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Völlige Ratlosigkeit und Verzweiflung

Josephine_90
@Scheol
Und genau das ist das Paradoxe dran…er sagt mir bis heute, er hat sich immer allein gefühlt, es gab keinen Zusammenhalt…aber er fragt sich gar nicht, wie es mir gegangen ist und meine Distanz ihm gegenüber eigentlich ja nur eine Reaktion auf sein Verhalten war…an einem Strang wurde halt nie gezogen, ging ja auch nicht, wenn einer immer wieder alles gegen die Wand fährt und man wieder enttäuscht wurde…

04.05.2025 12:00 • x 1 #496


Josephine_90
@Ema
Ich weiß, durch meine Schilderungen kann man da nicht viel Positives dem Ganzen abgewinnen. Aber jeder Mensch hat natürlich auch gute Seiten und das was ich vorhin beschrieben habe, war in seiner Extremphase vor ca. 3/4 Jahren…seit 1 1/2 Jahren gab es das Verhalten in dem Maße nicht mehr, da er ja bis letztes Jahr Juli nix mehr trank bzgl seiner MPU. Er hat auch von sich oft zu dieser Zeit oftmals betont, dass er so wie zuvor nie mehr sein würde und ich hoffte bis zuletzt, dass er das schafft. Da waren sie wieder, die Momente der Zuversicht und der Ausblick auf ein besseres Leben.
Er war auch durchaus hilfsbereit und fürsorglich, half mir in stressigen Momenten wo er konnte und war trotz allem in schwierigen (von ihm unabhängigen) Situationen mein Halt.

04.05.2025 12:08 • x 1 #497


A


Völlige Ratlosigkeit und Verzweiflung

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Ema
Zitat von Josephine_90:
Da waren sie wieder, die Momente der Zuversicht und der Ausblick auf ein besseres Leben

Wenn ich deine Texte so lese, bestand ein großer Teil eurer Beziehung aus deiner Sicht darin, dass du gehofft hast, es würde alles irgendwann besser werden.

Was glaubst du, ist der Grund dafür, dass du dich wegen dieser Hoffnung abgerackert hast, statt dir gleich jemanden zu suchen, der so ist, wie du es dir wünschst und wie du es ganz zu Recht auch brauchst?

04.05.2025 12:13 • x 5 #498


Scheol
Zitat von Josephine_90:
@Scheol Und genau das ist das Paradoxe dran…er sagt mir bis heute, er hat sich immer allein gefühlt, es gab keinen Zusammenhalt…aber er fragt sich gar nicht, wie es mir gegangen ist und meine Distanz ihm gegenüber eigentlich ja nur eine Reaktion auf sein Verhalten war…an einem Strang wurde halt nie gezogen, ...

Der Tox ist in der Lage dir klar zu machen das deine Reaktion auf sein Verhalten das Problem ist !
Und nicht sein Verhalten das Problem ist !

Du musst schuld sein in seiner Welt !
Diese Welt muss aber nichts mit der Realität zu tun haben.

04.05.2025 12:21 • x 3 #499


Josephine_90
@Ema
Ja, da hast du recht…ich hatte immer die Hoffnung, dass er die Schulden abbaut, von seinen Süchten wegkommt, wir wieder mehr gemeinsame Zeit haben und ich nicht mehr diese Zweifel habe, wenn ich manchmal morgens wach wurde.
Ich bin kein Mensch, der ersetzt, wenn’s schwierig wird. Er hat mir ja dennoch auch trotzdem was bedeutet und ich wusste, dass ich durchaus auch einige Seiten an ihm schätze. Und dann kamen da auch meine Selbstzweifel wieder ins Spiel…es würde ja eh nix besseres für mich geben, wer will mich schon…dann diese Angst, nach so vielen Jahren neu zu beginnen und all die Jahre voller Investition in den Sand zu setzen…die Angst, den Schritt zu bereuen usw.

04.05.2025 12:22 • #500


Josephine_90
@Scheol
Hm…ja wie gesagt, ich hab keinen Vergleich, weiß eigentlich nicht wie eine gesunde Beziehung funktioniert. Mir wurde jahrelang eingeredet, dass ich das Problem sei, meine Übertreibungen…er schrieb mir ja zuletzt noch, dass wenn ich nicht so übertreiben würde, Beziehungen auch besser funktionieren würden…
Er redete mir auch immer folgendes ein „du würdest dich umschauen, wenn hier ein anderer sitzen würde…jeder andere hätte dich in deiner schweren Zeit weggeschmissen…“

04.05.2025 12:25 • x 1 #501


Scheol
Zitat von Josephine_90:
Aber jeder Mensch hat natürlich auch gute Seiten ……

Bei dem letzten Forentreffen argumentierte jemand genauso. ( hatte schon auf den Satz gewartet ).

ich fragte diese Person , „ wenn eine Pizza in der Pizzeria kurz vor dem Tisch auf die Erde klatscht , ob die Person die Pizza noch essen würde“.

ein empörtes „ na sicher nicht“ kam.

was ich nun nicht verstand , ich sagte

„die Pizza hat doch noch eine gute Seite , wo kein Dreck dran ist. Schau auf die Rückseite. Wenn man die dreckige Seite unten lässt , dann sieht man den Dreck gar nicht mehr. Schmeckt ab und an komisch bis seltsam , aber die Pizza hat ja nicht nur schlechte Seiten. Bei der Pizza bist du in der Lage , nein zu sagen. Bei einem Menschen der dich 24/7 schädigt nicht.“

04.05.2025 12:28 • x 1 #502


Scheol
@Josephine_90
Zitat:
es würde ja eh nix besseres für mich geben, wer will mich schon

Dein Nichtvorhandener Selbstwert…..

04.05.2025 12:29 • #503


Ema
Zitat von Josephine_90:
Ich bin kein Mensch, der ersetzt, wenn’s schwierig wird

Das stimmt doch so nicht.
Es wurde nicht schwierig, es war von Anfang an schwierig.

Schau dir deine eigenen Schilderungen an.

04.05.2025 12:32 • x 1 #504


K
@Josephine_90
Zitat von Josephine_90:
Ja, das stimmt. Kompatibel war es bei uns irgendwie nie.
Aber sowohl er als auch ich haben immer festgehalten, auch wenn es schon Nix mehr zum festhalten gab

Traumabonding

Zitat von Josephine_90:
Natürlich ist gerade nach meiner Erfahrung nun Treue und Vertrauen das Wichtigste…gegenseitiges Verständnis, faire Kommunikation, gegenseitiges Unterstützen, Zusammenhalt, gemeinsame Zeit/Unternehmungen (die ich auch nie hatte haha)…solche Dinge eben…

Dann gleich das mit deinem Ex Freund ab.

Nichts davon was du dir wünscht und dich glücklich macht ist vorhanden mit ihm. Und doch hielt es lange. Dein Wunsch war eine Liebe und dafür bist du geblieben und hast geleistet, ausgehalten. Aber auch gelitten, aufgeopfert und verzweifelt daran. Und er lernt noch eine andere Frau kennen, trennt sich von dir, schenkt ihr Blumen die du dir immer gewünscht hast. Du fühlst dich bestimmt richtig verarscht. Wieso bekommt sie Blumen, ausgerechnet an deinem Geburstag, wo du doch Jahre genau dafür getan und gemacht hast und wofür das ganze? Das war schon lange nicht mehr schön und daa alles nur, weil du es schön haben wolltest. Wieviel ist eigentlich zuviel für dich? Und wieso kam das nie auf um für eine Trennung zu reichen? Du warst da so gefangen drin, als müsstest du alles am laufen halten als normalstes Beziehungsverhalten? War deine Sicht so eng, dass du nicht mehr den Anspruch zulassen konntest dich und deine Bedürfnisse auch mit dazu zu holen? Das empfinde ich schon als sich unterordnern. Mit Augenhöhe oder Respekt, auch dir selbst gegenüber hat das nicht mehr viel zu tun.

Die ganze Sicht auf die Beziehung war dir garnicht mehr klar erkenntbar. Deine Sicht war schon viel zu vereengt was dann nur noch in Leisten und Zurücknehmen bestand. Man kann auch sagen du warst sein Diener. Seine Mutter.

Warum warst du wie eine Mutter für ihn?
Du möchtest doch garkeine Mutter für einen Mann sein, sondern eine eigenständige Frau auf Augenhöhe und mit Respekt. Und du bist auch nicht für ein 16 Jähriges Kind verantwortlich, sondern solltest in einer Beziehung mit einem Erwachsenen Mann leben und ein Fundament haben wo auch Beziehung drin ist. Aber wo war bei euch da noch Beziehung als Inhalt drin?
Keine Unternehmungen, Urlaube, gemeinsame Zeit, Gegenseitige Unterstützung. Das alles immer schneller auf deinen Schultern gelandet.
Warum hast du die Mutterrolle übernommen und konntest die Erwachsene Frau nicht mehr vertreten und leben mit ihm?

Zitat von Scheol:
Ein Partner muss nicht alles mit machen und ertragen.

Damit verlässt man die Augenhöhe und den Respekt, sich und anderen Gegenüber.
Wer alles mitmacht ist auf dem Weg eine Hülle zu werden. Und man wird auch nicht Ernst genommen, wird immer mehr zum Abstellgleis was funktionieren soll und sowieso bleibt. Wenn du an wen schlechtes geraten bist und er deine Aufoferung annimmt und aussaugt, hilft ihm das für später nicht weiter und dich auch nicht weil du dann leer bist und dich erst wieder selbst finden musst. Ist das gesund? Wieso lässt du dich freiwillig krank machen dadurch? Weil eine Abhängigkeit nicht gesund ist. Wir merken das Gift aber ignorieren es, weil es sich normal anfühlt solange macht man das schon. Dann bist du süchtig. Sehnsucht ist auch eine Sucht. Wenn die Sehnsucht groß genug ist kann ich auch steckenbleiben. Qenn ich denke due Sehnsucht erfüllt sich nur mit ihm und ich garnicht mehr sehen kann dass ich mir auch einen anderen suchen könnte der mich glücklich macht, dann bin ich schon tief drin.

Wenn meine Welt durcheinander gerät, weil die Sehnsucht verplatzt und ich im Schock bin über längere Zeit und das obwohl garkein Inhalt von Beziehung oder Inhalte von Sehnsuchtserfüllung mehr da waren, dann bin ich süchtig nach der Sehnsucht und nicht verliebt in den Menschen. Der Mensch war ja schon lange nicht mehr kompatiebel mit mir und meiner Sehnsucht. Irgendwo vom Weg abgekommen und sich selbst nicht mehr spügren lassen was will ich eigentlich und was mache ich hier.

Irgendwann kommt dann die bewusste Entscheidung das es reicht und zuende ist mit der Beziehung und es auch kein zurück mehr gibt.

Und dann kommt die Zeit in der du denken wirst, das war nicht ich. Ich hätte mich doch nicht freiwillig so behandeln lassen.Doch das hast du alles mit dir machen lassen und du hast es nicht sehen können. Eine Sucht verändert deine Wahrnehmung. Darein zu geraten passiert schleichend und hat auch irgendwann was mit Gewohnheit zu tun. Vieles verschiebt sich und verengt sich immer weiter bis du dich selbst in Teilen von dir selbst entfremdest und zur Hülle wirst. Davon weg zu gehen in diesem Treibsand ist wie eine Entscheidung über leben. Dabei ist es deine Angst die dich hindert eine Entscheidung zu treffen. Du bleibt dann in der Gewohnheit und spielst weiter. Masken hast du ja schon länger gelernt aufzusetzen.

Er hat dir die Entscheidung abgenommen. Während er sich ablenkt mit einer anderen Person und die Suchtverlagerung beginnt, wirst du deinen Entzug machen können, den du vorher noch nicht von alleine gehen konntest.

Die Kontaktsperre dient der Heilung, dauert aber mehrere Wochen.

Zitat von Scheol:
man darf auch sagen , hey du machst du das immer so , ja ? , ok da habe ich für mich eine andere Vorstellung von einer Partnerin , ich wünsche dir alles gute in deinem Leben , bei mir passt das nicht.

Dahin wollen wir alle kommen oder nicht? Ich hatte das gleich neulich noch zu jemanden gesagt. Das ist eine gesunde Reaktion von einer Bewussten Person die Entscheidungsfähig ist und gut für sich sorgt. Das ist gesund. Da steckt sehr viel Ziel drin. Darauf kann jeder hin arbeiten wer gesund werden will.

Zitat von Scheol:
Es macht dich auch nicht zu einer schlechten Partnerin wenn du nein sagst.

Im Gegenteil.
Du bleibst dir selber treu und gesund um Handlungsfähig zu bleiben.

04.05.2025 12:32 • x 1 #505


Scheol
Zitat von Josephine_90:
@Scheol Hm…ja wie gesagt, ich hab keinen Vergleich, weiß eigentlich nicht wie eine gesunde Beziehung funktioniert. Mir wurde jahrelang eingeredet, dass ich das Problem sei, meine Übertreibungen…er schrieb mir ja zuletzt noch, dass wenn ich nicht so übertreiben würde, Beziehungen auch besser funktionieren ...

Weiche schwere Zeit hattest du den ?

Sorry ich kann beim besten Willen nichts liebenswertes an dem Typ erkennen.

der hat schon gewaltig ein an der egoschiene zu laufen.

04.05.2025 12:32 • x 3 #506


K
Zitat von Josephine_90:
Er redete mir auch immer folgendes ein „du würdest dich umschauen, wenn hier ein anderer sitzen würde…jeder andere hätte dich in deiner schweren Zeit weggeschmissen…“

Nennt sich auch klein machen. Demütigungen. Emotionaler Missbrauch.
Damit sagt er aus, wie weit er sich über dir sieht. Er redet von wegschmeißen. Der ist soweit weg von jeglicher Klarheit , dass er in seinem eigenen Tunnel fährt.

Der wird noch seine Aufwachpunkt haben. Dann bist du hoffentlich sehr weit weg von ihm.

04.05.2025 12:38 • x 4 #507


B
Zitat von Scheol:
Der Tox ist in der Lage dir klar zu machen das deine Reaktion auf sein Verhalten das Problem ist !
Und nicht sein Verhalten das Problem ist !

Du musst schuld sein in seiner Welt !
Diese Welt muss aber nichts mit der Realität zu tun haben.

Das kann ich bis heute kaum glauben, aber es scheint wohl genau so zu sein…..

04.05.2025 12:40 • x 1 #508


Josephine_90
@Scheol
Naja, beruflich war’s am Anfang für mich schwer…dann gabs auch familiäre Probleme, die mich aus der Bahn warfen, wie das mit meiner Mutter, die sich einfach aus dem Staub machte und meinen Papa bis heute schadet. Die dementkranke Oma, um die ich mich neben Job und sonstigen Problemen noch kümmern musste, die ich bei mir aufnahm…da war er mir schon eine Stütze…noch dazu kamen gesundheitliche, psychische Probleme meiner Schwester…mein ganzes Familienkonstrukt ist ziemlich zerrüttet und ich wollte es eigentlich immer besser machen…

04.05.2025 12:45 • x 1 #509


B
Zitat von KeepSmile:
Er hat dir die Entscheidung abgenommen. Während er sich ablenkt mit einer anderen Person und die Suchtverlagerung beginnt, wirst du deinen Entzug machen können, den du vorher noch nicht von alleine gehen konntest.

Danke für diesen Beitrag, ich erkenne mich leider auch in vielen Teilen wieder.

04.05.2025 12:47 • #510


A


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