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Umgang mit Wiederbegegnung

Maischa
Hallo ihr Lieben ,
Ich brauche eure Tipps und euren Rat.
Mein Ex und ich wohnen in der gleichen Straße. Egal wo ich hin möchte, ich fahre bei ihm vorbei. Jeden Tag hab ich Angst er kommt die Türe gerade raus, wenn ich bei ihm vorbei fahre. Anfangs war es so schlimm, da musste ich nur sein Auto dort stehen sehen und mir ging es schlecht.
Letzte Woche Samstag kam er gerade mit seinen Hunden bei mir vorbei, als ich die Einkäufe ausgeladen habe. Er hat gegrüßt, ich dann natürlich auch, ich mein das macht man ja schließlich auch. Aber nach dieser Begegnung war mir wieder richtig schlecht, ich habe geheult und mein Handy angestarrt, in der irrsinnigen Hoffnung er würde sich melden. Gestern morgen kam er gerade vorbei als ich die Haustür geöffnet habe, um zum Auto zu gehen. Er hat wieder freundlich Guten Morgen gesagt. Ich war so geschockt und habe nur ein Morgen gesagt und bin fluchtartig zum Auto gerannt. Der gestrige Tag war die Hölle. Mir war schlecht, ich war nervös, hab mich für mein Verhalten am Morgen geschämt, wollte wieder zum Handy greifen, um ihm zu schreiben.
Jetzt grade kam ich mit meinem Auto angefahren und sehe, wie er mit seinen Hunden in den Wald läuft, sich einmal umdreht sieht, dass ich es bin und dann weiter läuft. Erst wollte ich hinterher rennen, um noch mal mit ihm zu reden, aber das hab ich gelassen.
Und ich blödes Schaf sitze jetzt wieder hier und kämpfe mit den Tränen, die Gedanken und natürlich auch wieder dem Verlangen him zu schreiben.
Ich weiß, dass die Begegnungen zufällig sind und ich nicht hoffen brauche er macht das so, damit er mich sieht und ich auch nicht hoffen brauche, dass er sich jemals wieder bei mir meldet oder stehen bleibt und wartet, ob ich komme.
All das tut so verdammt weh und ich wünsche mir ich könnte alles ungeschehen machen.
Ich brauche euren Rat, wie ich mit diesen Begegnungen umgehen kann, wie ich es schaffe mich währenddessen normal zu verhalten und nicht wie eine beleidigte Kuh weg zu rennen, sondern Ruhe währenddessen zu bewahren. Ich habe das Gefühl nie damit fertig zu werden.

Liebe Grüße und Danke

02.06.2018 12:45 • #1


T
Zu aller erst mach dir nicht selbst so einen Druck. So wie ich das nachgelesen habe, bist du erst seit 4 Wochen von dem Mann getrennt mit dem du 2 Jahre eine Paarbeziehung geführt hast und ihn sonst schon dein ganzes Leben kennst. Also: Muss/Sollte/Darf streichst du erstmal aus deinem Wortschatz ihm bezüglich.
Es ist ok zu trauern - er war offensichtlich immer ein wichtiger Mensch in deinem Leben. Auch wenn du in 6 Monaten noch trauerst (aber da wird es nicht mehr so präsent und stark sein) ist das absolut ok.

Natürlich ist umziehen eine Option - aber wäre für mich eine sehr nachgelagerte. Vielleicht bekommst du ja hin seinen Tagesablauf (Wann geht er beispielsweise mit den Hunden) etwas für dich zu nutzen. Wenn du weisst, dass er um 18 Uhr mit den Hunden geht, dann versuch (bloss nicht krampfhaft) nicht dort zu sein, wo du ihn treffen könntest. Das sollte natürlich nur in der Anfangszeit so sein. Richte dich nicht immer nach ihm. Wichtig ist, dass es dir hilft - egal was du tust. Es ist dein Schmerz, aber auch dein Tempo ihn zu verarbeiten.

Das ist übrigens bei vielen so, die Trennungskummer haben - der eigene Druck und die oben genannten bösen Worte, womit man den Druck anspitzt.

02.06.2018 13:11 • x 1 #2


A


Umgang mit Wiederbegegnung

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Luto
Warum wohnt ihr in derselben Straße, seit wann und warum seid ihr getrennt?

Ansonsten: ignorier ihn, soweit es geht, kipp alle Hoffnungen ins Klo (denn die werden sich deshalb niemals erfüllen, weil sie überhaupt existieren!), geh viel unter Leute oder lade Dir Leute ein. Finde Spaß am leben ohne ihn. Eine andere Möglichkeit gibt's nicht. ach doch: notfalls wegziehen!

02.06.2018 13:12 • x 1 #3


Maischa
@TinTin1980 Ja, du hast Recht er ist und war für mich immer ein wichtiger Mensch. Wegziehen ist absolut keine Option. Ich habe hier alles meine Familie, meine Freunde, die Wohnung gerade abbezahlt und so viel Macht möchte ich ihm nicht geben. Hört sich blöd an, ich kann es nicht besser erklären.
Im Moment versuche ich ihm aus dem Weg zu gehen und eben bewusst solche Situationen zu vermeiden, bis Samstag hat das auch gut geklappt, aber seit dem kommt er andauernd hier vorbei ....

Danke für deine Worte. Ich glaube, ich muss einfach mehr Geduld mit mir haben und akzeptieren, dass ich im Moment eben nicht locker und normal mit ihm umgehen kann und er ruhig denken soll, dass ich beleidigt bin,weil er sich getrennt hat.

02.06.2018 13:29 • #4


Maischa
@Luto Danke für deine Worte. Wir sind seit vier Wochen getrennt, weil er keine Gefühle mehr für mich hat oder sich nicht sicher was er fühlt.

Ich habe mir vor Jahren hier in der Straße eine Wohnung gekauft und seine Eltern wohnen hier in der Straße und zu denen ist er nach der Trennung gezogen.

02.06.2018 13:38 • #5


T
Zitat von Maischa:
Ich habe hier alles meine Familie, meine Freunde, die Wohnung gerade abbezahlt und so viel Macht möchte ich ihm nicht geben. Hört sich blöd an, ich kann es nicht besser erklären.

Nein, hört sich eher sehr gesund an.

Zitat von Maischa:
Im Moment versuche ich ihm aus dem Weg zu gehen und eben bewusst solche Situationen zu vermeiden, bis Samstag hat das auch gut geklappt, aber seit dem kommt er andauernd hier vorbei

Hört sich irgendwie nicht wirklich nach Zufall an. Eher nach Neugier, wie es dir geht, wenn es jetzt so gehäuft passiert. Interpretiere da aber nicht mehr als Neugier rein. Hoffnung verhindert Verarbeitung.

Zitat von Maischa:
Ich glaube, ich muss einfach mehr Geduld mit mir haben und akzeptieren, dass ich im Moment eben nicht locker und normal mit ihm umgehen kann und er ruhig denken soll, dass ich beleidigt bin,weil er sich getrennt hat.

Sehr guter Vorsatz. Es ist ja auch auch mal interessant andersrum zu denken: Er hat sich nicht gegen dich mit einer Trennung entschieden, sondern für sich. Du MUSST übrigens auch nicht grüssen, wenn dir nicht danach ist. Was er denkt, kann dir im Grunde egal sein. Er hat den Weg ohne dich gewählt, nun sollte er auch mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben.

02.06.2018 13:49 • x 2 #6


Maischa
@TinTin1980 Danke für deine Worte. Die tun gut.
Klar hat er sich mit der Trennung für sich entschieden und es ist ja auch sein gutes Recht zu gehen... Darum geht es auch gar nicht ich akzeptiere seine Entscheidung und bin weder wütend noch beleidigt. Ich bin einfach nur traurig. Ich wünsche ihm sogar alles Gute und dass er wieder glücklich wird, was er wohl mit mir nicht war.

Hoffnung mache ich mir keine, ich glaub auch nicht, dass es Neugier ist, ich glaube er will mir zeigen, dass er abgeschlossen hat, er müsste hier nämlich nicht vorbei, er kann durch seinen Garten genau auf den Weg kommen, den er jetzt geht, wenn er hier vorbei kommt...

Na, ja und nicht grüßen finde ich noch schlimmer, wie dass was ich gestern gemacht habe. Wirklich haben nicht gestritten bei der Trennung. Er hat mir per WhatsApp mitgeteilt was ihn an mir stört und dass er sich so keine Zukunft vorstellen kann....

02.06.2018 14:29 • #7


T
Zitat von Maischa:
Ich bin einfach nur traurig.

Dein gutes Recht und absolut nichts negatives. Das Trauergefühl haben wir menschen um zu verarbeiten. Irgendwann, wenn alles wieder in dir passt, wird es weichen. Sieh es als Freund an.

Zitat von Maischa:
alles Gute und dass er wieder glücklich wird, was er wohl mit mir nicht war.

Kann ich mir nicht vorstellen. Werte dich nicht so ab. Er war zwei Jahre mit dir zusammen. Das macht man nicht, wenn man mit einer Person nicht glücklich ist. Menschen entwickeln sich - auch gemeinsam in unterschiedliche Richtungen. Das ist eigentlich sogar der Regelfall. Der seltene Optimalfall ist eben, sich gemeinsam in eine Richtung zu entwickeln - als Individuum und eben auch als Paar. Beides sollte Hand in Hand gehen. Oftmals ist es aber so, dass sich der Mensch an sich entwickelt, jedoch die Paarbeziehung nicht mitnimmt und an die geänderten persönlichen Umstände anpasst. Hier sind wird dann auch wieder beim immer wiederkehrenden Faktor: Kommunikation.

Zitat von Maischa:
ich glaube er will mir zeigen, dass er abgeschlossen hat

Kann er doch gerne. Das sind Ego-Spielchen. Darauf würde ich nicht einsteigen. Wenn er wirklich so handelt (und aus diesem Grund) dann ist das ein Indiz dafür, dass er nicht abgeschlossen hat und auch verletzt ist.

Zitat von Maischa:
Na, ja und nicht grüßen finde ich noch schlimmer, wie dass was ich gestern gemacht habe.

Warum findest du es schlimmer? Bleib doch mal bei dir und nicht bei ihm. Warum genau ist es schlimm?

02.06.2018 14:37 • x 1 #8


Caessy
Zitat von Maischa:
Ich brauche euren Rat, wie ich mit diesen Begegnungen umgehen kann, wie ich es schaffe mich währenddessen normal zu verhalten und nicht wie eine beleidigte Kuh weg zu rennen, sondern Ruhe währenddessen zu bewahren.


Hey,
was mir gerade so in den Sinn kam: Ich hatte damals eine ähnliche Situation und hab mich auch so verhalten.
Bis ich mir überlegt habe wie es wohl aussieht, wenn man mich beobachten würde. Fand ich persönlich dann schon wieder lustig, fast wie ein Comedy Film.

02.06.2018 15:04 • x 1 #9


Maischa
@Caessy Hallo, danke. Ich konnte nach deiner Nachricht doch ein wenig über schmunzeln. Aber ich kann dir sagen, gestern war mir echt nach allem nur nicht nach Lachen. Ich habe ja auch irgendwie das Gefühl mich da ein wenig rein zu steigern. Ich will einfach, dass er aufhört weh zu tun dieser Drang aufhört ihm noch was sagen bzw. schreiben zu müssen und ich einfach wieder die bin die ich vor der Trennung war und nicht so ein heulendes, sich selbst bemitleiden Elend was ich zur Zeit bin. So hat mich noch keine Trennung mitgenommen.

02.06.2018 15:28 • #10


Gorch_Fock
Warum wohnt Dein Ex da? War es die beliebte ich fang etwas mit dem Nachbarn an? Würde ich genauso wenig tun wie mit einem Arbeitskollegen. Die Folgen sind ähnlich. Nun stehst Du unter der sozialen Kontrolle Deines Exs. Was passiert, wenn Du mit einem neuen Freund aus dem Haus kommt? Schielst Du dann auch immer über die Schulter?
Entweder arbeitest Du an Deinem Selbstbewußtsein oder Du solltest umziehen. Deine Argumente finde ich schwach. Deine Familie hast Du auch noch wenn Du 200-300 Meter umziehst. Und ja, manchmal muss man unangenehme Entscheidungen treffen wenn es nicht anders geht.

02.06.2018 15:38 • x 1 #11


Maischa
@Gorch_Fock Nein, es war noch blöder wie Arbeitskollege oder Nachbar. Es war ich fange was mit meinem besten Freund an, den ich kenne seitdem wir vier sind. Also seit knapp 25 Jahren und es fällt mir nicht leicht nach vier Wochen damit umzugehen. Klar hätte ich mir vorher überlegen können,besteht ja immer das Risiko, dass es nicht klappt, habe ich nicht. Mein Pech.

Und warum er hier wohnt. Ich habe mir hier vor Jahren eine Wohnung gekauft und er ist nach der Trennung zu seinen Eltern gezogen. Die hier in der Straße wohnen.

Ich will hier nicht weg und du hast Recht dann muss ich an mir arbeiten was ich auch gerne mache. Danke für deine Tipps.

02.06.2018 15:56 • #12


A


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