1

Unglücklich und nun auch noch verknallt

M
Ihr Lieben, ich grüße Euch …


Ich möchte mir nun einfach einmal ein paar Dinge von der Seele schreiben – wenn mir jemand darauf ein paar Antworten liefern möchte, so kann er es gerne tun.

Zu mir, ich bin 28 Jahre jung und lebe seit 5 Jahren in einer Beziehung. In dieser Beziehung war ich eigentlich immer glücklich. Bis vor 2 Jahren! Vor 2 Jahren kam meine Tochter auf die Welt und zeitgleich wechselte mein Freund seinen Job. Er übernahm eine Führungsposition in einem Unternehmen und somit wuchsen die Aufgaben. Nun ist es so gewesen, dass wir gemeinsam einen Wohnortwechsel, aufgrund der Arbeit, vornehmen mußten. 700km weit weg von meiner Heimat – dort wo meine Wurzeln sind.

Mein Freund ist, seit wir hier wohnen, eigentlich nur noch auf Geschäftsreise – von MO bis FR und an den Wochenenden ist er meist auch am arbeiten. Ich bin, um es ganz deutlich zu sagen, sehr einsam! Das irrwitzige ist, seine Geschäftsreisen führen oft dorthin wo wir eigentlich lebten. Ich denke, ich frage mich nun zu recht, was ich eigentlich hier soll. 700km weit weg von zu Hause, weg von meinen Freunden. Kenne hier niemanden und auch Kontakte zu knüpfen fällt mir schwer.
Was mir eigentlich unverständlich ist, denn ich war schon immer ein sehr offenherziger und kontaktfreudiger Mensch.

Alles aber auch wirklich ALLES bleibt an mir kleben – die Erziehung, der Haushalt und was eben noch so anfällt.
Nebenbei betreibe ich ein kleines Gewerbe um mich nicht ganz so in diese Hausfrauen-Schublade schieben zu lassen.
Verständnis ist gleich null – nur ER ist derjenige der hart arbeitet.
Kindererziehung sei ein Klacks und sowieso, „was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“ heißt es so oft. Liebe ist da eigentlich keine mehr und auch das S. liegt seit 2,5 Jahren brach. Das sagt eigentlich schon alles.

Nun, das ist es allerdings nicht, um was es hier gehen soll, aber ich denke, diese Vorabinfos sind wichtig um mich und meine Lage ansatzweise nachvollziehen zu können.

Hmmm, wie fang ich nun an? – kurz und knapp?
Ich denke, ich habe mich in meinen Zahnarzt verguckt. Furchtbar, wenn ich das selber lese *lach* Etwas kitschigeres und hoffnungsloseres gibt es wohl kaum noch, nicht wahr?
Vorweg, der Mann ist „lediglich“ Assistenzarzt (Doktorand) in meiner mich behandelnden Praxis, gerade 30 geworden, nicht verheiratet, keine Kinder und höchstwahrscheinlich Single. Ich bin mir nicht sicher, ob vergeben oder nicht – so weit bin ich in diese Materie noch nicht eingedrungen.
Angefangen hat es Mitte Juli. Ich stellte mich meiner neuen Zahnärztin (Arztwechsel zwecks Wohnortwechsel) vor. Da ich noch ziemlich mit meiner Paradontose, bedingt durch die Schwangerschaft, zu kämpfen habe, hatte ich sie mir ausgesucht, da sie Ihren Schwerpunkt darauf hat. Bei der Kontrolle entdeckte sie dann eine Karies und bestellte mich zu einem weiteren Termin.
Als ich da nun beim zweiten Termin im Wartezimmer saß, sah ich ihn. Er stand in der Tür, dachte wohl er sei unbeobachtet und streckte sich genüsslich. *LOL* Als er mich sah, nahm er wie in Zeitlupe die Arme wieder runter. Ich dachte nur, „Meine Güte, der schaut mal RICHTIG gut aus, wer ist das?“
Die Antwort werde ich wohl nie erfahren, dachte ich mir und bereitete mich mental weiterhin auf den Termin mit Fr. Dr. vor. Keine 2 Minuten später kam eine Zahnarzthelferin und nahm mich mit in den Behandlungsraum. Tja, auf einmal stand ER im Zimmer, stellte sich vor und DAS mit einem falschen Namen! Das hatte ich aber erst später rausgefunden, da ich ja nicht mal wusste wer ER war. Er stellte sich mit dem Namen seines Kollegen vor. War er durcheinander?
Der erste Termin war nichts Besonderes – meiner Meinung nach knisterte es, aber das muss nicht auf Gegenseitigkeit beruht haben. Ich ging in der Annahme nach Hause, das die Karies nun beseitigt sei und ich ihn sehr wahrscheinlich erst wieder in einem halben Jahr, wenn überhaupt, zur nächsten Kontrolle sehen werde. Also hakte ich ihn, als äußerst interessanten Augenschmaus, ab.
Nun, es musste wohl so kommen, dass der Zahn mir ab sofort keinerlei Ruhe ließ. Ich hatte bei jedem zubeißen heftige Schmerzen. Rief daraufhin einige Tage später in der Praxis an und vereinbarte einen erneuten Termin. Eine Woche später saß ich nun wieder bei ihm. Allerdings hatte ich dieses Mal mein kleines Kind mit dabei. Auf seine Reaktion war ich doch schon ein bisschen gespannt.
Er kam ins Wartezimmer, sah mein Kind und begrüßte es gleich freudestrahlend. Ging vor ihr auf die Knie und gab ihr die Hand mit den Worte „ Na du Strahlemann“. Super, kinderlieb ist er ja schon mal.
Erst dann sah er mich. Sein Blick ging zu mir, dann wieder zu meinem Kind und letztendlich wieder zu mir über. Auch ich wurde dann freundlich per Händedruck begrüßt.
Wieder war es ein netter Termin, recht spaßig und ich war wieder ein Treppchen höher gestiegen gen Wolke 7. Natürlich redete ich mir immer schön fleißig ein, das das gar nicht sein darf und das sowieso komplett hirnrissig ist.
Nun, wie der Zufall es so will, waren die Schmerzen nicht besser und ich musste nach einer Woche wieder hin. Wieder hatte ich mein Kind dabei, es hatte ja beim ersten Mal so gut geklappt.
Er sagte, es würde nur noch eine Wurzelkanalbehandlung helfen. Wieder hatte ich mein Kind auf dem Schoß, doch dieses Mal, war sie doch etwas weniger von der ganzen Sache angetan und schrie und weinte was das Zeug hielt. ER war wirklich sehr angespannt, das sah ich ihm an und es tat mir auch echt leid und es war mir auch peinlich. Er meinte auch, er wäre dieses Geschrei noch nicht gewöhnt, da er selber keine Kinder hat. Ich muss mich um einen Babysitter kümmern, DRINGEND – dachte ich so zu mir, denn das hier wird nicht der letzte Termin sein.
Und es war auch so – er machte den Zahn lediglich auf und legte ein Medikament ein. Provisorische Behandlung eben.
Zu Hause angekommen kümmerte ich mich nun auch gleich um einen Babysitter und es war auch echt schnell geschafft, in wenigen Tagen, eine liebe und kompetente Person zu finden. SUPER!
Allerdings hatte ich ein SO schlechtes Gewissen, das ich mein Kind mit zum Arzt nahm und IHN so in die Bredulie gebracht habe, das ich überlegte, wie ich mich entschuldigen könnte OHNE das es plump oder aufdringlich rüberkommen sollte.
Da ich ihn zwischenzeitlich auf Facebook gefunden hatte, tat ich das, was man vielleicht nicht tun sollte. Ich schrieb ihm eine Nachricht. Das es mir leid täte, das der Termin so nervenaufreibend war und das für die nächsten Termine schon ein Babysitter engagiert wäre.
Als ich es abschickte, bereute ich das Ganze dann schon wieder – ABER auf Facebook ist Verlass. Und es ist so wie es ist, wenn man Menschen anschreibt, mit denen man nicht befreundet ist, dann landen die Nachrichten im Ordner „Sonstiges“ und der Angeschriebene wird darüber auch nicht informiert. Und wenn man das eben nicht weiß, dann schaut man in diesen Ordner auch eben nicht rein!
Er hat meine Nachricht bis heute(4Wochen später) nicht gelesen – da bin ich mir zu 100% sicher. Denn ich schätze ihn so ein, DAS er zurückgeschrieben hätte oder mich darauf angesprochen hätte. Beides war nicht der Fall! Ergo, völlig umsonst den Kopf zerbrochen. Vielleicht liest er es ja mal im nächsten Jahr! *hmpf*
Eine Woche später folgte der nächste Termin, OHNE Kind. Dieses war zum ersten Mal allein mit der Babysitterin zu Hause und ich war nervös und aufgeregt, wie noch nie zuvor. Ich denke, es haben beide Komponenten mit eingespielt. ER und die Tatsache, dass die Sache mit dem Babysitter Prämiere hatte. Ich sagte ihm dass und er meinte, das wir das heute auch ganz schnell über die Bühne bringen würden. Es ging wirklich fix und es war dieses Mal auch nur halb so lustig. Dennoch, er hatte meine Nachricht sicher nicht gelesen. Ich mache eher seinen unüberhörbaren Bauch dafür verantwortlich, denn er war nach der Behandlung ruck zuck aus dem Zimmer draußen, was er vorher nie gemacht hatte. Er blieb immer so lange drin, wie auch ich drin war.
2 Wochen später, diese Woche nun, ein erneuter Termin. Wieder ohne Kind und diesmal auch nur die Aufregung wegen IHM. J Denn an den Babysitter hatte ich mich bereits gewöhnt.
Er sagte mir schon beim letzten Termin, dass ich 45-60Minuten einplanen sollte. Im Endeffekt war ich 90 Minuten bei ihm.
Wieder kam er ins Wartezimmer, ich war die einzige die dort saß. Als ich ihn sah musste ich schon freudig lächeln (ich kann mir sowas einfach nicht verkneifen), er kam zu mir, gab mir die Hand und begrüßte mich. Er erkundigte sich, wie es mir gehen würde, worauf ich mich natürlich lumpen ließ, in zu fragen, wie es ihm geht
Irgendwie wirkte er auf mich leicht nervös.
Er meinte, er würde eben schnell schauen gehen, in welchem Zimmer wir wären und dann würde es auch losgehen. 2 Minuten später wurde ich auch schon rein gerufen. Angekommen, nahm ich auf meinem Stühlchen Platz und erzählte nun wie es mir in den letzten 2 Wochen ergangen ist mit dem Problemzahn. Er nahm sich viel Zeit mir die Dinge zu erklären. Ich meinte dann, das ich denke, noch weitere „Löcher“ zu haben und ob er mir meine einzige Amalgamfüllung entfernen würde und sie gegen Kunststoff ersetzen würde. Er schaute sich das alles ganz genau an und ja, es war tatsächlich so, das auf beiden Seiten, etwas aus den Zähnen raus gebrochen war. Juhuuuu (so blöd das klingen mag) die nächsten „Dates“ waren gesichert. Nun machte er sich dann nach 20 Minuten auch ans eigentliche Werk und vollzog die Wurzelkanalbehandlung. Zwischendrin immer mal wieder (soweit mir das möglich war) ein netter Small Talk, worauf 2x mal kurze streichelnde Berührungen von ihm folgten. Ich kann den Zusammenhang nicht mehr genau wiedergeben, aber im Nachhinein empfinde ich das Streicheln als nett und toll (klar oder?) aber auch als nicht oder weniger passend. Soll heißen, das es eher untypische Situationen waren, als die, in denen ein Arzt einem fürsorglich über den Arm streichelt. Es war auch kein richtiges offensichtliches über den Arm streicheln. Sondern eine kurze streichelnde Berührung. Ob ich das jetzt richtig erklärt habe? Na, ist auch egal – mir hat´s Höhenflüge bereitet.


Es sind weniger die Worte die gesprochen werden, als die Blicke zwischen uns, die mein Herz höher schlagen lassen. In seinem Blick ist irgend etwas das mich fesselt, was etwas entfacht, das ich so noch NIE bei jemand anderem erlebt habe. Es ist, als würde ich ihn schon lange kennen, als wäre er mir vertraut.


90 Minuten später meinte er zu seiner Helferin, die ja nun immer den Behandlungen beiwohnt, das wir schon reichlich überzogen hätten. Sie meinte, das wohl der Kofferdam daran Schuld hätte.
Er sagte, dann so vor sich hin: Ja, dann wird es wohl der Kofferdam gewesen sein … als würde er mir sagen, wollen „Nein, der war es nicht – ich habe mir einfach Zeit für Dich genommen“
Das klingt echt konfus, aber genauso habe ich es interpretiert. Was natürlich, und da bin ich Realist, mit meiner rosa-roten Brille vollkommen fehlinterpretiert sein kann.
Generell könnte es der Fall sein, das ich mir da was zusammenreime und der Mann einfach nur ein netter und fürsorglicher Arzt ist. Ein Arzt, der gerade in dieser, für mich doch recht schweren Zeit, so ein bisschen das Leuchten in meinen tristen Alltag bringt.
Als ich mich bereits verabschiedet hatte, ging ich zum Empfang um meine Rechnung zu begleichen – er kam wenige Minuten später ebenfalls dort lang und lächelte und winkte mir sehr „verlegen“ zu. *hach ja*
Nun habe ich in Kürze den nächsten Termin … allerdings bin ich seit dem letzten Termin wirklich SEHR durch den Wind. Ich muß ständig an IHN denken und irgendwie will ich das aber doch gar nicht.
Auf der einen Seite würde ich ihn gerne einfach fragen, ob er mit mir nicht einfach mal einen Kaffee trinken will, auf der anderen Seite, habe ich sicherlich Angst vor der Antwort „Nein“ sowie auch Respekt vor meiner Situation. Schließlich befinde ich mich in einer Beziehung MIT Kind!
Ich weiß nicht recht, wie das weiter gehen soll … Ich weiß gar nichts. Ist da Interesse? Ich denke, da ist Interesse. Denke ich falsch? Soll ich das ankurbeln, oder soll ich es einfach lassen.
Ich weiß es einfach nicht … und warte einfach ab, was die Zeit bringt. Gerne würde ich hier weiter schreiben und vielleicht findet der ein oder andere ein nettes, ehrliches oder auch realistisches Wort.
Wer es bis hier her geschafft hat: RESPEKT und ANERKENNUNG und Danke für´s Zuhören!

27.08.2012 20:15 • #1


L
Das ist ja herrlich!

Natürlich könnte man das jetzt alles interpretieren und seine egozentrischen Ergüsse hier loswerden, aber geht´s dir jetzt darum?

Ich bin grad unglaublich müde, deshalb fällt mir wenig ein, außer dass ich deine Geschichte weiterlesen möchte. Das könnte jetzt meine tägliche Abendlektüre werden. Du schreibst sehr schön- meinst Du, Du kannst bis morgen nochmal so viel schreiben? Also im Ernst: Ich bin gespannt wo´s dich hinbringt.

Guts Nächtle!

27.08.2012 22:31 • x 1 #2


A


Unglücklich und nun auch noch verknallt

x 3


M
du bist eine junge frau, der liebe und romantik fehlen und das ist das resultat.

ob dieser zahnarzt dein interesse erwidert?...keine ahnung...bisher hat er ja noch nichts klares dergleichen gesagt----

aber vielleicht solltest du zuerst mit deinem partner klären, warum du mit ihm nicht mehr glücklich bist und wie( oder ob ) es mit euch weitergehen soll....bevor du neue baustellen eröffnest?

....immerhin habt ihr ein kind zusammen...und du hast ihn auch bestimmt mal geliebt.....?

nur so als Anregung.....

27.08.2012 22:35 • #3


L
So...einigermaßen wach, kann ich deine Gefühls.plosion förmlich spüren. Finde sie auch nachvollziehbar, weil die Seite bei dir etwas verkümmert zu sein scheint. Jetzt hast Du Blut geleckt und je mehr Du dich diesem Sog hingibst, desdo mehr wird dir in deiner Ehe fehlen. Also...zwischendurch Kopf anschalten und Situation mit deinem Mann klären- bevor Du dich emotional so richtig verhedderst. Dann wird´s für alle schlimm. Und am meisten wird dein Kind leiden.

28.08.2012 16:50 • #4


M
Hach, Laurana - Du machst mir ausserordentlich Spass *lach*
Sehr lustig zu lesen und es freut mich auch, wenn ich Dich mit meinem Text unterhalten kann. Ich habe heute wieder einiges erlebt und schreibe nachher auf, was heute so los war.

So verliebt und verträumt ich klingen mag, kann ich dennoch behaupten das ich äußerst realistisch bin. Und gäbe es Mann und Kind nicht, so hätte ich die Situation sicherlich schon abgecheckt. Denn eigentlich bin ich ein Verfechter davon, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Soll heißen, ich rede nicht lange um den heißen Brei herum und hätte meinen Zahn-Man sicherlich schon nach einem Date gefragt.

Ich kann die Einwände, mich mit meinem Partner auszusprechen durchaus nachvollziehen und befinde sie als vollkommen richtig. Doch wißt ihr, wie oft ich versuche mit meinem Freund ein Gespräch in diese Richtung zu führen?
Es bringt nichts, denn er hat gar nicht die Zeit ein Gespräch über 10Minuten hinaus mit mir zu führen - ihr wisst ja, die Arbeit ruft. Auch habe ich ihm schon gesagt, das ich das so nicht weiter führen kann, das ich unglücklich und einsam bin. Es juckt ihn nicht, denn er denkt, und das ist Fakt, das ich so abhängig von ihm bin, das ich mich ein Leben nur mit meinem Kind alleine, nicht trauen würde.

Das meine Tochter leiden wird ist sicherlich auch richtig - jedoch nicht mehr als sie es JETZT eh schon tut.
Sie ist knapp 2 Jahre alt und es ist herzzerreißend, wenn Papa Sonntag Abends das Haus verläßt und sein Mädchen wieder zurück bleibt.
Aktuell unterscheidet meine Tochter nichts von einem Scheidungskind und das ist ein trauriges Faktuum.

28.08.2012 18:44 • #5


M
Ihr Lieben,


nun sitze ich hier und habe bereits den heutigen Termin hinter mich gebracht. Ich weiß gar nicht so recht, was genau das heute war.
Generell ist zu sagen, das ich seit letzter Woche, dem letzten Termin, kaum klar denken kann. Kaum gegessen habe, weil ich einfach nicht konnte. Ihr kennt das doch sicher alle, dieses flaue Magengefühl und sich eigentlich nur von Luft und Liebe ernähren zu wollen - von SEINER Liebe!

Dementsprechend ging es mir heute, ein paar Stunden vor Termin, so gar nicht gut. Ich hatte Kopfschmerzen (was ich auf die Nahrungsverweigerung schiebe) und ich war sooooo aufgeregt.
Völlig umsonst - denn heute würde ich sogar so weit gehen, zu sagen, das da nichts ist und es ein ganz normales Arzt-Patienten-Verhältnis war.
Irgendwie ist das aber immer dann, wenn er eine andere Helferin als die Übliche dabei hat und wir auch in einem anderen Behandlungsraum sind. Komisch. Muss nichts heißen und auch so nicht der Wahrheit entsprechen, aber das ist so mein Gedanke!

Da es nur wenige Minuten her ist, das ich die Praxis verlassen habe, bekomme ich es detailgetreu erzählt und ich hoffe, das ich damit niemandem auf den Senkel gehe

In der Praxis angekommen, saß ich mal wieder im Wartezimmer ... ich hörte ihn schon, und mein Herz pochte wie blöd in meinem Brustkasten.
Er kam ins Wartezimmer begrüßte mich mit den Worten Fr. XY .... na, haben Sie einen Babysitter gefunden? Ich war wirklich verdutzt, denn Hallo? das Thema ist ja nun schon seit einem Monat geklärt. Und bisher hatte er, bei den ganzen letzten Terminen, nie gefragt, ob Babysitter oder nicht. Und ich erzählte ja auch bereits schon, als es Prämiere war und mein Babysitter zum 1. Mal sittete, dass ich ja so nervös war und ich das auch ihm gegenüber kommunizierte.

Erst während der Behandlung kam mir der Gedanke - Moment mal, der hat wohl meine Nachricht auf FB gelesen? - Aber selbst in dieser schrieb ich ja, das der Babysitter BEREITS engagiert ist. Und diese Nachricht liegt nun 4 Wochen zurück. Hääää? Also das war doch recht seltsam und ich steige jetzt immer noch nicht dahinter.
Jemand eine Idee? Denn ich hab keine!

Auch fragte er, als ich bereits auf dem Stuhl lag, wie die Kleine sich denn nun mit dem Babysitter versteht, ob das alles klappen würde.
Bahnhof?

Nun, es ging bei dem Termin um das unbeliebte Karies und Füllungen machen. Wenn er an meinen Zähnen arbeitet, dann tut er dies meist sehr konzentriert (was ich auch hoffen mag) und ist auch kaum abzulenken. Eine klare, strikte Linie - ohne nach links oder rechts zu schauen. Ich genieße es dann immer sehr, wenn er näher rutschen muß und ein Stück, wirklich nur ein kleines Stück Oberkörper auf mir ablegen muss.
Bei der Spritze, ich hasse sie, kralle ich mich meisten in den Armlehnen, insofern welche vorhanden sind, fest. Aus Versehen, kam ich dann an sein Bein. Sorry - Er lachte: Ja, da ja nicht reinpacken ... Schade!
Die erste Karies war gebohrt und er sagte mir gleich, das es wohl tief war und das dies wieder auf eine Wurzelbehandlung hinaus laufen könnte.

Der nächste Zahn auf der anderen Seite mußte nun auch daran glauben - ab da wurde nun auch alles ein bisschen lockerer und ich begann wieder zu hoffen.
Er mußte auch diese Seite wieder spritzen ...

Bei dieser Seite, und das muss ich nun leider wirklich dazu schreiben, ist es so, das mir vor 10 Jahren im Unterkiefer ein Zahn gezogen wurde. Einfach deswegen, weil der damalige Arzt keinen Bock auf eine Wurzelbehandlung hatte und ihn mir einfach mit den tollsten Geschichten gezogen hat. Das Ende vom Lied ist, das der Zahn oben drüber nun keinen Gegenbiss mehr hat und rauswächst - bis er wieder Kontakt hat.

Er schaute sich das ein Weilchen an und druckste. Er eröffnete mir, das er diesen Zahn eigentlich gerne ziehen würde, da es ja nun kaum noch Sinn machen würde, da dieser Zahn keine Funktion mehr hat.
Und dann kam ein Satz, und es kann definitiv sein, das ich mir das vollkommen einbilde in meiner Verliebtheit, mit dem ich meine, dass er mir damit etwas sagen wollte.
Er sagte: Dieser Zahn hat keine Funktion mehr, da ER NICHT MEHR DEN RICHTIGEN PARTNER hat. Bei diesem Satz schaute er mir tief in die Augen und er zog diesen Satz auch ziemlich in die Länge. Erst nach ein paar Sekunden sprach er weiter: Und er wird so lange rauswachsen, bis er wieder Kontakt hat.
Ähm .... ja! Ich sage ja, es kann sein, das ich vollkommen spinne - ob dieser Satz nun wirklich etwas zu heißen hatte und er es genau so meinte, wie ich es interpretiert habe? I don´t know.

Nun, ich finde, es gibt nichts demütigenderes als mir von diesem Mann einen Zahn ziehen zu lassen - daher habe ich das panisch verneint. Er war sehr verständnisvoll, meinte, er fülle das dann aber mit einer Kassenfüllung und nicht mit Kunststoff/Keramik-Gemisch. Gesagt getan!

Beim Spritze setzen, tropfte er mir versehntlich etwas von der Lösung in den Mund. Ich nuschelte: Sie tropfen - das führte natürlich zu Gelächter.
Die Helferin fuhr mich mit dem Stuhl wieder hoch und ich konnte ausspülen. In dem Moment fuhr ER mit seinem Stuhl zu mir vor und lächelte mich an. Ich lächelte zurück und mein Herz machte Loopings.
Sagt man nicht, man merkt es daran, das ER SIE anlächelt ... hach ja, das könnte so ein Moment gewesen sein.
Nun gut, ich bekam eine Serviette in die Hand gedrückt und konnte mir meinen Mund abputzen. Während der weiteren Behandlung wurde ich dann nochmals angespritzt und tupfte mir selber den Mund ab - und mußte IHN somit unterbrechen. Ich sagte: Sorry, aber wir sind ja eitel! - Er lächelte und meinte: Finde ich okay
Als er fertig war, beugte er sich über mich und meint: Soll ich ihn ein bisschen abschleifen, das es nicht mehr weh tut? *hach* Das hat er so voller Fürsorge gefragt, da ist mir wirklich alles entglitten und, jaaaa bitte!

Nach dem alles abgeschlossen war, stand ich auf. Er fuhr mit seinem Stuhl zu seinem PC , schaute rein und meinte: Oh was haben wir da denn noch? Eine Amalgamfüllung muß ja noch entfernt werden. Das können wir ja dann beim nächsten Mal machen. Fuhr mit seinem Stuhl zu mir, wie gesagt ich stand, und wollte mir schon, wahrscheinlich aus reiner Gewohnheit, in den Mund greifen. Wie er da so vor mir saß - ich hätte ihn am liebsten gedrückt. Seinen Kopf genommen und ihn fest an mich gedrückt. Schade

Da fragte mich die Helferin auch schon, wie es mir den zeitlich passen würde.
ER saß immer noch auf seinem Stuhl und ich stand neben IHM. Als ich eine Antwort darauf gab, das ich da mittlerweile sehr flexibel wegen des Babysitters sei und kurz darauf zu im schaute, sah ich, das er mich wohl die ganze Zeit dabei anschaute. Ob er mich musterte, kann ich nicht sagen - aber er sah mich genau an!

OK, nächster Termin 03.09.! Er stand auch, gab mir die Hand und macht eine kleine Verbeugung *LOL* - schaute mir noch in die Augen und nun war er auch weg.

So und was mach ich nun? Was halte ich von diesem Termin?
Am liebsten würde ich ihm ja wirklich eine Freundesanfrage auf Facebook schicken. Wenn er die annimmt, dann könnte man da mal ein paar Zeilen texten und ich könnte ihn dann auch endlich fragen, ob Kaffee oder nicht ... etc. Ach Mensch!

28.08.2012 20:05 • #6


L
Zitat von Maira:
Er sagte: Dieser Zahn hat keine Funktion mehr, da ER NICHT MEHR DEN RICHTIGEN PARTNER hat. Bei diesem Satz schaute er mir tief in die Augen und er zog diesen Satz auch ziemlich in die Länge. Erst nach ein paar Sekunden sprach er weiter: Und er wird so lange rauswachsen, bis er wieder Kontakt hat.
Ähm .... ja!


hahahaha! Das ist ja wohl der Groschenromanhammer!

Das kann doch nur Zufall sein- aber es ist soooo witzig, weil´s perfekt zu deiner Situation passt. Also mit deinem Mann, und dem fehlenden Kontakt.

Mit seinen Fragen zum Babysitter- da muss ich dich jetzt mal wieder auf den Boden zurück holen. Du hattest es beim letzten Mal erwähnt und gute Ärzte haben´s einfach drauf, indem sie eine vertraute Atmosphäre schaffen und einen leicht in Gespräche verwickeln.

Ein bisschen flirty hört´s sich schon an...Aber: Ich war vor 5 Jahren bei nem Heilpraktiker... Zuckersüß... 5 Jahre älter als ich... Und der meinte dann: So Frau ... jetzt werde ich Ihnen so tief in die Augen schauen wie es noch keiner getan hat... Jajajajaja- was Du willst! dachte ich so bei mir.... Naja, und es war so ein riesen Lupending, wo er schauen wollte, ob meine Iris Veränderungen aufweist oder so. Naja, danach dachte ich trotzdem Ha, wenn das mal nicht der Prinz auf dem weißen Pferd ist...zum Mindest so als Träumerei, der hatte halt was. Und dann hab ich ihn durch Zufall ein halbes Jahr auf einer Party wieder getroffen- privat. Und er hat mich nichtmal erkannt die Sau Was ich damit sagen will: Genieß es, aber verliere dich nicht darin. Kann sein, dass er dich mag.... kann aber auch sein, dass er einfach ein flirty Typ ist, einfach seine Art, ohne dass es was zu beudeuten hat.... Und: Kannst Du unabhängig von deinem Mann leben? Wenn Du deine Romanze mal bis zum Endstadium denkst: Das wird ja so nix, wenn Du noch fest liiert bist und so... Also, Du weißt, was ich dir sagen will.

28.08.2012 21:28 • #7


B
Liebe Maira,

Du klingst sehr resigniert. Es hört sich so an, als ob Du Deinen Mann gar nicht mehr erreichen würdest. Zumindest nicht mit Worten.
Gibt es einen anderen Weg, an ihn heranzukommen, so dass er versteht, wie es Dir geht?

Willst Du das noch oder hast Du die Beziehung mit Deinem Mann schon abgehakt?

Eine Affäre ist schnell begonnen und vermittelt am Anfang das Gefühl, wieder zu leben. Sie ist allerdings schwer zu kontrollieren und was daraus wird, ist ungewiß.

28.08.2012 21:34 • #8


M
Ich muss einmal klar stellen, dass ich NICHT verheiratet bin. Ich lebe lediglich in einer Beziehung! Das mildert die Umstände zwar nicht, aber es ist dennoch etwas anderes, als wie eine Scheidung hinter sich bringen zu müssen.

Laurana, ich habe selber auch losprusten müssen, als ich Groschenromanhammer las. Ja, das ist es wirklich - und meiner Auffassung nach, war es wirklich so, wie ich es geschrieben habe.

Zu der Babysittergeschichte - ich messe dem keinen besonderen Wert bei. Ich denke nicht, das ich anhand diesen Aussagen, etwas ausmachen könnte, wie er denkt oder so.
Dennoch verwirrte es mich und das tut es immer noch. Denn ich habe meine Sitterin seit 4 Wochen und ich habe in diesen 4 Wochen auch schon 4 Termine bei ihm gehabt, in denen er NIE fragte, ob ich einen Babysitter habe. Zumal ich davon ausging, dass er es wußte, da ich ja vor vier Wochen sehr aufgeregt war und ihm das auch sagte, weil meine Sitterin zum 1. Mal alleine mit meinem Kind war.
Da überraschte es mich einfach, dass er OHNE ein Guten Tag zu mir ins Wartezimmer kommt und mich direkt fragt, ob ich einen Babysitter gefunden habe. Verstehst Du, wie ich meine?

Insgesamt war es heute wirklich anders - und eigentlich überhaupt nicht flirty. Generell würde ich das ALLES nicht als flirty abstempeln. Denn dieses offensichtliche Flirten ist es einfach nicht. Was auch fatal wäre - stell Dir vor, das bekommen die Helferleins mit. Nee, ich denk das kann er nicht bringen.
Und ich schrieb ja bereits auch, das das alles nicht auf Gegenseitigkeit beruht und ich mir da schlichtweg etwas zusammenreimen könnte.
Möglich ist das!

Zu Deiner Frage, ob ich unabhängig von meinem FREUND leben könnte. Ganz klares JA! Denn ich tue ja eigentlich aktuell nichts anderes.
Es wäre anfangs schwer, aber es gibt eigentlich nichts, was man nicht schaffen kann.
Ich denke oft über die Auswirkungen einer möglichen Affaire nach - denke mir dann aber immer schnell, das es doch absurd ist, darüber nachzudenken, da es ja eigentlich nur ein Hirngespinst ist.


bluesea,

ja ich habe mittlerweile resigniert. Es gäbe sicher Wege und Mittel, dass irgendwie zu kitten, aber das MUSS bald passieren.
Ich sehe aber nicht, das es besser wird - es wird alles nur noch schlimmer. Und ehrlich, das brauch ich nicht mein Leben lang!

28.08.2012 23:12 • #9


M
So, eine Nacht darüber geschlafen sehe ich die Dinge nun ein bisschen klarer und nüchterner.

Ich denke, das gestern war ein Termin wie er zwischen Arzt und Patient eigentlich ablaufen sollte. Keine Flirterei - einfach nur Sympathie und Respekt zueinerander und füreinander. Mehr nicht, aber auch nicht weniger

Ich denke, ich lasse die Sache ruhen und harre der Dinge die da kommen werden.
Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem ich überrascht sein werde - wer weiß.

So denke ich momentan - mal schauen, wie es nächste Woche, nach dem Termin aussieht.
Wahrscheinlich bin ich dann wieder himmelhochjauchzend unterwegs. *LOL*

Nichts desto trotz, werde ich wohl langsam Energie in Sachen Beziehung reinstecken und damit anfangen, mir klar zu werde, was ich will, wie ich es will und ob ich es will.
Ich denke, es ist vernünftiger - als auf den Super-Karies-Man zu hoffen und mich somit komplett aus der Bahn werfen zu lassen!

29.08.2012 10:28 • #10


L
Ja, nicht dass Du deshalb aufhörst deine Zähne zu putzen, um immer wieder einen Vorwand für´ne Behandlung zu haben

29.08.2012 15:51 • #11


B
Liebe Maira,

Du hast völlig recht. So, wie Deine Beziehung mit Deinem Freund augenblicklich läuft, das brauchst Du wirklich nicht Dein Leben lang.

Er geht ziemlich lieblos und abwertend mit Dir um. So kommt es zumindest bei mir an. Er steckt seine ganze Energie in seinen Beruf. Sein Job ist sein Leben.

Du hast viel aufgegeben für ihn. Bist mit ihm 700 km von zu Hause weggezogen, kümmerst Dich um Eure Tochter, schmeißt den Haushalt und hast Dir auch noch ein eigenes Standbein aufgebaut.
All das scheint nichts mehr zu zählen.

Aber: Die einzige, die das verändern kann, bist Du.
Er wird nichts verändern. Wenn Du keine Energie hineinlegst, wird es immer schlimmer - für Dich, nicht für ihn.

Du schreibst, dass Du die ersten 3 Jahre glücklich warst.
Das ist eine gute Basis.
Was hat diese Zeit zu einer für Dich glücklichen Zeit werden lassen?
Was davon willst Du wieder haben?
Was kannst DU tun, um es wieder zu bekommen?

PS. Viel Spaß beim Flirten. Schmetterling im Bauch. gut Gefühl!

29.08.2012 18:34 • #12


M
Dir geht es leider so wie vielen Frauen von erfolgreichen Managern, sie vereinsamen, weil Mann andeer Prioritäten setzt.
Da helfen nur klare Worte, denn leider erlebe ich zu oft, dass die Frauen resignieren, mürrisch werden und der erfolgreiche Manager sich scheiden lässt weil Er eine Beziehung mit der netten und Ihn anbetenden Assistentin begonnen hat. Muß nicht so sein, ist aber leider allzu oft so.

31.08.2012 11:25 • #13


M
Hallo Zusammen

Ein paar Tage sind vergangen, in denen ich nun auch ein bisschen nachdenken konnte und vor allem ein bisschen Gras über die Sache wachsen lassen konnte.

Mein Freund war das WE auch mal zu Hause und hat, wohooo, nicht bzw. kaum gearbeitet. Dafür sehr viel Zeit mit unserem Kind verbracht. So konnte ich mich mal zurückziehen, arbeiten und einfach nur mal für mich sein. Das tat sehr gut und war nötig. Es kam aber auch zu dem ein oder anderen kleinen Streit. Gerade dann, wenn er mal den ganzen Tag meine Rolle übernehmen muss, ist er dann schon leicht gereizt!
Beharrt aber immer noch auf dem Standpunkt, das das ja alles meine Aufgaben wären und ich die auch, ohne zu Murren, anzunehmen habe und sie vollends und zu seiner absoluten Zufriedenheit zu erledigen habe.
Wie sagte meine Oma treffend dazu: Der Mann ist hochstudiert, aber vom Wesen her ein absoluter Bauer! Ja das trifft es schon ganz gut.
Ich bin mir wirklich unschlüssig, ob ich das mein Leben lang so haben möchte.
Denn wie bereits festgestellt, bin ich doch noch ein bisschen mehr, als Hausfrau und Mutter! Na ja, ich schaue mir das einfach noch ein Weilchen an - vielleicht wird es besser, vielleicht aber auch nicht! Ich muss mich in dieser Sache wohl noch richtig finden.

Zu der Sache mit meinem Zahnarzt hach ja ... Ich hatte mich die Tage quasi entliebt - habe wohl oder übel akzeptiert, mich in eine Sache verrannt zu haben und dem Ganzen auch nicht weiter Beachtung geschenkt.
Nun hatte ich aber heute einen erneuten Termin und ich schrieb ja schon, höchstwahrscheinlich werde ich danach himmelhochjauchzend unterwegs sein!
Es ist nun nicht ganz so schlimm wie letzte Woche, aber schee wars trotzdem.

Ich mußte dieses Mal ziemlich lange im Wartezimmer warten - über eine halbe Stunde. Er kam dann aus dem Behandlungszimmer, begrüßte mich und sagte mir, das es wohl noch 10 Minuten dauern könnte, der Patient bekommt gerade noch ein paar Dinge von der Kollegin erklärt. Kein Thema. Er ging weg. Nach 5 Minuten kam er wieder, stellte fest, das der andere Patient immer noch im Behandlungsraum war und setzte sich einfach zu mir ins Wartezimmer und unterhielt sich mit mir
Natürlich unterhielten wir uns nur über Zähne . Ich sagte ihm, das ich schon ein paar Schmerzen gehabt hätte, die aber eigentlich nicht so der Rede wert gewesen sind. Er sagte mir, das er nur noch diese Woche da sei und dann 3 Wochen nicht in der Praxis sei. Er würde mich bitten, wenn noch was wäre, mich unbedingt diese Woche noch zu melden, er würde mich aufjedenfall noch dazwischen schieben. Natürlich könnte ich in seiner Abwesenheit zu den Kollegen gehen, aber das würde er nicht wirklich wollen, da er mich schon gerne selber behandeln möchte. Nun gut ... soweit kann das ja alles noch normal sein, nech?!

Um das Gespräch am laufen zu halten, fragte ich ihn, wie es nun dazu kommen kann, das ich auf einmal so schlechte Zähne habe und ständig irgendwelche Karies gebohrt bekommen muss. Er erklärte mir das alles ausführlich und bat mich, mir da keine Vorwürfe zu machen, denn die Zähne seien nicht schlecht. Na ja, ihr wisst ja wie Karies entsteht, das brauch ich nun nicht weiter ausführen!

Im Behandlungsraum angekommen, legte er auch schon gleich los - machte eine Rumd-um-Sicht, wie ich gewünscht hatte und blieb natürlich an dem Zahn, welchen er schon letzte Woche ziehen wollte, hängen.
Es führt kein Weg dran vorbei, Frau XY lassen sie mich den bitte bitte ziehen. Es bringt doch nichts das Sie Schmerzen haben. Ich will Sie doch schmerzfrei bekommen. Nun gut, ich willigte ein, das er mir, wenn er wieder in der Praxis ist, den Zahn ziehen darf. Der Mann hat sich gefreut wie nen Schnitzel ... Zahnärzte halt

Nach 20 Minuten fragte er mich, warum ich eigentlich heute da bin ... Herr XX, um die Amalgamfüllung von Ihnen entfernen zu lassen? - Oh stimmt, da war was *grins* ... gesagt, getan. Nach 20 Minuten war der Zahn wieder chic! Zwischendrin immer mal wieder Späßchen gemacht ... und so manches Mal kamen da auch zweideutige Sachen bei rum ...Na ja, Männer sind Ferkel und er gehört da sicherlich dazu! Auch ein Streicheln - ein langes Streicheln - am Arm war wieder dabei ... man könnt sich ja schon richtig verknallen.

Als er fertig war, fing der dann auf einmal an meine Taschen zu messen. Vollkommener Nonsens, ich war ja erst vor 3 Wochen bei der Taschenmessung bei meiner Prophylaxe-Dame!
Frau XY, Ihre Taschen da hinten sind 10mm tief - Ich weiß
Und was macht man dagegen - Herr XX, sobald wir beide hier fertig sind miteinander wird die Frau Doktor den Antrag für eine Paradontosebehandlung einreichen und dann wird die Frau Doktor eben diese Behandlung machen

Und jetzt kommts!

Nein, nein, nein - diese Behandlung mach ich dann bei Ihnen, ich mach sowas ja auch! - Dann müssen Sie aber schnell genug Hier schreien, denn die Frau Dokter geht fest davon aus, das sie die Behandlung bei mir machen wird. - Ja, das klär ich gleich nachher.

Als ich ging, betonte er noch einmal, das er sich gleich dahinter klemmen wird, das die Mädels an der Info den Antrag gleich wegschicken und er dann aufjedenfall die Behandlung machen wird. Ich kann mir da nun was drauf einbilden oder nicht, aber ganz normal war das eben nicht.

Meine Gefühlswelt steht heute zumindest nicht Kopf - ich bin abgeklärter als die letzten Male, dennoch war das heute ganz ganz nett

03.09.2012 14:47 • #14


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag