Hallo,
ich schreibe hier, weil ich ein wenig Mut und ein paar Ratschläge für meine neue Beziehung brauche. Bin seit etwas mehr als einem Monat mit meinem Freund zusammen, und es geht leider schon bergab. Ich habe Angst, dass dies vor allem durch meine schlechten Erfahrungen in vorherigen Beziehungen (vor allem meiner letzten, in der ich sehr verletzt wurde) hervorgerufen wird.
Wir sind beide 20 und Studenten. Derzeit leben wir in einer Fernbeziehung, sind aber ab Juli in der gleichen Stadt für mindestens zwei Jahre.
Ich bin seine erste Freundin, und war auch seine erste (und bisher einzige) S.. Als ich ihn kennengelernt habe, war ich sofort hin und weg: Gutaussehend, intelligent, witzig und die gleichen Interessen wie ich. Darüber hinaus ist er definitiv nicht laut oder angeberisch. Mädchen finden ihn total klasse, er hat eigentlich nur weibliche Freundinnen (aber da vertraue ich ihm absolut).
Allerdings ist er sehr zurückhaltend, konfliktscheu und emotional ziemlich verschlossen. Ich war richtig überrascht, dass ich überhaupt eine Chance bekommen habe, weil er in solchen Dingen sehr vorsichtig ist. Er meinte gestern noch zu mir, sein ganzes Leben Mauern um sich herum gebaut zu haben, um niemanden zu nah an sich heranzulassen. Woher das kommt, weiß ich nicht, seine Familie scheint intakt zu sein (hab sie aber noch nicht getroffen) und allgemein ist er ein sehr mit seinem Leben zufriedener Mensch.
Am Anfang war einfach alles wunderbar, wir können stundenlang reden, der S. ist gut etc. Nur haben wir uns seit unserem offiziellen Zusammenkommen erst 3mal für einige Tage gesehen, was natürlich nicht viel ist. Beim zweiten Mal gab es dann direkt Stress. Er meinte zu mir, dass er mich lieben würde, was mir nach nicht einmal 4 Wochen Beziehung einfach viel zu schnell ging. Offenbar habe ich es ein wenig ruppig (nicht absichtlich!) abgetan, was ihn verletzt hat. Einige Tage später wollte er deshalb Schluss machen, ich habe ihn aber vom Gegenteil überzeugen können. Seitdem meint er aber, mich nicht mehr so zu lieben wie zuvor, er aber immer noch Gefühle für mich hätte. Das macht mir sehr zu schaffen, bin ich doch mittlerweile sicher, dass ich ihn liebe.
Jetzt hat er mich einige Tage zu Hause besucht, und es war einfach schrecklich. Wir haben uns gestritten, ich war total verunsichert wegen nicht vorhandener Liebesbekundungen, und darüber hinaus war er manchmal extrem distanziert. Er meinte von Anfang an, nicht zu viel körperliche Nähe zu mögen, und ich versuche das auch zu respektieren. Aber manchmal verletzt es mich schon, wenn er z.B. nicht jeden Abend mit mir schlafen will, obwohl wir uns nicht oft sehen. Der S. ist aber nach wie vor gut und wird sogar immer besser. Aber seine manchmal gewünschte emotionale/körperliche Distanz und meine Reaktion darauf - ich konfrontiere ihn und versuche, es auszudiskutieren was dann eskaliert - haben all die schönen Momente der letzten Tage verdorben.
Er meinte heute kurz vor seiner Abfahrt, dass es extrem schwierig werden würde, das wieder hinzukriegen, dass er es schön fände, wenn es klappen würde, er aber nachdenken müsse. Jetzt ist er erst einmal auf Europareise und wir sehen uns erst in etwas mehr als zwei Wochen in Wien wieder - ich weiß einfach nicht, wie ich die Zeit bis dahin überbrücken soll, ohne ihn total zu nerven - er ist vor ca. 6 Stunden gefahren und ich habe seither nichts mehr gehört und sogar das versetzt mich schon in Panik.
Ich wünsche mir sehr, dass es zwischen uns klappt und hoffe total auf die Zeit, in der wir endlich an einem Ort sind und uns regelmäßiger sehen können - aber gleichzeitig bin ich sehr niedergeschlagen und habe dauernd Angst, ihn zu verlieren.
Habt ihr vielleicht etwas ähnliches durchgemacht und könnt mir helfen, mehr zu vertrauen/mein Verhalten zu modifizieren?
Liebe Grüße,
Katharinchen
06.06.2014 22:22 •
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