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Verlassen von Frau mit psychischem Problem

F
Hallo,

muss mir was von der Seele schreiben weil es mich extrem belastet.

Ich habe eine Frau mit PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) kennengelernt und am Anfang war es fast märchenhaft, ich habe selten erlebt dass soviel gestimmt hat und irgendwie waren wir beide ziemlich verknallt, so habe ich das zumindest erlebt.
Jedenfalls war nach gerade mal ein paar Monaten Schluss. Sie hat es nichtmal direkt so gesagt, nur angedeutet und hat mich überall blockiert, ich hab keine Chance mehr sie zu erreichen (sie wohnt auch etwas weiter weg, werde sie wohl auch nie mehr sehen) und bin völlig fertig weil das jetzt ein Stück aus mir gerissen hat und ich eine schmerzende Leere spüre.
Vielleicht hat sie das auch gemacht um sich zu schützen, vielleicht war ich ein Stressfaktor weil ich rumgemosert habe dass sie sich zu selten meldet und den Eindruck hatte dass sie sich mir gegenüber verändert hat. Das war sicher auch egoistisch und dumm von mir. Sie hatte auch vor eine längere Therapie zu machen, wahrscheinlich bin ich da auch eher störend?
Und ich hatte einen Spaß gemacht, bei dem ich mir wirklich nichts ernstes gedacht habe, den sie ziemlich ernst genommen hat und ich in Erklärungsnöte gekommen bin weil ich nicht verstanden habe was sie daran so negativ bewegt, oder was sie meint. Das war wohl der Hauptauslöser, danach kam es mir vor als hätte sie keine positiven Gefühle mehr mir gegenüber und sie machte sich noch rarer, ging nicht ans Telefon, es war da praktisch schon besiegelt.
War ich einfach nur doof, egoistisch oder gibt es in Zusammenhang mit PTBS einfach Sachen die ich einfach nicht berücksichtigt habe? Ich mach mir tierisch nen Kopf. Natürlich wünsche ich mir auch dass sie mit dieser verfluchten Krankheit klarkommt und eine gute Therapie bekommt. Ich fühl mich irgendwie so richtig sch., auf der einen Seite fühle ich mich wie weggeworfen, auf der anderen Seite auch schuldig sie völlig enttäuscht zu haben bzw. es irgendwie nicht gebracht zu haben. Und wie etwas so dermaßen kippen kann.
Vielleicht kennt sich ja jemand mit dem Thema PTBS und Beziehungen aus?

04.12.2017 22:08 • #1


A
Mir sind durch ehemalige Arbeit Menschen bekannt, die damit zu tun haben, jeder leidet auf seine Art, so wie wir alle verschieden sind.
Viele haben große Probleme ihren Alltag zu bewältigen, schaffen es nicht allein da herauszukommen.
Zitat:
Vielleicht hat sie das auch gemacht um sich zu schützen,
vielleicht war ich ein Stressfaktor weil ich rumgemosert habe dass sie sich zu selten meldet
und den Eindruck hatte dass sie sich mir gegenüber verändert hat.

Das war sicher auch egoistisch und dumm von mir. Sie hatte auch vor eine längere Therapie zu machen, wahrscheinlich bin ich da auch eher störend?

Wahrscheinlich war der Druck von dir zu groß, sie braucht Zeit und viel Geduld von Nahestehenden um ihre Geschichte zu verarbeiten und hat vielleicht auch mit Flashbacks zu kämpfen ?

Hast du sie gefragt was sie von dir braucht ?

Du fühlst dich weggeworfen ?
Ungenügend ? Warum ?

04.12.2017 22:19 • #2


A


Verlassen von Frau mit psychischem Problem

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P
Zitat von FerDeLance:
Vielleicht kennt sich ja jemand mit dem Thema PTBS und Beziehungen aus?


Kennst Du die Geschichte und Ursachen Ihrer Posttraumatischen Belastungsstörung ?
Das kann sich je nach Ursache sehr unterschiedlich äußern und auch wie lange die Erlebnisse zurückliegen.

04.12.2017 23:20 • #3


Traveller
Es könnte auch sein, dass du einen Nerv getroffen hast mit dem unüberlegten Witz. Dass es sie getriggert also die alten Emotionen hat hochkommen lassen. Vorwürfe würde ich mir aber an deiner Stelle nicht zu große machen. PTBS ist nun mal der Beziehungskiller Nummer 1, weil es so viele Trigger gibt von denen die Betroffenen selbt oft nicht wissen und selbst wenn, dann ist es einfach schweer immer so viel Rücksicht zu nehmen. Ich denke auch, dass ihr einfach der Druck zu viel geworden ist und sie ihre Energie für sich braucht. Wie bereits oben erwähnt haben PTBS Betroffene oft schon im Alltag schwer zu kämpfen und empfinden diesen als belastend und anstrengend und es liegt Nahe, dass es ihr einfach zu viel geworden ist.
Mach dir da auf jedenfall nicht zu viele Gedanken oder Vorwürfe.

Zitat:
wie lange die Erlebnisse zurückliegen.


Eigentlich ist es weit aus bedeutender in wie weit das Ereignis aufgearbeitet wurde. Wie lange es zurückliegt spielt keine Rolle, da das Gehirn nicht unterscheidet zwischen Erinnerung oder real stattfindenem Ereignis und die Betroffenen so unter ihren Flashbacks also den Erinnerungsfetzen die sie plagen, genauso leiden wie in dem Moment als es passiert ist, das auch noch nach Jahren.

04.12.2017 23:28 • #4


P
Zitat:
Eigentlich ist es weit aus bedeutender in wie weit das Ereignis aufgearbeitet wurde. Wie lange es zurückliegt spielt keine Rolle, da das Gehirn nicht unterscheidet zwischen Erinnerung oder real stattfindenem Ereignis und die Betroffenen so unter ihren Flashbacks also den Erinnerungsfetzen die sie plagen, genauso leiden wie in dem Moment als es passiert ist, das auch noch nach Jahren.


Ja, es ist bedeutender wie weit es bereits aufgearbeitet ist. Je länger jedoch eine PTBS unbehandelt zurückliegt, desto schwieriger ist die Behandlung und Aufarbeitung.

04.12.2017 23:32 • #5


F
@Ajvar
Ich weiß es nicht genau, möglicherweise habe ich Druck aufgebaut und zu wenig nach ihr, also ihrem Empfinden usw. gefragt. Stattdessen zu egoistisch meinen Gefühlen nachgegangen und mit meinen eigenen negativen Gedanken habe ich wohl eine Dynamik angekurbelt..

Hast du sie gefragt was sie von dir braucht ?

So direkt nicht. Sie brauchte aber mit Sicherheit jemanden der sie aufbaut und hin und wieder in Jetzt und Leben zurückholt, das hatte sie mal gesagt.
Ungenügend und weggeworfen? Na weil ich einfach blockiert werde (in Messengern) wie entfernt aus ihrem Leben, ohne ein klares Wort.
Sie hatte aber irgendwann mal angedeutet dass sie einfach verschwindet wenn ihr alles zuviel wird.
Ihre letzten Worte waren noch dass sie drüber nachdenken wollte. Dann wars vorbei, ich hab ihr dummerweise noch eine unwirsche eMail geschrieben weil ich schockiert und sauer war, dafür könnte ich mich jetzt in den Ar. beißen, aber so richtig.

@Phonix
Ja kenne ich. Und es liegt schon sehr lang zurück, bei ihr ist es aber kaum besser geworden was das angeht, sie hat immer noch Dissoziationen,Flashbacks und Depression usw..


@Traveller

Ja ok..
Schade.
Ich kann also davon ausgehen dass ich sie nie wieder sprechen oder sehen werde...?

05.12.2017 20:19 • #6


P
Zitat von FerDeLance:
So direkt nicht. Sie brauchte aber mit Sicherheit jemanden der sie aufbaut und hin und wieder in Jetzt und Leben zurückholt, das hatte sie mal gesagt.
Ungenügend und weggeworfen? Na weil ich einfach blockiert werde (in Messengern) wie entfernt aus ihrem Leben, ohne ein klares Wort.
Sie hatte aber irgendwann mal angedeutet dass sie einfach verschwindet wenn ihr alles zuviel wird.
Ihre letzten Worte waren noch dass sie drüber nachdenken wollte. Dann wars vorbei, ich hab ihr dummerweise noch eine unwirsche eMail geschrieben weil ich schockiert und sauer war, dafür könnte ich mich jetzt in den Ar. beißen, aber so richtig.

@phonix
Ja kenne ich. Und es liegt schon sehr lang zurück, bei ihr ist es aber kaum besser geworden was das angeht, sie hat immer noch Dissoziationen,Flashbacks und Depression usw.


Sie ist vermutlich völlig überfordert mit sich selber, mit dem Leben und mit einer Beziehung erst recht.
Der Rückzug ist ganz sicher eine Schutzfunktion.

Ich denke je mehr Du da drängen würdest (Druck), desto mehr macht Sie dicht und geht auf Abwehr.
Falls Sie noch einmal auf Dich zu kommt, dann nur freiwillig von sich aus.

Edit: Jeder macht wohl mal Dinge, wo man sich nicht mit Ruhm bekleckert. Zerfleische Dich deswegen nicht selber. Was Du tun kannst, ist generell einfach achtsamer zu werden. Und eine Beziehung mit solchen Thematiken wie PTBS ist immer schwierig.

05.12.2017 20:36 • #7


Igluweis
Sowas hatte meine ex auch nach einer gruppenvergewaltigung im südöstlichen Ausland. Lange Rede, kurzer Sinn, Sie ist für ihr Leben selber verantwortlich, meine wollte keine Therapie und suchte sich immer andere ausreden. Wir haben ein gemeinsames Kind, das durch ihre Kapriolen einiges mitgemacht hat. Dachte am Schluss auch, hätt ich dies und das gemacht, wäre alles gutgegangen. Dem ist aber nicht so, man kann den Rucksack des Partners eine Zeitlang tragen, aber nicht die ganze Zeit, dann brichst DU zusammen, noch dazu mit Schuldgefühlen.

05.12.2017 20:45 • x 1 #8


F
@Phönix

Klar, ich kann nur abwarten. Mit Sicherheit werde ich nichts unternehmen.. Wenn ich wenigstens diese Mail rückgängig machen könnte. Wobei ich ja nichtmal 100%ig weiß ob sie die überhaupt gelesen hat.


@ Igluweis

Sie hatte aber gerade vor eine stationäre Therapie zu machen (hatte vor Jahren schonmal eine die ihr wohl geholfen hat) und hat Ängste damit verbunden.
Sie leidet extrem unter ihrem Zustand und weiß genau was ihre Probleme sind usw. Keine Ausreden oder sonstwas, sie ist immer ehrlich gewesen.

Ja, es waren ja erst knapp 3 Monate.. Und so schnell ist alles hin. Das bekomme ich nicht verarbeitet.

05.12.2017 20:55 • #9


P
Zitat von FerDeLance:
@Phönix

Klar, ich kann nur abwarten. Mit Sicherheit werde ich nichts unternehmen.. Wenn ich wenigstens diese Mail rückgängig machen könnte. Wobei ich ja nichtmal 100%ig weiß ob sie die überhaupt gelesen hat..


Leider kann man nicht rückgängig machen. Man kann nur daraus lernen und an sich arbeiten, um eigenes Fehlverhalten nicht zu wiederholen. Du bist allerdings auch nicht verantwortlich für Sie.

Wie alt seid Ihr Beide und wie habt Ihr Euch kennen gelernt ?
Und wie lange ist die Trennung her ?

Zitat:
@ Igluweis

Sie hatte aber gerade vor eine stationäre Therapie zu machen (hatte vor Jahren schonmal eine die ihr wohl geholfen hat) und hat Ängste damit verbunden.
Sie leidet extrem unter ihrem Zustand und weiß genau was ihre Probleme sind usw. Keine Ausreden oder sonstwas, sie ist immer ehrlich gewesen.

Ja, es waren ja erst knapp 3 Monate.. Und so schnell ist alles hin. Das bekomme ich nicht verarbeitet


Im Grunde ist Sie in Ihrem derzeitigen labilen Zustand überhaupt nicht beziehungsfähig.

So eine Therapie ist auch enorm anstrengend für den Patienten, wenn es an die Knackpunkte geht.
Dafür wird Sie all Ihre Kraft brauchen, die Sie hat. Vermutlich wird die Therapie auch mehrere Monate andauern, da ist eine frische Beziehung nicht unbedingt förderlich.

Doch Du bekommst es verarbeitet. Es ist allerdings ganz wichtig, daß Du die Schuldgefühle losläßt.
Die bringen weder Dir, noch Ihr Etwas.

05.12.2017 21:12 • #10


Igluweis
Wo @phoenixflamme recht hat, hat er recht. Tja, wie wars bei mir, am 2ten Tag nach unserem Zusammensein, hat gleich Ihre Geschichte erzählt. Später kam ich drauf, daß sie Alki ist. Irgendwo hat Sie in meiner Rübe den Schalter für das *helfersyndrom* gefunden und gedrückt. Vielleicht ist es bei dir genauso? Aber was wäre denn, wenn ihr wieder zusammenkommen würdet? Ohne Therapie! Du wärst eine Mischung aus kummerkasten und punchingball und das geht nicht gut. Deshalb schau das du aus deinem Loch wieder rauskommst, was wäre denn eine Beziehung wo alle 2 fix und fertig sind? Und das am Anfang! Warum haben rettungsschwimmer eine Boje dabei? Genau, sie werfen Sie den ertrinkende zu, damit er sich selber daran halten kann. Hält der ertrinkende sich am Retter fest, gehen beide unter. In der Panik hat der ertrinkende gigantische Kraft. Du hast ihr die Boje zugeworfen, sie hat abgelegt.

05.12.2017 21:50 • #11


F
Also sie hat sich wiedergemeldet bzw. den Kanal wieder aufgemacht, meinte sie wollte in Ruhe nachdenken.
Sie ist sich sicher erst ihre Therapie zu machen. Und für eine Beziehung nicht zu haben.
Das Motto ist jetzt das altbekannte wir können ja Freunde bleiben... ich weiß nicht.

Habe soviele Fragen aber sie ist da nicht besonders kommunikativ und eher einsilbig geworden (ganz am Anfang hat sie halbe Romane geschrieben..). Vor allem weiß ich nicht ob sie mir die ganze Wahrheit überhaupt sagt und es doch nicht eher an mir liegt. Ja das ist etwas was man leider nie rauskriegt, auch nicht von Leuten die behaupten besonders ehrlich zu sein.

Bin gerade planlos und irgendwie hirnvergewaltigt.

10.12.2017 20:43 • #12


P
Ich kann mir vorstellen, daß Du eine ganze Menge Fragen hast. Wenn Ihr wirklich etwas an Dir liegt, kommt Sie auf Dich zu, Dir entgegen und kommuniziert offen und ist auch an Deinem Wohlbefinden interessiert. Wobei nicht alle Menschen das wollen und oder können.

Ich denke solange bei Dir die ungeklärten Fragen herum schwirren, ist eine gute Freundschaft nicht möglich, denn das Ungeklärte steht dann zwischen Euch wie eine Mauer. Außerdem tut es Dir momentan ganz sicher nicht gut und Du brauchst eher Abstand für längere Zeit.

Vielleicht magst Du Dir nachfolgenden Thread durchlesen, dort könnten durchaus auch paar Tipps für Dich dabei sein.

beendung-meiner-vermeintlichen-liebesbeziehung-t43592.html

10.12.2017 21:08 • #13


A


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