186

Vielleicht doch Midlife-Krise MLK

A
@pechgehabt

Ich versuche jetzt mal ernsthaft deine Frage zu beantworten.
Einen Betrug als Paar zu verarbeiten ist ein langer Weg und es gehören sicher auch ein paar Voraussetzungen dazu, damit es klappen kann. (Länge der Affäre, Intensität, ist es zu Ende, wie ist es rausgekommen u.v.m.) Bei uns waren die Voraussetzungen gut. Aber je nachdem wie man selber tickt kann es schon mal 5 Jahre dauern. Und eine Paartherapie ist gut, weil neue Perspektiven aufgezeigt werden. Weil die Grenzen des eigenen Denkens aufgezeigt und verändert werden. Bringt also nicht nur für das Paar etwas, sondern auch für die Einzelperson.
Ich sehe meinen Mann auch nicht als Blödmann. Würde ich das tun, dann kann ich die Sache auch beenden. Die Sache war blöd- da gibt es keine Diskussionen.
Natürlich sind wir noch auf einem Weg, sonst wäre ich nicht mehr hier. Aber der Weg wird weniger steinig mit der Zeit. Mir hilft auch immer ein Gedankenanstoß von außen in eine andere Richtung, aber nicht ein Wie kann man nur so blöd sein und den Typen wieder nehmen!
Das finde ich abwertend!
Ich weiß nicht, wann die Krankenkasse Therapien übernehmen. Wir zahlen privat aus unterschiedlichen Gründen.
Vielleicht kannst du ja mit den Antworten etwas anfangen?!?!?!?
Angel

23.04.2018 16:45 • x 4 #121


M
Zitat von Vegetari:

Ich befürchte, eine Therapie für Dich mit Deiner Problematik kann die Kasse nicht mehr bezahlen.

Das nimmt schräge Züge an und ich musste unweigerlich lachen.
Du kannst aber auch nicht aufhören

23.04.2018 17:31 • #122


A


Vielleicht doch Midlife-Krise MLK

x 3


D
Zitat von angel09:
@pechgehabt Ich versuche jetzt mal ernsthaft deine Frage zu beantworten. Einen Betrug als Paar zu verarbeiten ist ein langer Weg und es gehören sicher auch ein paar Voraussetzungen dazu, damit es klappen kann. (Länge der Affäre, Intensität, ist es zu Ende, wie ist es rausgekommen u.v.m.) Bei uns waren die Voraussetzungen gut. Aber je nachdem wie man selber tickt kann es schon mal 5 Jahre dauern. Und eine Paartherapie ist gut, weil neue Perspektiven aufgezeigt werden. Weil die Grenzen des eigenen Denkens aufgezeigt und verändert werden. Bringt also nicht nur für das ...


Unsere Therapeutin hat zu mir gesagt - nach dem Aufdecken einer Affäre (auch einer langjährigen Affäre) ist der einfache Weg sofort zu gehen, den Partner rauszuschmeissen, die Ehe zu beenden ohne Rücksicht auf Verluste..... der steinige Weg ist der, der hier von so vielen EX AF bekritelt wird - die doofe Ehe frau nimmt den ewigen Betrüger zurück. Es kann aber auch langfristige der bessere Weg sein wenn man es schafft aus der Krise heraus gemeinsam zu wachsen.....

24.04.2018 21:36 • x 4 #123


A
Zitat von Durchalten:

Unsere Therapeutin hat zu mir gesagt - nach dem Aufdecken einer Affäre (auch einer langjährigen Affäre) ist der einfache Weg sofort zu gehen, den Partner rauszuschmeissen, die Ehe zu beenden ohne Rücksicht auf Verluste. . der steinige Weg ist der, der hier von so vielen EX AF bekritelt wird - die doofe Ehe frau nimmt den ewigen Betrüger zurück. Es kann aber auch langfristige der bessere Weg sein wenn man es schafft aus der Krise heraus gemeinsam zu wachsen. .


Trotzdem muss ich auch ehrlich sagen, dass ich diesen steinigen Weg nicht jedem empfehle. Vielleicht weil ich weiß, wie steinig er ist.
Und oftmals ist es auch richtig sich zu trennen.
Ich habe mich erst entschieden, als ich wußte, ich kann auch mein Leben ohne meinen Mann bewältigen. Ich habe mich in Sachen Unterhalt für meine Kinder schlaugemacht, habe mich auf dem Wohnungsmarkt umgesehen, usw. Erst als ich merkte: Okay, es geht von den äußeren Rahmenbedingungen auch ohne ihn, fühlte ich mich frei mich wirklich zu entscheiden. Unabhängig von Haus, Hof, Kindern, Hund, Katze, Maus, usw.
Diese Freiheit der Entscheidung brauchte ich. Ich wäre nicht auf Grund der Kinder geblieben. Es hätte ja auch so funktioniert. Das Einzige, was ich meinen Kindern nicht zumuten wollte, war ein hin und her, d.h. ich bin nicht mal eben so erst einmal ausgezogen. Wenn ich ausgezogen wäre, dann wäre es auch wirklich vorbei gewesen. Aber ich kann gut verstehen, wenn man erst einmal diesen Abstand braucht. Da ich mich wirklich sehr mit der Frage Gehen oder Bleiben?!?!? auseinandergesetzt habe, wehre ich mich auch wirklich vehement gegen das Bild der dämlichen Ehefrau, die stillschweigend ihren Mann zurücknimmt und so weiter macht wie vorher. ich weiß noch wie geschockt mein Mann zuerst war als ich in der Therapie diese Beziehung für gescheitert erklärte. Natürlich ist sie tot. Eine neue musste her! Eine andere!
Das ist uns nicht allumfassend gelungen, aber in vielen Bereichen. Es ist auch nicht alles wieder gut- Friede Freude, Eierkuchen. Aber vieles ist besser und wir sind, wie gesagt, noch auf dem Weg!

24.04.2018 22:28 • x 3 #124


Tiefes Meer
Zitat von Durchalten:
Unsere Therapeutin hat zu mir gesagt - nach dem Aufdecken einer Affäre (auch einer langjährigen Affäre) ist der einfache Weg sofort zu gehen, den Partner rauszuschmeissen, die Ehe zu beenden ohne Rücksicht auf Verluste.....

Ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Es ist jeder Mensch unterschiedlich. Für einige ist es naheliegender, einen Schlussstrich zu ziehen, für andere ist es naheliegender, einen Versuch zur Rettung zu unternehmen. Da kommt es auf viele Faktoren an. Darauf, wie man innerlich selber gestrickt ist und auch darauf, wie der Partner sich aufstellt.

Letztlich wird wohl jeder den für sich erfolgversprechendsten Weg wählen. Das ist auch ok so. Schmerzhaft sind beide Wege. Nur jeder auf eine andere Art.

24.04.2018 23:01 • #125


D
Ich hatte, als ich die Affäre geahnt hatte, mir mehrmals durch den Kopf gehen lassen, was ich tun würde, wenn es tatsächlich so sei ( war es ja dann auch). Egal welche Geschichte ich mir vorstellte, am Ende kamen mein Mann und ich immer wieder zusammen. Als er es mir Monate später beichtete, hatte ich somit schon einen gewissen Vorsprung.

Dennoch, manchmal habe ich mir gewünscht, ich hätte mich getrennt. Der Weg ist ätzend, richtig ätzend. Aber es war für uns der richtige Weg und ich habe in mehrerer Hinsicht davon auch profitiert.

25.04.2018 06:59 • x 3 #126


F
Haben die Betrüger hier ihre Affären alle richtig geliebt bzw. sich verliebt, oder war es was rein S. ohne Gefühle? Wie lange gingen diese Affären?

25.04.2018 15:22 • #127


U
So, nun bin ich den Benachrichtigungen in meinem Postfach mal nachgegangen und habe festgestellt, dass dieser Thread wiederbelebt wurde. Ich habe dann auch überlegt, ob ich mich überhaupt noch dazu äußern mag. Da einige aber wieder diese ewigen Pauschalierungen angebracht haben und meinen, dass mann/frau sich danach zu richten habe, weil alles andere sowieso nicht ginge,, muss ich auch wieder einmal meinen Senf dazu geben.

Es gibt hier doch nichts, was es nicht gibt. Gebundene Affärenpartner die warmwechseln, welche die bei dem Ehepartner bleiben und welche, die in der Affäre einen Absprungpartner suchen. Es gibt welche, die aus Abhängigkeiten oder Bequemlichkeit oder gar Angst in der alten Beziehung ausharren und es gibt auch welche, die ihre Ursprungsbeziehung danach wieder richtig wertschätzen und ihrem ehemaligen Partner in der darauffolgenden neu gestarteten Anschlussbeziehung dann Respekt und Treue halten.
Wer nun welchen Weg für sich gehen möchte, muss doch wirklich jedem selber vorbehalten bleiben. Jeder muss nach Abwägung der eigenen Parameter für sich entscheiden. Für den einen kann eine Trennung tatsächlich der bessere bzw. gesündere Weg sein, der andere entscheidet sich für die Arbeit an der Beziehung.
Ich möchte mich nun nicht in meinen eigenen Beiträgen wiederholen, wer Lust dazu hat, kann mich ja nachlesen....

Ich will nur ein kleines Update meiner Situation abgeben, vielleicht hilft dies ja dem einen oder anderen von Euch.

Bei uns ist es nun fast sieben Jahre her (das Nachzählen macht mittlerweile schon etwas Mühe ). Die ersten beiden Jahre waren wirklich nicht einfach und ich habe oftmals damit gehadert, ob eine Trennung nicht doch die bessere Alternative gewesen wäre. Aber mir ging es da wie @angel09, ich hatte mich anfangs abgegrenzt, einen Plan B entworfen und diesen auch teilweise umgesetzt, so dass dieser im absoluten Notfall immer noch greifen würde. Ich musste nicht bleiben, mein Mann musste nicht bleiben. ---- Aber wir wollten, und zwar alle beide.

Es war eine verdammt harte Zeit für uns und ich glaube manchmal für ihn noch mehr als für mich. Wie oft und wie lange musste er sich mit meinen Zweifeln und teilweise auch Vorwürfen auseinandersetzen, immer und immer wieder. Da gehört schon auch einiges an Durchhaltevermögen dazu.
Aber es hat sich gelohnt. Immer noch. Wir sind froh uns gegenseitig nun so wirklich intim kennen gelernt zu haben und schätzen die Tatsache, dass wir uns beide haben sehr.

Ich muss auch widersprechen, wenn immer behauptet wird, dass nach einer langen Beziehungszeit das gegenseitige Begehren nicht mehr da sei bzw. das nicht wieder zurück komme. Das ist bei uns ganz und gar nicht der Fall. Es unterscheidet sich jedoch grundlegend von dem Begehren der Anfangsverliebtheit. Nach all dem ist unsere körperliche Verbundenheit wieder sehr gefestigt und wir können kaum nebeneinander sitzen, ohne kleine Gesten der Zuneigung.

Die Affäre war ein mehr als mächtiger Knall. Sie hat uns tatsächlich durchgerüttelt und uns voneinander entfernt. Aber sie hat uns auch erkennen lassen, wie schnell man einen großen Verlust erleiden kann, wenn man nicht aufpasst. Jetzt ist nichts mehr für uns selbstverständlich, was der andere für einen unternimmt.
Ich kann mich auf meinen Mann verlassen und es hat sich ein Vertrauen in ihn eingestellt, welches ich nach dem was vorgefallen war, nicht für möglich gehalten hätte. Er hat es sich aber auch wirklich hart wieder erkämpfen müssen.
Geblieben ist bei mir allerdings schon eine gewisse Achtsamkeit, die jedoch gar nicht so verkehrt ist. Die gehört nun aber so und so zu mir, egal ob ich mit meinem Mann oder einem neuen Partner zusammen wäre.

Ich hoffe aber, dass mein Mann nun seine MLK überwunden hat und wir uns später zusammen auf unser Altenteil setzen können und lächelnd mit einem Zwinkern in den Augen darauf zurück blicken können.
Das wünsche ich auch Euch und all denen, die noch in diesen Wirren und Unsicherheiten stecken.

25.04.2018 18:13 • x 9 #128


A
Danke @Unheilig für deinen Beitrag!
Alles, was du geschrieben hast, kann ich so gut nachvollziehen und erlebe es auch ähnlich! Besonders dankbar bin ich, weil es mal jemand geschrieben hat, bei dem es schon mehrere Jahre her ist! Das macht Mut den Weg weiterzugehen!
Vielen Dank nochmals!

25.04.2018 18:59 • x 3 #129


D
@Unheilig Danke für die klaren Worte. Wir erleben es genauso.
Am Anfang nahm die Affäre mein ganzes Leben ein und ich hoffte, es würde irgendwann nur noch ein Kapitel in unserem Leben sein. Mittlerweile ist die Affäre selber nur noch ein Absatz in einem Kapitel. Das Kapitel selber handelt von unserem Kampf und Liebe füreinander.
Das Leben geht weiter und das nächste Kapitel hat schon angefangen. Hätte ich so kaum für möglich gehalten.

25.04.2018 21:26 • x 1 #130


A
Das freut ja die richtigen.
Dieser Beistand von Unheilig hat ja so not .

Jeder liest eben gerne, was er hören will.

Wenn es hilft..

09.05.2018 15:35 • #131


D
Ja, hilft tatsächlich. Aber einer verlassenen AF wohl nicht.
Dabei können solche Berichte auch anderen zu neuen Erkenntnissen verhelfen. Die mögen zunächst schmerzhaft sein (die können doch nicht glücklich sein, er liebte doch mich, etc.), aber im Laufe sind sie wohl eher hilfreich. Man muss sich nur trauen.

@achso. Du schaffst das schon.

09.05.2018 16:16 • x 3 #132


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag