Verheiratet und fremdverknallt

E
Liebe Leute

Ich brauche Hilfe. Dringend.

Unsere Beziehung hat mal sehr schön angefangen. Dann haben wir geheiratet und Kinder bekommen. Seit dem wurde es wirklich mühsam... Wahrscheinlich Kinder und alles andere unter einem Hut zu bringen... Ich weiß es nicht.

Mein Ehemann ist an sich ein toller Mensch, der leider manchmal schlechte Entscheidungen trifft. Er bereut es immer nachher... aber...

Mit Therapie usw wurde es zwar besser aber bis es wirklich wieder gut wird, dauert es wahrscheinlich noch.

Ich war immer der Meinung dass die Ehe ein Versprechen ist und man gibt nur Briefe auf. Daher bin ich geblieben wo längst andere weggegangen wären ...

In der Therapie sind auch Traumaten rausgekommen die sein Verhalten zwar nicht entschuldigen aber zumindest erklären.

Letzter Zeit habe ich aber nicht mehr können und habe mich emotional etwas distanziert. Dazu arbeite ich viel, mache auch sonst viel und dieser Abstand tut uns anscheinend beiden gut. Ich merke wie er sich diesmal wirklich um uns bemüht. Das habe ich vor 6 Jahren gebraucht aber immerhin...

Ich habe leider Hinweise auf andere Frauen entdeckt, von der Zeit, die für und schlimm war. Und noch einige Sachen wie Lügen usw... Er leugnet alles ab mit den Frauen (er war treu es war nur harmloses Flirten) und bereut die Lügen ...aber na ja... Das hat bei mir den Abstand ausgelöst.

Ich bin so müde von der Ehe irgendwie. Ausgelaugt.

Und nun das Problem. Ich habe vor ca 3 Monate in der Arbeit einen tollen Mann kennengelernt. Er ist wirklich wunderbar und hat genau jene Sachen, die mein Ehemann nicht hat.

Es ist offensichtlich eine starke Anziehung da, aber nichts mehr. Er weiß dass ich verheiratet bin und hat somit nichts in dieser Richtung unternommen. Aber es ist wirklich hart in seiner Anwesenheit... Wenn ich mich konzentrieren muss und ich seine Augen sehe. Wenn ich ihn ertappe dass er mich liebevoll anschaut und sobald ich ihn erwische reißt er sich zusammen. Er hat viel Anstand.

Es ist mir bewusst dass ich nur die guten Sachen von diesem Mann sehe... So gut kenne ich ihn auch nicht, nur von der beruflichen Angelegenheit...

Meinem Mann habe ich eine letzte Chance gegeben und versprochen mit ihm einen Weg zu finden. Nicht nur für die Kinder sondern auch für uns als Paar. Wenn das nicht klappt dann müssen wir uns eh Gedanken machen.

Kein Beteiligter hat sich das verdient. Weder mein Ehemann noch der Fremde.

Und mir geht es furchtbar.
Ich kenne die Theorie, der neue ist sicher eine Projektion... Aber die Praxis tötet mich.

Wenn ich den Fremden sehe spüre ich seit ein Paar Wochen Schmetterlinge. Jedes Lächeln von ihm macht mich glücklich und gleichzeitig traurig und wütend auf mich. Wenn ich am Abend so wie jetzt Zeit zum Nachdenken habe weiß ich dass das so ein Blödsinn ist.
Und trotzdem... Es ist mühsam.

Ironischerweise empfinde ich immer noch liebe für meinen Mann, sonst würde ich das bestimmt nicht aushalten.

Ich wollte das aus der Seele schreiben. Bitte um eure Tipps und Ratschläge, Meinungen usw.

Danke!

P.S Kontakt abbrechen zum Fremden geht beruflich kaum... Ich arbeite eh dran

09.02.2015 01:50 • #1


R
...netter sanfter Absprung.....sorry wenn ich das so sage...Du hattest vorher nicht den Mut dich zu trennen weil du Angst hattest allein dazustehen!
Nun bietet sich eine Chance für dich da raus zukommen, menschlich ja, aber bitte sei ehrlich zu dir und versuche hier keine Absolution zu erhalten...

09.02.2015 09:55 • #2


A


Verheiratet und fremdverknallt

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R
Ich kann deine Verwirrung total verstehen.

Das du nicht einfach Hals über Kopf was mit diesem neuen Mann, der dich interessiert, anfängst
zeigt doch, dass du noch Gefühle für deinen Mann hast.
Ich würde mich an deiner Stelle nur auf diese Gefühle konzentrieren und schauen, ob es noch
Liebe ist. Falls du ehrlich zu dir bist und sagen kannst, dass du ihn nicht mehr liebst, dann trenn dich.
Unabhängig von einem anderen Mann.

Wenn du dich zu schnell auf diesen neuen Mann einläßt, ohne die Beziehung zu deinem Mann
für dich selbst beendet zu haben, kann es dir passieren, dass du es vielleicht bereust.
Es kann nämlich sein, dass du in diesen neuen Mann alle Vorstellungen eines Traummannes
reinprojezierst und du am ende enttäuscht bist, dass er garnicht so perfekt ist.

Ich habe mich von meinem Mann getrennt, es ging einfach nicht mehr.
Kurz vor der Trennung habe ich einen anderen kennen gelernt.
Ich bin froh, dass ich mich für mich getrennt habe. Als der andere Mann dann später
doch nicht der Traummann war - obwohl ich hätte schören können, dass er das ist -
konnte ich es einfach abhaken, ohne mir die Frage stellen zu müssen, ob ich meine Ehe
evtl. zu früh aufgegeben habe.

09.02.2015 10:20 • #3


W
Ich bedanke mich herzlich für eure Antworten.

Es geht mir nicht um eine Absolution. Angst vor alleine sein habe ich nicht. Im Gegenteil ich war lange vor der Ehe alleine, habe einen fordernden Job, jetzt natürlich die Kids aber dennoch viele Interessen, Freunde usw.

Mit geht es darum dass ich mir im klar werde, was los ist. Diese Art von Kontrollverlust signalisiert mir, dass etwas nicht stimmt.

Das Versprechen einer letzten Chance habe ich nicht nur ihm sondern auch mir gegeben. Es ist ein Commitment gewesen, aus dem Herzen. Jetzt erkenne ich plötzlich, dass ich mich unterwegs distanziert habe. Ich habe wahrscheinlich etwas Hoffnung verloren.

Diese Erkenntnis ist hart für mich. Damit muss ich umgehen lernen.
Ebenso soll ich mir Zeit zum nachdenken geben. Zum vearbeiten der letzten Jahre vielleicht.

Die Erfahrung mit dem Fremden ist natürlich spannend. Aber es bleibt beim Flirt und nicht mehr. Ich versuche den Kontakt so viel es geht zu vermeiden, per Email begrenzen oder schaue dass auch andere dabei sind in Meetings.

Ich habe gestern kaum geschlafen. Ich habe es erkannt das ich immernoch eine Frau bin. Es gibt Reize und so. Aber es kann wohl daran bleiben, aus Liebe und Respekt für den anderen und sogar für mich selbst.
Eine Flucht wäre eben nur Flucht und damit finde ich nicht den Kern meiner Unrue.

Nochmals Danke für eure Antworten und Erfahrungen. Es tut so gut gehört zu werden und sich andere Perspektiven anhören.

10.02.2015 01:18 • #4




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