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Verliebt in den Mann meiner besten Freundin

K
Hallo Community,

wo fange ich am besten an? Ich bin verliebt. Sehr unglücklich. Es ist leider kompliziert- obwohl es eigentlich sehr einfach ist. Ich habe mich in den Mann meiner (mittlerweile leider) ehemaligen besten Freundin verliebt.

Es wird noch komplizierter. Ich arbeite mit ihm in einer Abteilung. Wir sehen uns also jeden Tag auf der Arbeit. Wir flirten, lächeln uns an, schreiben, scherzen. Es ist klar, dass wir uns beide sehr mögen. Ich wahrscheinlich deutlich mehr, wie er mich. Aber er hat sich klar für seine Frau entschieden. Anders hätte ich es von ihm auch nicht erwartet.

Dennoch kann ich ihn nicht loslassen. Es zerstört mich. Er hat mir so viel beigestanden, als ich an Krebs erkrankt war. Hat mich ins Krankenhaus gebracht und abgeholt, mir Mut gemacht, meine Hand gehalten und mir so oft gesagt, dass er das mit mir durchsteht. Seine Frau und zu diesem Zeitpunkt noch meine beste Freundin dagegen hat sich von mir mehr und mehr zurückgezogen und mich ziemlich alleine gelassen. Da genau da ist es passiert, dass ich mich in den Mann verliebt habe.

Wir haben zuvor zu dritt unfassbar viel gemacht. Waren zu dritt fast jeden Abend zusammen. Sie waren meine Familie. Dann ist zuerst sie krank geworden - psychisch. Ich habe ihr beigestanden und bin nicht von ihrer Seite gewichen. War immer da, egal wie schwierig sie war. Auch wenn sie mich und ihn mies behandelt hat. Dann kam meine Krebsdiagnose. Sie war überfordert, hat mir immer mehr Szenen gemacht, mir Vorwürfe ( dass ich sie nicht unterstütze oder hintergehe). Das war zu diesem Zeitpunkt nicht der Fall. Ich habe mich mit ihm dann oft ausgetauscht, wie mies es mir geht, wenn sie mir die Szenen macht. Und er hat sich bei mir ausgekotzt, wenn sie mit ihm so umgeht. So hat es angefangen, dass er und ich uns immer näher gekommen sind. Er hat mir so viele Dinge anvertraut. Und er wurde zu meinem wichtigsten Vertrauten während der Chemo, der Zeit im Krankenhaus und danach. Ich denke, dass hat meine Freundin dann sehr schwer getroffen. Aber sie konnte und wollte nicht für mich da sein. Stattdessen hat sie mir immer mehr unterstellt - in so unfassbar vielen Belangen.

Dann kam der Supergau an meinem Geburtstag. Sie hat einen Teil der Unterhaltung gelesen, die ich mit ihm per WhatsApp geführt habe. Es stand nicht viel drin, kein Geflirte, nichts dergleichen. Aber es hat gereicht, dass sie gemerkt hat, wie vertraut wir sind und uns auch über sie austauschen. Seither sind wir nicht mehr befreundet. Mit ihm bin ich es noch. Wir flirten auch weiterhin. Aber es ist schwierig. Ich fühle mich schlecht, bin aber auch wütend. Ich kann mich aber auch nicht von ihm lösen.

Ach und noch als Ergänzung: Zwischen ihm und mir ist nie was gelaufen. Wir schreiben nur. Zwar sehr eindeutig, aber mehr nicht. Er will ihr treu bleiben. Das respektiere ich und ist auch richtig. Sie ist immerhin seine Frau und meine ehemals beste Freundin. Aber die Gefühle sind da. Auch bei ihm in irgendeiner Weise.

Ich hab niemanden, mit dem ich wirklich drüber sprechen kann. Alle sehen immer nur, wie schlecht es mir wegen ihr und auch wegen ihm geht. Kaum einer sieht, wie viel er und auch sie mir immer noch bedeuten. Und kaum einer sieht, wie sehr er mir hilft, für mich immer noch da ist (in seinen Möglichkeiten) und wie liebevoll er zu mir ist.

11.11.2023 22:07 • x 1 #1


F
Zitat von Kay84:
Wir haben zuvor zu dritt unfassbar viel gemacht. Waren zu dritt fast jeden Abend zusammen

Das ist aber außergewöhnlich. Für mich wirkt das, als ob Du Dich in eine Ehe reingedrängt hast.


Zitat von Kay84:
Aber es hat gereicht, dass sie gemerkt hat, wie vertraut wir sind und uns auch über sie austauschen. Seither sind wir nicht mehr befreundet. Mit ihm bin ich es noch. Wir flirten auch weiterhin

Mich wundert, dass Du das so kannst. Bedeutet Dir der Verlust nichts? Willst Du ihr evtl eins auswischen, dass Du einfach so weiter flirtest?

11.11.2023 22:13 • x 5 #2


A


Verliebt in den Mann meiner besten Freundin

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K
@Kay84

Willkommen im Forum liebe Kay,

so viel schon durch,wie geht es dir gesundheitlich?

Sie waren beide wie Familie für dich-das bricht weg und deine Gefühle kommen auch noch dazu.

Schön das du hierher gefunden hast.

12.11.2023 00:52 • x 2 #3


B
@Kay84 Was ist denn in deinem Leben vorher passiert, dass du so völlig auf dieses Paar fokussiert hast?
Zitat von Kay84:
Sie waren meine Familie. Dann ist zuerst sie krank geworden - psychisch. Ich habe ihr beigestanden und bin nicht von ihrer Seite gewichen.

Das klingt für die Konstellation zunächst mal völlig normal und erwartbar.
Zitat von Kay84:
War immer da, egal wie schwierig sie war. Auch wenn sie mich und ihn mies behandelt hat.

Inwiefern war sie schwierig? Hast du zu diesem Zeitpunkt angefangen, euch beide -ihn und dich- als Einheit, als wir zu sehen?
Zitat von Kay84:
Sie war überfordert, hat mir immer mehr Szenen gemacht, mir Vorwürfe ( dass ich sie nicht unterstütze oder hintergehe).

Vermutlich hat sie gespürt, dass sich zusätzlich zu ihrer Krankheit etwas für sie ziemlich klebrig-falsches zusammenbraut. Spätestens ab dem Zeitpunkt, als du angefangen hast, in er und ich-Kategorien zu denken, war deine Unterstützung für sie vielleicht doch nicht so völlig uneigennützig. Es wäre sicher hilfreich, das mal ehrlich zu betrachten und aufzuarbeiten. Auch deine Isolation außerhalb dieser Paarkonstellation.
Zitat von Kay84:
Kaum einer sieht, wie viel er und auch sie mir immer noch bedeuten.

Was bedeutet sie dir denn noch?
Zitat von Kay84:
Und kaum einer sieht, wie sehr er mir hilft, für mich immer noch da ist (in seinen Möglichkeiten) und wie liebevoll er zu mir ist.

Ganz ehrlich, das ist doch ein blödes Spiel. Du bist in ihn verliebt, er liebt seine Frau und will sich nicht trennen. Du klebst daran, mit all deinen Gefühlen und verletzt dich jeden Tag mehr und freust dich über all die Brosamen, die für dich abfallen. Dabei fühlst du dich auch noch schlecht, weil du genau weißt, dass du damit deine ehemalige beste Freundin, die dich in ihre Familie aufgenommen hat, hintergehst. Was brauchst du, um dich zu lösen? Wer kann dir dabei helfen? Hast du mit Psychologen gesprochen, kannst du dort Unterstützung bekommen, wirst du therapeutisch begleitet?

12.11.2023 01:15 • x 4 #4


L
@kay8
Das mit deiner Erkrankung tut mir sehr leid. Geht's dir diesbezüglich hoffentlich besser?

Zu deiner Geschichte. Das Freundschaftsmodell ist eher außergewöhnlich. Mich wundert es sehr, dass das (scheinbar) so lange gut funktioniert hat.

Freundschaft hin oder her.... aber nahezu jeden Abend zusammen verbringen? Sorry, es hört sich seltsam an.

Ich bin bereits ziemlich lange verheiratet, und glaub mir, meine beste Freundin hat mich/ und damals 1x in 2 Wochen besucht ..denn sie hatte, ebenfalls wie wir, ein eigenes Leben.

Was ist mit deinem Leben? Es scheint mir so, dass du das Leben der anderen mit gelebt hast.

Ich Versuche nur verstehen, wie das überhaupt möglich gewesen war?

Das man sich als Freunde in schweren Zeiten gegenseitig unterstützt, ist ehrenhaft und richtig.

Ich denke jedoch, das es für alle Beteiligten besser wäre, zumindest ne zeitlang, auf Abstand zu gehen.
Um mit diesem Gefühle Wirrwarr klar zu kommen.

Sei mir bitte nicht böse, aber die 2 sind verheiratet.

12.11.2023 01:17 • x 2 #5


S
Liebe Kay,

das ist wirklich eine blöde Situation.

Mit dem Instinkt der Frauen, wäre es da möglich, dass Deine damals noch beste Freundin gemerkt hat, dass Du ihren Mann sehr - zu sehr? - magst? Das würde zumindest ihre Reaktion auf Deine Krebserkrankung erklären. Evtl. auch ihre psychischen Probleme von einst?

Du schreibst, er hat sich klar für sie entschieden. So schlimm kann es für ihn ja dann nicht mit ihr sein, oder?

Kay, ich bin natürlich nicht Du, aber wenn ich Du wäre, würde ich versuchen, den Arbeitgeber zu wechseln und mich weit genug von den Beiden entfernt halten: neue Hobbies, neuer Freundeskreis. Du schreibst, alle sehen, wie sehr Du wegen Beiden leidest - so soll Freundschaft nicht sein! Und Verliebtsein schon gar nicht.

12.11.2023 01:26 • x 6 #6




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