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Unsaubere Trennung

Anaiss
Hallo ihr Lieben,

Ich lese schon seit langem mit, bin immer wieder auf dieses Forum gestoßen und nun ist es so akut, dass ich selber mal etwas beitragen muss.
Ich (23) bin seit 3 Monaten von meinem Ex-Partner (25) getrennt. Der Entschluss zur Trennung kam kurz vor Weihnachten von ihm, während ich in den zwei Wochen davor allerdings häufig angedeutet habe, dass ich sehr unglücklich bin und mit dem Gedanken zu gehen, liebäugle. So hat er mir im Nachhinein erklärt, dass er sich hauptsächlich getrennt habe, weil er gesehen hat, wie traurig ich war, mich trennen will, es aber nicht kann. Anscheinend wollte er mir die Entscheidung also abnehmen.
Die zwei Wochen vor der Trennung waren sehr unschön. Es kamen viele Streits an die Oberfläche, bei denen es hauptsächlich darum ging, dass er sich in den 1 1/2 Jahren, in den wir zusammen waren, kaum öffnen konnte. Es wurde wenig persönliches geteilt, ich habe seine (leider wenigen) Freunde nie kennengelernt und er hat sein Leben sehr strikt von unserer Partnerschaft separiert. Dazu kamen Kommunikationsprobleme, die mich an den Rande des Wahnsinns getrieben haben. Durch diese Frustration meinerseits haben sich die Streits gehäuft. Ich habe mich gefühlt wie ein Fremdkörper, der parallel zu seinem Leben mitschwingt, aber nicht wie eine Partnerin. Das habe ich ihm auch oft erklärt, gebessert haben sich einige Dinge auch. Er rief mich zum Beispiel untertags mal an, schrieb mir ne nette Nachricht am Abend etc., aber wenn es darauf ankam, war eben doch kein Verlass auf ihn und das hat mich sehr unglücklich gemacht. Es war also das kleinste Beziehungsminimum, aber darüber hinaus nicht viel.

Nach der Trennung im Dezember hatte ich furchtbaren Liebeskummer und bin dann kurz vor Weihnachten auch sehr krank geworden. Aus Verzweiflung und auch Gewohnheit (der Partner war einem ja mal die Stütze) griff ich dann zum Hörer und rief ihn an. Das war der Beginn einer fast 3-monatigen Hinhalte-/Abwärtsspirale. Über die Feiertage haben wir viel telefoniert und schließlich ein Treffen im neuen Jahr vereinbart, bei dem es nochmal um die Trennung gehen sollte. Das Treffen war sehr schön und statt die ernsten Themen anzusprechen, verbrachten wir einen ganz normalen Abend, wie wir ihn auch in der Beziehung verbracht hätten - inklusive Intimitäten. Das wirbelte natürlich viel Sand auf und so kam es zu einem zweiten Treffen, das ähnlich verlief. Dort tat er jedoch seine Zweifel kund, es nochmal zu probieren, weil er gemerkt hat, wie die Streits uns aufgefressen haben und Angst hatte, dass es wieder passieren würde - soweit so gut. Mir ging es da genauso wie ihm. Auf der einen Seite Zweifel, aber auf der anderen Seite starke Gefühle und den Wunsch danach, wieder mehr Zeit miteinander zu verbringen. In dieser ganzen Zeit nach der Trennung trafen wir uns also so lange, bis wir gemerkt haben, dass es in keine Richtung läuft und wir erstmal Abstand von einander brauchen. In dieser Zeit war er mir dennoch weiterhin eine Stütze und war für mich da, als mich Arbeit und Uni aufgefressen haben. Er stand mir trotz allem zur Seite, sagte mir wie wichtig ich ihm sei und wie sehr er sich jedes Mal freut, wieder Zeit mit mir zu verbringen. Das hat in mir die Hoffnung geweckt, dass wir es trotzdem noch einmal probieren können - diesmal aus den Fehlern lernen und künftige Streits vermeiden. Und so vereinbarten wir ein Treffen für den 1. März, um Abstand zu gewinnen und uns (da der Februar für uns beide ein stressiger Monat ist/war) auf Uni und Arbeit zu konzentrieren UND vor allem den gröbsten Trennungsschmerz zu heilen.

Vor zwei Tagen taten sich aber auch Zweifel bei mir auf, vor allem in Bezug darauf, dass er eigentlich nicht viel dafür tut, dass diese Beziehung wieder klappen kann. Er äußerte ständig nur Bedenken, war passiv und ich war die aktive. Also rief ich ihn an, um darüber zu sprechen und ihm klarzumachen, dass ich nicht weiß, wie sinnvoll es ist, wenn wir uns im März dann noch sehen. War auch mal wieder mehr eine Verzweiflungstat, als rational. Wir vereinbarten dann telefonisch ein Treffen für den Samstag (vor zwei Tagen). Bei dem Treffen teilte er mir dann schließlich mit, dass seine Zweifel gewonnen haben und hat mich gefragt, ob wir uns auch weiterhin sehen können, ohne auf eine Beziehung hinzuarbeiten. Er erklärte mir seinen Zwiespalt und dass er mich noch liebt, aber rational entschieden hat, aus Angst wieder in diese Streitsitutationen zu kommen. Dass ich das respektieren muss, ist mir klar. Nur ich stellte mir dann die Frage, warum die Zweifel ihn dann nicht davon abgehalten haben, mich drei Monate lang hinzuhalten?
Es wurde an diesem Samstag Abend wieder hitzig, es fielen Vorwürfe, flossen Tränen und schließlich waren wir uns dann doch wieder ganz nah. Er fragte mich, ob ich noch die Nacht bleiben will, wir hatten S., haben den ganzen Sonntag miteinander verbracht und sind dann für immer auseinandergegangen.

Diese ganze Trennung war ein riesiges Chaos. Ich verstehe nichts mehr. Einerseits mache ich mir Vorwürfe, weil ich so dumm war und immer wieder probiert habe, es zu retten und andererseits frage ich mich, warum er - wenn er sich doch so sicher um seine Zweifel war, nicht der Stärkere sein konnte?
Um ehrlich zu sein bin ich am Boden zerstört und diese Schuldfrage zu lösen, auch wenn es nicht zielführend ist, ist das Einzige, was mir im Kopf herum geistert. Ich habe diesen Post geschrieben, einfach um eine außenstehende Meinung zu dem ganzen Chaos zu hören. Freunde und Familie waren ständig involviert, aber sind natürlich auch parteiisch.
Ich weiß einfach nicht, ob diese unsaubere Trennung mein Fehler war oder seiner.

Ich danke euch allen aber schonmal im voraus für ein paar Meinungen 3

20.02.2023 16:38 • #1


D
Ganz einfach, du hast versucht ihn zu manipulieren - vermutlich unbewusst .

Mach was ich will, dann komme ich zurück . Nähe - Distanz spiel. Er lässt sich darauf nicht ein und hat es beendet und die Intimität mitgenommen.

Kurz und knapp: ihr seid jung , müsst noch einiges lernen und passt darüber hinaus nicht zusammen .

Leb dein Leben und lerne daraus

20.02.2023 17:00 • x 2 #2


A


Unsaubere Trennung

x 3


Anaiss
Warum habe ich denn deiner Meinung nach versucht ihn zu manipulieren?

20.02.2023 17:06 • #3


D
Zitat von Anaiss:
Warum habe ich denn deiner Meinung nach versucht ihn zu manipulieren?

Das lese ich aus deinem Text

20.02.2023 17:09 • #4


Anaiss
@Dark_Cloud Na und ich frage mich, an welcher Stelle das hervorging.
Als ich nämlich am Telefon meine Zweifel geäußert habe und das Treffen angezweifelt habe, habe ich mich allerdings sehr schnell wieder gefangen und für den impulsiven Anruf entschuldigt. Er meinte, es sei alles gut und ich brauche mich nicht entschuldigen, ich war ja nur ehrlich mit ihm.

20.02.2023 17:12 • x 1 #5


Benutzer_Name
Hallo Anaiss,

erstmal tut es mir leid, dass du dich in diesem Zwiespalt befindest. Die Achterbahnfahrt kurz nach der Trennung ist immer enorm hart zu verkraften.

Es ist immer sehr schwierig vernünftige und rationale Gespräche zu führen, wenn eine Trennung so frisch ist.

Nach einer ausgesprochenen oder angedeuteten Trennung, ist es sehr wichtig Zeit für sich selbst zu nehmen und den Kontakt erstmal zu meiden.
Das eröffnet die Möglichkeit an sich selbst zu arbeiten und seine neuen Berdüfnisse selbst wieder besser zu deuten.

Die Schuldfrage stellt sich jeder früher oder später. Die frage ist, was du dir von der Antwort erwartest. Der Entschluss führt aber zu 2 Perspektiven. Er war Schuld oder ich war Schuld. Die Wahrheit liegt wohl dazwischen.

Was ich dir als Ratschlag geben würde.
Versuche jetzt deine Wünsche und Hoffnungen auf eine Liste zu packen.
Wo will ich in 4 Monaten und wo in einem Jahr sein.
Leg diese Liste weg und vergleich Sie jeden Monat mit einer neu geschriebenen. So lernst du deine Impulsiven Wünsche besser zu deuten.
Versuche ein Denken oberhalb deiner Emotionen zu schaffen(Tipp aus einem anderen Beitrag)

Jetzt frägt man sich sicher wie und weshalb ?

Wie : Sag die selber ein, dass Emotionen keine Wahrheit oder Realität darstellen. Es ist deine Emotion in diesem Moment. Die Wahrnehmung ist bekanntlich bei jedem unterschiedlich. Versuche deine Emotionen zu parken und versetz dich in die Lage des anderen. Lege deine Grenzen nieder(für den Moment und nur für dich sichtbar) setze dich der eigenen Kritik aus und verstehe, dass es ok ist Fehler zu machen.

Weshalb: dies kann die die Möglichkeit eröffnen, dich selbst zu optimieren, dich zu verbessern. Nicht für andere, sondern für deinen inneren Kampf. Verstehe dadurch mögliche Verhaltensweisen deines Ex Partners.

Zum Schluss solltest du immer wieder zu dir zurück finden.
Du bist dir jetzt am besten die wichtigste Person. Akzeptiere dich und hab das Wissen, das du handelnd bist und nicht die Emotionen.

Mit der Zeit kannst du deinem Ex Partner genau sagen was du willst und brauchst. Sollte er auch an sich gearbeitet haben und es ist wirklich Liebe gewesen, werdet ihr wieder zusammen finden. Wenn nicht, wirst du stark ins weitere Leben ziehen.

20.02.2023 17:13 • x 2 #6


G
Zitat von Anaiss:
Ich weiß einfach nicht, ob diese unsaubere Trennung mein Fehler war oder seiner.

Sie wurde es, weil Du es initiiert und zugelassen hast.

Anstatt eine entsprechende Kontaktsperre einzuleiten, hast Du ihn wieder angerufen und damit den Ring wieder freigegeben. Er hat sich - für meine Wahrnehmung - mitziehen lassen, was anscheinend ohne den äußeren Druck der Beziehung leichter gefallen ist.

Durch die Wiederaufnahme des Kontakts hast Du geschickt vermieden, Dich alleine mit der ganzen Geschichte beschäftigen und auseinandersetzen zu müssen, indem Du zugelassen hast, dass es wieder munter vor sich hinplättschert - ohne Verbindlichkeit, ohne Richtug, vermutlich nur aus der Motivation heraus, nicht allein sein zu müssen oder zu können.

Zitat von Anaiss:
Nur ich stellte mir dann die Frage, warum die Zweifel ihn dann nicht davon abgehalten haben, mich drei Monate lang hinzuhalten?

Bisschen sehr einseitig, meine Liebe - oder?
Du hättest das Theater jederzeit von Deiner Seite aus unterbinden können. Hast Du aber nicht - also kann von hinhalten keine Rede sein. Ihr habt Euch irgendwie treiben lassen, Motto: Schauen wir mal, wo es hingeht.
Der werte Herr scheint ja nach den Schilderungen eh etwas von der beziehungsängstlichen Sorte zu sein und mit den neuen Rahmenbedingungen hat er sich anscheinend wohler gefühlt und dabei mitgenommen, was er kriegen konnte.

Es war also offensichtlich keiner von Euch beiden willens bzw. in der Lage, nach der ersten Trennung einen ganz klaren Schnitt zu machen und dann hat sich diese ungute Dynamik wieder hochgeschaukelt - was rückblickend irgendwie zwangsläufig war.

20.02.2023 17:30 • x 1 #7


Anaiss
@Benutzer_Name Vielen Dank! Das klingt nach einer nützlichen Strategie zur Introspektion - und das ist, wie du bereits angemerkt hast, durchaus wichtiger als sich mit Schuldfragen zu befassen.
Ihm zu sagen was ich will und brauche ist dahingegen obsolet. Einen gemeinsamen Weg wird es nicht mehr geben, da bin ich mir leider sicher.
Aber für die nächste Beziehung ist es wichtig zu wissen, was man will und braucht und diese Bedürfnisse angemessen zu kommunizieren.

20.02.2023 17:32 • #8


VictoriaSiempre
Hallo Anaiss,

Willkommen in dem Forum, in dem niemand sein möchte

Zitat von Anaiss:
Der Entschluss zur Trennung kam kurz vor Weihnachten von ihm, während ich in den zwei Wochen davor allerdings häufig angedeutet habe, dass ich sehr unglücklich bin und mit dem Gedanken zu gehen, liebäugle.

Hmm. Danach hat er eine Entscheidung getroffen, während Du nur damit gedroht (oder es „angedeutet“) hast?

Zitat von Anaiss:
So hat er mir im Nachhinein erklärt, dass er sich hauptsächlich getrennt habe, weil er gesehen hat, wie traurig ich war, mich trennen will, es aber nicht kann. Anscheinend wollte er mir die Entscheidung also abnehmen.

Konsequent von ihm.

Zitat von Anaiss:
Nach der Trennung im Dezember hatte ich furchtbaren Liebeskummer und bin dann kurz vor Weihnachten auch sehr krank geworden. Aus Verzweiflung und auch Gewohnheit (der Partner war einem ja mal die Stütze) griff ich dann zum Hörer und rief ihn an.

Und es gab niemand anderen, den Du hättest anrufen können? Rhetorische Frage, denn Du schreibst ja weiter unten von Deiner Familie und Deinen Freunden - natürlich hätte es andere gegeben.

Zitat von Anaiss:
Über die Feiertage haben wir viel telefoniert und schließlich ein Treffen im neuen Jahr vereinbart, bei dem es nochmal um die Trennung gehen sollte. Das Treffen war sehr schön und statt die ernsten Themen anzusprechen, verbrachten wir einen ganz normalen Abend, wie wir ihn auch in der Beziehung verbracht hätten - inklusive Intimitäten.

Naja - offensichtlich hast ja auch DU die ernsten Themen nicht angesprochen.

Zitat von Anaiss:
Dort tat er jedoch seine Zweifel kund, es nochmal zu probieren, weil er gemerkt hat, wie die Streits uns aufgefressen haben und Angst hatte, dass es wieder passieren würde - soweit so gut.

Eben nicht gut. Jedenfalls für Dich.

Zitat von Anaiss:
In dieser ganzen Zeit nach der Trennung trafen wir uns also so lange, bis wir gemerkt haben, dass es in keine Richtung läuft und wir erstmal Abstand von einander brauchen.

Ja, Abstand wäre wohl für Euch beide gleich nach der Trennung der bessere Weg gewesen.

Zitat von Anaiss:
In dieser Zeit war er mir dennoch weiterhin eine Stütze und war für mich da, als mich Arbeit und Uni aufgefressen haben. Er stand mir trotz allem zur Seite, sagte mir wie wichtig ich ihm sei und wie sehr er sich jedes Mal freut, wieder Zeit mit mir zu verbringen.

Immer noch kein Abstand…

Zitat von Anaiss:
Das hat in mir die Hoffnung geweckt, dass wir es trotzdem noch einmal probieren können - diesmal aus den Fehlern lernen und künftige Streits vermeiden. Und so vereinbarten wir ein Treffen für den 1. März, um Abstand zu gewinnen und uns (da der Februar für uns beide ein stressiger Monat ist/war) auf Uni und Arbeit zu konzentrieren UND vor allem den gröbsten Trennungsschmerz zu heilen.

Ich denke, Du hattest die ganze Zeit noch große Hoffnung. Aber worauf? Dass er sich plötzlich um 180° dreht und ganz anders wird, als in den 1 1/2 Jahren vorher?

Zitat von Anaiss:
Vor zwei Tagen taten sich aber auch Zweifel bei mir auf, vor allem in Bezug darauf, dass er eigentlich nicht viel dafür tut, dass diese Beziehung wieder klappen kann.

Was genau hast Du erwartet?

Zitat von Anaiss:
Er äußerte ständig nur Bedenken, war passiv und ich war die aktive.

Ich sehe Dich nicht als aktiver. Nur als fordernder, was Treffen angeht.

Zitat von Anaiss:
Also rief ich ihn an, um darüber zu sprechen und ihm klarzumachen, dass ich nicht weiß, wie sinnvoll es ist, wenn wir uns im März dann noch sehen. War auch mal wieder mehr eine Verzweiflungstat, als rational.

Du nennst es „klarmachen“, ich nenne es manipulativ. Statt jetzt einfach mal die Füße stillzuhalten und - wie vereinbart - den Februar verstreichen zu lassen, machst Du wieder Druck.

Zitat von Anaiss:
Nur ich stellte mir dann die Frage, warum die Zweifel ihn dann nicht davon abgehalten haben, mich drei Monate lang hinzuhalten?

Vermutlich hat er Dich - so sagt er es ja auch - trotzdem noch sehr gerne. Außerdem gab es S.…

Zitat von Anaiss:
Er fragte mich, ob ich noch die Nacht bleiben will, wir hatten S., haben den ganzen Sonntag miteinander verbracht und sind dann für immer auseinandergegangen.

Das ist doch eigentlich ein sehr romantischer Weg .

Zitat von Anaiss:
Einerseits mache ich mir Vorwürfe, weil ich so dumm war und immer wieder probiert habe, es zu retten und andererseits frage ich mich, warum er - wenn er sich doch so sicher um seine Zweifel war, nicht der Stärkere sein konnte?

Du kannst ihm nicht wirklich vorwerfen, dass er konsequenter ist als Du!?

Zitat von Anaiss:
Um ehrlich zu sein bin ich am Boden zerstört und diese Schuldfrage zu lösen,

Natürlich bist Du am Boden zerstört, Du hast Liebeskummer!

Lass mal das Thema „Schuld“ weg. Ihr ward ein junges Paar und verliebt, aber es hat einfach nicht gepasst zwischen Euch. Du hattest doch (Deine) gute Gründe, um selber über eine Trennung nachzudenken und siehst vielleicht im Moment Eure Beziehung ein klitzekleinesbißchen verklärt? Denn Dir hat doch auch schon lange einiges gefehlt?

Zitat von Anaiss:
Ich weiß einfach nicht, ob diese unsaubere Trennung mein Fehler war oder seiner.

Naja, ich habe keine Idee, wie eine „saubere Trennung“ aussehen könnte. In der Regel ist mindestens ein Teil des Paares verletzt, oft genug sogar beide. Wenn es unterschiedliche Bedürfnisse gibt, dann ist es schwierig, zusammen zu bleiben. Außer, beide sind sehr tolerant und kompromissbereit oder eine/r steckt ewig zurück. Letzteres macht nun auch nicht glücklich…

20.02.2023 17:38 • x 2 #9


Anaiss
@VictoriaSiempre Ja, ich stimme dir in dem Punkt zu, dass ich eine ziemlich verklärte Sicht auf die ganze Beziehung hatte. Er hat die ganze Zeit Bedenken geäußert und ich auch. Trotzdem konnte keiner so recht gehen. Das war einfach auch von mir einfach nicht zielführend und ich hätte eben auch aufhören können zu initiieren.
Manipulation würde ich es dennoch nicht nennen. Ich hätte den Februar verstreichen lassen können, aber ich glaube insgeheim war es genau wie am Anfang beschrieben mal wieder eine angedeutete Trennung, die ich selber für richtig erachtet habe, aber nicht durchziehen konnte. Ich wollte das Treffen selber nicht mehr, ich war selber am Ende mit diesem ziellosen Rumgeplätscher und meine Zweifel konnte ich auch nicht loslassen. Nur verklärt hab ich die Beziehung eben, im Gegensatz zu ihm, weshalb er konsequent die Beziehung verneint hat.
Dennoch muss man dazu sagen, dass er den Kontakt am Sonntag nicht abbrechen wollte und nichts beenden wollte. Er wollte keine Beziehung mehr, aber eine Freundschaft (+) schon, das habe ich verneint und dann den Strich gezogen.

20.02.2023 17:48 • x 1 #10


Benutzer_Name
@Anaiss, sehr gerne. Ich habe durch Job und Beziehung gelernt, dass sich nichts, außer das eigene Handeln beeinflussen lässt. Ich denke du kennst schon mehr deiner gesuchten Antwort, als du dir selber eingestehst. Da du noch Angst hast, vor dem Schmerz der damit verbunden, wirst du es verständlicherweise meiden wollen. Deswegen gehst du unterbewusst in den Schutzmechanismus. Und da liegt eines der größten Ursachen für das Handeln der Personen hier im Forum. Wir handeln unterbewusst und entwickeln eine Routine darin. Das geht so lange, bis wir uns entschließen das Rad selbst zu durchbrechen oder uns in Foren im Kreis drehen und Schuldzuweisungen als Seelenbalsam benötigen.

Kleiner Tipp : es mögen Tage kommen wo du alles in Frage stellst. Da wird das Atmen nochmal schwer fallen und der Frust so groß sein, dass du das Ruder in bruchteilen einer Sekunde wieder ins unterbewusste gibst. Versuche für diese Momente vorzusorgen, denn sie werden kommen.

Ein Versprechen : solltest du stehts an dir arbeiten und es verstehen, kannst du dir sicher sein, nie wieder im Leben diese Gefühle an dich ran zu lassen. Das ist der Hauptpreis !

20.02.2023 17:53 • x 1 #11


G
Zitat von Anaiss:
Aus Verzweiflung und auch Gewohnheit (der Partner war einem ja mal die Stütze) griff ich dann zum Hörer und rief ihn an.

Zitat von Anaiss:
Manipulation würde ich es dennoch nicht nennen.

Hast Du ihm gesagt, dass Du verzweifelt bist und Sehnsucht hast bzw. nicht alleine sein willst und/oder kannst?
Falls Nein, ist das Manipulation, da motivintransparentes Handeln.

20.02.2023 17:53 • x 2 #12


Anaiss
@gabehcuod Das Gespräch liegt in den Dezember zurück, ich weiß allerdings, dass ich ihm da deutlich gesagt habe, dass ich ihn vermisse und dass es auch andere Menschen gibt, die ich anrufen könnte, aber das irgendwie nach all der Zeit noch nahe liegt, ihn anzurufen, wenn etwas ist.

Daraufhin hat er gesagt, ich würde ihm auch sehr fehlen und ich könne ihn jederzeit anrufen, er ist immer für mich da.
Da weiß ich nicht ob das unbedingt direkt als manipulativ zählt. Ich habe außerdem angemerkt, dass es genau das ist, was ich nicht möchte. - ihm ein schlechtes Gefühl geben, weil es mir nicht gut geht und er hat mir jedes Mal zugesichert, dass ich das nicht tue und mich für diese Dinge nicht entschuldigen muss.

Und so hat sich diese - wie du schon sagst - ungute Dynamik hochgeschaukelt. Vielleicht auch in gewisser Weise emotionale Abhängigkeit für beide.

20.02.2023 17:58 • #13


DieSeherin
ach du... liebeskummer ist grässlich schmerzhaft - vor allem, wenn man es dann doch immer wieder versucht und doch immer wieder scheitert!

Zitat von Anaiss:
Ja, ich stimme dir in dem Punkt zu, dass ich eine ziemlich verklärte Sicht auf die ganze Beziehung hatte.


das war auch mein erster gedanke. alles, was du über euch geschrieben hast klingt, als wollest du etwas passend machen, was nicht zusammen passt? dass sich da zwei getroffen aben, die irgendwie gerne würden, aber nicht können. dass ihr schlicht und ergreifend nicht zusammenpasst!

für mich klingt es, als solltest du deinen frieden damit schließen und nicht im gedankenkarussel festhängen häätetätewürdewäre... nach vorne schauen und dir bewusst machen, dass es da draußen ganz tolle und passendere männer gibt, du noch fast 60 jahre vor dir hast und dir das mit leen und liebe gestalten kannst!

21.02.2023 12:31 • #14


A


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