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Verliebt man sich als Erwachsener anders als als Teenie

A
Hallo!
In letzter Zeit frage ich mich häufiger: Verliebt man sich als Erwachsener anders, als als Teenager? Ich bin jetzt 29 und habe schon länger das Gefühl, dass ich mich nicht mehr verlieben kann, nicht mehr so tiefe Liebe empfinden kann wie früher. Mit unter 20 habe ich mich immer Herz über Kopf verliebt, war vollkommen verrückt nach dem anderen und konnte gar nicht mehr aufhören, meinem Freund zu sagen, wie sehr ich ihn liebe und vermisse. Bis hin zu Tränen vor Glück.
Seit ein paar Jahren ist es bei mir so, dass ich alles irgendwie sehr rational angehe. Mich vom Kopf her frage: Passen wir zusammen? Haben wir genug Gemeinsamkeiten? Was passt nicht? Könnte ich mit Eigenschaft xy leben?
Das ärgert mich irgendwie sehr. Ich möchte mich wieder so richtig verlieben und diese Empfindungen haben. Aber irgendwie bleiben die intensiven Gefühle einfach aus.
Und ich frage mich, ob es damit zusammenhängt, dass mein Ex-Freund, mit dem ich von 19 bis 24 zusammen war, mir sehr sehr weh getan hat. Ob da eine Narbe in meinem Herzen zurück geblieben ist, die es mir verbietet, mich wieder vollkommen zu öffnen und zu lieben.
Wie geht es euch?

LG, Anna

31.01.2017 12:08 • #1


V
Puuuh... eine sehr, sehr interessante Frage, die Du da in den Raum wirfst. Ich denke, Du wirst keine allgemeingültige Antwort bekommen, sondern nur subjektive Einschätzungen aus verschiedenen Richtungen.

Meine (subjektive) Meinung: Dass Du Dich verschließt, kann natürlich an früheren Verletzungen liegen. Aus meiner Sicht kann ich das aber nicht (!) bestätigen. Ich hatte üblen, üblen Herzschmerz hinter mir und dachte viele Jahre, mich nie wieder richtig verlieben zu können. Ende 2014 (da war ich 34) lernte ich sie dann kennen... und kam mir vor wie 16: Schmetterlinge, rosarote Brille, das volle Programm. Sie wollte nur eine Affaire... und das war super schlimm... aber ich war dankbar für die Erkenntnis.

Wenn ich heute von Menschen höre und lese, die sich mit 50+ noch verlieben, Händchen haltend durch die Gegend turteln und sich total Teenie-mäßig benehmen, dann freut mich das. Auch wenn's vielleicht nur eine Illusion ist: Ich will nicht glauben, mich nie wieder so richtig verlieben zu können.

Ob Dir das jetzt hilft? Keine Ahnung. Wollte nur meinen persönlichen Senf dazugeben.

31.01.2017 12:41 • x 1 #2


A


Verliebt man sich als Erwachsener anders als als Teenie

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Kroenchen_richten
Doch natürlich kommt das noch vor. Wobei man dann doch schon ganz schön blind wird. Und ein Blick von außen schon gut ist.
Was sich allerdings ändert, zumindest bei mir, es muss nicht mehr der dauerhafte Kontakt 24/7 sein. Man kann schon gelassener auch mal alleine seine Zeit verbringen und sich und dem anderen Raum lassen.
Trotz einiger Verletzungen, kann ich das nach wie vor. Wenn nicht, ist es eben nicht der richtige Partner.
Meine längste Beziehung begann mit 33. Ich war so verliebt, dass ich leider auch sehr blind war. Die Folgen habe ich dann 12 Jahre später gehabt.
Trotzdem kann ich mich noch immer mit Haut und Haar verlieben. Allerdings an den ersten Blick, glaube ich nicht.

31.01.2017 13:59 • x 3 #3


B
Also ich, über 40, konnte es.
Herzklopfen, alles, genau wie als Teenager.

Ob es jetzt noch mal ginge?
Zweifel...

Aber ich war schon sehr verliebt die ersten Monate.

31.01.2017 14:01 • #4


W
Meine Antwort ist ein klares nein man verliebt sich im Alter genau so wie in der Jugend auch mit allen ebentuellen negativen Folgen .
Das kann ich als 70 jähriger aus eigener Erfahrung sagen

31.01.2017 21:40 • x 3 #5


W
Ich glaube, sich anders verlieben ginge gar nicht. Wie denn auch? Entweder die Gefühle entflammen oder sie entflammen eben nicht. Das hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern vielmehr damit, ob man sich aufgrund der gemachten Erfahrungen überhaupt noch verlieben kann, es wagt, oder ob man schon so vorsichtig, ängstlich und mißtrauisch an eine Beziehung bzw. an einen anderen Menschen herangeht, daß bedeutsame Gefühle gar nicht mehr ausbrechen.
Gerade, wenn man sehr verletzt worden ist, kann das das Vertrauen in die Liebe an sich einigermaßen ramponieren, und dann kann man unter Umständen unbewußte Abwehrmechanismen entwickeln, die ein echtes Verlieben schon von vornherein verhindern. Man hat ja die eigene Erfahrung gemacht, wie schmerzlich etwas enden kann, das so verliebt begonnen hat. Und um den Schmerz im voraus abzuwehren, wehrt man auch alle ernsthafteren Liebesgefühle ab. Rationalisierungen mögen einem zwar sagen, es müsse ja dieses und jenes stimmen, man bedenkt alles Mögliche und verkopft jedes Gefühl. Aber der eigentliche Hintergrund ist eine grundsätzliche seelische Abwehrhaltung.
Ob es so weit kommt, hängt aber nicht nur von den gemachten Erfahrungen ab, sondern auch von der eigenen Natur (an sich schon sehr verletztlich oder robuster z. B.), dem Selbstbewußtsein, den generellen Erwartungen gegenüber der Liebe bzw. einem anderen, dem Vertrauen in das Leben usw.
Was sich aber - im positiven Fall - durchaus ändern kann, ist der Umgang mit den Gefühlen und dem Partner, auch die Vorstellungen, die man mit Liebe verküpft. Erfahrungen, die man macht, machen zumindest bisweilen auch reifer - und das führt auch zu einem tieferen Verständnis der Dinge, man wird gelassener, zuckt nicht wegen jeder Kleinigkeit aus, wird nicht schon bei einem falschen Blick oder einem falschen Wort aus der Bahn geworfen usw. Aber an der Intensität der Gefühle ändert das nichts - vorausgesetzt eben, man kann sie auch zulassen und hat keine Abwehrstrategien dagegen entwickelt.

31.01.2017 22:09 • x 3 #6


E-Huxleyi
Hallo, ich finde das ist eine sehr interessante Frage! Ich hab mich das nämlich auch schon gefragt. Irgendwie finde ich nämlich, dass es jetzt in unserem Alter anders geworden ist. Früher war ich mit dem Mädchen zuerst befreundet, Und aus dieser Freundschaft hat sich Verliebtheit und später Liebe entwickelt. Jetzt ist alles viel rationaler und muss irgendwie schneller gehen, es bleibt gar keine Zeit, Freunde zu werden. Sonst landet man gleich auf der Freundachaftsschiene oder die Freundin/ die Frau denkt, man habe kein Interesse... Den Eindruck habe ich zumindest. Und wenn man sich so schnell festlegen muss oder den Zwang hat, gleich ein Liebespaar zu werden, wie kann sich da noch echte Liebe entwickeln und keine Verbundenheit du Pflichtbewusstein und Vernunft oder das Gegenteil, einer rein körperlichen Affäre? Vielleicht sollten wir uns daher einfach weniger versteift auf die Suche nach einem passenden Partner machen und uns Zeit lassen. Andererseits könnte der andere dann wieder denken, man habe kein Interesse... Echt schwierig !

Zum Punkt mit der Narbe auf dem Herzen: Ich glaube es gibt Verletzungen, die dich prägen und auch nicht mehr komplett verteilen und die nimmt man mit, daran gibt's nichts zu rütteln. Aber genau die, wie auch alle anderen bisherigen Erfahrungen, machen dich zu dem Menschen der du heute bist. Wenn du also noch nicht bereit bist, dich Hals über Kopf neu zu verlieben, dann ist das einfach so und zeigt dir, dass du noch verletzt bist und du dich noch schützen möchtest.

LG E. Hux

31.01.2017 22:17 • x 1 #7


A
@E-Huxleyi Ja, genau, es bleibt keine Zeit. Man fragt sich sofort: ist das der Partner für's Leben? Ich für meinen Teil habe auch irgendwie Torschlusspanik und habe das Gefühl, ich kann mich einfach nicht mehr so einlassen wie mit 16. Einfach mal schauen, was draus wird. Ja, nichtmal einen Gedanken daran verschwenden, ob es für immer halten könnte. Sondern einfach die Zeit genießen. Das fällt mir nicht nur schwer, ich kann es schlichtweg nicht mehr. Vielleicht kann ich mich auch nicht mehr verlieben? Ich habe wirklich den Wunsch mich zu verlieben, mit Haut und Haar, aber irgendwie will es einfach seit Jahren nicht mehr so richtig richtig passieren. Zumindest glaube ich es. Merkt man vielleicht auch manchmal nicht, dass man eigentlich schon längst verliebt ist?

08.02.2017 20:36 • #8


P
Ach wenn ihr wüsstest wie sich Liebe noch mit 37 anfühlt ... WAAAAahnsinn!

08.02.2017 20:56 • #9


Parcevale
Hallo,

man verliebt sich vielleicht nicht so häufig und schnell, doch wenn der richtige Partner vor einem steht ist das Gefühl genauso intensiv wie mit 20. Und wenn es dann scheitert ist auch der Trennungsschmerz genauso intensiv. Da hilft einem auch die Weisheit des Alters nicht weiter.
Meiner Meinung nach ist das mit der Liebe und dem Verliebt sein eins der wenigen Dinge, die nicht altern.

10.02.2017 00:23 • x 1 #10


A


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