Schwiegereltern froh sind, daß die Kinder alle 2 Wochen bei mir sind.

Je älter die Kinder werden, umso leichter wird es für mich!

Und es ist für mich schwierig, sie in die Verantwortung zu nehmen, zum einen bin ich es leid, zu streiten, zum anderen erfahre ich nur hinterher und nur zwischen den Zeilen, was da zuhause so läuft.
Dann mag es aber sein, daß ich einfache Aussagen auch nur überbewerte - ich sehe die Kinder tagelang unbeaufsichtigt, auch weil ich eine Angriffsfläche suche, um meine Emotionen abzubauen.

Tatsache ist, ich habe es nicht mehr in der Hand, was mit den Kindern passiert. Ich bete einfach, daß nie etwas passiert. Die Kinder werden alleine groß, sagt mein Chef.

Was bleibt mir als der Gehörnte, der Verlassene, der Geschiedene? Mich in meinem Frust ersaufen? Nein. Ich lebe mein Leben, so egoistisch wie es nur geht. Ich genieße es, wenn ich die Kinder habe und freue mich aber auch, wenn ich meine Freiheit genießen kann.

Und - da ich die Trennung nicht wollte - es ist mir egal, ob es ihr passt, wie oft ich die Kinder nehme. Ich nehme sie an diesen saublöden 'jedeszweiteWochenendeBesuche' - das genügt mir. Und ich entscheide, wann ich meinen Urlaub buche, da ich nicht meinen Jahresurlaub für Sie und ihren neuen Macker opfere, nur damit sie ihren Freiheitsdrang verwirklichen kann.

Ich verstehe Deine Sorgen, das meine ich ehrlich. Ich will nur die andere Seite darstellen - wir haben gemeinsam, daß wir betrogen und verlassen wurden. Wir sind die Gearschten - und haben immer den Eindruck, daß es dem Anderen nur gut geht. Mir fällt es oft genug schwer, mir das Gute meiner Situation vor Augen zu halten. Es bleibt mir nichts anderes übrig!!

Gruß, Gerd

03.05.2004 11:14 • #5


E
Hallo TabSel,

ich finde es einmal mehr sehr verblüffend, wie sehr manche Erlebnissen ähneln, trotzt einige kleine „Unterschieden“...
Du fragst also, ob Verzeihung möglich, ja wünschenswert ist. Meine ganz persönliche Antwort darauf ist ein sehr eindeutige NEIN! Ich will es nicht, will es nicht können und auch nicht versuchen! Es gab einer Zeit, da wäre es möglich gewesen, ja absolut denkbar und auch realisierbar. Diese Türe hat sie sich selbst zugesperrt, womit auch ich mich abfinden musste. Nun ist meine Bereitschaft dahingehend unter den Nullpunkt gesunken. Und das ist sehr wohl bekannt, denn ich verweigere jeglicher Kontakt zu ihr. Heute noch, und in die Zukunft nicht minder. Mein Verhältnis zu den Kindern hat sich geebnet, zum Glück, aber sie sind ja auch allesamt volljährig, was ihnen auch ein gewissen Grad der Selbstständigkeit in der Denkform gewährt. Somit bleiben mir diese Zwänge nun erspart. Was bleibt ist mein täglich Kampf ums Überleben, aber auch dieser wird ein Ende haben. Und dann – so wie die Situation derzeit ausschaut – werden die Karten neu gemischt sein.

Es mögen Menschen geben, die mich wegen diese Haltung verurteilen werden. As ist mir durchaus bewusst. Aber wie heißt es so treffend: „Wir sind nicht auf diese Welt um so zu sein, wie Andere uns haben wollen.“ Ich stehe also voll und ganz zu meiner Haltung, was nicht bedeuten soll, das die Unfähigkeit zu Änderung mich gepackt hätte...

Zuversicht, Kraft und Stehvermögen, das wünscht Euch alle

Dom

03.05.2004 11:28 • #6


T
Hallo,

@GerdS
weißt Du, wir kennen uns ja nun schon länger, will heißen, DU hast mir vor langer Zeit geholfen... Und ich bin verwirrt, wie sehr sich Deine derzeitige Haltung und meine Haltung gleichen... Ich habe mich sehr zurückgezogen um's mal so zu nennen... Ich besuche meine Eltern zwar regelmäßig, weil ich den Kids die Großeltern nicht vorenthalten möchte. Meine Ex käme nie auf den Gedanken, sie mal zu mir zu bringen oder gar zu meinen Eltern zu fahren. Und ich verbringe alle zwei Wochen einen Nachmittag meines Umgangs mit meinen Eltern, die sie sich immer beschweren, sie hätten nichts von den Enkeln. Und wenn ich dann da bin, dann sitzt mein Dad am Computer, weil er ja nix sagen darf, wenn ich da bin... Ja, er nervt mich mit seiner Art.
Es ist vorbei und ich möchte NICHTS mehr von dieser Frau hören. Wir sind nicht mehr zusammen. Sie ist eine wildfremde, unsympathische Frau. Und solche Personen sind für mich kein Gesprächsthema, und wenn's die Mutter meiner Kinder ist. Es hat sich auf die Kids zu beschränken. Aus die Maus. Und ständig muß ich mir irgendwas anhören. Ich will das nicht. Ich habe mich zurückgezogen. Ich will nichts mehr hören und ich erzähle nichts mehr - niemandem. Und krieg wieder nur Vorwürfe, dass ich mich so gehen lassen würde und nichts mehr erzähle. Nein. Ich habe kein Bedürfniss, anderer Leute Neugier zu stillen. Ich will mit niemandem mehr Kontakt haben, der in meiner Ex mehr als die Mutter meiner Kinder sieht. Ich werde zum Eremit und fühle mich wohl, weil ich mich mit dem schei. nicht mehr abgeben muß. Es muß wieder Normalität her. DAS ist normal! Dass mich das unsäglich nervt. Die ehemals verteufelte Ex, die ich doch endlich mal vom Sockel holen soll ist plötzlich die Gute, die Normale und ich lass mich gehen... Hallo? Meine Kids sind jetzt bald 5 und 2,5, vor zwei Jahren verließ sie mich. Die Kids haben streckenweise Ihr Leiden auf Ihre kindliche Art geäußert und ich konnte nichts tun, als versuchen, Ihnen eine Insel zu sein, in so wenig Zeit. Wir haben ein tolles Verhältnis. Es kommt mir vor, als müßte ich mein komplettes Umfeld hinter mir lassen und mein Leben völlig von 0 beginnen, um damit endlich Ruhe zu haben und hab sie doch nicht, durch die ständigen Kontakte mit Ihr. Es ist schwer genug, bei jedem Anblick eines Vaters der mit seinem Kind ungezwungen spielt, Ihm Fahrradfahren beibringt, für Ihn da ist, spontan ungewzungen, zeitlich ungebunden. Es IST für mich nicht Normal alle zwei Wochen exakt getimed meine Väterlichen Gefühle spüren und ausleben zu dürfen. Und dabei zusehen, wie sich die Mutter in Ihrer neugewonnen Flexibilität von meinem Geld aalt... während ich niemandem mehr großartig etwas bieten kann... Nicht mal mir selbst. Während meines ganzen Lebens hab ich zu sehr auf die Bedürfnisse anderer geachtet. JETZT, wo ich an einem Punkt angelangt bin, wo ich egoistisch genug geworden bin, mal auf meine Bedürfnisse besonderes Augenmerk zu legen, kann ich mir meine Bedürfnisse nicht mehr leisten - finanzieller Art und kann sie auch nicht ausleben - emotionaler Art. Und das soll dann Normalität sein. Bitte. Es kann jeder tun und lassen was Ihm Spaß macht und gut tut. Aber sobald hier meine Grenzen auch nur berührt werden, war's das für mich. Aber ich will ja den Kontakt der Kinder zu den Großeltern - für die Kinder - aufrecht erhalten... Mann ich sage Dir. DAS ZERMÜRBT MICH. Es macht mich so unglaublich stark. Ich fühle mich so unglaublich stark, NICHTS mehr von mir bekanntzumachen. Ich fühle mich ungalublich stark, über all dem zu stehen, ein Buch mit sieben Siegeln nach außen, für alle uneinsehbar, und nach innen soviel Erkenntnis über mich selbst mit mir herumzutragen.

Ich verplapper mich...

GerdS, ich wünsche Dir das Allerbeste!!! Von ganzem Herzen!!!

03.05.2004 12:28 • #7


E
Hallo TabSel,

nee, Du verplapperst Dich nicht. Ich konnte auch nicht mehr aufhören zu schreiben.

Mein Fahrplan ist relativ einfach, wird so schnell als möglich umgesetzt - auch wenn ich hier gegen widrige Umstände ankämpfen muß.

Meine Kinder haben meine Eltern dann alle 2 Wochen vollzeitlich - das liegt daran, weil ich noch immer bei meinen Eltern wohne. Ich war dankbar für die Unterstützung in der schweren Zeit - nur wird es eben Zeit, diese Kruste aufzubrechen. Ich bin dabei, mir eine Wohnung in einem der elterlichen Häuser herzurichten und dann dahin umzuziehen.

Weißt Du, meine Kinder sind alle 2 Wochen auch nicht bei mir... sie sind bei meinen Eltern! Das sind keine Vater-Wochenenden, es sind Opa/Oma-Wochenenden. Ich war immer der, der sich bemüht hat (so wie Du), daß die Enkelkinder bei meinen Eltern (und Schwiegereltern) sind. Ich gab sie dann ab und zog mich zurück - für diesen Moment habe ich sie voll an meine Eltern abgegeben, egal wie sie verhätschelt wurden. Sie wußten aber auch immer, wenn sie dann wieder zuhause sind, wer das Regiment führt. Das ist etwas, was völlig fehlt! Das ist etwas, was auch gegenüber meiner EX völlig fehlt. Sie muß und wird lernen, daß ich nicht von meinen Eltern abhängig bin.
Mein Ego verlangt natürlich noch irgendwo nach einem warst ja doch nicht so schlecht von meiner EX. Das wird aber nie passieren. Deshalb will ich sie nicht mehr von einem Sockel holen, sondern mein eigenes Leben in den Griff bekommen. Und ich male mir das Schreckens-szenario ab und zu bildlich aus - gell Gerd, samma wieda guad. Damit hätt ich echt ein Problem. Sie hat nämlich die Eigenart, sehr gut manipulativ zu wirken - daher ist diese Distanz für mich auch gesund.

Also - als erstes bei mir eigene 4 Wände!

Dann - mein eigenes Leben. Ich horche in mich und frage mich immer wieder - was brauche ich noch und was brauche ich auf keinen Fall mehr! Und da bin ich sehr genau. Ich brauche kein heuchlerisches Umfeld mehr, das geb ich mir nicht mehr. Ich brauche keine Informationen von meiner EX - ich sehe es wie Du, sie ist die Mutter meiner Kinder und das war´s. Ich brauche kein Mitleid mehr - das bekomme ich sowieso nicht mehr. Deinem Geschwafel kann bald nicht mehr mal der treueste Hund zuhören... (und an diesem Verhalten des Zuhörens kann man auch die Freunde erkennen).

Erfolge im Beruf. Hierüber hole ich mir meinen Wert teilweise wieder zurück. Und ich merke schon, daß es mich einen feuchten Kehricht interessiert, ob mir ein Vorgesetzter gegenübersitzt. Ich bin kantig geworden.

Urlaub, den ich will. Ich genieße es, alleine zuhause zu sein. Warum muß man immer irgendwo hinfliegen? Was soll ich da? Was einem da alles eingeredet wird...

Trotzdem - meine Einstellung, hilfsbereit zu sein, die lasse ich mir von niemanden nehmen. Aber ICH ALLEINE entscheide, wem und wann ich helfe. Hier habe ich auch viele Fehler gemacht.

Und, der Dalai Lama nannte es so ungefähr belanglose Rede, die versuche ich, zu vermeiden, da ich da bei vielen Freunden eben nur Prügel bekomme.

Ich male Bilder, wie meine Zukunft ausschauen könnte und das richtet mich immer wieder auf. Versuch Dir einen Fahrplan zurechtzulegen, vielleicht hilft das ein wenig über die aufkommenden Emotionsklippen - ich schau dann in die Zukunft und sag mir - laßt mich alle in ruh!! Gruß, Gerd

03.05.2004 13:27 • #8


T
Ich wünsche Dir, dass Du Deine Ruhe finden wirst und Deinen Weg gehst und dass dieser Weg geteert ist!

03.05.2004 13:41 • #9


M
Hallo TabSel,

vor dieser Frage stand ich auch mal und es mir nicht gelungen zu verzeihen.
Ich gehe dem Kind zuliebe pseudofreundlich mit meinem Ex um, aber ansonsten haben wir uns nichts zu sagen. Wie bei Dom, hat mein Ex die Chance nicht genutzt, an eine Freundschaft (wegen Kind) zu arbeiten.
Wenn ich ich ihn verzeihen oder vergeben würde, könnte er mich und das Kind weiter ausnützen...mir die Schuld für das Scheitern der Beziehung geben...ich müsste mir weiterhin anhören, wie toll seine 15-jahre ältere Freundin ist, die nicht so viel arbeiten muss wie ich usw... Davor muss ich mich schützen.
Aber trotzdem denke ich zuversichtlich und hoffe irgendwann verzeihen zu können und ich habe irgendwo gelesen, dass man Ex leicht machen soll, auch wenn ich nicht erwarten kann, dass er es mit mir leicht macht...

Liebe Grüsse
Mirja

03.05.2004 21:41 • #10


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