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Verlobter verändert sich in Langzeittherapie Alk.

VictoriaSiempre
Dein Partner ist in einer Langzeittherapie und nicht im Erholungsurlaub. Natürlich ist er nicht ständig erreichbar und natürlich kann er nicht immer zeitnah zurück rufen. Es gibt viele Einrichtungen, die den Kontakt nach draußen generell oder zumindest in den ersten Wochen verbieten. Genau wegen so einem Umfeld wie Du es bist, das zusätzlich Druck ausübt.

Ich unterstelle Dir nicht, dass Dir das bewusst ist.

Zitat von tasja:
Wo ein Wille ist ,ist ein Weg. Und Therapie ist nicht die Lösung für alles. Es ist der eigene Wille und die eigene Kraft und ich möchte was ändern und den Mann nicht verlieren.

Der Wille ist die Grundvoraussetzung, um etwas zu ändern. Um ihn zu stärken und durchzuhalten, bedarf es bei manchen Erkrankungen aber unbedingt einer Therapie; die eigene Kraft reicht meist nicht.

Hier will Dir niemand etwas böses, wenn Dir geraten wird, zunächst einmal Deine eigenen Baustellen anzugehen.

Vielleicht solltest Du Dich mal umhören, ob es in Deiner Gegend Selbsthilfegruppen für Co-Abhängige/Angehörige von Suchterkrankten gibt. Der Austausch und Erfahrungsberichte könnten für Dich ein Schritt sein, etwas mehr Verständnis für die Situation Deines Partners und Rüstzeug für Deine eigene zu bekommen.

Ihr werdet nach seiner (erfolgreichen) Therapie sowieso nicht nahtlos weitermachen können, sondern Euch neu kennenlernen müssen. Du kennst ihn und sein Leben nämlich überhaupt nicht trocken (und nein, kurze nüchterne Auszeiten zählen nicht).

29.11.2023 19:44 • x 5 #46


T
@VictoriaSiempre ja das stimmt.neu kennenlernen. Ich hoffe aber das man trotz allem die alten positiven Werte die ein Mensch nunmal hat,was Charakter ausmacht beibehält.
Es kann doch nicht sein das man jemand komplett anderes ist . Dann ist es eine Gehirnwäsche ,wenn man nichts mehr von sich selbst hat.
Wenn man Jahrelang seine Mutter geliebt hat ,sie besucht hat oder so, dann soll man jetzt seine liebevolle Kindheit vergessen und dies nicht mehr tun? Ich frage mich in wieweit das richtig ist und wie weit das alles gehen sollte. Denn wir lieben ihn ja und möchten natürlich das er nicht mehr trinkt .
Ich gebe zu ein wenig Angst zu haben vor seinem neuen ich. Ich hoffe einfach das wir es schaffen. Er war die letzten Wochen sehr angespannt ,nervös, aggressiv, schlecht gelaunt. Da dachte ich schon das er noch suchtdruck hat . Das muss ja mal besser werden.
Ich habe ihm vor paar Tagen gesagt Therapie ja,Hilfe ja,aber trotzdem muss man man selber bleiben. Charakter umformen geht nicht.

29.11.2023 21:15 • #47


A


Verlobter verändert sich in Langzeittherapie Alk.

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T
@VictoriaSiempre ja es gibt hier Angehörigengruppen. Ich war ja erst vor eineinhalb Wochen beim Angehörigen Seminar. Da wurde das auch nochmal gesagt. Da möchte ich auch gerne hin. Und ich selber brauche auch Rat und Tat um nicht mehr so zu handeln wie ich gehandelt habe. Ich habe aktuell Respekt und lasse ihm seinen Freiraum.

29.11.2023 21:17 • #48


K
Zitat von tasja:
Er war die letzten Wochen sehr angespannt ,nervös, aggressiv, schlecht gelaunt. Da dachte ich schon das er noch suchtdruck hat . Das muss ja mal besser werden.

29.11.2023 21:26 • #49


K
Mamba, wie alt bist du?
Ich lese hier normalerweise nur still mit, aber ich habe das hinter mir. Ehe mit einem Alk.. 8 Jahre ging das. Ich habe viel zu lange gebraucht, mich zu lösen . Er ist letzten Endes am den Folgen seiner Sucht gestorben, mit 46 Jahren. Korsakow-Syndrom, nekrotische Pankreatitis, Leberzirrhose, das volle Programm.
Bittte überlege dir gut, ob du das begleiten willst.
Al Anon ist eine gute Anlaufstelle für Angehörige.

29.11.2023 21:36 • x 1 #50


T
@Kettenkarussell ich bin mitte 30..
Also wenn er so weiter gemacht hätte wäre das nicht gut gewesen, dann wäre er auch so geendet. Das weiss er. Ob ihn das künftig vom trinken abhält das weiss keiner.... bin schon sehr an meine Grenzen gestoßen wenn er getrunken hat weil er auch sehr gemein wurde.

29.11.2023 22:02 • x 1 #51


K
Du kannst mir gern privat schreiben, wenn du meine Geschichte hören möchtest. Leider ändert man einen Alk. nicht, wenn er es nicht 1000%ig selbst will. Du bist noch jung und hast Kinder. Möchtest du denen ein solches Familiengefüge zumuten? Bei meinem Exmann fing es auch langsam an. 2 Therapien gemacht. Beide abgebrochen. Einmal 3 Monate trocken gewesen, ein banaler Streit als Vorwand, um wieder anzufangen. Ich empfehle dir, geh. Wie oft habe ich mich beschimpfen lassen, wurde erniedrigt, habe nachts Ko....tze aufgewischt, und nach außen hin bin ich weiter brav arbeiten gegangen, habe funktioniert, um ja die Fassade zu wahren. Als ich Wite wurde, war ich 33.
Zum Glück blieb diese Ehe kinderlos. Nicht auszudenken, wenn da ein Kind involviert gewesen wäre. Bitte sei dir selbst und deinen Kindern mehr wert.
Du wirst ihn nicht retten. Du wirst dabei nur selbst vor die Hunde gehen. Ich empfehle dir Das Karussell des Leugnens, hat mir damals meine Therapeutin gegeben, das war ein Augenöffner. Kannst du über die Website von Al Anon Deutschland beziehen.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.

29.11.2023 22:14 • x 5 #52


Unterwegs
@tasja

Ich würde dir ehrlich gesagt zu einer Therapie raten.

Bei deinem ersten Beitrag, hat dich dein Ex-Freund betrogen und geschlagen und du bist trotzdem geblieben.

Jetzt die Sache mit dem Alk., der teilweise gemein zu dir wird.

Deine Männerwahl ist SEHR bedenklich und ich finde es ehrlich gesagt ziemlich unverantwortlich deinen Kindern gegenüber.

Einen Alk. ins Haus zu holen wird mit Sicherheit Spuren bei deinen Kindern hinterlassen. Schon allein wenn du die ganze Zeit wegen ihm leidest.

Da blutet mir echt das Herz für die Kinder, wenn man eine Beziehung anscheinend über diese stellt.
Such dir doch bitte einen anständigen und reifen Mann.

Und ich weiß mit Sicherheit, dass das mit deinem jetzigen Partner nicht klappen wird und du Geschädigter aus der Beziehung kommst, als du reingegangen bist.

Das lohnt sich nicht und da frag ich mich auch wie verzweifelt man sein muss, dass man auf Biegen und Brechen versucht so eine Beziehung zu so einem Mann aufrecht erhalten zu wollen.

29.11.2023 22:18 • x 4 #53


M
Zitat von tasja:
Habe aber panische Angst vor dem Wochenende und das er da wieder distanziert ist,da weiss ich nicht mit umzugehen ausser dann wieder traurig zu sein und wütend zu sein ,zu weinen usw.

Angstgefühle in einer Beziehung, sofern ihr überhaupt noch eine habt, sind ein sehr schlechtes Zeichen. Denn Angst ist in Dir, weil Du massive Verlustängste hat. Sie ist also sozusagen systemimmanent. Gleichzeitig führt sie auch dazu, dass Du Angst vor seinen Verhaltensweisen hast.

Du schreibst zwar von Abstand, den er Dir zwangsweise verordnet hat, aber Du hast auch Angst vor der Distanz, die sich nun eingeschlichen hat.
Das sorgt auch für Unterordnung weil Du Dich zunächst wieder anpasst und lieb bist um ihm zu beweisen, dass Du auch anders sein kannst. Unterordnung ist ein Auswuchs der Angst weil Du so bist wie er Dich vermutlich haben will.

Dein gesamter Fokus liegt auf diesem Mann, der sehr mit sich beschäftigt ist. Aber Dein Fokus liegt nicht bei Dir, denn in Dir reagiert die Angst vor Abweisung, vor Distanzierung, vor Trennung. Und dazu ist keine Beziehung da dass ein Partner Angst hat.

Du bist schwer beschädigt. Ich vermute, Du hattest alles andere als eine leichte und unbeschwerte Kindheit. Und da werden die Weichen gestellt für das Erwachsenenleben. Verlustängste beruhen meist auf schlechten Erfahrungen mit Bezugspersonen und sie setzen sich im Unterbewusstsein fest. Und welche Macht sie über Dich haben, hast Du sicher mehrmals erfahren. Angst vor Distanzierung des Partners, Angst vor dem Verlassenwerden, Angst nicht gut genug zu sein.

Die logische Konsequenz ist, dass Du Dir ständig und immer wieder eine gefühlte Sicherheit verschaffen willst. Daher die Kontrolle, das panikartige Klammern an den Partner der Dir immer wieder beweisen muss, dass er Dich nicht verlässt und vergisst.
Und dann noch mangelnde Impulskontrolle die in heftige Gefühlsreaktionen mündet wie Vorwürfe, Klagen, Weinen, Schreien, Schimpfen und Streiten.

Das ist doch keine Beziehung, in der sich beide gegenseitig gut tun und sich stützen. Zwei schwer beschädigte Personen finden zueinander und möchten ihre inneren Blessuren durch den Anderen heilen lassen. Und das geht so nicht, denn Deine Baustellen sind allein Deine. Sie sind Deine Angelegenheit und kein Mensch kann sie Dir nehmen und sie heilen. Das bleibt Dir überlassen, genauso wie auch er seine Blessuren selbst angehen muss. Ich schätze, dass er durch die Therapie an einem Punkt angelangt ist, wo er das begreift, dass er etwas für sich tun muss und nicht für Dich.

Bemühe dich um einen Therapieplatz, Du könntest ihn wahrlich brauchen. Nur eine Therapie ist auch kein Allheilmittel. Sie kann Dir Deine Mechanismen begreiflich machen, sie kann Dir Anleitungen zur Bewältigung geben, aber die eigentliche Arbeit daran liegt bei Dir. Verlustängste sind tief verankert und schwer in den Griff zu bekommen und eine Heilung, sofern überhaupt möglich, ist eine langwierige und auch steinige Angelegenheit. Und viele bleiben doch in den altbekannten Mechanismen hängen, einfach weil sie gewohnt sind und der Mensch immer gerne am Gewohnten klebt.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ihr zusammen eine Chance habt, denn ihr habt Euch wie zwei Ertrinkenden aneinander geklammert. Zwei Ertrinkende suchen Rettung und stehen sich gegenseitig im Weg und das Rettungsboot namens Beziehung ist zu klein für beide.

30.11.2023 11:52 • x 3 #54


T
@Margerite danke für deine Meinung. Ich hoffe trotzdem aktuell das wir uns wiederfinden. Morgen kommt er übers Wochenende nach Hause. Auch davor habe ich große Angst wie er sich verhält. Bin total unruhig und weiss auch nicht wie ich mich verhalten soll sollte er distanziert sein. Ich weiss nur das wir reden wollen.

30.11.2023 16:12 • #55


N
Zitat von tasja:
Morgen kommt er übers Wochenende nach Hause. Auch davor habe ich große Angst wie er sich verhält. Bin total unruhig und weiss auch nicht wie ich mich verhalten soll sollte er distanziert sein. Ich weiss nur das wir reden wollen.

Ich halte das in Eurer derzeitigen Situation - vor allem mit Deinem Verhalten - für keine gute Entscheidung.
Du bist nicht gefestigt und er nur auf dem Weg dahin. Da wird nicht viel Gutes dabei rauskommen.

30.11.2023 16:18 • x 3 #56


M
Zitat von naomi69:
ch halte das in Eurer derzeitigen Situation - vor allem mit Deinem Verhalten - für keine gute Entscheidung.
Du bist nicht gefestigt und er nur auf dem Weg dahin. Da wird nicht viel Gutes dabei rauskommen.

Das befürchte ich auch. Und schon wieder Angst und innere Unruhe statt Vorfreude wie es sein sollte.

30.11.2023 17:07 • x 2 #57


T
@naomi69 ich weiss auch gar nicht wie ich mich verhalten soll wenn er mir gegenüber abweisend ist. Vor einer Woche hätte er sich niemals so verhalten. Wenn er wieder distanziert ist werde ich das schwer ertragen.

30.11.2023 19:40 • x 1 #58


T
@Margerite ja. Wir wollen ja reden und ich habe Angst wie das Gespräch ausgeht.

30.11.2023 19:41 • #59


N
Zitat von tasja:
ich weiss auch gar nicht wie ich mich verhalten soll wenn er mir gegenüber abweisend ist. Vor einer Woche hätte er sich niemals so verhalten. Wenn er wieder distanziert ist werde ich das schwer ertragen.

Das meinte ich ja: Du bist noch viel zu sehr im Verlustangst-Modus und er kann Dir diese Sicherheit momentan nicht bieten.
Es wäre besser, das Wochenende nicht gemeinsam zu verbringen. Zu Deinem und vor allem zu seinem Schutz. Soo weit ist er von der Flasche noch nicht weg....

30.11.2023 20:44 • x 2 #60


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