Und plötzlich stand ER vor der Tür.

E
Hallo!

Ist es nicht traurig, dass qualitativ hochwertige Auseinadersetzungen um so ein wichtiges Thema immer so banal gestört werden?

Mangoon hat vermutlich recht, dass wir Frauen auf falsche Art und Weise um unsere Männer kämpfen, wenn wir sie wirklich zurück haben wollen! Entspricht auch meiner praktischen Lebenserfahrung ;).

Mit Biestigkeit und Vorwürfen schlagen wir die Tür nur zu! Nun bin ich gewiss nicht der Meinung, wir Frauen müssten einen auf Fussabtreter machen, um um Ex zu kämpfen und ihm alle Spielvarianten auf unsere Kosten zu gestatten. Never!

Wenn Sinah ihren Ex aber ernsthaft zurück gewinnen will, sollte sie taktisch vorgehen, wie Mangoon schildert. Denn wieso suchen sich die Männer dann echte Kröten als Ersatz aus? Ja, weil sie ihnen diese Leichtigkeit (Spiel, Spaß und Spannung)vermitteln, unabhängig davon, wie sie aussehen...und wir symbolisieren Probleme, Kompliziertheiten, Stress, wenn wir die nieder machen, wegen ihren Fehlern. Ein Beitrag zur Lösung der Probleme ist dies keinesfalls, auch wenn man sehr verletzt wurde. Nutzen wir doch unsere Macht als Frauen und gehen strategisch vor. Diese Macht haben die Männer für sich noch nicht entdeckt...

Sinah, ich meine Du solltest es Dir überlegen, ob Du um ihn kämpfen willst oder ob Du mit ihm abschließen möchtest!
Wenn Du noch einen Weg siehst - und ich meine auch, sein Auftritt im Suff war eine Liebeserklärung - dann gehe taktisch klug vor und bombardiere ihn nicht mit Vorwürfen und vergraule ihn nicht. Man muss schon ein bißchen Feldherr sein, um einen Krieg gewinnen zu können! Wenn DU strategisch vorgehst, bist Du auch nicht völlig verletzbar, verstehst Du? Es ist ja auch ein Spiel...Was hast Du zu verlieren, wenn Du ihn willst? Beschissen geht es Dir doch schon...

Liebe Sinah, ja! Es war ein Schock für mich, als ich die ganzen Umstände meiner Trennung erfuhr! Und wie! Auch weil ich jetzt alles erkenne, was in den letzten Monaten unserer Beziehung so lief. Ich hätte es merken müssen, wenn ich aufmerksam gewesen wäre! Natürlich bin ich moralisch entrüstet. Ich habs unheimlich mit der Würde von Toten usw. Mir tut es so leid für den toten Kollegen. Der kann ja nun gar nichts mehr dazu sagen und sich äußern. Ich hoffe momentan auch für ihn, dass es wirklich kein Leben nach dem Tod gibt (obwohl ich eigentlich fest daran glaube, dass der Tod nicht das Ende ist) und er das alles mit ansehen muss. Ich möchte mich so gern bei ihm entschuldigen nach dem Motto:Denn sie wissen nicht, was sie tun! Abseits meiner moralsichen Entrüstung, kann ich genau nachvollziehen, warum diese Frau in den Augen meines Ex so extrem attraktiv für ihn wurde. Auch wenn sie wirklich nicht mit mir rein optisch zu vergleichen ist (igitt, klingt das selbstverliebt, aber verdammt, es ist wahr!). Sie hat ihm das Gefühl gegeben, gebraucht zu werden. Das habe ich niemals. Bei mir kam er sich wohl überflüssig vor. All das, was normale Männer einer Frau bieten wollen - Potenz, finanziellen Rückhalt, intelektuelle Qualitäten -, kann mein Ex nicht vorweisen. Es ist nur Menschlichkeit, die er zu bieten hat! Bei ihr wird er sich gebraucht und dadurch geliebt fühlen. Das habe ich ihm in den letzten Jahren nie vermittelt, ihn zu brauchen, verstehst DU? Da kann die aussehen, wie eine Vogelscheuche und dennoch gibt sie ihm weitaus mehr als ich - gemessen an seinem Bedürfnis! Das wird nun auch nicht lange halten, denn Madame ist offensichtlich eine ganz raffinierte Frau...Aber das sieht dieser Mensch nicht, er sieht auch nicht, wie unmoralisch das alles ist. Er ist zu naiv und sieht gerade nur, dass sie ihn braucht, in ihrer Hilflosigkeit(?)!

Es schmeichelt mir natürlich im Moment schon, dass alle Kollegen empört mit dem Kopf schütteln und nun sagen So eine? Unter solchen Umständen?. Es wäre sicherlich noch schlimmer für mich, wenn sie eine Schönheit wäre und ich seine Wahl auch noch als Angriff auf meine äußere Hülle interpretieren müsste (bin ja schon ein eitles Stück!). Auch hilft es mir zu wissen, dass das ihn auf Dauer nicht glücklich machen wird. Ich hoffe ja schon, dass er eines Tages erkennt, dass ich gar nicht so übel war. Und das obwohl ich ihn nicht mehr haben will!

Inzwischen habe ich den Schock schon etwas verdaut! Es ist schon auch der Gedanke da, dass jemand ziemlich skrupellos (oder einfach minderbemittelt) sein muss, wenn er unter solchen Umständen seine Bedürfnisse über die Situation stellt. Nee, mit so einem Typen will ich nicht mein Leben teilen. Da steckt doch auch eine Portion krankhafter Egoismus dahinter, oder? Aber es hat mich nochmals mächtig Kraft gekostet, damit umzugehen. Meine Kollegen polieren den beiden gerade so die Fresse (sorry für die Ausdrucksweise, aber es ist so und genauso!), dass ich mich gar nicht mehr empören muss! Den Grund, warum sie in seinen Augen plötzlich erstrahlte und ich die häßliche Gans war, habe ich kapiert!

Sinah, überlege Dir, ob Du Deinen Mann zrück haben willst. Der stand vor Deiner Tür, obwohl er diese Neue hat...er ist sich also nicht so sicher und hat Dir eine riesige Liebeserklärung gemacht....und dann denke strategisch, wenn DU ihn willst!

Ich weiß zumindest, wie ich einen Mann, den ich liebe, versuchen würde zu halten in einer nächsten Beziehung. Mädels, das ist ja tägliche Arbeit an den Kerlen, aber wenn es sich lohnt? Dann würde ich es tun! Dann rennt der nächste nicht mehr weg, wenn ich es nicht (auch)will und ihn durch mein Verhalten vertreibe!

Viele Grüße

Ariane - durchaus eine Emanze, aber mit Trennungs-Erfahrung!

25.08.2005 00:13 • #16


E
ora et labora ;D

25.08.2005 01:05 • #17


A


Und plötzlich stand ER vor der Tür.

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E
Hallo Ariane, hallo Mangoon und an alle anderen, schön von euch zu hören.
Erst mal zu den Neuigkeiten, heute morgen rief er an, wollte wissen wie es mir geht und mir berichten, ob er Sonntag Ärger bekommen hat. Sie fragte natürlich wo er gewesen ist und er hat ihr wohl gesagt, daß er bei mir war, danach wollte sie nur noch wissen, ob wir miteinander geschlafen hätten. Er verneinte und damit war das Thema erledigt – erstmal.

Zeitgleich hat sein Freund wohl rumgetratscht, daß mein Mann seine Neue loswerden will und dieses ist ihrem Ehemann zu Ohren gekommen, der ihr das natürlich gleich berichtete.

Darauf hätte sie meinen Mann gefragt, ob er sie noch liebt und er hätte „nein“ gesagt. Woraufhin sie sich von ihrem Mann abholen ließ und nun wieder dort aufhältig ist.

Dafür ist jetzt gleich sein tratschender Freund bei ihm vorübergehend eingezogen, weil der sich plötzlich auch von seiner langjährigen Lebensgefährtin trennen will.

Ziemlich verwirrend, die ganze Geschichte. Jedenfalls, das war das ganze Gespräch.
Keine Ahnung, was er damit bezweckt hat und warum er es überhaupt nötig fand, mir mitzuteilen, daß die Neue nun nicht mehr da ist.

Ich weiß nun überhaupt nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich würde furchtbar gerne einen Schritt auf ihn zugehen, doch leider hatten wir genau dies im letzten Jahr zu genüge. Es gab, bevor die andere Frau auftauchte immer wieder Phasen, in denen er sich oft gemeldet hat, wir uns getroffen haben, alles ganz schön war und ich in dem Glauben, es wird wieder was mit uns. Und dann – Kontaktabruch total. Ich bin immer, wenn er mir den kleinen Finger reichte, gleich darauf eingegangen, was offensichtlich ein Fehler war.
Und nach wie vor, ist er ja der Meinung, er möchte mit mir nicht mehr zusammenleben, obwohl er mich liebt, er sieht ja auch die alleinige Schuld bei mir und ist in dem Glauben, er wäre der perfekte Mann. Also muß ich doch nun davon ausgehen, daß er mich wieder genauso fallen lässt, wenn er sich erst mal sicher ist, daß er mich noch bekommen kann, oder?

Meine Bitten im letzten Jahr, daß wir doch an der Beziehung arbeiten und einiges verändern können, hatte er kein Gehör geschenkt und damit abgetan, daß er mich gut genug kennt und weiß, daß ich mich sowieso nie ändern würde.

Wie würdet ihr euch verhalten?

Ariane, schön das du den Schock inzwischen schon etwas verdaut hast. Ich denke schon, daß er eines Tages erkennen wird, was er an dir verloren hat. So viele Jahre steckt er sicher auch nicht so einfach weg. Und wenn die Neue so skrupellos ist, wird er sicher eines Tages aufwachen und dieses erkennen, selbst wenn er sich im Moment genauso verhält. Dies muß aber ja nicht wirklich sein Charakter sein. Seine Motive, warum er sich ihr zugewandt hat, erscheinen mir ohnehin etwas fragwürdig. Er glaubt jetzt vielleicht, es wäre Liebe, aber Liebe hat doch eigentlich nichts damit zu tun, sein Ego aufzupolieren, weil man gerade von einem „schwachen Menschen„ gebraucht wird. Evtl wird ihn gerade dieses eines Tages stören. Zumindest wird er ihr bestimmt nicht die Achtung entgegenbringen können, die er für dich empfunden hat, wenn du immer eher selbstständig warst.
Und sie wird ihn auch nicht auf Dauer anhimmeln und bewundern.
Im Moment gibt den beiden die Verachtung der Kollegen vielleicht noch das Gefühl „wir beide gegen den Rest der Welt“, das schweißt erst mal zusammen, hält aber nicht lange an.

Ein guter Bekannter von mir sagt immer: “Er wird noch mal aus deiner Kloschüssel Wasser saufen kommen“. Ich denke, genau das trifft auch auf dich zu.

Lieben Gruß Sinah

25.08.2005 17:16 • #18


E
Hallo Sinah!

Ich kann Deine Angst total nachvollziehen. Er gibt Dir Anlass zu hoffen - Mal wieder. Hast Dir schon oft die Finger daran verbrannt und hast nun Angst schon wieder von ihm enttäuscht zu werden.

Fakt ist aber: Er kommt von Dir nicht los, auch durch eine neue Beziehung nicht! Das war doch sicher ein Versuch von ihm, sich von Dir zu lösen. Aber der mislang. Das fürs erste müßte Dir doch mächtig gut tun, oder?

Ich weiß auch nicht, wie Du Dich nun verhalten könntest, um nicht wieder zu hoffen wie verrückt und dann doch nur enttäuscht zu werden. Mangoon wäre hier gefragt, oder?

Vielleicht braucht er noch Zeit, um für sich eine endgültige Entscheidung zu treffen. Aber er kommt nicht von Dir los! Er hängt total an Dir und auch seine Neue hat ihm nur gezeigt, wie gut Du bist! Alle Ablenkung hat ihn also nicht ein Stück von Dir weg bringen können...Das ist doch ein gutes Zeichen! Ich würde mich an Deiner Stelle erst einmal in diesem Gefühl sonnen.

Frag doch Mangoon ganz gezielt, was er Dir raten würde in Deinem Fall. Vor allem, weißt Du, was DU WILLST, meine Liebe? Hast Du Dir darüber schon Gedanken gemacht?

Was meinen Ex angeht so bin ich mir nicht so sicher, ob er je merkt, dass er es eigentlich ganz gut bei mir hatte. Klar, ich habe auch viele Fehler gemacht in dieser Beziehung. Aber ich habe ihn nie betrogen, nie belogen und war stets aufrichtig zu ihm. Er ist nun gerade dabei Erfahrungen mit Menschen zu machen, die unehrlich sind, die ihn abzocken werden. Er kennt solche menschlichen Züge noch nicht und muss das erst einmal alles erfahren. Aber letztendlich spielt das keine Rolle mehr für mich!

Er macht sich das Leben nun selbst mächtig schwer - beruflich und privat! Wenn er meint, das er das gerade braucht, bitte schön! Ich bekomme ja zwangsläufig alles mit, da so ein Skandälchen in unserer Firma umgeht wie ein Lauffeuer! Jeder prognostiziert ihm den totalen Absturz. Er tut mir fast schon wieder leid! Er hätte sich doch eine nette Frau suchen können und sich ein schönes Leben aufbauen können. Mit Mutti, Frau uns allem drum und dran! Aber nein, es muss ja so etwas Selbstzerstörerisches, Kompliziertes sein mit einer Menge übler Konsequenzen...Bitte, jeder ist seines Glückes Schmid!

So sehr das alles ein Schock für mich war. Idealisieren kann ich diesen Menschen nun nicht mehr. Die Wahrheit ist bitter, gewiß. Aber im Nachhinein hätte ich es schon merken müssen, das da etwas läuft parallel! Natrülich ist es auch ein wenig Genugtuung für mich, dass alle mich so hätscheln im Moment und er nun nicht mehr dieser liebe, nette Saubermann ist. Ich sags ja: Mein Schock ist jedermanns Schock in der Firma!

Ich möchte nun für mich weiter kommen. Das ist das primäre Anliegen und all das Geschehene hinter mir lassen. Jetzt kenne ich die Wahrheit meiner Geschichte und muss nicht mehr über seine Gründe spekulieren!

Sinah, frag Mangoon, was Du tun kannst in Deiner Situation. Ich denke, er hat gute Tipps für Dich parat!

Viele Grüße

Ariane

26.08.2005 10:27 • #19


E
[quote author=Sinah link=board=allgemeines;num=1124809670;start=14#17 date=08/25/05 um 17:16:12]

...., doch leider hatten wir genau dies im letzten Jahr zu genüge. Es gab, bevor die andere Frau auftauchte immer wieder Phasen, in denen er sich oft gemeldet hat, wir uns getroffen haben, alles ganz schön war und ich in dem Glauben, es wird wieder was mit uns. Und dann – Kontaktabruch total. Ich bin immer, wenn er mir den kleinen Finger reichte, gleich darauf eingegangen, was offensichtlich ein Fehler war.
Und nach wie vor, ist er ja der Meinung, er möchte mit mir nicht mehr zusammenleben, obwohl er mich liebt,



er sieht ja auch die alleinige Schuld bei mir und ist in dem Glauben, er wäre der perfekte Mann. Also muß ich doch nun davon ausgehen, daß er mich wieder genauso fallen lässt, wenn er sich erst mal sicher ist, daß er mich noch bekommen kann, oder?

Meine Bitten im letzten Jahr, daß wir doch an der Beziehung arbeiten und einiges verändern können, hatte er kein Gehör geschenkt und damit abgetan, daß er mich gut genug kennt und weiß, daß ich mich sowieso nie ändern würde.

Wie würdet ihr euch verhalten?


[/quote]

Hallo Sinah,

deine Angaben darüber an *was genau* er Dir die Schuld gibt für das Scheitern eurer Beziehung sind sehr allgemein gehalten und verleiten natürlich zu Spekulationen.
Sind die Gründe denn von ihm konkret genannt worden? Wenn ja, wäre es leichter etwas treffenderes dazu zu entgegnen.
Vielleicht hat er aber auch ein schlechtes Gewissen, weil er genau weiß, daß er sich Dir gegenüber schäbig verhält und dreht den Spieß einfach um, indem er von seinem Fehlverhalten ablenkt und Dir ein schlechtes Gewissen macht. Die Ursache hierfür liegt daran, daß er sich Dir gegenüber -trotz allem- unterlegen fühlt. Wie gehst Du nun damit um? Wenn das so ist, wie ich denke, dann ist es wichtig, das Du Dich öffnest aber klar deine Grenzen zeigst.
Im MOment ist das so, Du reagierst auf jede seiner Gefühle u. Reaktionen sofort und bleibst nicht bei Dir. Sagt er ich liebe Dich, bist Du zwar mißtrauisch aber im 7. Himmel, meldet er sich nicht und ist bei der anderen bist Du am Boden zerstört.

Es ist wichtig daß Du ,egal was ER vor hat, für Dich VORHER eine Entscheidung triffst. Kannst Du das nicht, vertage es und sage ihm, daß Du Dir das überlegen mußt und Zeit brauchst..gib eine Zeit an wie lange und weiche davon nicht ab.
Sonst bist Du ein Ping- Pong -Ball und fühlst dich auch so. Ich mache ein Beispiel:
jeder kennt die Situation: Du fährst auf der falschen Strassenseite mit dem Fahrrad auf dem Fahrradweg. Plötzlich kommt Dir ein Fahrradfahrer entgegen. Der Weg ist eng und jetzt ist die Frage wie kommst Du vorbei..Du hast ein schlechtes Gewissen, weil Du weißt Du bist falsch,wenn Du ihm jetzt in die Augen schaust und versuchst zu *erahnen* wo er hin will..was passiert da sehr häufig? ..genau...
Zusammenstoß! Besinnst Du Dich auf Dich und erinnerst Dich an die Regel rechts zu fahren, wird der Andere es in 99 % aller Fälle das ebenfalls tun.
Er bleibt BEI SICH und ihr kommt gefahrlos an dieser Situation vorbei...Die Besonderheit ist jedoch, daß man den Anderen trotzdem im Auge behält und nicht stur und ohne zu schauen seine Regel ausführt. Ich nämlich muß nur *damit rechnen*, daß der etwas anderes tut, ich muß mich nicht von vornherein auf ihn einstellen!
So ist es bei deinem Mann, er kommt nach Hause und Du weißt was DU willst, wenn Du ihm jetzt lange in die Augen schaust.. oder zu *fühlen* versuchst, was ER jetzt gerade in diesem Moment will...bist Du sofort weg von Dir ! Die Folge Kollision...wenn Du aber weißt, was DU willst und es mitteilst aber zusätzlich, offen bleibst für das was von ihm kommt (wachsam sein, nicht stur), dann bleibst Du bei Dir und es gibt keine emotionale Achterbahnfahrt. Das muß man üben, es klappt vielleicht nicht gleich, aber es ist wichtig, daß Du ,um Dich selbst zu schützen, darauf achtest was DU möchtest und brauchst und nicht völlig außer Kontrolle gerätst ,nur weil Dein Mann verwirrt ist. Das wird ihn disziplinieren und er wrd lernen daß Du ein respektvolles Gegenüber bist, daß nicht permanent seinen Stimmungen ausgeliefert ist und ihnen folgt
Freundlich sein und Grenzen zeigen schließen sich nicht aus , sie bedingen sich sogar, wenn man geliebt und geachtet werden will. Sich einem Mann freundlich zu nähern und ihn wieder aufzunehmen heißt nicht, alles hinnehmen zu müssen.

26.08.2005 11:27 • #20


E
Hallo Ariane, hallo Mangoon,

Mangoon, ich versuche jetzt mal, die Gründe für seine Unzufriedenheit zu erklären. Das ist nicht ganz einfach und hört sich auch ziemlich verrückt an.
Zuerst einmal findet er mich insgesamt zu dominant, was ich nicht so empfinde, außer das meine Ausdrucksweise vielleicht manchmal zu bestimmend ist. Dann meint er, ich würde ihm das Gefühl vermitteln, daß ich ihm nichts zutraue und würde alles besser wissen, obwohl er Handwerksmeister ist. Auch das sehe ich anders, ich traue ihm ne ganze Menge zu, aber deswegen darf ich doch ab und zu auch mal eine eigene Meinung haben, auch wenn sie von seiner abweicht.
Beispiel: Vor ca. 8 Jahren haben wir tapeziert, danach wollte er die Stecker wieder in die Steckdosenleiste (also so ein 5er Stecker) stecken. Ich habe gesagt „lass mal, ich mach das schon“.
Er hat dies so aufgefasst, als würde ich ihm nicht zutrauen, die Stecker in die Steckdose zu stecken, dabei wollte ich das nur machen, weil ich diese auch immer umstecken muß, wegen den Spielkonsolen meines Sohnes. Ich hab das gar nicht böse oder herablassend gemeint. Aber er schrie mich an „dann mach deinen schei. alleine“ und sprach 3 Tage kein Wort mehr mit mir.

Genau dieses Beispiel (was ich schon fast vergessen hatte) hat er letztes Jahr aufgeführt, als er mir erklärte, warum er nicht mehr mit mir zusammenleben kann.

Im Haushalt bin ich ihm auch zu schlampig, das würde er alles ganz anders machen. Sicher, man sieht, daß hier jemand wohnt und manchmal könnte es ordentlicher sein, aber schlampig ist meiner Meinung nach etwas anderes.

Ansonsten stört ihn nur noch meine Mutter, die im gleichen Haus, aber in einer eigenen Wohnung lebt. Er ist der Meinung, sie kann ihn nicht leiden, was auch stimmt. Allerdings begegneten die beiden sich höchstens mal im Treppenhaus.

Alles in allem also ziemlich merkwürdige Gründe, zumal ihm all dies ja auch nicht erst jetzt aufgefallen ist und er mich immerhin trotzdem vor 2 Jahren erst geheiratet hat.

Als er am Samstag hier war ist noch neu hinzugekommen, daß er in all den Jahren nie das hätte tun können, was er wollte, sondern nur dafür gelebt hätte, mir alles recht zu machen.
Ich glaube ihm, daß er das wirklich so empfindet, als ob er mich als so eine furchtbar zickige Frau sehen WILL.
Deswegen bin ich ihm im letzten Jahr so lange hinterher gelaufen, ich wollte ihm beweisen, daß er mich mit falschen Augen sieht, aber ich habe keine Chance, dagegen anzukommen.

Ich weiß mir keinen Rat mehr, weder warum er so denkt, noch was ich dagegen tun kann.

Ansonsten Mangoon, hast du absolut Recht. Seit Monaten denke ich eigentlich nur darüber nach, was ER denken könnte oder was ER fühlt, natürlich ohne jemals zu einem Ergebnis zu kommen. Was ich will? Ich will ihn, aber GANZ und nicht ab und zu, wenn er mal Langeweile hat und ich befürchte, wenn ich ihm dieses sage, daß er dann sagt: „Ok, dann eben nicht, schade, du weißt ja, ich liebe dich, aber ich kann nun mal nicht mehr mit dir leben, weil du so unmöglich bist“!!!

Tja, wenn ich mir diesen Text so durchlese, hört sich das alles ziemlich bekloppt an, glaub mir, ansonsten sind wir eigentlich ganz normal.


Ariane, du hast Recht, es ist ein schönes Gefühl. Doch dadurch, daß man nicht weiß, wie es gemeint ist und ob es überhaupt weitergeht kann man sich leider nicht so richtig darin sonnen.

Für dich ist es ganz sicher von Vorteil, die Gründe deines Ex nun zu kennen, bist du ihm eigentlich noch mal begegnet, seit du bescheid weißt? Und weiß er, daß du es nun weißt?
Ich hoffe für dich, daß es jetzt ganz schnell bergauf geht, du bist immerhin in der Lage gewesen für DICH eine Entscheidung zu treffen. DU willst IHN gar nicht mehr, auch wenn es noch weh tut. Und bedenke: ihm wird’s bald noch mehr weh tun, nämlich wenn diese Beziehung zerbrochen ist und er die Achtung seiner Freunde und Kollegen auch noch verloren hat, dagegen bist du doch jetzt in einer vergleichsweise guten Lage.


Viele liebe Grüße und vielen, vielen Dank für eure Unterstützung

Sinah

26.08.2005 13:52 • #21


E
arianae,

den angagemang in ehren, du schreibst :


...durchaus eine emanze - aber mit trennungserfahrung!

ich denke, es wird schwierig sein, auf diesem erdball eine erklärte emanze OHNE trennungserfahrung zu treffen, oder?


26.08.2005 17:48 • #22


E
an ariane

dein mitleid und dein leiden stammen natuerlich auch dem
wort leidenschaft

ach ja, und in meinen augen hast du haerte

aber leider keine staerke

wuerde ich mal drueber nachdenken

27.08.2005 11:50 • #23


E
an ariane

zum einen die worte leiden und mitleid kommen natuerlich
aus dem wort leidenschaft

zum anderen du hast haerte aber keine staerke

wuerde ich mal drueber nachdenken

27.08.2005 11:52 • #24


E
Zitat:
zum anderen du hast haerte aber keine staerke

liebe Ariane,
ich bin von der erziehung her, alles andere als eine selbstsichere frau...habe auch in meiner beziehung sehr viele sogennante faule kompromisse eingegangen, was ich mir nach der trennung vorwarf.... ich weiss es jetzt und das war mir auch damals bewusst, dass ich ein klares ziel hatte, und ich wusste, worauf ich mich einlasse.. heute ist mir klar, dass diese erfahrung ganz wichtig war für mich, und ich bereue es nicht, ich wollte es damals so, weil ich es als einen weg zur verbesserung unserer beziehung gesehen habe. ich bin auch nie zuweit gegangen, und habe ihm auch die grenzen gezeigt.

obwohl du dich als eine starke frau bezeichnest, sehe ich sehr viele parallele in unserer denkweise.. wie du versuchst, deine ex als sündenbock darzustellen, und sein verhalten verachtest, in der hoffnung ein bisschen trost zu empfinden, ist anscheinend ein univereselles mittel( haben wir alle getan), aber nicht das richtige.. solange du die schuld bei ihm oder bei dir oder seiner mutter suchst, kommst du nicht zur ruhe.
du hast das gefühl, dass er dich besiegt hat, obwohl du so gerne die siegerin sein wolltest.(haben wir alle gewollt)
liebe Ariane, es gibt keine überlegene und unterlegene. es gibt nur den strom des lebens

viel glück auf deinem weg zum glück

27.08.2005 12:45 • #25


E
Hallo Ihr Lieben!

Ich weiß ja nicht, wann ich mich als starke Frau bezeichnet habe. Selbstbewußt im Sinne von ich kann etwas wegstecken, andere Meinungen aushalten und meine Ansichten äußern. Aber stark? Nee, bestimmt nicht! Hart? Eventuell, um meine Verletzlichkeit zu verbergen.

Wäre ich stark, hätte ich genügend Selbstrespekt besessen, um mich rechtzeitig aus der Beziehung zu lösen. Das ist mir nicht gelungen. Ich denke, ich hätte dann auch die Trennung besser verkraftet. Ich bezeichne mich ja eher als gebrochene Frau, die sich in ihrer Beziehung verloren hat. Hat ja mit Stärke nun wirklich nichts zu tun, oder?

Ich weiß nicht genau, ob ich nach einem Schuldigen suche. Natrülich am Anfang fühlte ich mich an allem schuld, dann gab ich ihm die Schuld usw. Jetzt war ich eher schockiert über die Wahrheit, die meine Geschichte enthielt. Viele Fragen wurden so für mich geklärt. Wir haben beide Fehler gemacht oder einfach nicht zusammen gepaßt. Ja, ich finde es schei., wenn man mit der Frau eines Freundes ein Verhältnis anfängt - und selbst in einer Beziehung ist - wenn der gerade im Sterben liegt. Absolut! Ja, das finde ich mies! Andererseits fühlte sich mein Ex wohl gebraucht und dadurch geliebt von der angehenden Witwe!!! Dieses Gefühl habe ich ihm nicht gegeben. Und somit erklärt es sich für mich, weshalb er sich von dieser Frau angezogen fühlte. Schuld ist ein starkes Wort. Aber ich denke, im Laufe eines Trennungsprozesses ist es auch normal mit Schuldzuweisungen zu jonglieren und als Sieger hervorgehen zu wollen, um das vernichtende Besiegtsein nicht allzu sehr fühlen zu müssen! man möchte die Kontrolle dadurch wieder erlangen, die verloren ging.

Vielleicht lest ihr meine postings unter Neuanfang - wollen Männer angesprochen werden. Hier erläutere ich, dass ich mein betont starkes Auftreten nach außen durchaus als Fassade und Tarnung meiner Schwachstellen erkenne. Ich bin schwach, verletzlich, labil und kompensiere dies durch betont dominantes Auftreten. Dass das keine wahre Stärke ist, ist klar. Deshalb möchte ich ja daran auch arbeiten!

Viele Grüße

Ariane

27.08.2005 20:15 • #26


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