Völlige Ratlosigkeit und Verzweiflung

Zitat von Scheol:

, dass er sich jetzt paar B. reinknallt um den Kopf frei zu kriegen. Meine Gedanken waren rund um die Uhr dann immer bei ihm, voller Sorge, was er wohl jetzt wieder anstellen wird.

Immer und immer wieder…..

Du hast die volle Verantwortung für ihn übernommen, wie seine Mutti.

Oft so, bei Co-Abhängigkeit.

Kennst du Al-Anon?
Eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alk. Menschen.

Dort wirst du dich wiederkennen und nach und nach lichtet sich das Dunkel.

Gibt es in jeder großen Stadt und Umland, Google mal.
Alles anonym und vertraulich und kostenfrei.

Kann ich dir nur dringend an‘s Herz legen, es sind viele kleine Bausteine, die dir helfen werden für dich ein neues Haus zu bauen!

@Scheol
Ja, das mit dem vielen B. war eben schon zu Beginn unserer Beziehung enorm, da wusste ich von Schulden, Spielsucht usw. noch gar nix.
Es hat mich zwar immer schon aufgeregt und gestört, aber hatte eben immer die Hoffnung, dass sich das irgendwann ändert bzw. Ich das vielleicht auch alles bisschen zu engstirnig sehe.
Ich weiß noch, wie seine mama mir zu Beginn mal sagte, dass sie Angst habe, ich könne ihn irgendwann verlassen aufgrund seinen Trinkverhaltens. Derweil war sie noch diejenige, die in der Pizzeria, die sich unter der Wohnung befand, bedient hat und ihm manchmal 8 B. serviert hat.

Zitat von Scheol:

Solche Behandlungen / Beziehungen , brechen auch gestandene menschen wenn sie sich darin verfangen.

Vom Selbstwert ist danach oft nichts mehr übrig und sie landen zum Teil in der Klinik was wir hier im Forum auch schon hatten.

So ist es.

Zitat von Josephine_90:

Ja, das mit dem vielen B. war eben schon zu Beginn unserer Beziehung enorm, da wusste ich von Schulden, Spielsucht usw. noch gar nix.
Es hat mich zwar immer schon aufgeregt und gestört, aber hatte eben immer die Hoffnung, dass sich das irgendwann ändert bzw. Ich das vielleicht auch alles bisschen zu engstirnig sehe.

Kenne ich auch genau so.

Ich wollte nicht engstirnig sein, ihm Zeit gehen, er hatte es ja so schwer früher, erst mal abwarten, wenn er erst mal merkt, wie gut es ihm mit mir geht, was ich alles tue, dass er er sich wohl fühlt und ich mich auch…..

Ja, manchmal entwickelt es sich positiv.

Selten.

Meistens jedoch wird es schlimmer, denn der abhängige Mensch hat keinen Leidensdruck etwas zu verändern.

Im Gegenteil, trotz seiner Probleme hat er noch eine so hübsche, intelligente, tolle Frau an seiner Seite!
Geht doch!

Zitat von Josephine_90:

loszulassen, obwohl man nicht will und doch irgendwo weiß, dass man es muss und es rückblickend in 1-2 Jahren vermutlich die beste Entscheidung war.

Da wirst du hinkommen, versprochen.

Kontaktsperre ist dein Freund.
Dein Feind die Abhängigkeit.
Mit jedem Tag ohne Kontakt steigt dein Sehvermögen und Verstand ihm Gegenüber. Du hast für ihn genug (zuviel) getan und deinen Preis bezahlt, damit sollte jetzt schluss sein. Du musst wieder dich selbst ohne Wenn und Aber an die erste Stelle stellen.

Selbstschutz ist angesagt.

Zitat von Josephine_90:

Meine Therapeutin und auch Ärztin sind sehr einfühlsam mit mir. Ich habe morgen wieder Sitzung und werd das ansprechen. Auch zu meiner Ärztin werde ich davor gehen…Ich muss jetzt was unternehmen, es frisst mich sonst langsam auf…

Mach das unbedingt.

Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen.
Im Gegenteil!

Du bist so jung, hast dein Leben noch vor dir.

Du bist in einer schweren Krise bitte nimm Unterstützung an.

Du wirst sehen, es wird dir bald Stück für Stück ganz langsam besser gehen und auch wenn der Weg lange ist, du lernst wie du damit umgehen kannst.

@Überlebende
Ja und die hübsche, intelligente, tolle Frau wird trotzdem irgendwann ersetzt, die ihm die Treue gehalten hat und ihm finanziell jedes Mal den Karren ausm Dreck zog. Die, die alles mitgemacht und ertragen hat. Und dann zieht es einem so richtig den Boden weg und zurück bleibt ein gebrochener Mensch, der sich nichts sehnlichster wünschte als Normalität, Zufriedenheit und Glück…

Zitat von KeepSmile:

Kontaktsperre ist dein Freund.
Dein Feind die Abhängigkeit.

Zitat von Josephine_90:

Die, die alles mitgemacht und ertragen hat

Das ist keine Liebe.
Liebe muss nicht leisten und sich selbst aufgeben, in ständiger Angst leben.

Mach das nie wieder.
Das ist Selbstschädigung.

@KeepSmile
Hm…hatte jetzt über 3 Wochen keinen Kontakt, weiß, dass das noch keine überaus lange Zeit ist, doch trotzdem hat es meine Gedanken nicht gestoppt und es ging mir trotzdem tagweise richtig elendig.

Zitat von Josephine_90:

@KeepSmile Hm…hatte jetzt über 3 Wochen keinen Kontakt, weiß, dass das noch keine überaus lange Zeit ist, doch trotzdem hat es meine Gedanken ...

Aus 3 Wochen werden 3 Monate. Wenn du alles aufschreibst und dann in 3 Monaten liest und dann in 6 und 9 Monaten liest, ohne Kontakt darauf schauen kannst, wirst du Veränderungen bemerken. Schreib dir alles auf was du durchlebst.


Du kannst dann alles nachlesen und siehst die Veränderung.

Zitat von Josephine_90:

Ja und die hübsche, intelligente, tolle Frau wird trotzdem irgendwann ersetzt, die ihm die Treue gehalten hat und ihm finanziell jedes Mal den Karren ausm Dreck zog. Die, die alles mitgemacht und ertragen hat. Und dann zieht es einem so richtig den Boden weg und zurück bleibt ein gebrochener Mensch, der sich nichts sehnlichster wünschte als Normalität, Zufriedenheit und Glück…

Wir können noch so hübsch, klug und toll sein, das schützt uns nicht vor einer solchen Abhängigkeit.

Jahrelang habe ich mich mit dem Thema Sucht und Abhängigkeit befasst, so viel gelernt, verstanden und doch wäre ich um ein Haar nochmal in die Schleife geraten….

Es ist hart, es tut weh, ich wurde belogen, verraten, zutiefst verletzt. Wie du auch.

Der Süchtige wird seine eigene Mutter verkaufen, wenn es sein muss.

Es ist schwer, das nicht persönlich zu nehmen, wenn man so abserviert wird.

Mit der Zeit wird mir immer klarer, wie tief ich selbst abhängig von ihm war.

Eines Tages wirst du froh sein, dass er gegangen ist.

Du hättest wahrscheinlich nicht die Kraft gehabt, dich zu trennen oder?
Zumindest noch nicht….. dein Leidensdruck war noch nicht hoch genug.

@KeepSmile
Ich weiß, dass Liebe so eigentlich nicht aussehen sollte. Vergleiche hab ich leider keine, doch normal kann das so ja nicht sein.
Hab mich immer an eine Illusion geklammert und zeitweise sah es auch wirklich nach Besserung aus. Doch diese Besserung kam nach und nach wieder ins Wanken bis er mich dann fallen lies. Und eigentlich sollte mich das Wissen davon, dass er eher wieder Schritte zurück als vorwärts macht, es mir leichter machen mich zu lösen, trotzdem tut es das jedoch nicht.

@Josephine_90

Was wünscht du dir von einer Beziehung und was für Eigenschaften sollte dein Freund mitbringen und wie nicht sein?

@Überlebende
Nein, die Kraft zur Trennung hatte ich nie. Natürlich habe ich auch oft darüber nachgedacht, den Gedanken dann aber schnell wieder verworfen, wenn sich die Wogen wieder geglättet hatten. Es lag mir ja durchaus auch was an dem Menschen, auch wenn’s ein Außenstehender nicht sieht. Man will ja auch die jahrelange Arbeit und Investition nicht einfach wegwerfen und hofft immer aufs Beste.
Mein Leidensdruck war gerade in der Zeit vor der Trennung bei weitem nicht mehr so hoch wie noch vor 2 Jahren. Es wurde ja zeitweise besser und gerade, weil es in dieser Phase der Zuversicht und Hoffnung passiert ist, macht es für mich nochmal ein ganzes Stück schlimmer.