Verheiratet und verlassen worden

M
Hallo Ihr Lieben,

möchte mich vorstellen, bin 44, letztes Jahr im September trennte sich mein Mann von mir. Wir waren 15 Jahre zusammen und ich hätte nie, niemals gedacht, dass er geht. Nicht, weil ich mir sicher war. Sondern weil ich ihn und unsre Bindung vermutlich falsch eingeschätzt habe. Er hatte bereits seit geraumer Zeit eine Freundin, das erfuhr ich aber erst hinterher.

Es reißt mich immer wieder um. Ich habe den Kontakt abgebrochen, lediglich an seinem Geburtstag werde ich ihn anrufen (er rief mich auch an). Den Abstand zu bekommen fällt mir doppelt schwer, weil er ganz in die Nähe meiner neuen Wohnung gezogen ist. Und dort mit seiner neuen Freundin lebt. Ich gehe dem Bereich zwar aus dem Weg, aber es ist hart, jeden Tag daran erinnert zu werden. Zumal ich von Freunden weiß, dass er jetzt die Dinge angeht, die ich all die Jahre mit ihm aufbauen wollte. Doch es war nie die Zeit. Weil seine Firma im Aufbau war. Nun ist es wohl alles anders. Und er hat die Zeit für das Wesentliche. Leider nicht mehrmit uns. Es ist ohne Worte. Fühle mich nicht als Opfer, spüre aber eine starke Verbitterung.

Ich finde die Idee von Trennungsschmerz sehr gut. Und ich erlebe die letzten Monate selber, wie wichtig das Reden über all das war und ist. Auch wenn es sich vielleicht mal wiederholt. Weil man einfach wieder oder auch immer noch traurig ist. Ich sehe es bei mir und es schreckt mich auch bei anderen nicht ab. Ich kann es verstehen. Habe die letzten Monate sehr bewußt durchlebt.

Und es ist gut, dass man es hier teilen kann. Auch die Kontaktbörse finde ich gut. Und so so wichtig.

viele Grüße
me

03.08.2010 00:41 • #1


H
Hallo me,
ich kann dich gut verstehen! Mein Partner und ich trennen uns nach 17 Jahren, und es reißt mir immer wieder den Boden unter den Füßen weg. Ich versuche mich abzulenken, aber manchmal fühle ich mich der Situation auch einfach nur ausgeliefert. Nun dachte ich, gerade alles auf der Reihe zu haben, um mich wieder mehr auf unsere Partnerschaft konzentrieren zu können, besonders die Anfangsschwierigkeiten auf meiner neuen Stelle! Und dann kam das ausgesprochene 'Aus'! Er zieht zu einer anderen Frau in eine andere Stadt, und ich fühle mich einfach nur fertig!

03.08.2010 08:59 • #2


A


Verheiratet und verlassen worden

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M
Ich bin neu hier, aber auch bei mir ging eine 20jährige Ehe in die Brüche. Es ist müßig über das warum zu diskutieren, man ist verletzt, wenn man verlassen wurde - das ist wohl normal. Ich kann aus meiner Erfahrung nur den guten Rat geben, erst einmal das ständige Grübeln abzustellen und dann langsam aus dem tiefen Loch wieder heraus krabbeln. Mein Weg war zunächst erst einmal wieder zu mir selbst finden. Ich habe kräftig abgenommen, damit war mein Körpergefühl wieder da und damit auch das Selbstbewusstsein. Der Weg zu einem eigenständigen Leben führt meiner Meinung nach nur über den Weg der eigenen Akzeptanz und der inneren Ruhe. Alles andere führt immer tiefer in den Abgrund.

03.08.2010 19:41 • #3


M
Hallo Strahler 70,

so gehts mir auch...,

lg
me

03.08.2010 22:16 • #4


H
Hallo me,
gestern nun ist mein Mann ausgezogen. Es war nicht einfach für mich, aber ich frage mich, ob ich nicht mehr Angst vor dem Alleinsein hatte, als mir einzugestehen, dass wir uns auseinander gelebt hatten!? Ich achte ihn nach wie vor, was für mich sehr wichtig ist, da ich mich mit seiner Hilfe weiter-entwickeln konnte, und dafür bin ich ihm einfach dankbar.
In der Stadtbibliothek habe ich ein Buch gefunden, das mir in den letzten beiden Wochen geholfen hat, das Ende unserer Beziehung 'erwachsen' zu gestalten. Es heißt 'trennung in liebe... damit freundschaft bleibt' und ich kann es nur jedem empfehlen zu lesen, der etwas dagegen tun möchte, dass seine Trennung nicht in einer Schlammschlacht endet. Auch habe ich ihm einen Abschiedsbrief geschrieben, in dem ich ihm auch für unsere gemeinsame Zeit gedankt habe und mich und ihn noch einmal daran erinnert habe, weswegen ich mich in ihn verliebt habe. Ich glaube, dass das Lesen dieses Briefes auch ihm gut getan hat!
Ich hoffe, dass auch du Schritt für Schritt einen Weg findest, aus dem Loch herauszukommen!
Viele liebe Grüße von Strahler 70

08.08.2010 16:36 • #5


T
ich kann es nur jedem empfehlen zu lesen, der etwas dagegen tun möchte, dass seine Trennung nicht in einer Schlammschlacht endet. Auch habe ich ihm einen Abschiedsbrief geschrieben, in dem ich ihm auch für unsere gemeinsame Zeit gedankt habe[/quote]
Auf einen derartigen Brief wird man, ebenso wie auf die Geburtstagsgratulation, gerne verzichten, wenn sich der Partner auf die Art und Weise getrennt hat, wie es me und auch mir passiert ist. Ich verachte meinen Mann, im Prinzip ist er für mich gestorben. Das wäre vielleicht nicht so, wenn er sich halbwegs fair verhalten hätte. Statt dessen sind jetzt binnen eines Jahres Dinge ans Licht gekommen, die ich von ihm nie erwartet hätte. Er hat mich belogen und betrogen, hat im Prinzip ein Doppelleben geführt. Alle Versuche, mit ihm zu reden, ein Gespräch zu bekommen, sind gescheitert. Er wollte mir weder zuhören, noch irgend etwas erklären, schwebte offensichtlich in anderen Sphären. Ich hatte nie den Hauch einer Chance...

@me:
Deine Geschichte ist quasi identisch mit meiner. Ich bin 43, wir waren fast 19 Jahre zusammen, davon knapp 18 verheiratet, haben 3 Kinder. Auch er ist selbstständig und hat im Juni letzten Jahres nach einem Klassentreffen spontan festgestellt, dass seine ehemalige Schulkameradin und ihre Kinder besser zu ihm passen als wir. Von heute auf morgen hat er mir die Trennung erklärt, 3 Tage später ist er eine Etage (wir leben in seinem Haus) höher gezogen. Doch damit nicht genug, fortan hat er alles gegeben, mich fertig zu machen, mich bis auf's Blut zu demütigen. Wochenlang holt er die Frau unter's eheliche Dach und tobt sich mit ihr aus, dass es alle, auch seine Kinder mitbekommen, seit Ende des Jahres hat er sich nun ganz bei ihr eingenistet. Überhaupt macht er alles extra öffentlich und seine komplette Familie hat sich sofort mit ihm solidarisiert. Alles, was er mit mir nie gemacht hat, macht er jetzt mit ihr und das, obwohl sie alles verkörpert, was er an Frauen angeblich nie mochte. Mich hat er einfach ausgetauscht, ausradiert und findet sein Verhalten auch noch in Ordnung, fühlt sich sogar als Opfer...

Während ich versuche, den beiden aus dem Weg zu gehen (ist etwas schwierig, wenn man im selben Ort wohnt), stellen die Herrschaften sich ganz ungeniert vor unsere Fenster und küssen sich - das nur mal als Beispiel von vielen, wo mir die Galle überlaufen konnte.

Nun ja, die Scheidung, die er eingereicht hat, läuft. Seine Kinder haben komplett mit ihm gebrochen, ich versuche, mein Leben neu zu ordnen und wenn ich ein Stück weiter bin, werde ich hier wieder berichten...

Ich wünsche Euch alles Gute!

08.08.2010 19:44 • #6


O
ihr habt wirklich schwierige situationen erleben müssen, großen respekt an dieser stelle...
mich würde nur all zu sehr interessieren, was nun daraus wurde, um zu lernen, wie menschen mit so etwas umgehen.
leider ist der post schon etwas älter und bestimmt in vergessenheit geraten, aber man weiß ja nie, vielleicht meldet sich ja doch noch jmd zu wort...

04.02.2012 10:39 • #7




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