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Verlassen nach 14 Jahren Ehe und Schicksalsschlägen

B
Ich lese seit einigen Wochen oft und viel auf dieser Seite und es tut mir immer wieder gut zu sehen, dass ich nicht allein mit meinem Erlebten bin. Ich habe meine Frau vor 22 Jahren als Freundin eines Bundeswehrkameraden kennengelernt. Beide heirateten in 1996 und bekamen 1999 ihr zweites Kind. Im Jahr 1999 kam sie zu mir mit Kindern und allen Sachen. Wir zogen zusammen. Doch die Probleme begannen schnell. In meinem Elternhaus war kein Platz für eine 4-köpfige Familie. Wir zogen in eine Wohnung. Wenige Monate später gingen wir zurück und bauten das Obergeschoss um. Dort kam es immer wieder zu Streitereien mit meiner im Haus lebenden Mutter, die 2002 und 2004 fast zu Auszug und Trennung führten. Als der Streit auf dem Höhepunkt war, kam unsere Tochter zur Welt - 2006, es wurde um vieles besser. Doch in 2009 im Frühjahr teilte mir meine Frau mit, sie zöge zurück in ihre Heimatstadt Dresden. In mir brach eine Welt zusammen - es war eine klare Ansage ohne Vorwarnung. Ich beging einen folgenschweren Fehler, wollte mir das Leben nehmen. Zum Glück misslang das! Meine Frau zog um, ich half ihr. In Dresden kam sie nie an und zur Ruhe, Probleme mit den Kindern in der Schule kamen hinzu, Heinweh und meine Frau kam 3 Monate später zurück. Ich fuhr den Umzug in eine Mietwohnung, ich zog dort mit ein. Nun wird es verzwickt, auf Wunsch meiner Frau - ich freute mich darüber - zogen wir wieder in mein Elternhaus und Bauten das Dachgeschoss aus, sanierten Dach, Heizung und vieles mehr. Das Verhältnis wurde gut.
Doch 2010 erkrankte meine Frau an Brustkrebs. Ich stand aussen vor und nicht an ihrer Seite - ihre Mutter war da... Daraus entwickelten sich heftige Auseinandersetzungen, da meine Schwiegermutter, die ihre Probleme seit bald 40 Jahre mit Alk. verdrängt, von ihrem Mann geschieden ist, mich nie akzeptierte, auch unsere gemeinsamen Kinder nicht. Der Krebs konnte bisher geheilt werden, doch Ruhe kam nur vorübergehend. In 2011 begann ich eine Arbeit in der Schweiz, da unsere finanziellen Probleme nicht mehr lösbar waren. Ich habe immer allein verdient, Unterhalt für die beiden Grossen kam nicht oder nur spärlich. Einzig Manipulation der grossen Tochter seitens der Familie des ex-Mannes funktionierte. Tragisch, in 2011 erkrankte unsere Tochter mit 5 Jahren an einem sehr seltenen Tumor. Es gelang, diesen zu heilen und seit 2012 geht es unserer Tochter gut, sie kam in die Schule, entwickelt sich prächtig. Doch nun zog meine Frau wieder aus, ich besuchte meine Familie immer, wenn ich alle 10 Tage für 5 Tage zu Hause war. Wiederum auf Wunsch meiner Frau begannen wir unsere Wohnung zu sanieren und alles für einen Einzug vorzubereiten, der nach dem Abi und Auszug der Grossen diesen Juli erfolgen sollte. Meine Frau sprach sich mit meiner Mutter aus und ging mit viel Elan voran.
An ihrem 40. Geburtstag bekam sie Besuch von ihrer Mutter. Danach feierten wir gemeinsam gross ihren Geburtstag in unserem Garten und jedem Gast zeigte meine Frau voller Stolz unsere Wohnung. Doch damit war schlagartig Schluss. Sie sprach sich mit ihrer Tochter nach einem Besuch in Dresden aus, suchte eine Heilpraktikerin auf, welche unverarbeitete Probleme ins Bewusstsein holte und ihr half, diese von sich zu entkoppeln. Ich spürte diese Veränderungen und es kam immer wieder zu Streit über ihre Tochter und die vielen Probleme mit uns und meinem Elternhaus. Meine Frau lernte einen Mann kennen, mit dem sie jeden Tag telefonierte und sich traf und sie teilte mir Ende Juli mit, dass sie nicht mehr will. Nun hat sie eine Wohnung zwei Eingäbge neben dem guten Freund bezogen. Alle noch hier bei mir lagernden Sachen werden bald abgeholt und meine Wohnung ist völlig leer. Keine Möbel, kein Kinderlachen, nix ausser einer renovierten leeren Hohlraumsammlung. Unser erst im April neu gekauftes Auto hat sie nun auch, ich brauche selber keines mehr. Die Scheidung läuft und ich freue mich über jeden Kontakt mit meinen Kindern. Völlig seelisch am Ende brach ich vor einer Woche zusammen. Nur durch die Hilfe von Freunden und eine sehr gute Seelsorgerin konnte ich wieder etwas Luft holen. Doch nach 12 Jahren Ehe, einen ewigen Hin und Her stehe ich vor dem Nichts, weis nicht weiter. Und ich habe keine Erklärung, nur treffe ich reihenweise Freunde und Bekannte, die mich mit den selben Fragen nach dem Warum löchern. Der Schmerz sitzt tief - aber auch die Angst vor einer Rückkehr des Krebses bei meinen beiden Mädels...

07.08.2014 23:17 • #1


M
Lieber Blechi,

es tut mir sehr leid, Dich in diesem Forum und in dieser Situation hier willkommen zu heißen. Du bist in Deinem Schmerz nicht allein, hier sind viele MEnschen für Dich da.

Mir fällt an Deinem Thema einiges auf: Es war eine On-Off-Beziehung aber Du beschreibst nicht Deine ganze und damit ehrliche Geschichte.

Du beschreibst die Trennung vom 1. Mann und das Zusammenkommen mit Dir als wäre das eine logische Folge gewesen. Es ist keine logische Entwicklung, eine Ehe zu verlassen und mit Sack und Pack in eine neue Beziehung zu gehen, schon erst recht nicht direkt nach der Geburt eines Kindes. Was waren damals die Gründe, wie sah die Sache seinerzeit aus? Denn jetzt tat Sie ja eigentlich genau das Gleiche, nur warst Du dieses Mal auf der falschen Seite der Straße gestanden. Du schreibst immer wieder von Trennungen, jedoch nie wirkliche Details zum Warum und Wieso. Alles ist gut und Deine Frau will nach Dresden? Dann will Sie in das Elternhaus mit einziehen, in dem es bisher immer Stress mit der Mutter gab. Ich kenne keine Frau, die DAS wollte, wenn es denn so ist. Dann standest Du während Ihres Kampfes gegen den Brustkrebs nicht an Ihrer Seite. Wieso nicht? Was waren die Gründe? Und was hast Du stattdessen getan?

Dann bekam Eure gemeinsame Tochter ebenfalls Krebs. Ich bin inzwischen der Meinung, das habe ich aber auch erst gelernt, daß es für die meisten Dinge im Leben einen tieferen Sinn gibt als der, der sich uns auf den ersten Blick erschließt. Krebs bei Kindern in diesem Alter ist so etwas. Auf den ersten Blick ist Krebs eine Krankheit, auf den zweiten und tiefergehenden Blick kann Krebs auch etwas sein, das jemand entwickelt. Unbewusst, aber aus Situationen heraus, die er nicht handhaben kann. Psychologen kennen das Phänomen: Oft tragen Kinder mit Krankheiten zum Beispiel die Last eines Elternteils mit. Die Kinder fühlen sich verpflichtet, den Eltern etwas abzunehmen. Nur mal so als Denkanstoss.

Ich habe das Gefühl, eure Familie war nur von Deiner Seite aus heil und auch Du warst die Hauptstütze, wenn ich Deinen Text so lese. So ein Text ist natürlich subjektiv, weil Du ihn ja von Deiner Warte aus erzählst, was eine externe, subjektive Sichtweise sehr erschwert. Dazu kommen die Probleme, die Deine Mutter mit Ihr und Ihre Mutter mit Dir hat. Dann sprichst Du immer von Ihrer Tochter und von eurer Tochter. Als Deine Frau Ihren 1. Mann verließ war, so wie ich das lese, das erste Kind gerade mal 3 Jahre alt und das zweite Kind frisch geboren. In dem Alter bauen Kinder Beziehungen auf, wo steckt Deine Beziehung zu Ihren Kindern? Wieso wird hier innerhalb eurer Familie so getrennt? Wie soll ein Kind damit klarkommen, daß einige Geschwister einen Vater haben, Sie selber aber nur einen Nebenschauplatz in einer Familie darstellen? Wie ist das Verhältnis der Ehefrauenkinder (was für ein schei., so eine Trennung!) zum leiblichen Vater? Wieso war der Unterhalt ein Problem? In welchen Verhältnissen lebt der Kindsvater? Wie wurden die Stiefkinder von Dir behandelt? So, wie es hier zu lesen ist? Als Ihre Tochter? In diesem Familienkonstrukt scheint einiges mehr als schief zu hängen und ich denke, Du solltest mal deutlich in Dich gehen und Deine Geschichte ausführlicher hier aufschreiben. Oder meinetwegen auf einen Notizblock, wenn es Dir für hier zu intim ist.

Warum ich Dir das rate? Weil ich das Gefühl habe, daß Du die Augen zumachst. Du scheinst viele Dinge durch einen Blechi-Filter zu sehen. So fehlend wie die wichtigen Details in dem hier aufgeschriebenen Beitrag sind, so fehlend vermute ich die Details in Deinem Fall bei Deiner Betrachtung der gesamten Geschichte. Weshalb blendest Du so vieles hier aus? Wovor verschließt Du die Augen?

Das kann der Anfang der Bewältigung für Dich sein: In Dich gehen und Deine eigene Geschichte ganzheitlich betrachten. Offen. Ehrlich. Dann wirst Du vielleicht auf ganz neue Erkenntnisse stoßen. Auch was die Erkrankungen Deiner Familienmitglieder angeht. Denn wenn Du Deine Geschichte nicht ehrlich und im Ganzen betrachtest wirst Du Dir immer selber in die Tasche lügen und niemals in der Lage sein, die notwendigen Schlüsse und Lehren daraus zu ziehen.

Liebe Grüße, viel Kraft und Kopf hoch
Manfredus

08.08.2014 06:47 • x 1 #2


A


Verlassen nach 14 Jahren Ehe und Schicksalsschlägen

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B
Lieber Manfredus,

Danke für Deine offenen Worte. Ich kann nachvollziehen, dass meine mehr als kurze Schilderung zu mehr als zweideutigen Aussagen förmlich zwingt. Doch auch ich habe mir seit Jahren den Kopf zerbrochen, warum immer wieder solche Dinge passieren. Spätestens seit dem Umzug in die Heimat Dresden beschäftige ich mich mit mir selbst und meiner Beziehung. Diese fing, wie beschrieben bereits innerlich bein uns beiden in 1994 an, als wir ein Gefühl füreinander entwickelten, es aber uns nicht mitteilten, dies erfuhren wir gegenseitig erst 1996, als ich als Trauzeuge gebeten wurde. Ich habe bereits seit 1995 einen engen Kontakt zur nun grossen Tochter meiner Frau entwickelt, sie war ein Wunschkind meiner Frau - ihr erster Mann wollte keine Kinder - sie hat es sich sozusagen erschlafen. Selbiges sollte sich bei unserer gemeinsamen Tochter wiederholen. Das zweite Kind, unser grosser Sohn ( aus erster Ehe ) war ein Kind, mit dem die erste Ehe gekittet werden sollte. Ich habe ihn mit 6 Monaten geschenkt bekommen und eine recht innige Beziehung aufgebaut, was auch mit der ältesten Tochter die ersten Jahre so war. Unser erstes gemeinsames Kind kam z.B. als rechtliches Kind meiner Frau und ihrem damaligen Mann zur Welt, die Scheidung wurde von ihr erst aus diesem Grunde eingereicht. Ja, wir haben damals einige geminsame aber auch jeder für sich Fehler gemacht. Mein grösster Fehler war bis zum Schluss, dass ich im Regelfall zu allem Ja und Amen gesagt habe. Egal wie falsch etwas nach meiner Meinung war -ich habe es abgesegnet und mitgemacht. Die Frage Trennungsunterhalt, Ehegattenunterhalt und auch Kindesunterhalt hatte meine Frau aus Rücksichtnahme auf ihren ersten Mann immer zurückgestellt, ich habe es für meine Familie immer versucht, zu richten. Dies führte dazu, dass ein Unterhaltstitel aus dem Jahr 2003, die Kinder waren damals 7 und 4 Jahre alt, der einen Zahlbetrag von 392,00 Euro vorsah, im gegenseitigen Einvernehmen auf 300,00 heruntergehandelt wurde. Ich hatte mich nicht einzumischen - er wollte den Restbetrag durch Naturalien ( Geschenke, Kleidung etc. ) ersetzen. Bis zu diesem Zeitpunkt kamen monatlich 200 Euro an, dies war zwischen den beiden ausgehandelt. Der erste Mann meiner Frau wohnte weiterhin im Haus meiner Frau mietfrei und zahlte wie auch meine ebenfalls dort wohnende Schwiegermutter unregelmässig Nebenkosten. Ja Schwiegermutter, die konnte mich und unsere gemeinsamen Kinder nie leiden, sagte die auch offen und zeigte es, indem kein Geburtstag bedacht wurde und die ersten Kinder von ihr zu Weihnachten mit Geschenken heimkamen - nix dabei für die anderen. Als meine Frau an Krebs erkrankte, tauchte ihre Mutter auf und beeinflusste sie dermassen mit Unwahrheiten und Schmeicheleine, dass diese mich regelrecht ablehnte. Ich verging fast vor Angst um die Gesundheit meiner Frau -ihre Mutter freute es. Dazu muss man wissen, dass meine Frau ein Unfall war, der weg sollte. Dazu kam es nicht und die Hoffnung auf einen Jungen erfüllte sich nicht. Mutter trank bereits seit dieser Zeit bei Problemen, dies führte bis heute zur Alk. -ein Problemtrinker mit allen negativen Folgen. Vater ging fremd, mit allen Folgen. Schwester war acht Jahre älter und damals fingen die Probleme an, hin und her gerissen zwischen den Eltern, die Familie nicht einig und zerrissen in verschiedenen Regionen wohnend. Kein regelmässiger Kontakt zu Grosseltern und so weiter. Mit etwa 17 zog meine Frau mit ihrem nn ersten mann zusammen. Zumindest nach der Hochzeit folgten mindestens jährliche Auszüge von ihm, Fremdgehen von ihr und immer wieder Versöhnung, zuletzt mit einem Kind, unser Grosser. Mein Vorgänger sagte einmal, er könne mit dem Kleinen nichts anfangen, erst wenn er trocken sei nimmt er ihn. Als er trocken war, begannen die Manipulationen, die von Schwiegermutter tatkräftig unterstützt wurden. Gleichzeitig wurde das verhältnis zur Grossen schlechter, sie war gerade etwa 12 Jahre alt. Die Krönung war im Jahr 2010, als meine Schwiegermutter zu meiner Schwägerin sagte, ich müsste dazu gebracht werden, die Grosse anzufassen. Dann könnte man mich anzeigen und loswerden. Nicht schlecht, dachte ich mir, als ich dies von meiner Schwägerin erfuhr. Die war es auch, die erleben musste, wie die eigene Mutter ständig zwischen beiden Töchtern hin und her schwankte, immer bös und lieb einteilte. Meine Frau fiel dem immer wieder zum Opfer, hatte sie ja auch den unliebsamen Mann geheiratet. Auch meine Mutter wurde angegriffen und verleumdet, die führte zu agressiven Beleidigungen durch die Grosse bis in die Öffentlichkeit. Ebenso kam sie nicht mit den Schwankungen meiner Frau zurecht, im Regelfall war sie der Grund für Auszüge. Ich fand zum Thema On-Off-Beziehung fast genau meine Beziehung wieder. Zuletzt trat ich meiner frau gegenüber einmal bestimmt auf und sagte Nein, das führte zum Suchen eines neuen Freundes und zur Post vom Anwalt. Daruf reichte ich die Scheidung ein, ich kann nicht mehr. Die Blechi-Brille habe ich schon lange nicht mehr auf, doch habe ich immer versucht, alles zu geben und ein stabiler Partner zu sein, Verständnis für alle Probleme meiner Frau zu haben, für alle Kinder da zu sein. Leider ohne Erfolg und auch ohne Anerkennung, ausser der Grosse sagte letztens so ist Mutti halt, sie hat uns versprochen, dass wir jetzt wieder zu Hause sein werden - nix war, wir sind wieder umgezogen und sie hat Dich verlassen...
Was soll ein Kind auch anders sagen oder tun, es ist ja in gewisser Weise abhängig vom täglich anwesenden Versorger, von der Mutter. Ein Loyalitätskonflikt wäre das Schlimmste. Tief im Herzen liebe ich meine Frau und auch alle Kinder immer noch gleich stark - es wird wohl nie anders werden. Ich bin wirklich abgeschoben und ersetzt worden, doch glaube ich unserem damaligen Kinderpsychologen, der meiner Frau sagte, dass sie aus der Kindheit ein Problem mit sich herumträgt, was ihre Bindungsfähigkeit als Erwachsener einschränkt und zu all diesen beschriebenen Problemen führt. Ich habe meinen Teil beigetragen und eine therapie begonnen, mein Psychologe sagte mir, dass ich nur mir treu sein muss - meiner Frau kann ich nicht helfen. Sie muss es allein sehen und die Lösung angehen, nur so geht es. Doch Einsicht kam nicht, nur der wiederholte Wegzug und ein neuer Partner, dem das selbe droht. Je nach dessen Leidensfähigkeit früher oder später, ob er dies so lange mitmacht steht auch noch in Frage.

09.08.2014 23:05 • #3


B
Zu meiner Seite möchte ich noch anfügen, dass ich eine gute Kindheit hatte. Auch dies habe ich mit einer Psychologin angeschaut. Ich war als zweites Kind nach einer Fehlgeburt auf die Welt gekommen. Meine Eltern widmeten mir alle mögliche Zeit. Unsere Familie war für mich da, das Verhältnis zu den Grosseltern sowie Tanten, Onkel und all der Verwandtschaft von Annahme, Verständnis und Liebe geprägt. Wir machten viel zusammen, feierten alle Geburtstage zusammen und halfen einander. Alles soweit möglich, wuchs ich doch in der DDR auf, was sich meiner Meinung nach nicht negativ darstellte.
Dies stand immer im Gegensatz zum Familienleben und Familienerleben meiner Frau.
Sie selbst klagte oft, dass es keinen Zusammenhalt gäbe und meine Schwägerin fragte mich einmal ... Familie? Wo hatten oder haben wir eine Familie?....
Solch Worte Schmerzen. Meiner Frau ihr Opa väterlicherseits freute sich, dass ich als erster Partner seiner Enkelin zu Besuch kam und Interesse an der Familie zeigte. Er war kurz vor seinem Tod bei uns zu Besuch und fühlte sich sichtlich wohl, er dankte uns, dass es das nochmal erleben dürfte.

10.08.2014 06:11 • #4


M
Lieber Blechi,

Deine Geschichte ist schon tragisch zu nennen. Du bist an einen sehr instabilen Menschen geraten und das von Deiner Seite aus Liebe da ist liest sich schon aus Deiner Sicht der Geschichte. Viel Empathie für diese Frau zu empfinden ist für Außenstehende nur sehr schwer möglich.

Ihr Familienhintergrund ist ebenfalls tragisch. Eine solche Mutter wünscht man sich bestenfalls seinem ärgsten Feind als Schwiegermutter, nicht aber der Frau, die man liebt, als Bezugsperson und Mutter.

Ich fürchte, da ist guter Rat wirklich teuer. Du kannst nur zusehen, wie Du für Dich mit Dir selbst in´s Reine kommst.

Mein Rat wäre: Sei für die Kinder da, auch für die aus der ersten Ehe. Das ist Wertschätzung, die Du Dir durch Wahrung Deines Seelenfriedens in erster Linie selbst gibst. Grenze Dich von Deiner (Ex-)Frau so stark wie möglich ab. Du liebst Sie, das heißt, wenn Sie vor Dir steht, weint und mit den Augen klimpert ist die Gefahr sehr groß, daß Du wieder auf Sie eingehst und Deinen eigenen Schmerz vergrößerst. Solange Sie Ihre Probleme wegfiltert sehe ich keine Chance auf ein Happy End. Kontakt solltest Du nur wegen der Kinder mit Ihr haben und da den auch auf das Allernötigste einschränken. Das ist hart, besonders wenn Ihre neue Beziehung scheitern sollte weiß Sie ja, daß Sie nicht allein sein muß: Sie kann ja auf Dich zurückgreifen, Deshalb solltest Du ganz klar als Zeichen setzen, daß Du nicht mehr zur Verfügung stehst. So schmerzhaft das ist.

Sie muß, meiner Meinung nach, in der Tat für sich selbst erkennen und lernen, sich von dieser Mutter abzugrenzen und ein Leben zu führen, daß Ihr gut tun würde. Die Brustkrebserkrankung spricht für mich, und ich war nie spirituell angehaucht, möchte ich betonen, inzwischen Bände. Auch die Tumorerkrankung Eurer Tochter ist für mich ein klares Zeichen: Die Familienordnung passt keinesfalls bei euch, unabhängig von Trennung oder Zusammensein.

Sprich doch Deinen Psychologen mal auf systemisches Familienstellen an. Es könnte Dir vielleicht ein bisschen helfen Deine Lage und die Lage Deiner Kinder aus anderen Blickwinkeln zu betrachten.

Meine Geschichte ist eine ganz andere als Deine. Dennoch hat(te) auch meine Partnerin Probleme, die ich nicht lösen kann. Einiges von dem, was ich bei Dir lese, scheint bei Ihr ähnlich abgelaufen zu sein und neue Beziehungen waren immer der Fluchtpunkt. Gottseidank sind in dem Fall wenigstens keine Kinder im Spiel, aber meine Ex-Partnerin sucht Ihr Seelenheil auch eher in neuen Beziehungen als in der Arbeit an sich selbst. Das ist hart, vor allen Dingen, wenn man den Menschen liebt. Man steht daneben und kann überhaupt nichts tun. Nur den Kopf schütteln, seine eigenen Tränen wegwischen, sich umdrehen und gehen. Damit man selber nicht auch noch Schäden davon trägt beim fruchtlosen Versuch, jemandem zu helfen, der sich nur selber helfen kann.

Liebe Grüße und ganz viel Kraft für Dich und alle eure / Ihre Kinder
Manfredus

10.08.2014 07:33 • x 1 #5


V
Dann bekam Eure gemeinsame Tochter ebenfalls Krebs. Ich bin inzwischen der Meinung, das habe ich aber auch erst gelernt, daß es für die meisten Dinge im Leben einen tieferen Sinn gibt als der, der sich uns auf den ersten Blick erschließt. Krebs bei Kindern in diesem Alter ist so etwas. Auf den ersten Blick ist Krebs eine Krankheit, auf den zweiten und tiefergehenden Blick kann Krebs auch etwas sein, das jemand entwickelt. Unbewusst, aber aus Situationen heraus, die er nicht handhaben kann. Psychologen kennen das Phänomen: Oft tragen Kinder mit Krankheiten zum Beispiel die Last eines Elternteils mit. Die Kinder fühlen sich verpflichtet, den Eltern etwas abzunehmen. Nur mal so als Denkanstoss.

ein bißchen viel esoterik, meiner meinung nach.
ich habe mich mit einigen sogenannten epidemiologischen studien befasst, da ich im moment selbst eine betroffene bin.
so gehen fachleute davon aus, dass die zusammenhänge psyche und krebs wenn überhaupt, dann eher indirekt zu sehen sind. das heißt: kummer, frust, depression oder andere psychische belastungen haben vor allem eine bedeutung, wenn sie zu gesteigertem Alk., Dro. und nikotinkonsum oder zu anderen risikofaktoren führen.

zum beispiel, ist man nach einer trennung so geknickt, dass man über eine lange zeit pro tag 2 schachtel
raucht und mit wein runterspült, so ist das risiko groß, dass man nachher lungenkrebs und leberzirrose bekommt. für einen wäre das psychische probleme, die die krankheiten hervorgerufen haben, für anderen die ungesunde lebensweise, die man sich selbst angeeignet hat.
es geht auch harmloser, kann man auch anders immunschwäsche hervorrufen und dadurch die krankheiten. jeder körper ist dann doch ein wenig anders.

bei einem 5 jährigen kind so etwas zu behaupten halte ich für sehr gewagt. oder auch indirekt die verantwortung auf die eltern verlagern.
ebenso ist brustkrebs eine art vom krebs, die zu großem teil vererbt wird.

blechi, ich würde deswegen keine gedanken machen und womöglich irgendwelche schuldgefühle auf sich nehmen. schau, dass du alles verarbeiten kriegst, notfalls auch mit einer professionellen hilfe und auch für dich gibt es ein leben danach.

10.08.2014 08:53 • x 1 #6


B
Danke für Eure Antworten.
Es lindert den Schmerz, zu erfahren dass man einer unter vielen ist.

12.08.2014 09:01 • #7


B
Der Trennung voran ging ein turbulentes Jahr. Nachdem meine Tochter und Frau vom Klinikaufenthalt in der Clinica Santa Croce zurück waren, zog meine Frau aus. Es halfen Freunde, deren Ehe auch eher als Wackelkandidat einzustufen waren. Sehr gut war das Verhältnis Frau / älteste Tochter. Diese war begeistert von diesem Schritt und nahm nun die Funktion des Partners an. Das Verhältnis war so wie auch heute eher als partnerschaftlich oder freundschaftlichen zu bezeichnen statt als Mutter/Tochter.
Als ich wieder auf das Podium zurückkehrte, führte das zu immer stärker werdenden Spannungen. Der damalige Freund unserer Grossen überlebte nicht einmal ein Jahr. Dessen Eltern waren nicht begeistert von Ihr und äusserten dies auch offen, wodurch sich sein Aufenthalt in die Wohnung meiner Frau verlagerte. Im Februar 2013 lud ich meine Familie inclusive des Freundes zum Winterurlaub in die Schweiz ein. Der Freund bekam keine Erlaubnis seiner Eltern, als Ersatz fuhr eine Freundin mit. Es wurde chaotisch - die zwei Mädels benahmen sich wie Kronprinzessinnen. Nichts machen, nicht mitmachen, keine Hilfe beim Einkauf, nur Wünsche äussern und ansonsten TV und Rauchen. Sie wählten auch gleich bei der Ankunft das Zimmer ohne zu Fragen...
Es gipfelte in der Ansage, alle sollten morgens leise sein, sie hätten Urlaub. Meine Frau reagierte unsicher, fast ängstlich. Auf der Heimreise im Zug eskalierte die Situation, alle setzten sich in ein anderes Abteil, nur meine Frau und unsere kleine Tochter sassen zusammen.
In der Folge entwickelte sich ein regelrechter Krieg zwischen Mutter und Tochter, der durch die Ankündigung meiner Frau, mit mir wieder zusammen in unsere Wohnung zu ziehen endgültig eskalierte. Es kam zu Beleidigungen, Hassäusserungen offen und bei Facebook seitens der Grossen. Meine Frau nahm familienpädagogische Hilfe an und wir entschieden, den Rückzug nach dem Abitur der Grossen zu planen. Bis dahin renovierten wir Haus und Wohnung nach unseren Vordtellungen und nach gesundem Klima ( Lehmwände, keine Tapeten, kein Fussbodenbelag sondern Echtholz geölt usw.). Es wurde eine wunderschöne Wohnung. Jeder Besuch bekam sie stolz gezeigt, allen voran durch meine Frau, die sich enorm engagierte. Hinzu kam die Betreuung meiner Mutter, die nach einem Schwindelanfall längere Zeit auf Hilfe angewiesen war, einen entdeckten Hirntumor, der sich als gutartig herausstellte, vertraute meine Mutter als erstes meiner Frau an.
Etwa ab April begann eine langsame Versöhnung zwischen Frau und Tochter, die nach der Geburtstagsfeier meiner Frau Ende Mai richtig konkret wurde. Es stellte sich auch heraus, dass der Vater derGrossen bei der Wohnungssuche für deren Ausbildung nichts tat. Statt nun vermittelnd tätig zu werden und darüber gemeinsam zu sprechen, entschied meine Frau, sich ihrer Tochter zuliebe zu trennen. Zu Pfingsten ging sie mit Freunden aus und lernte einen Mann kennen, den sie Mitte Junidas erste Mal fast eine Stunde telefonisch kontaktierte. Daraus wurde mehr und ich bin nun weg.
Die sich am meisten freut, ist die Grosse. Bin ich doch nun weg...

12.08.2014 16:13 • #8


B
Ich bin glücklich! Mein Sohn öffnet sich langsam wieder und schöpft wahrscheinlich wieder Vertrauen zu mir!
Das ist wirklich ein gutes Gefühl!
Ich erfahre auch immer Neues - und das ohne Beeinflussung, ganz von selbst.
Meine Vermutung, dass unsere grosse Tochter manipuliert und meine Frau nicht mehr führt, sondern geführt wird, bestätigt sich.
Traurig, aber nicht zu ändern...

12.08.2014 19:59 • #9


B
Schlimm, was man so von Kindern erfährt. Da wird der Neue und seine Kinder regelrecht den gemeinsamen Kindern aufgezwungen. Die Grosse reagiert auf Nachrichten von mir, die manchmal wegen der Kinder oder des immer noch arg geschädigten Egos vorkommen, mit der Bemerkung Blockier den doch endlich! zu meiner Frau.
Da wird der Neue bei jeder Gelegenheit vorgeführt und bekanntgemacht.
Interessant auch, dass meine Frau bei allen Freunden auftaucht und sich Absolution für die unumgängliche Trennung zu holen.
Es werden Lügen verbreitet und reihenweise Menschen im Umfeld in die Geschichte hereingezogen.
Dass ein vor kurzer Zeit von Liebe und Zukunft sprechender und völlig aufgewühlter Mensch so verändert sein kann - es stimmt alles was ich über Bindungsstörung in On-Off-Beziehung gelesen habe.
Ich bin gespannt, wie das nach dem Auszug der Grossen Ende August weitergeht...

12.08.2014 22:47 • #10


B
Zwei wundervolle Wochen mit meinen Kindern sind vorbei.
Seit knapp 2 Stunden bin ich wieder daheim und sie hat mich wieder, die bedrückende Einsamkeit. Das Wohnzimmer leer, die Kinderzimmer leer, die Küche leer, das Schlafzimmer fast beängstigend. Unser Bett, das wir nach dem Rückzug wieder zu unserem Kuschel- und Liebesnest machen wollten. Hier lieg ich nun allein und schaue durch die Dachfenster in den Nachthimmel...
Gedanken schiessen durch den Kopf, Bilder drehen sich im Kreis. Was wird das wohl für eine Nacht, die Erinnerungen kehren zurück. Und diese Gedanken, die eigentlich sinnlos sind - ich stell mir vor, wie Du mit Deinem Neuen im Bett bist..
schei.! Ich halte diese Gedanken nicht aus, mir fehlt Dein Geruch, dein Atem, deine Haut, das Gefühl nicht allein zu sein.
Warum? Diese Frage ist Folter!
Aber morgen ist ein neuer Tag, das wird schon...

17.08.2014 23:20 • #11


B
Heute ist mir ein Bild meiner Frau zugespielt worden. Es zeigt sie mit ihrem Neuen. Diesen Blick von Ihr habe ich sehr lange nicht mehr mir gegenüber erleben dürfen. Es hat mir gezeigt, dass da zu mir gar nichts mehr ist. Um einen Schritt in mir nach vorn zu schaffen, habe ich mir vorgenommen, mich von meiner Frau am kommenden Wochenende zu verabschieden. Ich möchte erreichen, dass ihre Lügen aufhören. Dies belastet nicht nur uns sondern ganz besonders unsere Kinder.
Ich muss gerade erleben, dass sich unser Grosser durch Blockieren von mir in whatsapp und ungelesenes Löschen von imessages zurückzieht. Dies kann eine Art sein, sich als Selbstschutz aus dieser Situation herauszuhalten. Ich bin zwar sehr traurig darüber, kann ihm aber nicht böse sein.
Auch unser gemeinsamer Sohn reagiert sehr ablehnend. Er hat meinen Kontakt im Handy gelöscht und meldet sich nur, wenn er etwas will. Er ist sehr aggressiv und ablehnend. Die gefühlte Nähe während der Tage in der Schweiz ist weg. Es fühlt sich sogar noch schlimmer an. Doch lasse ich ihn in Ruhe, versuche nicht Kontakt zu erzwingen, das wäre sicher das völlig falsche Zeichen...
Nur unsere Tochter bleibt mir derzeit noch gewogen. Sie kommt als einzige zu mir. Ich geniesse einfach die kurzen Momente mit Teilen meiner Familie. Es bleibt derzeit nicht viel. Dieser Schmerz bohrt sich in mein Herz. Hinzu kommt, dass ich spüre, dass auch mein Schwiegervater und meine Schwägerin recht angetan von der Situation sind. Der Kontakt zu Ihnen ist abgebrochen...

22.08.2014 06:06 • #12


A


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