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Vielleicht doch Midlife-Krise MLK

E
Zitat von Kontra:
Sehe ich anders: ich denke, ich käme mir doppelt verar. vor - für ein bisschen Ego bricht er das Vertrauen? Der liebt die Andere nicht mal und betrügt mich trotzdem? Weil er sich der Funktion seiner Lendenregion rückversichern wollte/musste?

Ging mir beim Lesen ganz genau wie dir.

Andererseits kann ich die betrogenen Frauen auch verstehen, wenn sie sich den Betrug irgendwie schön reden, um die Ehe fortführen zu können.

Man kann sich als Frau wirklich glücklich schätzen, wenn der MLK-Partner andere Lösungswege für sich sieht als sein Ego durch 6 zu pushen.

18.04.2018 12:09 • #46


D
Mes geht wohl eher nicht um S. sondern um das Ego. Da ist so eine Affäre dienlich. Es ist dann scheinbar so offensichtlich erfolgreich. Schaff ich es eine Frau ins Bett zu bekommen? Bin ich noch begehrenswert?
Dann kann man natürlich mit einer außenstehenden Perosn anders die Zeit genießen als mit dem Pertner. Auch ist alles neu u.s.w.

Als Begründung dann die Beziehung heranzunehmen, das Verhalten des Partners ist naheliegend, denn man muss e ja rechtfertigen. Außerdem liegt es in der Natur die Fehler beim anderen zu suchen. Würde man sie bei sich selber suchen, dann wäre eine Affäre nicht die Lösung.

Besprochen werde sollte auch mit der Zeit dann die Beziehung, denn da liegt was im Argen. Klar. Aber was auch immer da ist, sie rechtfertigt nicht den Betrug. Daher differenziere ich da.
Den Partner als Schuldigen oder mkitschuldigen zu deklarieren bringt auch nichts bei der Aufarbeitung.
Uns ging es beiden nicht gut, aber mein Mann hatte die Affäre und ich den Schmerz. Und dann soll die Schuld aufgeteilt werden? Ne, er hatten Spaß und ich den Mist. Das ist nicht Augenhöhe und keine Diskussionsbasis.

18.04.2018 12:21 • x 3 #47


A


Vielleicht doch Midlife-Krise MLK

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Kontra
Zitat von Tanie:
Man kann sich als Frau wirklich glücklich schätzen, wenn der MLK-Partner andere Lösungswege für sich sieht als sein Ego durch 6 zu pushen.

Finde ich nicht, wieso darf ich dankbar sein, wenn mein Partner sich wie ein verantwortungsbewusster Erwachsener verhält in einer Krise?

18.04.2018 12:22 • x 1 #48


E
Zitat von Kontra:
Finde ich nicht, wieso darf ich dankbar sein, wenn mein Partner sich wie ein verantwortungsbewusster Erwachsener verhält in einer Krise?

Naja das war jetzt auch mit einem Hauch Ironie gemeint, weil, da hast du völlig Recht, ich es eigentlich auch eher als normal ansehe, wenn ein Partner andere Weg findet mit seiner MLK umzugehen als Betrug und damit großen Schmerz für den Partner.

18.04.2018 12:28 • #49


Y
Danke für diese interessanten Gedanken und Beiträge.

Ich kann dem gar nicht wirklich was wesentliches zufügen, war bei uns/mir genauso. Die Sinnkrise ab der Lebensmitte: MLK. Ich hatte die auch. Ich habe Weiterbildungen gemacht, neues Hobbys entdeckt, mich interessiert und mein Ex ist stehengeblieben. Blieb unzufrieden, redete nicht mehr mit mir. Wenn wir was zusammen unternahmen, schwieg er. Sprach ich ihn auf seine Krise an, giftete er mich an. Kein Rankommen an diesen Menschen. Ich fühlte mich zeitweise, als wäre ich sein Gegner und nicht die Frau an seiner Seite.

Im Nachhinein bin ich echt froh, dass der Kelch Affäre an mir vorüber gegangen ist. Ich hatte schlicht keine Gelegenheit, Männer kennenzulernen. Hätte mir jemand unter diesen desolaten Umständen den Hof gemacht, weiß ich nicht, ob ich dem widerstanden hätte.

Mein Ex löste seine MLK durch sehr lange, teure Reisen -- ohne mich und die Kinder, die dann noch recht klein waren. Da gabelte er seine Next auf bzw. wurde aufgegabelt. Ich weiß durch die Mediation u.a., wieviel Verantwortung und Last er auf meine Schultern legte, dass die Ehe nun kaputt ist. Damit hatte ich schwer zu kämpfen gehabt, aber durch Therapie und viel Nachdenken kam ich zu der Überzeugung, dass ich alles mir mögliche getan habe, um die Ehe zu erhalten. Sicher machte ich Fehler, aber waren die wirklich so schwerwiegend?

Manche Affären scheinen mir auch aus Rachgedanken dem Ehepartner gegenüber zu entstehen: Jetzt nehme ich mir, was mir zusteht und du . guckst blöd aus der Wäsche.

Woher kommt diese Sinnlosigkeit, innere Leere? Ich meine, die MLK wird es dadurch zu einem Thema, sie mit den falschen Mitteln anzugehen nämlich mit Konsum: dickes Auto, Affäre, Reisen etc. Ich war dafür auch anfällig. Die Frustkäufe meinerseits sprachen Bände. Das brauche ich nun nicht mehr.

18.04.2018 12:34 • x 1 #50


E
Meine Erfahrungen durch die Beobachtung meines Umfeldes mit der MLK ist auch so, dass es besonders Menschen trifft, die große Probleme mit dem Altwerden haben. Diese brauchen großes Egogepushe von Außen z.B. durch Affären.

Nimmt man diese Tatsache aber an und sucht sich neue Ziele aus sich selber heraus, z.B. freut sich auf seine Enkelkinder und die Unternehmungen mit ihnen, die Altersweisheit, dass man bestimmte Fehler im Leben nicht mehr macht, dass man viel mehr Zeit für sich selber hat nachdem die Kinder groß sind etc. pp. kommt man eigentlich ganz gut da durch.

18.04.2018 12:41 • #51


D
Zitat von Yonda:
Manche Affären scheinen mir auch aus Rachgedanken dem Ehepartner gegenüber zu entstehen: Jetzt nehme ich mir, was mir zusteht und du . guckst blöd aus der Wäsche.

Da ist was wahres dran. Der Partner ist ja an allem schuld und dem geht es ja auch gut. Nur man selber leidet. Da will man dann mal auf sich selber schauen und sich holen, was einem vermeintlich zusteht. Dabei ist jeder dafür verantwortlich für sich zu sorgen. Aber mit einem geringeren Selbstwert, meint man dann unter dem Pantoffel des anderen zu stehen. Usw.
Da kann man als Parzner fast nichts machen, denn der andere ist so verschlossen, dass eh alles an ihm abprallt oder falsch verstanden wird.

Eine Affäre bzw. Die Aufarbeitung kann da einiges wieder richtig stellen. Daher schreibe ich auch, dass der Partner keine Schuld trägt an der Affäre. Natürlich muss über die Beziehung gesprochen werden. Beide müssen reflektieren wo sie stehen.

Wer eine Affäre nötig hat, erweckt immer den Eindruck der Hauptleitragende der Beziehung gewesen zu sein, denn er brauchte ja eine Lösung. Aber dem ist nicht so. Eine Affäre sagt nichts darüber aus, welchem Partner es schlechter ging in der Beziehung, sondern nur, dass unterschiedliche Lösungsstrategien gewählt wurden. Also ist die Frage, warum hat man diese gewählt. Und das sagt nur was über den aus, der die Affäre hatte.

18.04.2018 13:17 • x 4 #52


Y
Zitat von Dummda2:
Da kann man als Parzner fast nichts machen, denn der andere ist so verschlossen, dass eh alles an ihm abprallt oder falsch verstanden wird.


Das ist genau der Punkt, woran ich so lange und manchmal immer noch innerlich am Verzweifeln bin.

Das Fremdgehen hätte ich verknusen können -- er hat es ja auch sogleich gebeichtet. Erstaunlicherweise hatte ich in dieser Beicht-Situation eher das Gefühl, dass er mit jemanden reden musste, der/die ihm sagt, was er jetzt tun soll.

Ich habe nicht den Seitensprung von Exi zu verdauen, sondern die Zeit vor dem Seitensprung, als ich merkte, mein Partner entfernte sich seelisch und leugnete es, brüllte rum, war ekelig, die Stimmung war im Keller. Es gab nur Vorwürfe, S. wollte er trotzdem, aber nur nach seiner Nase. Die Kinder waren ihm zu nervig. Bei Familienausflügen war er genervt, die Kinder sollten funktionieren, heile Welt vorspielen und ich hatte dafür zu sorgen. Er war so unzufrieden. Ich aber auch. Auch ich wollte freier sein, mich entfalten, das tun, was mir Freude macht. Ich rede in meinem Falle von Konzerten, Musik, was ich mochte, er aber nicht. Er nahm mir das übel, dass ich das ansatzweise umsetzte.

Wir entwickelten uns schon weit vorher auseinander. Mir hatten so unterschiedliche Interessen, das entwickelte sich auseinander. Da blieb anscheinend nicht mehr viel Klebmasse übrig. Besonders wenn einer leugnet, dass in einer Partnerschaft auch diskutiert werden muss. Klappe zu, dass frustet mich allzu sehr, daran zu rühren.

Ich lebe jetzt mein Leben nach meinem Geschmack und habe mir das alles recht hübsch eingerichtet. Bin zufrieden, manchmal sogar glücklich .

19.04.2018 10:56 • x 3 #53


P
Wie viele Einhörner laufen denn in diesem Thread?

Wie viele rosarote Enrschuldigungen werden denn hier gefunden, um den betrügenden Ehemann als willenloses Opfer seiner Hormone zu verstehen?

Fühlt sich dann das eigene Verzeihen viel besser an?

Warum denkt man so, wenn man doch durch die Affäre glücklicher denn je ist und der Ehemann dadurch der tollste und in sich ruhende Superehemann ist?

Wie lange hält man denn einen derartigen Selbstbetrug aus?

20.04.2018 15:40 • #54


Tiefes Meer
Zitat von Pechgehabt:
Wie viele rosarote Enrschuldigungen werden denn hier gefunden, um den betrügenden Ehemann als willenloses Opfer seiner Hormone zu verstehen?

Wie viele wütende, anklagende Posts braucht es wohl, bis sich ein schwer verletzter Mensch aus der Deckung als Gast traut und beginnen kann, über sich selbst zu sprechen ?

20.04.2018 16:24 • x 4 #55


A
Es gibt eben pechschwarze und rosarote Lebensentwürfe!

20.04.2018 16:27 • x 1 #56


Tiefes Meer
Zitat von Yonda:
Woher kommt diese Sinnlosigkeit, innere Leere? Ich meine, die MLK wird es dadurch zu einem Thema, sie mit den falschen Mitteln anzugehen nämlich mit Konsum: dickes Auto, Affäre, Reisen etc. Ich war dafür auch anfällig. Die Frustkäufe meinerseits sprachen Bände. Das brauche ich nun nicht mehr.


Ich glaube, diese Sinnlosigkeit und Leere war bei vielen schon vorher da. Sie wurde nur zeitweise nicht gespürt, weil es Ziele gab, weil Dinge erreicht werden mussten. Einen Platz in der Welt erobern, Kinder kriegen, manche müssen ein Haus bauen ... Man ist im Hamsterrad und funktioniert und verliert sich selber darüber aus dem Blick. Doch irgendwann hat man alles geschafft, was man meinte, tun zu müssen. Der eventuell verbliebene Rest muss als unerreichbar abgehakt werden.

Und dann, wenn das Getöse abnimmt, was man selber veranstaltet hat, dann ist an der Stelle des Erreichen-Wollens, der klar definierten Ziele, aufeinmal Leere. Und dieses Gefühl kann durch die Erfahrung des Älter-Werdens nochmal sehr verstärkt werden. Denn es entsteht die Frage, ob es jetzt bis zum finalen Abgang so bleibt. Ein Leben mit der Empfindung von Leere.

Die Phase mit den Frustkäufen hatte ich auch @Yonda Dito mein Geschiedener. Aber irgendwann hatte sich selbst das reichlich abgenutzt. Heute habe ich so gut wie gar keine Lust mehr, irgendwas zu kaufen. Der Aufenthalt in Geschäften, gleich welcher Art, nervt mich. Selbst Online-Kaufhäuser empfinde ich als stressig.

Ein Gefühl von Sinn empfinde ich heute am ehesten in der bewussten Langsamkeit. Beim Gießen meiner Pflanzen. Beim Nichtstun . Beim Dösen in der Sonne. Beim Meditieren. Beim Tanzen. Beim Spielen. Bei Dingen eben , die völlig nutzlos sind in unserer ach so effizienten Welt des ständigen Funktionieren-Müssens.

20.04.2018 17:45 • x 5 #57


D
ich glaube, wer diesen Aufarbeitungsprozess nie selber durchgemacht hat, kann kaum urteilen was da abläuft, wie hart er für beide ist. Alle die diesen durchlaufen haben als naive Einhornprinzessinen abzutun zeugt vor allem von mangelnder Kenntnis, Empathie und Toleranz, aber von ganz viel Leere und Verletzung.

Aber ich wette, heute Abend sitzen alle diese Leute im Biergarten und schwadronieren über Menschlichkeit, Toleranz, Verständnis etc. Dass es die nicht mehr gibt, bla bla bla. Und wenn sie einem ins Auge springt, dann huch, schnell weg. ist auch klar, denn dann sieht man, dass es sie doch gibt, nur nicht bei einem selber.
Freut euch doch, dass Menschen sich selber überwinden können und aufeinander zugehen können. Wenn das im Kleinen nicht klappt, wie soll man dann je daran glauben, dass Länder zueinander finden können.

20.04.2018 17:50 • x 5 #58


Y
Ab einem gewissen Punkt ist jeder Weg schwer.

21.04.2018 00:36 • #59


P
Man ist nicht schwer selber schwer verletzt, wenn man, wie hier, lesen kann, wie eine massive Grenzverletzung schöngeredet wird.

Im Raum steht: Was war mit ihm, dass er mich betrog und belog, mich hinterging, nicht einmal, sondern bewusst immer und immer wieder?

Es ist nicht die Frage: Warum nehme ich ihn zurück, warum ziehe ich keine Grenze, für mich, für immer? Oder wo wäre sie? Warum darf jemand das mit mir tun und warum versuche ich immer noch händeringend mir das schön zu reden, zu erklären, zu verstehen, meine Grenze flexibel und ertragbar zu gestalten, um es auszuhalten?

Diese Haltung verstehe ich so wenig wie Frauen, die geschlagen wurden immer und immer wieder zurückgehen.

Deren Antwort wäre die gleiche wie hier: Ich liebe ihn doch, alles nicht so schlimm, er konnte nichts dafür!

Oder irre ich mich?

Eine Ehe mit einer längeren Affäre ist eine destruktive, teilweise sogar toxische Beziehung. Warum redet man das weg? Wäre es nicht sinnvoller, sich genau das anzuschauen?

Stattdessen geht man den Weg eines heiligen Märtyrers: Ja. Es war steinig und schmerzt, aber ich gehe ihn! Wir schaffen das! Es tut weh, darum ist es gut?

Damit glorifiziert man in meinem Augen seine eigene Ooferhaltung.

21.04.2018 01:01 • x 1 #60


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