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Verzweiflung und Frage nach Scheidung

tina1955
Zitat von Hellaku:
Hallo ihr Lieben, ich bin schon eine ganze Weile sehr verzweifelt und hoffe hier Rat zu finden. Ich lebe seit 14 Jahren mit meinem Mann zusammen und seit 3-4 Jahren hat sich unsere Beziehung sehr verändert. Bereits im Frühjahr habe ich nach einem schlimmen Streit hier einen Post verfasst weil ich Trennungsgedanken hatte. Zu unserer Situation: wir haben zwei kleine Jungs 4 Jahre und knapp 2 Jahre alt. Wir sind beide berufstätig (75%). Schon seit längerer Zeit sind unsere Kommunikationsmuster immer destruktiver geworden. Mein Mann ist Choleriker und hat mit der Zeit immer mehr emotionale Grenzen von mir überschritten. ...


Ich komme immer wieder auf diesen Eingangsthread hier zurück.

Im Prinzip hast Du schon innerlich Deine Ehe gekündigt und euch als Paar aufgegeben.
Du verspürst ja bereits eine Abneigung gegen ihn.
Dein Vertrauen ist durch die cholerischen Verletzungen Deines Mannes kaputt.

Dein Mann sagt, er trennt sich nicht von den Kindern, er zieht nicht aus.
Du ziehst nicht aus, trennt Dich nicht von den Kindern.

Dir tut der Umgang mit Deinem Kollegen gut....


Die Entscheidung, wie es weitergeht kannst nur Du allein treffen.

Wenn es jedoch inzwischen soweit zwischen euch gekommen ist, dass ihr euch körperlich ablehnt, dann ist es doch nur noch eine Ehe auf dem Papier.
Der Kinder wegen wollt ihr also zusammen bleiben?

19.10.2020 02:53 • #31


Zweizelgänger
Zitat von tina1955:
Im Prinzip hast Du schon innerlich Deine Ehe gekündigt und euch als Paar aufgegeben.

Na, dann kann man es ja gleich lassen...

Also ich finde das immer etwas schade, dass hier oft sehr negativ an Beziehungen rangegangen wird.

Natürlich ist es gerade schwierig und deshalb sind die Menschen hier.
Wenn dann in der Beziehung wieder Gespräche stattfinden und gemeinsam nach Lösungen für die Möglichkeit zur Veränderung gesucht werden, ist das doch schon ein erster Schritt.

Veränderungen gehen auch nicht von heute auf morgen und brauchen Zeit, Kraft, Wille und Ruhe.
Dann sofort wieder alles schlecht zu reden und in Frage zu stellen, hilft da wenig.

Ich finde schon, dass man sich und der Beziehung gegenseitig einer Chance geben kann und wenn das beide wollen, hat man doch auch eine reelle Chance, die alle verdient haben incl Kinder.

19.10.2020 07:12 • x 2 #32


A


Verzweiflung und Frage nach Scheidung

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tina1955
Zitat von Hellaku:
Ist das nicht ein Widerspruch? Wenn dein Mann sehr bemüht ist, müsste es dir doch eigentlich besser gehen


Hm, denke ich auch.

19.10.2020 07:18 • x 1 #33


tina1955
Zitat von tina1955:


Zitat Hellaku:
Ich habe für mich das Gefühl das ich diese innere Verbindung (die sicherlich zt auch emotionale Abhängigkeit war) nicht mehr habe. Deswegen verunsichert es mich im Moment eher. Ich frage mich auch wie ich eine andere, weniger abhängige Beziehung, zu ihm aufbauen kann. Ich habe auch Angst das der Schein trügt und bald wieder die alten Muster da sind.



Dieser Satz sagt doch alles, die Verbindung ist weg und aus den Ausführungen der TE ist für mich zu erkennen, dass sie eigentlich nicht mehr will. [/quote]

19.10.2020 07:19 • #34


Zweizelgänger
Zitat von tina1955:


Dieser Satz sagt doch alles, die Verbindung ist weg und aus den Ausführungen der TE ist für mich zu erkennen, dass sie eigentlich nicht mehr will.
[/quote]
Tja, dann muss sie es selbst feststellen, so für sich erstmal formulieren und das vielleicht besser mit Unterstüzung von außen.

19.10.2020 07:34 • x 2 #35


S
Bei aller Eheretterei, die ja moralisch oft so hoch gewertet wird, gerade hier in diesem Forum, darf man nicht aus den Augen verlieren, wie sehr man sich schadet, wenn dieses über ein gesundes Maß hinaus geht.
Oft die Wurzel von schweren psychosomatischen Beschwerden und Depression.
Dann kommt oft, mein EP trennt sich nach der Kur.
Diese TE handelt mit dem Verbleiben in der Ehe deutlich gegen sich selbst.

19.10.2020 07:37 • x 1 #36


Solskinn2015
Das mag sein. Aber ist das vielleicht nur ein temporärer Zustand? Was ist der Anteil der TE? Kann sie anderweitig ihre Zufriedenheit erhöhen und dadurch ein anderes Bild oder andere Gefühle für den EM bekommen? Die Verliebtheitsphase wird da nicht mehr erscheinen nach so langer Ehe. Ein Band der Verbundenheit und Respekt sollte da sein. Meine EX Schwiemu hat mal an ihrem 80. glaube ich gesagt, die letzten 20 Jahre wären die besten ihrer Ehe gewesen. Angekommen, alles angenommen etc. Ich glaube die hatten auch viele Gründe so um die 40 herum alles hinzuwerfen. Meine Mutter beziehe ich da mit ein. Nur ich glaube es ginge ihr heute bedeutend emotional schlechter, wenn sie das gemacht hätte. Wurde ihr nach einer Krebstherapie von einem Psychologen mit 50 auch mal angedeutet sie solle sich trennen. Hat sie nicht. Und sie hat noch 35 ich glaube relativ erfüllte Jahre mit meinem Vater gehabt. Life is like a box of choclate. You never know what you get.

Der TE hier im Forum etwas zu raten ist kaum möglich. Sie sollte für sich in ein Coaching oder alleine zur Eheberatung gehen.

19.10.2020 07:55 • x 1 #37


S
Coaching ja. Eine Ehe allerdings kann man nicht alleine retten.
Die TE soll nun ihre eigene Zufriedenheit erhöhen um die Symthomatik ihrer Ehe besser ertragen zu können?
Natürlich kann es nur sie entscheiden.
Aber manchmal ist Trennung der bessere Weg und deswegen ist man kein schlechter Mensch.
Ihre Ehe mit der deiner Schwiegermutter zu vergleichen, hilft da nicht. Wir kennen diese Ehe nicht und deine Schwiegereltern auch nicht und die TE auch nicht..

19.10.2020 08:13 • x 1 #38


S
Seltsamerweise wird diese Haltung immer Frauen angetragen selten Männern.

19.10.2020 08:28 • x 1 #39


H
Ich finde das ihr jetzt alle wirklich interessante Aspekte eingebracht habt. Also körperlich ablehnen tue ich meinen Mann nicht. Auch in den schlechten Zeiten haben wir uns beim S immer Nahe sein können. Das war manchmal vielleicht auch der einzige Moment aber immerhin. Er ist jetzt zu allem bereit auch zu einer gemeinsamen Paartherapie. Was sich für mich geändert hat ist, dass ich nicht mehr bereit bin mich noch mal auf eine Beziehung in der Form einzulassen mit einem sehr verschobenen Machtverhältnis. Ich verspüre bei unseren Gesprächen aber schon das mein Mann einen sehr großen Schritt versucht auf mich zu zugehen.

Ja ich muss auch an mir arbeiten mein Glück nicht überwiegend durch die Zuneigung meines Mannes zu definieren. Im Prinzip habe ich sehr viele andere Lebensbereiche die mich bereichern, meine Kinder, mein Job und meine Freunde. Vieles haben auch immer meine Eltern mit abgefangen weil sie immer ein offenes Ohr hatten und mir emotionale Stabilität gegeben haben. Das ist mit 34 Jahren aber auch einfach vielleicht nicht mehr in dieser Form angemessen. Und durch die Probleme meiner Eltern ist mir dieses Standbein einfach auch weg gebrochen. Aber letztlich habe ich mir in vielen Bereichen eine Unabhängigkeit bewahrt, die mir die Möglichkeit einer Scheidung erleichtern würde. Deswegen konnte ich jetzt dieses Szenario zu Ende denken und habe davor nicht mehr so eine Angst sodass ich es so empfinde das ich mich jetzt aktiv dafür entscheide an den Dingen zu arbeiten. Ob uns dieser Prozess gelingt weiß ich auch nicht aber so lange unsere Kommunikation partnerschaftlich bleibt sehe ich das Risiko für mich als überschaubar an.

19.10.2020 08:59 • x 4 #40


S
Vielleicht bist du gerade dabei erwachsen zu werden.
Deshalb auch die Einforderung nach Augenhöhe.
Schade, dass ihr keine Paartherapie machen könnt.

19.10.2020 09:08 • x 1 #41


H
Dazu ist vielleicht noch zu sagen das es in den ersten Jahren unserer Beziehung genau anders herum war, ich war komplett unabhängig und mein Mann hatte große Verlustängste. Doch wir wollen, natürlich auf mein Drängen, jetzt eine Paartherapie machen. Ja mit dem Erwachsenen werden hast du nicht ganz Unrecht.

19.10.2020 09:27 • x 3 #42


G
Hallo. Ich habe jetzt erstmal deinen Thread vom Februar gelesen. Bitte bleibe nun in diesem, für die mitlesenden User ist Querlesen umständlich weil Infos doppelt sind oder verloren gehen.

Zitat von Hellaku:
Er ist jetzt zu allem bereit auch zu einer gemeinsamen Paartherapie.


Gut. Behalte das mal im Auge. Bisher sind es ja nur Worte von ihm etwas zuzustimmen was er bis vor kurzem kategorisch abgelehnt hat. Da kann er sicher schlecht aus seiner Haut, durch das eigene Elternhaus. Ist aber trotzdem hart, dass er erst jetzt reagiert wo du ihm praktisch die Pistole auf die Brust setzt.

Dein Mann regiert auch mit emotionaler Bestrafung. Du möchtest eine Änderung der Schlafsituation. Er sagt dann kannst du ja alleine schlafen die Kids bleiben im Familienbett. Das wird auch ein Thema sein bei eurer Paartherapie.

Insgesamt klingt das alles sehr anstrengend. Dein EM hat viel Zeit investiert in das Haus und dessen technische Ausstattung, die dir nicht so wichtig ist und er sich beklagt über verschiedene Beschädigungen. Ihr arbeitet beide 75%, du machst 24Stunden Schichten und ausserdem noch deinen Facharzt. Danach winkt eine höhere Position bei deinem Arbeitgeber. Wird also nicht besser mit deiner Arbeitsbelastung. Die Belastung deines EM kenne ich nicht.

Ich sage mal bisschen salopp, am finanziellen scheint es bei euch nicht zu scheitern. Haushalt ist bei euch ein Thema. Sucht euch eine Reinigungskraft fürs grobe oder vielleicht auch fürs einkaufen. Ihr habt viel zu wenig Zeit für euch und du kommst selber gar nicht zur Ruhe

19.10.2020 09:43 • x 3 #43


S
Zitat von Hellaku:
Dazu ist vielleicht noch zu sagen das es in den ersten Jahren unserer Beziehung genau anders herum war, ich war komplett unabhängig und mein Mann hatte große Verlustängste. Doch wir wollen, natürlich auf mein Drängen, jetzt eine Paartherapie machen. Ja mit dem Erwachsenen werden hast du nicht ganz Unrecht.

Das ist doch super. Freut mich sehr für dich.

19.10.2020 09:47 • #44


H
Es ist tatsächlich so das wir einfach super wenig Zeit haben und schon gar keine Paarzeit. Das wirkt sich natürlich sehr negativ aus.

Über meinen Kollegen habe ich auch nachgedacht und denke das wir eine Art Schicksalgemeinschaft gebildet haben weil es uns einfach beiden emotional schlecht geht. Er ist ein sehr lebensfroher Mensch aber auch jemand den alle im Krankenhaus kennen und besonders das weibliche Personal.... ich kenne ihn ja nun schon mal in paar Jahre und weiß dass da nicht wirklich viel dahinter steckt. Trotzdem finde ich so eine Art an Männern einfach nicht gut. Insgesamt gibt es einige Dinge die ich an ihm überhaupt nicht mag. Trotzdem war da einfach ein bisschen Knistern in der Luft und das hat mir gefallen. Ich weiß nicht ob sich da mehr entwickelt hätte wenn ich Single wäre aber ich denke auch es ist eher ein Symptom meiner Eheprobleme. Mein Mann hat mich auch am Wochenende gefragt ob ich für meinen Kollegen Gefühle habe. Ich habe ihm gesagt das er einfach ein unterhaltsamer Mensch ist und ich viel mit ihm Lachen kann. Mein Mann hat das auch gespürt und sagte dann, es wäre ja nicht verwunderlich wenn ich mich auf der Arbeit mit ihm wohl fühle und zu Hause alles ätzend ist das man das dann genießt. Hat mich auch ein bisschen erschrocken das er dass doch alles so durchschaut hat. Da es für mich aber keine weitergehende Bedeutung hat, habe ich es auch nicht weiter ausgeführt als oben beschrieben

19.10.2020 21:26 • #45


A


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