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Verhältnis zu meinen Kindern nach Trennung

C
HAllo Zusammen,

ich hatte vor eininger Zeit schon berichtetet, dass mein Mann sich nach 28 Jahren per Whatsup nach seinem Urlaub verabschiedet hat und direkt zu seiner NEuen gefahren ist.
Nach einem missglückten Selbstmordversuch war ich dann 11 Wochen in der Psychosomatik und bin nun sein 4 Wochen wieder zu Hause.
Da mein Mann ein totaler NArzisst ist, habe ich jeglichen Kontakt abgebrochen und kommuniziere nur noch per Mail mit ihm.
Nun zu meiner Frage:
Für mich ist es nicht auszuhalten , wenn meine Kinder ( 21 und 29 ) Kontakt zu ihm haben oder sich mit ihm treffen.
Meine Tochter ( aus erster Ehe ) hatte bisher ohnehin keinen Kontakt, aber mein Sohn. Dies endet aber immer wieder im Streit mit seinem Vater, ein ewiges Hin und Her zwischen Kontakt und kein Kontakt.
Vorgestern hatte mein Exmann nun Geburtstag und ich fragte gestern meine Tochter ob sie ihm gratuliert hätte , was eine krasse Reaktion bei ihr ausgelöst hat. Sie meinte ich solle sie nicht immer fragen, das wäre wohl ihre Sache und ich sie hätte sich ja auch 28 Jahre mit ihm gutstellen müssen obwohl er sie oft sch. behandelt hat und jetzt solle sie überhaupt keinen Kontakt mehr haben.
Kennt jemand von EUch das Gefühl, dass es nicht auszuhalten ist, wenn die Familie oder Freunde Kontakt zum Ex pflegen, vor allen Dingen wenn er sich so sch. verhalten hat.
Ich kann niemanden in meiner Nähe haben, der mit ihm zu tun hat und vermeide irgendetwas von ihm zu erfahren.
Außerdem ist der Gedanke für mich unerträglich, dass er nun unsere Kinder oder unsere Freunde weiterhin sieht und für ihn sich nichts ändern sollte außer dass er neu verliebt ist und sich toll fühlt.
Er hat einfach alles was wir hatten weggeschmissen, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne uns eine Chance zu geben und nun tun alle so als ob das das Normalste der Welt wäre.
Klar hat das auch damit zu tun, dass ich ihn bestrafen möchte und will dass er spürt, wie es ohne die Familie ist.
Aber ist das nicht nachvollziehbar.
Meine Kinder werfen mir vor, dass das unfair wäre und nicht ihre Angelegenheit. Mein Verstand sagt, ja sicherlich, aber mein Gefühl sagt. Geht gar nicht, dass sie Kontakt zu ihm oder gar zur Neuen haben.
Was ratet Ihr mir ?

LG
Carola

04.08.2018 08:45 • #1


Liessa
In der Tat ist das eine Sache zwischen dir und deinem Ex und nicht zwischen den Kindern und deinem Ex. Zu verlangen, den Kontakt zum Vater abzubrechen ist wirklich nicht in Ordnung und bringt die Kinder in eine Zwickmühle. Unfair ist da noch ein sehr netter Ausdruck, ich finde es unsäglich.

Dass es dir schwer fällt, von ihm zu hören, kann ich nachvollziehen und das würde ich den Kindern so auch sagen, dann können sie Kontakt zu ihm haben und müssen dir ja nichts von ihm erzählen. Aber ihnen den Kontakt zu verwehren oder ihnen auch nur ein schlechtes Gewissen zu machen, ist nicht in Ordnung. Ich wäre sehr vorsichtig, ich kenne Fälle, da haben die Kinder letztlich den Kontakt zur Mutter abgebrochen, weil sie so verbittert ist und über die Trennung nicht hinweg kommt. Ihr Vater wird immer ihr Vater bleiben, denke daran.

04.08.2018 08:59 • x 3 #2


A


Verhältnis zu meinen Kindern nach Trennung

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S
Auch wenn es dich schmerzt, deine Kinder sind erwachsen und können selbst entscheiden, ob, wann und wie oft sie Kontakt zu ihrem Vater bzw. Stiefvater haben. Es geht dich nichts an.

Du wolltest dich am liebsten bei ihm rächen und wünschst dir, was irgendwo verständlich ist, er solle den selben Schmerz spüren und erfahren, wie du ihn hattest. Ich kann verstehen, dass deine Position noch ein bisschen schwieriger ist, weil du in deinem Schmerz bis zu einem Selbstmordversuch gegangen bist. Aber: Für dein Wohlbefinden bist du selbst verantwortlich und nicht deine Kinder. Deine Kinder versuchen schon Rücksicht zu nehmen, indem sie dir möglichst nichts erzählen, aber zu verlangen, sie dürften wegen dir gar keinen Kontakt mehr haben, das geht gar nicht.

Ich kann einerseits nachvollziehen, dass du so wenig Input wie möglich möchtest zu allen Angelegenheiten und Lebensumständen, die deinen Ex betreffen. Ich habe bei meiner Trennung damals nie groß gefragt, meine Kids waren 16 und 18 Jahre, was die beiden mit ihrem Vater meinem Ex unternommen oder besprochen haben. Wenn sie mir was erzählen wollten, habe ich zugehört, dann aber auch ganz klar gesagt, wann meine Grenze erreicht ist und ich nichts mehr wissen mag. Gar nichts hören zu wollen und dich so einzumischen und solche absolute Vorgaben zu machen, wird dich von deinen Kindern entfernen.

Deine Sensibilität kann ich verstehen. Meine Tochter hatte irgendwann als sie den Führerschein hatte, ihren Vater, seine Neue und ihren Bruder mit meinem Auto zum gemeinsamen Restaurantbesuch kutschiert. Ich konnte verstehen, dass meine Tochter ihre Fahrkünste zeigen wollte, aber nicht mit meinem Auto. Das hat mich sehr gestört, dass mein Ex und seine Neue sich damit haben fahren lassen. Für mich war das damals zu nah und zu weit in meinem privaten Bereich.

Für den Freundes- und Bekanntenkreis ist eine Trennung auch nicht leicht. Dir wurde übel mitgespielt, daher werden einige Freunde und Freundinnen sich eher bei dir positionieren. Vielleicht gibt es auch welche, die mehr Verständnis für deinen Ex haben und dann gibt es noch die, die sich da gar nicht groß involvieren möchten und einfach weiter machen wie vorher auch und weiterhin Kontakt zu dir und zu deinem Ex (eventuell auch mit seiner Neuen) haben.

Es wird dir nichts übrig bleiben, dich sowohl was den Kontakt der Kinder zu deinem Ex als auch was den Freundeskreis betrifft, dich der Realität zu stellen. Bist du denn noch in Therapie nach deinem Klinikaufenthalt? Ansonsten versuche, deine Grenzen zu wahren, trenn dich zur Not von Freunden, deren Verhalten dir absolut nicht gut tut. Bei deinen Kindern ist das keine Option und es ist auch keine Option, ihnen den Kontakt zu ihrem (Stief-)Vater zu verbieten.

04.08.2018 09:05 • x 4 #3


E
Es tut mir leid,aber deine Kinder sind Erwachsene und können für sich selbst entscheiden und ihre eigenen Erfahrungen machen.Die Aussage deiner Tochter,dass sie sich früher auch mit ihm gut stellen musste,spricht Bände.Dahinter steckt auch das Gefühl ,nicht gehört worden zu sein,was in Kindern auch eine große Verzweiflung auslösen kann.Du musst akzeptieren, dass du nicht für andere Menschen entscheiden kannst und andere Menschen deinen Ex eventuell anders sehen als du.Wenn du es nicht erträgst,kannst nur du für dich eine Entscheidung treffen.

04.08.2018 09:29 • x 3 #4


Tiefes Meer
Zitat von chergui:
Kennt jemand von EUch das Gefühl, dass es nicht auszuhalten ist, wenn die Familie oder Freunde Kontakt zum Ex pflegen, vor allen Dingen wenn er sich so sch. verhalten hat.


Ich kenne es zwar nicht mit Familie aber mit ehemals gemeinsamen Freunden . Die eigene Seele ist wund und deshalb sehr überempfindlich . Das kannst Du nur akzeptieren . Und ist Dein Job, Deine überschiessenden Emotionen da zu zügeln. Ist leider eine schwierige Phase. Geht aber auch wieder vorbei.

Zwischen Deiner Tochter und Dir scheint aber noch ein anderer Konflikt zu schwelen:
Zitat von chergui:
Vorgestern hatte mein Exmann nun Geburtstag und ich fragte gestern meine Tochter ob sie ihm gratuliert hätte , was eine krasse Reaktion bei ihr ausgelöst hat. Sie meinte ich solle sie nicht immer fragen, das wäre wohl ihre Sache und ich sie hätte sich ja auch 28 Jahre mit ihm gutstellen müssen obwohl er sie oft sch. behandelt hat und jetzt solle sie überhaupt keinen Kontakt mehr haben.


Das hört sich für mich verbittert an. So , als hätte Deine Tochter als Kind Deinen Schutz vermisst . Wenn es stimmt , dass Dein Mann ein totaler Narzisst ist, dann hat sie ja auch vermutlich tatsächlich keine schöne Kindheit erlebt .

04.08.2018 09:59 • x 3 #5


G
Guten Tag,
auch ich kann aus persönlicher Erfahrung Deine Verbitterung verstehen.
Deine Kinder emotional auf Deine Seite ziehen zu wollen und Ihnen irgendwie den Kontakt verbieten zu wollen ist allerdings eine unsagbar schlechte Idee.
Zu einer Trennung gehören immer 2 ..niemand trennt sich aus einer intakten Beziehung....auch Du hast zu der Situation beigetragen und Du solltest genau da anfangen zu reflektieren.
Deine Kinder um liebevolle Unterstützung zu bitten tut auch Dir sicher mehr gut als sie nach evtl Anzeichen von *feindlichem Kontakt* zu belauern. Letztendlich treibst Du sie so eher von Dir weg. Überlege Dir das gut.
Stelle Dich dem Problem anstatt Dich selbst nur als das arme Opfer zu sehen.Lass Deine Kinder selbst entscheiden wen sie wann von euch beiden treffen und freue Dich über ihre Besuche.
Alles Gute Dir.

04.08.2018 13:31 • x 1 #6


E
Ich möchte jetzt nicht hart klingen oder ähnliches, aber ich glaube,was du im Moment empfindest, ähnelt den kindlichen Gefühlen deiner Tochter damals. Du bist und bleibst die Mutter,lass es jetzt nicht zu einer Verdrehung der Rollen kommen.
Du bist sehr verzweifelt, hast dir sogar versucht etwas anzutun.Deine Kinder sind dadurch auch mit einer großen Verzweiflung konfrontiert,welches Kind möchte seine Mutter verlieren? Nutz jede Hilfe ,die du bekommen kannst, aber erpress die Menschen in deinem Umfeld nicht,vorallem nicht deine Kinder.Damit zwingst du sie,sich ganz stark von dir abzugrenzen.

04.08.2018 13:38 • x 1 #7


L
Ich würde in so einer Situation von meinem Kind gar nichts erwarten.

Du bist erwachsen und musst deine Probleme selbständig lösen.

Würde das ganze Thema vollständig aus dem Kontakt mit meinen Kindern raushalten - du kannst sie ja bitten, dass sie dir nichts von deinem Ex erzählen.

Selbstmordversuch bei den eigenen Eltern ist auch ein ganz schwieriges Thema. Das mag auch Ängste, Vertrauensverlust bei deinen Kindern ausgelöst haben.

04.08.2018 13:44 • x 2 #8




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