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Umgang mit verletzenden Worten

S
Hallo liebe Community,

seit fast 7 Wochen bin ich nun von meinem Freund getrennt. Schluss gemacht hat er. Hinterlassen hat er ein Gefühlswirrwarr von Minderwertigkeitskomplexen, Wut und Schuldgefühlen.

Zur Trennung: Die Gründe wurden genannt, er hat sich jedoch nur meine Schuld vor Augen geführt, was er dazu beigetragen hat, ist ihm bis dato glaube ich immer noch nicht bewusst. Naja Trennung auf jeden Fall soweit akzeptiert erstmal, Kontakt bis auf Geburtstags-SMS (ein Tag zu früh und morgens als erster ) von ihm an mich auf Eis gelegt. Was mich seit geraumer Zeit jedoch verfolgt sind die Aussagen, die er beim Trennungsgespräch machte: Die Beziehung war für mich keine wirkliche Bereicherung, egal ob mit Partner oder ohne Partner - es verändert sich irgendwie nichts, es fühlt sich nicht viel anders an; Irgendwann kommt immer der Punkt, an dem ich so genervt von jemanden bin, den ich mag/liebe und dann flachen die Gefühle ab; Ich muss mich jetzt erstmal auf mich konzentrieren und hab für eine Beziehung (und den damit verbundenen kleinen Tiefs) keinen Kopf.

Erst ein mal klingt das für mich nach Flucht, vielleicht auch ein paar Ausreden, um sich den wahren Gefühlen (die vielleicht weg sind/waren) nicht stellen zu müssen. Über Gefühle reden kann er gar nicht und macht alles mit sich alleine im stillen Kämmerlein aus und frisst alles in sich rein. Ich hingegen kann Probleme offen ansprechen und will sie geklärt haben. Kommunikation ist also erstmal nicht seine Stärke. Was mich daran jedoch irgendwie stört ist, dass er mir durch solche Aussagen ein Gefühl vermittelt, dass ich ihm wenig Wert war in der Beziehung, er die schönen Momente nicht so gesehen hat wie ich, er nicht die gleichen Gefühle aufbringen konnte wie ich - es nagt an meinem Selbstbewusstsein.

Wer von Euch hat ähnliche Erfahrungen machen müssen? Wem wurde ähnlich so wenig Wert zugesprochen nach der Trennung? Oder könnte man seine Aussagen noch anders deuten? Wie geht man am Besten damit um?

Ich freue mich auf regen Austausch, Erfahrungen, Tipps und bin natürlich auch bereit, Näheres zu den Umständen beizutragen, falls mir jemand einen neuen Blickwinkel eröffnen kann

Fühlt euch gegrüßt!

26.04.2016 18:43 • #1


Damianos
Sei ebenfalls gegrüßt! Und lass dir gesagt sein, dass eine Beziehung eine Bereicherung für beide sein muss, nicht nur für einen der beiden. Es gehören immer zwei dazu. Wenn es nicht so ist, ist die Zukunft ungewiss.

26.04.2016 20:19 • x 1 #2


A


Umgang mit verletzenden Worten

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N
Die Beziehung war für mich keine wirkliche Bereicherung, egal ob mit Partner oder ohne Partner - es verändert sich irgendwie nichts, es fühlt sich nicht viel anders an; Irgendwann kommt immer der Punkt, an dem ich so genervt von jemanden bin, den ich mag/liebe und dann flachen die Gefühle ab; Ich muss mich jetzt erstmal auf mich konzentrieren und hab für eine Beziehung (und den damit verbundenen kleinen Tiefs) keinen Kopf.

Wenn sich das bei ihm so immer wieder abspielt, hört sich das für mich nach Bindungsangst an. Könnte ein festgefahrenes Muster sein. Angst vor zu viel Nähe, Vereinnahmung, Selbstschutzmechanismus an, Trennung...

26.04.2016 21:26 • x 1 #3


F
Ich habe gleiches erlebt, zweimal mit dem gleichen Mann. Erst wurden die Gründe der Trennung immer auf mich geschoben bis er dann zum Schluss immer sagte es läge an ihm, er kann nur bis zu einem gewissen Punkt und hat keine Gefühle mehr. Bin mittlerweile auch ziemlich sicher dass es bindungsangst bzw -Unfähigkeit ist.
Bringt nur nix wenn der andere nicht redet Ich kenne das.
Alles gute

29.04.2016 00:05 • x 1 #4


Damianos
Zitat von Frieda9982:
Ich habe gleiches erlebt, zweimal mit dem gleichen Mann. Erst wurden die Gründe der Trennung immer auf mich geschoben bis er dann zum Schluss immer sagte es läge an ihm, er kann nur bis zu einem gewissen Punkt und hat keine Gefühle mehr. Bin mittlerweile auch ziemlich sicher dass es bindungsangst bzw -Unfähigkeit ist.
Bringt nur nix wenn der andere nicht redet Ich kenne das.
Alles gute

Bindungsunfähig, beziehungsunfähig und nur auf das eine aus. Böse Falle!

29.04.2016 21:21 • #5


N
Zitat von Damianos:
Bindungsunfähig, beziehungsunfähig und nur auf das eine aus. Böse Falle!

Ja und nu... Kommt noch was?

29.04.2016 22:00 • #6


Damianos
Wie ich schon sagte: Eine Beziehung muss eine Bereicherung für beide sein, nicht nur für einen der beiden. Es gehören immer zwei dazu. Ich will zum Nachdenken ermuntern und keine Königswege aufzeigen. Die gibt es niemals. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.

29.04.2016 22:13 • x 1 #7


N
Zitat von Damianos:
Sei ebenfalls gegrüßt! Und lass dir gesagt sein, dass eine Beziehung eine Bereicherung für beide sein muss, nicht nur für einen der beiden. Es gehören immer zwei dazu. Wenn es nicht so ist, ist die Zukunft ungewiss.

Das ist richtig!
Schwierig ist nur, erst am Tag X durch die Trennung vermittelt zu bekommen, dass man keine Bereicherung ist bzw es nie war, wie es einem suggeriert wurde (Traumfrau usw) - indem riesen Luftschlösser gebaut wurden, die gemeinsame Zukunft geplant - und ohne Vorwarnung ist plötzlich nichts davon mehr wahr. Er trennt sich... und Frau fällt fassungslos ins bodenlose...

29.04.2016 23:01 • #8


Damianos
Zitat von NewDay1:
Zitat von Damianos:
Sei ebenfalls gegrüßt! Und lass dir gesagt sein, dass eine Beziehung eine Bereicherung für beide sein muss, nicht nur für einen der beiden. Es gehören immer zwei dazu. Wenn es nicht so ist, ist die Zukunft ungewiss.

Das ist richtig!
Schwierig ist nur, erst am Tag X durch die Trennung vermittelt zu bekommen, dass man keine Bereicherung ist bzw es nie war, wie es einem suggeriert wurde (Traumfrau usw) - indem riesen Luftschlösser gebaut wurden, die gemeinsame Zukunft geplant - und ohne Vorwarnung ist plötzlich nichts davon mehr wahr. Er trennt sich... und Frau fällt fassungslos ins bodenlose...

Du hast ja so recht! Suggerierte Bereicherungen sind nicht wirklich, sie sind Luftschlösser. Das ist alles andere als eine Bereicherung für beide. Das ist Ausnutzen und ausnutzen lassen. Und das braucht kein Mensch. Der Fall ins Bodenlose ist dann vorprogrammiert. Eine Bereicherung für beide ist ist das nicht! Darunter verstehe ich etwas anderes.

03.05.2016 19:28 • #9


S
Hey,

toll das welche geantwortet haben. Ich finde mittlerweile bin ich einen Schritt weiter. Ich musste lernen, sein Problem nicht zu meinem zu machen. Was er gesagt hat, wie seine Beziehungen zu Menschen aussehen bislang und die Unfähigkeit sich komplett der Liebe zu öffnen - all das liegt nicht an mir, sondern IN IHM. Es ist hart, sich das immer wieder zu verdeutlichen. Zu gern holt man mal schnell die Peitsche raus und möchte sich selbst bestrafen. Es ist nicht meine Aufgabe, das komplett nachzuvollziehen. Es ist meine Aufgabe, mich davon zu lösen. Mich auf mich zu konzentrieren. Es ist ein schwieriger Weg, aber man muss ihn gehen. Seines Friedenswillen wegen.

Ich hoffe diejenigen in ähnlichen Situationen bringen gemeinsam mit mir die Stärke und den Willen auf

07.05.2016 15:43 • #10


Damianos
Zitat von Shii:
Es ist ein schwieriger Weg, aber man muss ihn gehen. Seines Friedenswillen wegen.

Und deines Friedens willen - vergiss das bitte nicht. Sei stark, denn das bist du dir wert - unbedingt!

07.05.2016 16:16 • #11


Y
Wie alt ist dein Freund ?

07.05.2016 16:29 • #12


S
Zitat von Damianos:
Zitat von Shii:
Es ist ein schwieriger Weg, aber man muss ihn gehen. Seines Friedenswillen wegen.

Und deines Friedens willen - vergiss das bitte nicht. Sei stark, denn das bist du dir wert - unbedingt!


Natürlich ist meiner gemeint ^^

Zitat von Selbstliebe:
Wie alt ist dein Freund ?


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07.05.2016 23:03 • #13


M
Ja, ich kenne das. Und ich habe Schluss gemacht, weil bei ihm kein Gefühlsüberschwang da war bzw. das zur Schau getragene Gefühl mit der Zeit spürbar zurückging - wir hatten ritualisierte Abläufe, sahen uns regelmäßig, aber - von ihm dosiert -selten. Er bekam wohl Angst vor dem, was ich noch von ihm wollen könnte. Ertrug nicht die kleinste Erwartung. Ich sah dann Müdigkeit und Überdruss in seinen Zügen.
Mein Schlussmachen traf ihn wohl vor allem in seinem Stolz.

Später meinte er, er hätte gedacht, das passe schon mit uns, denn ICH könne ja wohl gerade eh keine Beziehung haben, ich stünde nicht fest im Leben mit meinen Baustellen. (Es gibt tatsächlich einen Punkt, an dem ich nicht weiterkomme. Hat mit dem Thema umziehen zu tun.) Das hat er mir unter die Nase gerieben in dem Sinne: Das kriegte ich ja nicht auf die Reihe, seit wir uns kennen, also könne ich auch keine Beziehung haben ...
Und er könne das auch nicht. Sei noch nicht lange genug allein.

Heute läuft er einer hinterher, die ihn kurzhält, wenig wertschätzt und permanent abweist.

Ja, so eine Dynamik kratzt am Selbstwert ...



Heute läuft er einer Frau nach, die ihn kurzhält und abweist.

Über Liebe sprach er wenn, dann zynisch, über Frischverliebte, als handle es sich um eine fremde Spezies.
Ich sollte in seinem Alltag nicht auftauchen.

08.05.2016 00:39 • #14


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