Hallo,
meine Trennung von meinen Ex ist heute genau ein halbes Jahr her.
Lange lese ich schon hier auf der Seite die Beiträge. Was mir bisher auch sehr geholfen hat. Aber heute habe ich meinen Mut zusammen genommen und möchte eure Einschätzungen und auch den ein oder anderen Rat.
Mein Name ist Valentina und ich bin Ende zwanzig. Ich war bis Januar in einer 5-Jährigen Beziehung. Mein Ex ist ebenfalls Ende zwanzig.
Wir haben uns mit 22 und 24 kennengelernt. Beide im Studium. Mein Ex gab sich damals große Mühe und zeigte große Ausdauer mich in eine Beziehung zu bekommen.
Ich hatte bis dato schlechte Erfahrungen gemacht und scheute mich auch vor erneuter Verletzung und Bindung.
Er war damals ein Jahr von der Mutter seines Kindes getrennt und hatte immer wieder mal kurze Bekanntschaften.
Das erste Jahr war eine Fernbeziehung. Wir sahen uns regelmäßig am Wochenende. Im zweiten Jahr begann er nach Abschluss des Studiums einen Job. Lebte noch zuhause bei den Eltern und wir sahen uns auch weiterhin am Wochenende.
Soweit gab es in unserer Beziehung keine auffälligen Vorkommnisse. Im zweiten Jahr trennten sich seine Eltern und er zog aus. Von da an sahen wir uns fast täglich. Er war erstaunt darüber, dass er mit mir soviel Zeit verbringen konnte.
Die nächsten Jahre stand immer mal wieder das Thema zusammen ziehen im Raum. Aber immer fand sich eine neue Ausrede von seiner Seite aus. Mich störte es zuerst nicht weiter da ich doch selbst in meinen Studium eingespannt war.
Dennoch bemerkte ich immer eine Art Distanz. Ihm fiel es sehr schwer über Gefühle zur reden, die gemeinsame Planung wurde bestmöglich umschifft. Wurde unzuverlässiger und er konnte sehr schwer auf mich eingehen. Kompromisse sahen dahingehend aus, entweder er bekam seinen Willen oder es passierte nichts. Meine Familie und Freunde wurden geschnitten. Ich schob damals alles auf seine familiäre Situation und den Job bei dem er enorm gefordert war geschoben.
Haben wir ein paar intensive Tage miteinander verbracht, gab es entweder Streit oder Rückzug von seiner Seite aus. Bitten meinerseits wurden ignoriert oder widerwillig erfüllt. Fragte einer seiner Freunde, war fast alles möglich. Unterstützung für mich gab es selten.
Dann wurde er gekündigt. Er musste aus seiner Wohnung und zog bei mir ein. Ein paar Tage nach der Kündigung hat er mich betrogen.
Ich verließ ihn. Er zog aus. Er kämpfte und wir kamen ca. 1 Monat später wieder zusammen. Das Vertrauen erstmal dahin.
Er fand einen neuen Job. Ich wartete zu der Zeit auf meinen Masterstudienplatz. Von da an arbeitete er rund um die Uhr. Er vernachlässigte alles was nicht unmittelbar mit dem Job zu tun hatte oder ihn förderte. In meiner Freizeit unterstütze ich ihn stark. Er war sehr eingespannt und mir war es möglich zu der Zeit ihn zu unterstützen.
So lief es bis 2015. Ich hatte mein Studium begonnen und hoffte auf Entlastung. Er reiste in ganz Deutschland umher und lebte entweder bei sich, bei seiner Mutter oder mir. Wobei ich sein und meinen Haushalt führte. Als ich in kritisierte und vorwarf das es so nicht weiter gehe, brach er den Kontakt ab und stellte unsere Beziehung in Frage. Ich war stark verunsichert.
Wir rauften uns zusammen. Wobei die Beziehungsarbeit deutlich an mir hängen blieb. Es änderte sich nichts. Er kümmerte sich nur noch um seinen Job und die Karriere. Sein Sozialleben bestand aus mir und seinen Eltern. Freunde traf er kaum noch. Sein Kind wurde ebenfalls vernachlässigt. Ich suchte oft die Fehler bei mir für sein Verhalten.
Unsere Beziehung entwickelte sich nicht weiter. Wir unternahmen zwar immer noch am Wochenende was aber es gab keine Zukunftsplanung. Was mich langsam weiter und weiter anfing zu verunsichern. Ich fühlte mich kaputt und ausgelaugt und allein gelassen. Er schloss mich weiterhin aus. Ich sprach es öfter an, aber ich wurde entweder ignoriert oder mir gesagt ich würde stressen.
2016 eskalierte ein Streit. Es folgte die Trennung von seiner Seite. Er hätte Zweifel an der Partnerschaft und stellte alles wieder in Frage. Ich akzeptierte die Trennung. Er wollte dann auf einmal zurück. Dann doch nicht. War in seinem Verhalten sehr ambivalent. Ich beendete den Kontakt und sagte ihm, dass ich keinen Mann an meiner Seite wolle, der nicht weiß was er möchte. Er meldete sich nach ein paar Tagen. Wir kamen wieder zusammen. Ich wollte Änderungen und ließ mich nicht mehr mit Ausreden hinhalten.
In der Zeit bewarb er sich für einen Job in der Schweiz. Den er auch bekam. Nun stand eine Fernbeziehung im Raum. Was ich ablehnte als reine Fernbeziehung. Er meinte daraufhin ich solle mit ins Ausland. Wir einigten uns auf Fernbeziehung mit Nachkommen meinerseits wenn ich eine Joboption habe. Er wirkte glücklich.
Zwei Wochen später hatten wir eine lange und ernste Aussprache. Die erste wirkliche seit langem wo er sich öffnete. Zwei Tage später trennte er sich wieder als ich ihm sagte, dass es auch meine Zukunft betrifft und er nicht alles alleine entscheiden kann. Daraufhin stellte er wieder alles in Frage. Beleidigte mich und reagierte völlig überzogen. Wir würden höchstwahrscheinlich scheitern und dann es würde nur noch mehr schmerzen.
Wieder akzeptierte ich seine Entscheidung paar Tage später meldete er sich wieder. Ich bin nicht mehr darauf eingegangen. Ich konnte einfach nicht mehr dieses ständige hin und her mitmachen. Ich halte jetzt fast ein halbes Jahr KS.
Dennoch ist mir sein Verhalten immernoch nicht verständlich und ich bin traurig darüber, wie er sich mir gegenüber verhalten hat. Er hat mich sehr stark persönlich angegriffen, was mich sehr verletzt hat. Obwohl mir durchaus bewusst ist, dass es nicht auf mich zu trifft. Er suchte auch bis zum Schluss körperliche Nähe. Es fing an sich bei uns weiter zu entwickeln. Und dann schaltete er wieder in den eiskalt Modus.
Habt ihr eine Erklärung? Ich würde mich sehr über Meinungen freuen.
LG Valentina
23.07.2016 22:48 •
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