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Verzweiflung, erbitte euren Rat!

A
Hallo liebe Community,

in der Hoffnung auf hilfreiche Tipps oder interessante Diskussionen wende ich mich verzweifelt an Euch.

Zu meiner Vorgeschichte:

Vor rund 3 Jahren lernte ich eine Frau über das Internet kennen und wir verstanden uns über das Schreiben auf Anhieb gut. Wir verständigten uns darauf, dass wir eine lockere und unverbindliche S. eingehen ohne die Verpflichtungen einer Partnerschaft zu haben. Zudem hatten wir uns darauf verständigt, dass wenn sich jemand in den anderen verliebt es sofort zu sagen und die Sache zu beenden. Zu Beginn klappte es ganz gut und der S. war ebenso sehr gut. Nach knapp einen Jahr gestand Sie mir unter Tränen, dass sie Gefühle für mich entwickelt hat und eine ernste Beziehung mit mir führen möchte. Anstatt die Sache wie vereinbart zu beenden, konnte ich es nicht übers Herz bringen und überredete Sie so weiter zu machen wie es bisher gewesen ist. Ich denke sie willigte ein, um mich nicht zu verlieren.
Letztes Jahr kam es dann dazu, dass eine Entscheidung getroffen werden musste. Zunächst entschied ich mich dafür die Sache zu beenden, da ich meine Gefühle Ihr gegenüber nicht klar identifizieren konnte und auch Angst hatte eine Beziehung einzugehen. Schnell merkte ich aber, dass ich diesen Menschen nicht verlieren möchte und meine Gedanken permanent um sie kreisten. Also meldete ich mich wieder bei Ihr und wir versuchten eine Beziehung zu führen. Allerdings war ich mir meiner Gefühle gegenüber Ihr immernoch nicht klar und meine Gedanken kreisten und kreisten, ob es denn wirklich das richtige sei. Ich konnte nicht mehr aufhören nachzudenken und habe Tag und Nacht immer über das selbe nachgedacht, was mich psychisch ziemlich belastet hat. Es war sogar so schlimm, dass ich meine Arbeit nicht mehr ausführen könnte und 6 Wochen lang krankgeschrieben war und in Depressionen verfiel. In dieser Zeit hat Sie mich unterstützt und versucht alles zu tun, damit es mir besser geht. Eines Tages bemerkte ich allerdings auf ihrem Handy, dass Sie einem anderen Mann geschrieben hatte und sie sich mit ihm treffen wollte. Sie hatte ihm Ihre Nummer in einer Bar gegeben, was mich sehr tief traf. Und so entschied ich mich dafür, nicht mehr über Sie und eine mögliche Beziehung nachzudenken und den Kontakt abzubrechen und um wieder auf meine Arbeit konzentrieren zu können. Es lief alles zu Beginn sehr gut und ich war wieder glücklich und voll motiviert und auf Arbeit lief es auch wieder gut. Nach 3 Monaten Kontaktsperre meldete sie sich wieder bei mir. Ich nahm an, dass ich in der Zwischenzeit über sie hinweg bin und so trafen wir uns wieder und landeten im Bett. Anschließend ging es rund 7 Monate wieder so weiter und wir hatten wieder unverbindlichen S.. Vor genau 8 Wochen kam es wieder so weit, dass eine Entscheidung getroffen werden müsste, ob zusammen kommen oder nicht, da dieses unverpflichtende für beide Seiten nicht gut war. Wieder versuchten wir eine Beziehung zu führeb und ich hatte wieder die selben Gedanken wie im Vorjahr ob es denn das richtige sei. Eine komplette Wiederholung vom Vorjahr also. Zudem kamen wieder Ängste meine Arbeit nicht mehr ausführen zu können, da ständige negative Gedankengänge um dasselbe Thema. Um meine und ihre Gesundheit nicht weiter zu verschlechtern, entschied ich mich wieder für einen Kontaktabbruch aber dieses Mal ging sie sehr kühl und abgeklärt damit um. Allerdings sind meine Gedanken ständig wieder bei Ihr und ich kann seit Wochen an nichts anderes denken als an Sie denken. Als ich mich letzte Woche wieder bei Ihr meldete, sagte sie mir dass sie glücklich und befreit ist und das es besser ist nur noch Freunde zu bleiben-wenn möglich. Ich antwortete darauf nicht.

Ich bin jetzt an der Phase, wo ich es akzeptieren muss, dass ich Sie verloren habe und wir nie eine Beziehung führen werden, weil sie es auch nicht mehr möchte. Aber die ständigen Gedanken sie nie wieder mehr vergessen zu können und alles zu verlieren was ich habe, machen mich sehr verzweifelt.

Wie soll ich mit dieser Situation umgehen und wie soll ich das loslassen lernen ?

27.02.2020 00:15 • x 1 #1


B
Ich vermute, daß du Bindungsängste hast und daran kannst du arbeiten.
Sie ist jetzt nicht mehr frei und will dieses auf und ab nicht mehr, das musst du akzeptieren lernen.

Gebe dir Zeit und lenke deine Aufmerksamkeit auf dich, und auf das, was immer noch für dich da ist, wie z.B. deine Freunde, Familie, Hobby´s, etc. langsam wirst du dann Abstand bekommen.

Alles Gute !

27.02.2020 00:41 • #2


A


Verzweiflung, erbitte euren Rat!

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A
Hallo Benita,

danke für deine schnelle Antwort. Ich bin gerade in einer Art Selbstzerstörung und habe das Gefühl ich müsste mich selbst bestrafen, weil ich unfähig war mich zu entscheiden. Nichts macht momentan irgendwie einen Sinn und ich habe an nichts eine Freude. Ich sperre mich zuhause ein und gehe nicht mehr unter Leuten und versuche so viel wie möglich zu schlafen, damit ich nicht ständig über Sie und den Verlust nachdenken muss, was sehr sehr schmerzhaft und unaufhaltbar ist. Selbstbewusstsein ist mir völlig abhanden gekommen...eine sehr beschissene Situation

27.02.2020 00:59 • x 1 #3


M
Zitat von Anonym444:
Wie soll ich mit dieser Situation umgehen und wie soll ich das loslassen lernen ?

Sport! Ziehe dir Sportschuhe an und laufe, bis dir die Füße weh tun und die Lunge brennt.
Jeden zweiten Tag, Woche für Woche, bis dein Körper soviele Glückshormone produziert, das dein Liebeskummer nicht mehr die Oberhand über dich hat.

27.02.2020 01:22 • x 2 #4


B
Ja, deine Ängste haben dich eingeholt und das du dich bestrafen willst deutet darauf hin, daß du auch Schuldgefühle hast. Du hast ja versucht mit ihr eine Beziehung zu führen, aber es ging nicht und da hat sie sich dann anders entschieden.

Hast du mal mit deinem Arzt darüber gesprochen vielleicht eine Therapie zu machen ?
Auf mich macht es den Eindruck, als könnte deine Familiengeschichte eine mögliche Ursache für deine Unsicherheiten und tiefsitzenden Ängste sein ?

27.02.2020 01:25 • x 1 #5


A
Ich hatte letztes Jahr schon eine Therapie gemacht und Antidepressiva genommen. Aber letztendlich hatte ich gemerkt, dass nur eine gesunde Denkweise mir helfen kann und auch geholfen hat.

Mein jetziges Problem sind aber die ständigen negativen Gedanken an Sie die ich nicht stoppen kann. Und das Problem mit Ihr wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Weshalb meine Gedanken mir sagen, dass alles sinnlos ist, egal was du dagegen tun wirst, damit es besser wird. Ich weiß, dass es blödsinnige Gedanken sind aber sie kommen leider immer wenn ich an Sie denke und wenn ich realisiere, dass sie ein glückliches Leben ohne mich führen wird und das ist seit 8 Wochen jeden Tag der Fall...

27.02.2020 01:49 • #6


B
Zitat von Anonym444:
. . . letztendlich hatte ich gemerkt, dass nur eine gesunde Denkweise mir helfen kann und auch geholfen hat.

Richtig ! Es ist wichtig die Gedanken, die sich als störend erweisen zu ändern um so eine neue Sichtweise auf sich und andere zu bekommen, denn deine (auch unbewussten) Gedanken schaffen deine Gefühlswelt.
Wichtig ist, daß du diese neuen Gedanken auch mit einem positivem Gefühl in dir denken kannst, dazu kannst du dich in eine positive Erinnerung hineinversetzen, so das dieses Gefühl in dir einen großen Raum einnimmt und dann erst den neuen Glaubenssatz anwenden - so kannst du das Negative in etwas Gutes umwandeln. Es brauch etwas Übung, aber dann klappt es gut.

Zitat von Anonym444:
Mein jetziges Problem sind aber die ständigen negativen Gedanken an Sie die ich nicht stoppen kann.

Und das Problem mit Ihr wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Weshalb meine Gedanken mir sagen, dass alles sinnlos ist, egal was du dagegen tun wirst, damit es besser wird.
Dieses Gedankenkreisen kommt aus deinem Unterbewusstsein und Ego, es hängt mit deinen Ängsten zusammen, dein Unterbewusstsein vergleicht ständig mit schon ähnlich gemachten Erfahrungen, erst wenn du diese mit o.g. Positivem überschreiben kannst, kannst du deine alten Ängste langsam abbauen. Oft hängen sie damit zusammen, daß du glaubst nicht gut genug zu sein und deshalb verlassen zu werden.
Zitat von Anonym444:
Ich weiß, dass es blödsinnige Gedanken sind aber sie kommen leider immer wenn ich an Sie denke und wenn ich realisiere,
dass sie ein glückliches Leben ohne mich führen wird und das ist seit 8 Wochen jeden Tag der Fall...

Das sind Ego-Gedanken und unser Ego ist ursprünglich mal aus Angst entstanden.
Wenn du bemerkst du bist wieder im Kopfkino in deiner Endlosschleife, kannst du versuchen deine Gedanken umzulenken, vielleicht in : Sie darf ein glückliches Leben führen und ich darf ein glückliches Leben führen, beide verdienen wir ein gutes Leben, ich erlaube mir ein gutes Leben zu führen. Finde deine eigenen neuen Glaubenssätze dazu und versuche diese mit einem guten Gefühl auszusprechen.
Eine andere Möglichkeit ist, diese Gedanken einfach zuzulassen, dich damit aber nicht zu identifizieren und sie nicht weiterzuspinnen, sondern nur wahrnehmen und ihnen keine weitere Aufmerksamkeit schenken.
Das ist Übungssache, alles beginnt mit dem ersten Schritt.

Du hast ja schon Erfahrung damit gemacht und weißt, daß es hilft, deshalb kannst du es auch schaffen deine störenden Ansichten und Überzeugungen zu ändern.

27.02.2020 07:19 • #7


A
Hallo Benita,

vielen Dank für deine Antworten!

Woher kennst du dich so gut mit diesem Thema aus?

27.02.2020 13:12 • #8


A
Ich habe leider kaum Erfahrung darin, Trennungen zu verarbeiten und ich fühle mich hilflos und schwach, weil so ein eigentlich banales Lebensereignis mich komplett aus der Bahn wirft. Ich weiß, dass es wichtigeres im Leben gibt. Aber meine Gedanken sagen mir ständig, dass alles nichts mehr Wert ist, weil ich nicht verdiene ein glückliches Leben zu führen. In jeder Situation in der ich mich befinde denke ich an Sie und an die Vergangenheit. Dieser ewige Gedankenkarussel lässt mich nicht los und erzeugt Ängste und leichte Panik in mir. Ich gebe mir einfach die Schuld für alles...

27.02.2020 13:21 • #9


B
Zitat von Anonym444:
Woher kennst du dich so gut mit diesem Thema aus?

Ich habe mich mal intensiv damit beschäftigt, für mich selber und später auch weil ich mit Menschen zu tun hatte, die damit Probleme hatten.

Zitat von Anonym444:
Ich habe leider kaum Erfahrung darin, Trennungen zu verarbeiten und ich fühle mich hilflos und schwach, weil so ein eigentlich banales Lebensereignis mich komplett aus der Bahn wirft.

Du bist mit deinen Ängsten ja auch nicht auf deiner Erwachsenenebene, sondern reagierst wie ein Kind darauf, weil noch unverarbeitetes in dir gärt, Eine Trennung ist kein banales Lebensereignes, sondern eins welches dir erstmal alles entzieht, was für dich mal bedeutsam war und noch ist, also ein tiefgreifendes Ereignis, welches viel von dir abverlangt um es akzeptieren zu können.
Zitat von Anonym444:
Aber meine Gedanken sagen mir ständig, dass alles nichts mehr Wert ist, weil ich nicht verdiene ein glückliches Leben zu führen.

Ich gebe mir einfach die Schuld für alles...

Ja, es sind wahrscheinlich die Schuldgefühle und deine Selbstbestrafung weil du dir nicht erlaubst glücklich und wertvoll zu sein und darum kreist dein Gedankenkarussell.

Du weißt es aber besser und darauf kannst du bauen, denn deine Gedanken sind nicht wahr, sondern nur Hirngespinnste.

27.02.2020 15:55 • #10


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